Verfilzte Haare bei Langhaar

[Coonie]

Hallo ihr Lieben,
mein Langhaarkater (Main Coon Mix) lässt sich leider gar nicht bürsten. Er ist mittlerweile fast schon Senior und wir haben es immer mit viel Geduld probiert, aber er faucht und knurrt und fängt teils sogar an zu zittern. Am Rücken kann ich ihn schonmal bürsten, aber jetzt habe ich gesehen dass bei ihm die langen Haare am Hinterteil verfilzen, weil er sie anscheinend mit Urin oder Kot angesaut hat. Er lässt mich da nicht dran und ich habe auch Angst die Haare abzuschneiden, da sie dicht an der Haut verfilzt sind. Ich habe schon probiert die Haare vorsichtig auseinanderzuziehen und die oberflächlichen abzuschneiden, aber es ist sehr nah an Stellen an denen er mich definitiv nicht haben will. Ich würde noch probieren es mit einem Waschlappen noch etwas rauszuwaschen, aber man muss ja auch irgendwie vorbeugen.
Hat vielleicht jemand von euch ein ähnliches Problem und kann helfen?
Wäre sehr dankbar! LG

[Sereknitty]

@CasaLea, @Hörnchen , @susa_ fallen mir ein wenn von Langhaarkatzen gesprochen wird! Vielleicht hat da jemand Tipps und Tricks?

Ich habe mal bei jemanden gelesen, die ihre Katze ganz langsam ans bürsten gewohnt hat. Sie ist so vorgegangen, dass sie im ersten Schritt die Bürste nur mal in in die Nähe der Katze gelegt hat und dann mit Leckerlis belohnt. Als erstes wurde Katze sozusagen an den Anblick der Bürste gewöhnt. Irgendwann hat sie die Bürste dann in die Hand genommen, dann Hand damit bewegt und irgendwann das erste Mal über die Katze gebürstet usw. Wichtig war, immer Katze dabei mit Leckerlis belohnen damit sie die Bürste mit was guten verbindet.


Manche Katzen reagieren auch unterschiedlich auf verschiedene Bürsten. Manche sind ganze erfolgreich mit dem Tangle Teezer.

[Froschn]

Und @FlashErase und @Motzfussel ...

[FlashErase]

Kuno war schon immer heiß auf's Bürsten und genießt es sogar an Bauch und Poppes. Bei seinem feinen Fell ist das aber auch nötig, da das sehr schnell verfilzt.
Obwohl bei Jonny das Bürsten eigentlich nicht unbedingt nötig wäre, wollte ich ihm aber auch etwas Fellpflege gönnen. Er reagierte aber panisch, wenn man sich mit der Hand näherte, in der irgendetwas gehalten wird. Nur die leere Hand war ungefährlich. Deshalb habe ich, während ich ihn am Rücken streichelte, von ihm unbemerkt nach der bereitliegenden Bürste gegriffen und im gleichen Tempo mit der Bürste erst einmal ohne viel Druck weitergestreichelt.
Er merkte zwar, daß sich das anders anfühlte, aber es gefiel ihm. Ich habe mich dann weiter Richtung Kopf vorgearbeitet bis er bemerkte, daß die Hand ja gar nicht leer war. Da es ihm aber gefiel, durfte ich weiterbürsten. Nach mehreren solcher versteckter Wechsel akzeptiert er jetzt auch, wenn ich mich mit der Bürste in der Hand nähere und nach und nach konnte ich auch den Bauch mit einbeziehen.
Leider will er am Bauch die Bürste immer fangen, beißt hinein und hält sie fest. Deshalb muß ich hier mit zwei Bürsten arbeiten. Eine zum Fangen und eine zum Bürsten.

Für unwillige Katzen gibt es auch Handschuhe mit eingearbeiteten Noppen oder Borsten, mit denen man das Streicheln und Bürsten auch ohne sichtbare Bürste kombinieren kann.

[Stadtkatze]

@Perron hat ja Scheuchen die generell zu viel Menschenkontakt meiden. Auch sie hat eine Katze die ziemlich verfilzt. Da bürsten eher unwahrscheinlich, schert sie die Katze (soweit ich mich erinnere). Ich glaube sie hat sie nach dem ähnlichen Prinzip wie von @Sereknitty beschrieben daran gewöhnt bzw. ist noch im Gewöhnungsprozess

[CasaLea]

Katzen sind leider sooo unterschiedlich, was Bürsten mögen, erdulden oder hassen anbelangt.

Wir hatten mal nen Perser, der kam angerannt, sobald man eine Bürste in die Hand nahm ... leider sind unsere Filzbeulen-Coonies weniger begeistert.

Unser Sternchen Indie hatte ein Monsterfell und ließ sich nur am Rücken bürsten ... wir haben sie einmal im Jahr zur Fellpflege gebracht (i.d.R. beim Tierarzt) und haben ihr die Filzbeulen raus scheren lassen.
Zuhause hat sie sich kaum scheren lassen, höchstens mal einen Filzbollen ... wir kamen nicht nach und sie verfilzte schneller als wir schneiden konnten.
In der Tierklinik bzw. Praxis war sie so brav, dass das ohne Sedierung gemacht werden konnte ... der Bauch war dann meist ganz nackig, der Rest "Modell Schweizer Lochkäse" (wo Filz war, wurde geschoren).

Joey hat einen hohen Silberanteil und leider auch leicht filzendes Fell, das jetzt im Alter immer schlechter wird ... er hasst Bürsten, weswegen ihm GG mit einem Schermaschinchen die Filzstellen raus schneidet.
Wir werden allerdings um einen zeitnahen Fellpflegetermin in der TA-Praxis nicht rumkommen.

Wir haben eine Aesculap Isis GT421, die sehr klein und vor allem sehr leise ist (leider ist die nicht ganz billig) ... wir haben uns für die entschieden, weil wir die aus der Tieklinik kannten.
Die Isis eignet sich auch gut um einen Popo-Haarschnitt zu machen.

Hier kann man die z.B. kaufen (da haben wir unsere 2.te gekauft, den Shop kann ich empfehlen):
https://www.rotschopf24.de/Tierschermas ... t-420.html

P.S.:
wir haben noch zwei weitere Coonies (Patty in red silver tabby und Poochi in creme silver tabby), deren Fell völlig unproblematisch und pflegeleicht bzw. selbstpflegend ist ... GsD, denn die stehen auch nicht so sehr auf Bürsten .

[Perron]

Genau wie beschrieben wird hier mit Schermaschine gearbeitet.
Enya unser verfilztes Monster hat sehr dünnes langes Fell und inzwischen dicke Filzplatten an den Seiten. Da geht die Schermaschine nicht, weder die kleine GT 421 von Aesculap noch die größere kräftige oneisall. Die schaffen da nicht durch und ich muss nun doch beim Tierarzt scheren lassen.
Bei leichten Verfilzungen würde ich aber immer zum scheren tendieren, Schere ist mir zu gefährlich und zupfen und ausbürsten ist ja ne Tortur.

[missamy]

Ich lasse meiner Amy beim TA diese Region scheren, anders geht es meist nicht. Wenn ich viiiiel Glück habe, darf ich mal eine Seite selber scheren, aber bei TA wird es gründlicher gemacht.

[Hörnchen]

Maja mag es gar nicht gebürstet zu werden. Schon als heranwachsende nicht. Wenn es ziept, wird auch mal zugeschnappt.
Ausgenommen ist alles was rund um Kopf / Hals / Kragen. Da darf ich gern bürsten und das genießt sie. nur am Körper halt nicht.

Wir hatten es mit so einem komischen Gummikamm probiert zur Gewöhnung. Das geht auch. Aber sobald im Fell was verfilzt ist, kann das Ding nichts ausrichten und mit dem richtigen Kamm zeigt Maja ihre Meinung.
Und mit dem Alter lässt sie sich auch immer unlieber im Rückenbereich anfassen. Es wird also nicht leichter.
Unser Kompromiss ist sie zu scheren.
Entweder immer mal eine kleine Stelle. Wenn das aber irgendwann Überhand nimmt, wird sie komplett geschoren.
(Dabei kann es helfen, sie nach Absprache mit dem TA mit einer Gabapentin etwas entspannter / handelbarer zu machen.)

Wuggi hat richtiges Flauschefell und lässt sich auch von klein auf bereitwillig kämmen, auch wenn er es nicht wirklich nötig hat.
Bei ihm schneide ich max. 2 mal im Jahr einen daumennagelgroßen Filz irgendwo raus.

[susa_]

Bei meinen Langhaarkatzen gibt es zwei Problemtypen:
Typ 1 – "Du kommst hier nicht ran!"
Das sind Speedy und Sunny. Bürsten? Undenkbar. Schermaschine? Auch nicht. Schere? Noch weniger. Die würden eher auswandern, als sich freiwillig anfassen zu lassen und vor allem Speedy kann auch sehr aggressiv werden.
Als Speedy vorletztes Jahr einen Knoten am Hintern hatte, musste ich aber ran. Der Trick, der mir geholfen hat: ein Kragen! Der kam drauf, einer hat ihn vorne abgelenkt – und ich hab hinten schnipp gemacht. War zwar fies, aber der Tierarzt hätte auch nur mit Sedierung scheren können. Und: Er hat es mir erstaunlich schnell verziehen.

Typ 2 – "Na gut, aber mach schnell!"
Das ist z. B. Nao. Der hat manchmal Knoten, aber die sitzen leider oft direkt auf der Haut und das ist halt tükisch bzw. ich habe auch immer Angst die Haut zu erwischen – und das will ich auf keinen Fall und ist mir aber leider schon einmal bei Nedim passiert :(
Also arbeite ich mich Stück für Stück vor: erst nur ein bisschen abschneiden, sodass noch was vom Knoten stehen bleibt. Den Rest versuche ich mit den Fingern zu entwirren – oder ich komme später wieder, wenn der Herr wieder bereit ist.

Mit der Schermaschine hab ich’s auch versucht. Dachte, das wär die Lösung. Aber Nao hat so eine Art Anti-Schermaschinen-Fell, vielleicht weil es so weich ist? – zwei Maschinen, darunter eine teure und kein Millimeter geschnitten. Also bleib ich bei der Schere.

Meine Taktik:
Am besten ist es, wenn ich einen Knoten früh entdecke – dann geht’s meistens schneller weg. Ich setz mich einfach neben ihn, kraule ihn ein bisschen, die Schere liegt schon bereit. Wenn ich den Knoten gut vom restlichen Fell abgrenzen kann, mach ich schnell zack.
Und weil spontane Einsätze öfter vorkommen, hab ich im ganzen Haus verteilt Scheren in den Schubladen. Man weiß ja nie, wann ein Knoten hinterm Ohr lauert…

Zum Glück gibt’s auch die unkomplizierten.
Die lassen sich Knoten einfach so wegschneiden – oder, noch besser: Die haben gar keine. Für diese Exemplare bin ich jeden Tag dankbar.