Unser Schmusebär wurde vermutlich 2022 auf Andros geboren und fiel im November 2023 durch eine Wunde an der Wange und einen insgesamt schlechten Zustand auf. So wurde er von unseren Freunden im Süden der Insel eingesammelt und zur Tierärztin gebracht. Neben der Kastration gab es dort einige Tests, die ihn als FIV und FeLV negativ, aber positiv auf ein Mikrobakterium diagnostizierten. Diese Bakterien sind schwer behandelbar, gleichzeitig aber ansteckend. So kam er in einen Quarantänekäfig und erhielt für 6 Monate durchgängig ein Antibiotikum. Auf die Straße zurück konnte er zum Schutz der Kolonie so nicht. Nach den 6 Monaten war von seiner Hautveränderung bis auf eine kahle Stelle nichts mehr zu sehen. Aber eine Garantie, dass er nun nicht mehr ansteckend ist, konnte auf Andros niemand geben. So entschieden wir uns, nach Rücksprache mit einigen Dermatologen in Deutschland, dass wir ihn nach Deutschland holen, da er nur hier eine Chance auf ein Leben außerhalb seiner Quarantänebox hat. Die beste aller Ehefrauen unseres Miriquidius nahm ihn als Flugpatin auf ihrem Weg zurück nach Deutschland mit. Und so landete hier am 6.8. ein ziemlicher müder Kardoulis auf unserer Pflegestelle .
Eigentlich war er ja fit, bis auf den unklaren Hautbefund – aber…...
Wie alle unsere Pflegis wurde er dem Tierarzt vorgestellt und wir ließen ein komplettes Blutbild erstellen. Inklusive FeLV und FIV Test. Und da hat er leider bei beiden Viren HIER geschrien. Er ist leider FIV und FeLV positiv. Der erste Test auf Andros war dort nur ein Schnelltest – wir vermuten allerdings, dass er dort genau in der diagnostischen Lücke getestet wurde. Seine Werte sind allerdings nicht sooo hoch, so dass wir im Moment von einem regressiven FeLV Befund ausgehen. Wir werden dies natürlich kontrollieren und hoffen für ihn, dass er es wie unser Ex Pflegi Sokrates schafft, das Virus zu besiegen. Den Hautbefund hielt der Dermatologe für nicht mehr aktiv – aber auch hier werden wir in demnächst noch einmal nachkontrollieren. Inzwischen steht sein Kontrolltermin für den 13.11. - drückt dem Süßen bitte alle Daumen, dass der Dermatologe nichts findet und er damit die blöden Bakterien wirklich besiegt hat, und sein FeLV PCR in die richtige Richtung nämlich ABWÄRTS zeigt.
Unser Plan war, Kardoulis so bald wie möglich in der Gruppe der Pflegestelle mitlaufen zu lassen. Dies ist nun aufgrund seines FeLV nicht möglich. Da er dort dauerhaft separiert in einem Raum sitzen müsste und er uns gleichzeitig die Aufnahme weitere Notfelle blockiert, zog er Mitte Oktober zu einer privaten Pflegestelle weiter. Dort hat er seinen Menschen und die ganze Wohnung – ganz wichtig: Einen Balkon - zur Verfügung und kann dann von dort hoffentlich bald in sein endgültiges Zuhause durchstarten.
Schaut ihn euch an, diesen Pechvogel. Ihm ist das alles wurscht. Er genießt die Sonne, das Futter und die Zuwendung seines Pflegepappas…
Wer also einen Platz für einen verschmusten FeLVi frei hat – verliebt euch – damit aus dem Kardoulis im Pech ein Kardoulis im Glück wird. Wir können uns bei ihm auch den Status einer Dauerpflegestelle vorstellen.