Wie finde ich heraus, ob sich Noxy kätzische Gesellschaft wünscht?

[Brigitte-Lara]

Vielen Dank.

Da Noxy sehr ruhig ist, was sich natürlich ändern kann, wenn sie Gesellschaft bekommt, und auch aufgrund meines eigenen Alters, sollte der Artgenosse um die acht bis 10 sein. Stö hatte ich schon mal angeschrieben, aber sie hat fast nie ältere Katzen, - verständlicherweise, wie sie mir erklärte, nämlich, weil die meist nicht so lange draußen überleben.

Ich habe zwei ehemalige "Streuner" (seltsames Wort) einer anderen Pflegestelle im Auge, las jetzt aber gerade im Blauen, dass ehemalige Freigänger zu Verhaltensstörungen, wie Unsauberkeit, neigen, wenn sie nicht mehr raus dürfen. Ist das auch Eure Erfahrung?

[Tiedsche]

Ich hab das Alter mit dem anderen Thread verwechselt= 1,5 Jahre
Naja, kann passieren

Hinzugefügt nach 9 Minuten 56 Sekunden:

Ich habe zwei ehemalige "Streuner" (seltsames Wort) einer anderen Pflegestelle im Auge, las jetzt aber gerade im Blauen, dass ehemalige Freigänger zu Verhaltensstörungen, wie Unsauberkeit, neigen, wenn sie nicht mehr raus dürfen. Ist das auch Eure Erfahrung?

Das als feste Regel zu formulieren würde ich als Blödsinn bezeichnen. Auch hier gilt: Das Leben ist bunt und nicht s/w

Gerade langjährige Streuner, die das Draußen nicht mit Freiheit sondern mit Überlebenskampf verbinden sind oft froh, wenn sie drin bleiben können.
Ich habe jetzt 2 Generationen Streuner (Spanien und jetzt Rumänien), alle übernommen in solidem Erwachsenenalter (4-7). Die sind alle in der Wohnung zufrieden. Wobei der Balkon ihnen schon wichtig ist, aber das wird wohl bei allen Katzen so sein Sven schätzt ihn am meisten und lebt da praktisch. Raus strebt er aber nicht.
Interessanterweise hatten die 2 Katzen, die ich eher für ausgemusterte Wohnungskatzen halte (Trielo und Eiwie), am meisten Interesse am Draußen.
Meine These: Umso schlechter es den Katzen draußen ging umso weniger streben sie nach Adoption nach draußen. Zusätzlich gibt es wohl grundsätzlich Hardcorefreigänger und Standorttreue.
Eine erfahrene PS wird dir sicher eine ziemlich sichere Einschätzung geben können, ob die Katzen Freigang brauchen oder nicht. Taskali hat ja nur Wilde und entscheidet bei jeder Katze neu.

Was ich tatsächlich für problematisch halten würde ist aus behüteten Freigängern plötzlich Wohnungskatzen zu machen. Da sehe ich auch ein hohes Risiko, dass die Katzen darauf mit massivem Stress reagieren. Aber auch da gibt es Katzen, die das mitmachen. Hatte ich auch, habe ich aber eher als Ausnahme gesehn

[miss_erfolg]

Ich habe zwei ehemalige "Streuner" (seltsames Wort) einer anderen Pflegestelle im Auge, las jetzt aber gerade im Blauen, dass ehemalige Freigänger zu Verhaltensstörungen, wie Unsauberkeit, neigen, wenn sie nicht mehr raus dürfen. Ist das auch Eure Erfahrung?

Das kannst du doch pauschal so gar nicht sagen. Du liest doch jetzt schon länger in den Fäden der Pflegestellen mit und müsstest doch wissen, dass das eine pauschalisiere Behauptung ist. Es gibt viele Streuner, die wollen gar nicht mehr raus in den Freigang. Das merken die Pflegestellen aber recht schnell. Jorinde von @stö will zB wieder raus. Thea und Juni nicht, Lissy nicht und andere Katzen von anderen Pflegestellen auch nicht.

Es ist mir ehrlich gesagt auch rätselhaft, warum manchmal so lange gezögert wird, sich um eine Partnerkatze zu bemühen. Entweder klappt eine Zusammenführung, dann ist alles gut oder es klappt nicht, davon geht die Welt nicht unter. Katzen sind resilienter als man denkt, die werden das schon verkraften, falls es schiefgeht. Aber wer es aus Angst gar nicht erst versucht, der nimmt seiner Katze möglicherweise ein Stück Lebensqualität und mit den meisten hier vertretenen Pflegestellen hättest du kompetente Hilfe an deiner Seite. Auch das hast du sicherlich bereits mitbekommen.

[Brigitte-Lara]

Danke für Deinen Anstupser. Ich wünschte, ich könnte das so pragmatisch sehen wie Du.

[miss_erfolg]

Je länger du wartest, desto schwieriger wird es, herauszufinden, ob deine Katze kätzische Gesellschaft braucht. Meines Erachtens ist sie noch viel zu jung, um den Rest ihres Daseins in Einzelha(ft)ltung zu verbringen.

Du solltest dir da echt einen Ruck geben deiner Katze zuliebe es wenigstens zu versuchen. Deine Katze hat ja nicht mal Freigang oder?

[Stadtkatze]

Je länger du wartest, desto schwieriger wird es, herauszufinden, ob deine Katze kätzische Gesellschaft braucht. Meines Erachtens ist sie noch viel zu jung, um den Rest ihres Daseins in Einzelha(ft)ltung zu verbringen.

Du solltest dir da echt einen Ruck geben deiner Katze zuliebe es wenigstens zu versuchen. Deine Katze hat ja nicht mal Freigang oder?

Ich glaube die Bereitschaft dazu ist ja grundsätzlich da, sonst gäbe es ja den Thread nicht bzw. Kontakte zu Pflegestellen.

Ich weiß nicht wieviel bisherige Erfahrung @Brigitte-Lara hat, kann aber gut nachvollziehen, wenn man von der Pflegestelle die Info bekommt das die Katze nur einzeln vermittelt wird und sich nicht mit anderen versteht, man etwas unsicher ist OB man es probieren soll.

Ich persönlich würde mir in dieser Situation auch schwer tun zu wissen, welcher Typ Katze passend wäre, daher drücke ich die Daumen, dass du von den Pflegestellen gut beraten wirst

[Brigitte-Lara]

Ja, ich finde es tatsächlich schwierig, hoffe aber, bei dem Gespräch mit der Pflegestelle Ende des Monats, wenn der eine Kater vermittelbar ist, mehr Klarheit zu bekommen.

Noxy hat tatsächlich keinen Freigang. Sie vermisst ihn zum Glück nicht, - ganz im Gegenteil, schon ein geöffnetes Fenster macht ihr manchmal Angst. Auch bestimmte Geräusche, z. B. vom Straßenreinigungswagen der Stadt, verunsichern sie noch immer.

Es steht ihr auch, so wie ich das sehe, eine weitere Zahn-OP bevor. Wir beide brauchen einfach noch Zeit.

[Tiedsche]

Es ist ja auch jeder unterschiedlich. Der eine eher spontan, der andere muß alle Eventualitäten und Risiken abklopfen. Beides ist okay. Nur so kann man hinterher auch die Konsequenzen einer Entscheidung tragen.
Denn das Leben macht dann auch noch eigene Pläne, wie man weiß.

[Brigitte-Lara]

Vom Typ her gehöre ich zu den Menschen, die eher zu viel denken.

Noch bzgl. meiner Erfahrungen: Ich lebe seit August 1993 mit Katzen zusammen. Bis auf die letzten Jahre mit Ronny und jetzt eben mit Noxy waren es immer mindestens zwei. Aber ich habe noch nie erwachsene Katzen vergesellschaftet.

[miss_erfolg]

Meine erste Zusammenführung hatte ich nach einem Jahr Katzenhaltung du hast also deutlich mehr Efahrung als ich man muss allerdings dazu sagen, dass viele Faktoren dazu geführt haben, das unsere erste Zusammenführung mächtig in die Grütze gegangen ist. Den Kater mussten wir wieder abgeben. Erst, als ich Ole von @stö adiptiert hatte, hat die Zusafü geklappt. Stö hatte einen sehr großen Anteil daran, dass es überhaupt geklappt hatte, denn Ms Bitch ist bei Gott keine einfache Katze.

Daher ist es umso wichtiger, dass man eine Pflegestelle wählt, die nicht nur die eigenen Katzen gut einschätzen kann, sondern die auch durch Erzählungen der Dosis einschätzen können, wie die Bestandskatzen ticken. Nach bestelm Wissen und Gewissen. 100% ihr Garantie hat man eh nie.

[stö]

Hier wollte ich auch schon länger antworten!

Ja, ich finde es tatsächlich schwierig, hoffe aber, bei dem Gespräch mit der Pflegestelle Ende des Monats, wenn der eine Kater vermittelbar ist, mehr Klarheit zu bekommen.
...
Es steht ihr auch, so wie ich das sehe, eine weitere Zahn-OP bevor. Wir beide brauchen einfach noch Zeit.

Ich denke, dass es völlig legitim ist, sich Zeit zu nehmen und in Ruhe zu überlegen wie die für alle beste Lösungen auszusehen hat. Und wenn da noch Unsicherheiten begrübelt werden wollen, dann ist ja genau ein solcher Faden dazu da, weitere Denkanstöße zu bekommen um weitere Schritte gehen zu können.

Hast du schon mal überlegt einfach einen Vorbesuch bei dir machen zu lassen? Möglichst von jemand Erfahrenem, der vielleicht auch in der Lage ist mal eine Einschätzung deiner Noxy abzugeben... und damit bestenfalls besser eingrenzen zu können, was für eine Katze du denn eigentlich suchst
So ein Blick von außen auf deine/ eure aktuelle Situation ist manchmal ganz hilfreich um sich nicht in seinem eigenem Gedankenkarussel zu verlieren

[Brigitte-Lara]

...
Hast du schon mal überlegt einfach einen Vorbesuch bei dir machen zu lassen? Möglichst von jemand Erfahrenem, der vielleicht auch in der Lage ist mal eine Einschätzung deiner Noxy abzugeben... und damit bestenfalls besser eingrenzen zu können, was für eine Katze du denn eigentlich suchst
So ein Blick von außen auf deine/ eure aktuelle Situation ist manchmal ganz hilfreich um sich nicht in seinem eigenem Gedankenkarussel zu verlieren

Danke für Dein Verständnis. Vielleicht sollte ich im blauen Forum nicht so viel mitlesen bei den Berichten über Zusammenführungen. Das schreckt mich alles total ab. Über die Vergesellschaftungen, die "langweilig" verlaufen sind, berichtet ja höchstens mal jemand so ganz nebenbei, wenn's grad zum Thema passt.

Vorletzten Freitag habe ich eine Mail an die Frau geschrieben, die mir Noxy vermittelt hat, in der Hoffnung, noch etwas mehr über die Gründe zu erfahren, die aus Sicht des Vereins dafür sprechen, dass meine Prinzessin alleinbleiben sollte. Leider kam bisher keine Reaktion. Bis zur Vermittlung war die Kommunikation super ...

Wer, glaubst Du, könnte sonst in der Lage sein, eine Einschätzung abzugeben?

Eine weitere Zahn-OP ist zum Glück erst einmal nicht notwendig. Die Rötungen an den beiden Stellen sind sogar blasser geworden. Vielleicht hilft das Gingiva doch?

[Tiedsche]

Das ist der Nachteil geteilter Erfahrungen. Da man eh immer....mehr oder weniger bewußt.... nach Bestätigung der eigenen Ansichten sucht werden die vorhandenen Ängste so auch noch bestätigt.
Da würde ich das Nachlesen auch lassen. Es ist eh jede Zusammenführung anders durch die Kombi der beteiligten Katzen und den begleitenden Menschen.
Und aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es lief nie so wie ich mir das ausgemalt habe. Und ich habe schon viele Zusammenführungen mit unterschiedlichen Vorraussetzungen hinter mir.
Die schnellste und einfachste war zB die Vergesellschaftung von 2 Eigenbrödlerinnen
Die haben sich gesehen, gemerkt, dass das Gegenüber einen ähnlichen Freiraum möchte und damit waren sie durch und haben dann schnell auch die Bettchen auf einer Fensterbank geteilt
Auch das gibt es. Also einfach passieren lassen. Mehr als die Zweitkatze im Vorfeld theoretisch passend auszuwählen, sich selbst zu entspannen und positiv nach vorn zu schauen kann man nicht tun. Die Kontrolle behält das Leben und nicht du
AMEN

[Brigitte-Lara]

Das ist der Nachteil geteilter Erfahrungen. Da man eh immer....mehr oder weniger bewußt.... nach Bestätigung der eigenen Ansichten sucht werden die vorhandenen Ängste so auch noch bestätigt.
Da würde ich das Nachlesen auch lassen. Es ist eh jede Zusammenführung anders durch die Kombi der beteiligten Katzen und den begleitenden Menschen.
Und aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, es lief nie so wie ich mir das ausgemalt habe. Und ich habe schon viele Zusammenführungen mit unterschiedlichen Vorraussetzungen hinter mir.
Die schnellste und einfachste war zB die Vergesellschaftung von 2 Eigenbrödlerinnen
Die haben sich gesehen, gemerkt, dass das Gegenüber einen ähnlichen Freiraum möchte und damit waren sie durch und haben dann schnell auch die Bettchen auf einer Fensterbank geteilt
Auch das gibt es. Also einfach passieren lassen. Mehr als die Zweitkatze im Vorfeld theoretisch passend auszuwählen, sich selbst zu entspannen und positiv nach vorn zu schauen kann man nicht tun. Die Kontrolle behält das Leben und nicht du
AMEN

Deinen letzten Satz sollte ich mir ausdrucken und an die Wand hängen. Und Dein erster bringt mich zum Nachdenken. Vielen Dank.

[Tiedsche]

Ich bin ja auch so ein Kontroletti und weiß wie anstrengend es ist zu einer Entscheidung zu kommen. Ich zerdenke auch alles, aber irgendwann überrumple ich mich selbst und springe plötzlich ins "Nichts". Das hilft

[Sereknitty]

Ich finde es total schwierig bei einer Katze, die du bist jetzt nicht im Umgang mit anderen Katzen gesehen hast, zu beurteil ob sie mit anderen Katzen kann oder nicht. Das ist meiner Meinung nach, so oder so ein Sprung ins kalten Wasser. Egal wie sie sich dir gegenüber verhält, bei fremden Katzen kann ein Großmaul zum Schüchterli werden und die liebste und sanfteste Katze plötzlich zur Furie mutieren.

Selbst wenn die Pflegestellen sagen sie war etwas spröde gegenüber den anderen Katzen, ist das nicht unbedingt aussagekräftig. Erstens gab es viele Veränderungen, zweitens wie Tiedsche schon irgendwo geschrieben hat, kann es sein, dass sie zusätzlich durch die Gruppengröße völlig überfordert war. Selbst Fauchen und Hauen sagt nichts aus. In fast jeder Zusammenführung wird gefaucht, Katzen kommunizieren so und sagen der anderen einfach nur: "Das mag ich nicht!/ Das ist mir zu nah!". Wenn die andere darauf nicht reagiert, wird gehaut.


Ich würde daher vor allem vorschlagen, dass du dir mit der Pflegestelle/dem Verein ausmachst, dass sie die Katze wieder zurücknehmen würden wenn es wirklich überhaupt nicht funktioniert und mach dir keinen Druck dass es funktionieren muss. Selbst bei sozialen Katzen funktioniert es manchmal nicht, weil sich halt genau die zwei Individuen nicht verstehen..

[Brigitte-Lara]

Danke für Deine Überlegungen. Deine Bemerkung, dass es immer schiefgehen kann, weil trotz allem gerade diese beiden sich nicht mögen, finde ich wichtig. Ich würde mir trotzdem Druck machen, weil ich es sehr belastend fände, den Neuzugang nach womöglich wochenlangem Stress wieder zurückbringen zu müssen. Immerhin wäre das noch besser, als in solch einer Situation selbst eine Pflegestelle oder einen neuen Adoptanten suchen zu müssen. Trotzdem. Im Moment traue ich mir das eindeutig nicht zu. Deshalb lasse ich erst einmal alles, wie es ist.

[CasaLea]

Danke für Deine Überlegungen. Deine Bemerkung, dass es immer schiefgehen kann, weil trotz allem gerade diese beiden sich nicht mögen, finde ich wichtig. Ich würde mir trotzdem Druck machen, weil ich es sehr belastend fände, den Neuzugang nach womöglich wochenlangem Stress wieder zurückbringen zu müssen. Immerhin wäre das noch besser, als in solch einer Situation selbst eine Pflegestelle oder einen neuen Adoptanten suchen zu müssen. Trotzdem. Im Moment traue ich mir das eindeutig nicht zu. Deshalb lasse ich erst einmal alles, wie es ist.

Ach, wie jammerschade ... für Deine Noxy (und auch für Dich) ...
je länger Du wartest (und damit sind nicht nur ein paar Wochen gemeint), desto mehr verfestigen sich Strukturen und desto stärker entfremdest Du Noxy von artgenössischer Kommunikation.

Du hattest doch Ende des Monats September Kontakt mit einer Pflegestelle ... wie lief denn das?

Ich meine, man kann alles schlecht denken/reden ... und so ganz ohne ist das Konzept der "self-fulfilling prophecy" auch nicht ... wenn ich schon mit dem Gedanken an eine Sache rangehe, dass es eh nicht funktioniert, hat das Vorhaben auch sehr viel weniger Chancen, wie wenn ich mir sage "ey, wir wollen das und wir schaffen das".
Und dass bei entspannten Menschen die Zusammenführungen i.d.R. am besten funktionieren, ist ja auch kein Geheimnis.

Ich weise hier nochmals auf die Expertise von @stö hin, die kürzlich eine sehr komplizierte Zusammenführung von einer unerwartet zickigen Einzel-Bestandskatze mit einem Neuzugang begleitet hat (und das bei einer Katzen-Newbine).