Es soll kein: wir vermeiden den TA -Thread werden, sondern Hilfe bei Unpässlichkeiten, die gerade Senioren oft zeigen
Wer also auch eine Hausapotheke pflegt, darf hier gerne empfehlen und Erfahrungen schildern.
Aber bitte dann übersichtlich, dass man Anlass und Mittel auf einen Blick findet. Im Seniorenthread ist ja schon viel gepostet, aber man muß laaaange suchen. Hier solls eher ein schneller Überblick werden.
Im Laufe meiner Jahre als Katzenhalterin und insbesondere als Seniorenpflegekraft gibt es einige Hilfsmittel, Medis, die ich immer im Hause habe, um bei akuten Problemen helfen zu können, denn natürlich hat man immer Probleme an WE in der Nacht und ähnlichen Engpässen
Manchmal kann man aber auch schnell und unkompliziert helfen ohne den Katzen noch den TA-Stress antun zu müssen.
Allerdings ist es wichtig, dass man nicht wild rumprobiert, wenn es den Katzen schlecht geht, denn
1. müssen bei eigenmächtigen Behandlungen die Grunderkrankungen (Niere, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Darm usw) berücksichtigt werden. D. h. man sollte grundsätzlich im Vorfeld mit den TÄ abklären, ob es im Notfall für die entsprechende Katze angebracht ist.
2. kann immer eine ernste Erkrankung hinter den an sich nicht beunruhigenden Symptomen steht. Beispiel: Darmverschluß statt nur Verstopfung. Also sollte man immer zeitnah den Ta aufsuchen, wenn Symptome nicht zeitnah verschwinden.
Ich bin mit Medis sehr vorsichtig und gebe nicht mal Spoton ohne Absprache mit dem TA.
Die Hausmittelchen für die Apotheke sollten also wirklich nur mit Bedacht angewendet werden.
Gerade meinen Oldies habe ich aber oft helfen können, weil ich ihre Probleme kannte.
Deshalb fände ich es gut, wenn wir hier unsere Erfahrungen übersichtlich zusammen werfen könnten.
Immer unter einer Überschrift wie zB Übelkeit (+ eventuell vorliegende Krankheit) und Erfahrungen.
Übelkeit
Hinter Übelkeit, Futterverweigerung können sich viele, auch schwerwiegende" Krankheiten verbergen, die bei anhaltenden Symptomen vom TA abgeklärt werden müssen.
Übergewichtige Katzen, die 2-3 Tage nicht fressen haben das hohe Risiko gefährliche Leberprobleme zu entwickeln.
Weiß man, daß die Katze leicht unter Übelkeit leidet (Magenprobleme durch Medikamente usw ) ist es bei mir immer hilfreich gewesen Magenschutz im Haus zu haben. Der hat meinen Katzen oft nach 2 Stunden Erleichterung gebracht.
Ulmenrinde
Hilft dauerhaft bei Magensensibelchen und kann auch dauerhaft gegeben werden
Als Sirup gekocht hält es eine Woche und kann den Mahlzeiten beigefügt werden
Rezept: Quelle: https://www.lillysbar.de/Informationen/ ... Ulmenrinde
OmeprazolkapselnInnerliche Anwendung
Ca. 1 Messlöffel (entspricht ca. 1/3 Teelöffel) SEB in eine 5ml-Spritze mit lauwarmen Wasser vermischen (oder Kolben von der Spritze ziehen, ca. bis zur 1ml-Markierung mit SEB-Pulver füllen, Kolben wieder einsetzen und mit lauwarmen Wasser auffüllen) und der Katze bei Bedarf (z.B. bei Übelkeit/Erbrechen) eingeben. SEB kann als reines Naturprodukt in diesem Sinne nicht überdosiert werden, deshalb kann diese Mischung bis zu 6mal täglich gegeben werden. Die wichtigste Gabe ist die vor dem Schlafengehen, damit der Magen auch über Nacht beruhigt wird.
Wenn Ihre Katze z.B. Magenprobleme hat, verabreichen Sie ihr am Besten eine halbe Stunde vor der Futtergabe oben genannten Ulmenrindenbrei, da dieser eine schützende Schicht um die Magenwände legt und so beruhigend auf die Schleimhaut wirkt. Viele Katzen, die eine Nierenerkrankung (z.B. CNI) haben, leiden an Übelkeit und Magenübersäuerung. Hier hat sich Slippery Elm Bark schon oft bewährt. Bei Geschwüren oder Entzündungen im Maul wirkt der Ulmenschleim ebenfalls lindernd. Als Nebeneffekt hat die Aufnahme von SEB auch bei trockenem und schuppigen Haut- und Haarkleid ebenfalls eine positive Wirkung.
Allerdings kann die Einnahme des Ulmenrindenschleims die Absorption von z.B. Medikamenten verhindern. Darum wird empfohlen, mindestens eine halbe Stunde Abstand zwischen Aufnahme von Ulmenrinde und Medikamenten und auch Futter/Mahlzeiten einzuhalten.
Sirup Rezept:
ca. 250ml Wasser zum Kochen bringen. 1 gestrichenen EL SEB mit dem Schneebesen einrühren. Unter ständigem Weiterrühren noch einmal Aufkochen und abkühlen lassen.
Dosierung: ca. 5ml 4-6x mal am Tag.
Der Sirup hält bei Raumtemperatur einen Tag, im Kühlschrank 5 Tage
Falls gar nix mehr in die Katze geht, kriegt man oft wenigstens ein paar Kügelchen aus der Kapsel in die Katze (ier gings mit Butter)...5 Kugeln je kg Katze am Tag. Meine Erfahrung sagt, dass man ruhig weniger geben kann und es hilft trotzdem.
Sollte nur im akuten Notfall gegeben werden und nicht dauerhaft. (wie beim Menschen auch nicht)
Einwegspritze
um den Katzen im Notfall die Medis oder Futter eingeben zu können
Hinzugefügt nach 30 Minuten 54 Sekunden:
Bauchweh, Verstopfung durch Haarballen
Wenn man weiß, dass die Katze schnell unter Verstopfung leidet, insbesondere in der Fellwechselzeit und besonders betroffen sind Langhaarkatzen, kann man versuchen ihr mit einfachen Hausmittelchen versuchen zu helfen.
Regelmäßig ein bisschen Butter, Katzengras, Malzpaste, Ulmenrinde schützt auch den Magen kann helfen die Haare leichter abzuführen.
Viele Katzen haben damit keine großen Probleme. Andere erbrechen regelmäßig große Mengen Haarballen. Das ist kein guter Zustand, reizt Magen und Speiseröhre und führt auch oft zu Nahrungsverweigerung bei meiner Allergikerin, die immer zuviele Haare aufnahm.
Info zu Haarballen:
Einfluß von Rohfasern auf die Verdauung incl. Versuchsreihe (Verfütterung von Rohfasern)
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6696/1/ ... _Aline.pdf
Zitat:
Lactulose9.3. Trichobezoare bei der Katze
Die Bildung von Trichobezoaren bei Katzen wird üblicherweise als eine Folgeerscheinung von routinemäßiger Fellpflege betrachtet (Barrs et al., 1999). Einzelne Haare können durch peristaltische Kontraktionen nicht ausgeschieden werden, bleiben an der Schleimhaut haften und können zu Konglomeraten aus solider Masse im Magen oder Verdauungstrakt anwachsen. Normalerweise können Katzen dieses Problem durch Auswürgen der Trichobezoare vermeiden (Wilkinson, 1984), gelegentlich können die Trichobezoare jedoch auf ein lebensbedrohliches Ausmaß anwachsen (Dann et al., 2004). Aufnahme von Gras kann hilfreich beim Erbrechen der Trichobezoaren sein. Besonders reinen Wohnungskatzen, die keine Möglichkeit der Faseraufnahme bei Freigängen haben, sollte stets Katzengras ad libitum zur Verfügung stehen (Barrs et al., 1999; Dann et al., 2004). Beobachtungen in der Katzenhaltung am Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik der Ludwig Maximilians Universität München belegen die Aufnahme von langfaserigen Blättern oder Gras durch die Katzen, um Erbrechen herbeizuführen. Sehr häufig werden jedoch nur kleine Haarknäule mit etwas Magensaft erbrochen, was vermuten lässt, dass alleiniges Erbrechen in einigen Fällen nicht ausreicht, um die Entstehung von Trichobezoaren zu verhindern. Durch wiederholtes Auswürgen kann es jedoch auch zu Verstopfungen der Speiseröhre oder zu Verstopfungen verschiedenster Areale im Magen-Darm-Trakt kommen (Van Stee et al., 1980). Die Folgen sind Kotabsatzprobleme, Darmverschluss, Darmentzündung und Erstickungstod.
Barrs et al. (1999) berichten von fünf klinischen Fällen mit Obstruktionen durch Trichobezoare zwischen 1997 und 1999. Vier der fünf Katzen waren Langhaarzüchtungen und drei waren älter als 10 Jahre. Alle fünf Tiere präsentierten sich mit einer palpierbaren, abdominalen Masse und klinischen Anzeichen wie Abmagerung, Aufgasung des Darms, Untertemperatur, Veränderungen im Blutbild und Elektrolythaushalt, blassen Schleimhäuten, verzögerter kapillärer Rückfüllung und gehäuftem Erbrechen. Vier Tiere hatten einen einfachen Darmverschluss, ein Tier einen abschnürenden. Auf den Röntgenaufnahmen stellte sich die Trichobezoare als röngendichtes Material dar.
Magen und Darm waren gas- und flüssigkeitsgefüllt. Bei den drei älteren Katzen wurden abdominale Neoplasien vermutet und bei zweien wurde eine Therapie aufgrund schlechter Prognose von den Besitzern abgelehnt. Bei den anderen drei Katzen wurden die Trichobezoare chirurgisch entfernt. Es trat bei allen drei Katzen eine vollständige Genesung ein. Im Fall einer Devon Rex Katze wird von einem zeitweise symptomlosen Trichobezoar berichtet. Das Tier zeigte überwiegend normalen Appetit, geringgradiger Mattigkeit und intermittierende Koliken. Die Elimination des Trichobezoars erfolgte durch Erbrechen und nach kurzer Zeit war das Tier vollständig genesen (Malik & Hunt, 2005).
Schrifttum 18
Insgesamt sind wenige Fälle von Trichobezoaren bei Katzen in der Literatur beschrieben (Ryan & Wolfer, 1978; Worwood & Jones, 1979) und bei unklaren abdominalen Befunden wird das Vorhandensein eines Trichobezoars in den seltensten Fällen in Betracht gezogen. Darmverschlüsse, Tumore (Lymphosarkome, Adenokarzinome, Mastzelltumore), Fremdkörper, Invagination, Darmverschlingung- und drehung, intramurale Abszesse und angeborene Missbildungen können ähnliche Symptome hervorrufen und treten in der Klinik insgesamt weitaus häufiger auf (Sherding, 1994). Bemühungen zur Trichobezoarprophylaxe verstärken jedoch den Eindruck, dass diese Erkrankung weitaus häufiger ist als bisher angenommen.
Präventative Maßnahmen erstrecken sich auf die regelmäßige Fellpflege, besonders von langhaarigen Katzen. Gelegentliches Scheren sollte in Betracht gezogen werden. Zugang zu Gras mag hilfreich sein, seitdem das Erbrechen von Trichobezoaren mit nichtverdaulichen Pflanzenfasern in Verbindung gebracht wird (Barrs et al., 1999). Die Gabe von Laxantien wie Paraffinöl kann eventuell angesammelten Haaren die Passage durch den Magen-Darm-Trakt erleichtern. Vitaminsupplementierung, regelmäßige Floh- und Ungezieferkontrollen sowie milchinduziertes Erbrechen wird ebenfalls beschrieben (Barrs et al., 1999). Zusätzlich sollte ein spezielles Futter zur Vermeidung von Trichobezoaren gefüttert werden.
10. Ernährung zur Prävention von Trichobezoaren Vereinzelt haben wissenschaftliche Studien den positiven Einfluss von diätetischer Rohfaser zur Vermeidung der Bildung von Trichobezoaren postuliert (Fisher, 2003). Es werden jedoch keine detaillierten Angaben über die jeweilige verwendete Rohfaser gemachtEinige Veröffentlichungen beschreiben Zusätze von Flohsamenschalen und Ulmenrinde, überwiegend wird jedoch von Rohfaserzusätzen oder „Feline-Fiber-Systems“ ohne genauere Klassifizierung berichtet. Eine wissenschaftliche Untersuchung mit genauer Angabe der verwendeten Faserart, Faserlänge und Fasergewicht ist bis dato nicht publiziert..
Überwiegend sind es Veröffentlichungen von Futtermittelherstellern, die den positiven Effekt der Rohfaser auf die Haarausscheidung mit dem Kot bei Katzen beschreiben, wobei die Daten zum größten Teil auf Besitzerangaben basieren. Hohe Gehalte an pflanzlicher Faser sollen unterstützend auf den Abtransport der aufgenommenen Haare durch den Verdauungstrakt wirken und so die Zusammenlagerung von Haaren zu Trichobezoaren sowie das anschließende Hochwürgen oder Erbrechen reduzieren. Die Zusammensetzung der verschiedenen „Anti-Hairball-Formeln“ basiert überwiegend auf hohen Rohfasergehalten ohne genauere Deklaration sowie verschiedenen Pflanzen- und Fischölen zur Förderung der Verdauung.
Dann et al. (2004) untersuchten in einer Placebostudie an 24 Katzen mit erhöhter Trichobezoar-Problematik die Wirkung eines Trichobezoar-Präventivums mit aktiven Komponenten aus Flohsamenschalen und glatter Ulmenrinde. Der Rohfasergehalt lag sowohl im Placebo als auch im Präventivum bei 2%. Die klinischen Anzeichen für TrichobezoarSymptomatik (Brechen, Würgen, Husten) sanken betrachtet über einen Zeitraum von 14 Tagen um 29%.
Butter und Co hat bei mir manchmal nicht mehr geholfen, deshalb gabs dann eine vorsichtige Dosierung Lactulose im Schlecksnack um die Haarballen im Magen auflösen zu helfen. Meist brachte das schnell Erfolg.
Lieber erstmal wenig geben, weil sonst heftigen Dünnpfiff .
Wenn es nicht schnell zum Erfolg führt (Bauchweh, fehlender Kotabsatz usw) bitte sofort zum Arzt um Darmverschluß auszuschließen.
Als Prävention hat hier noch eine Paste mit sehr viel Pflanzenfasern, Ulmenrinde usw geholfen. Schmeckt aber sehr eklig und viele Katzen mögen es nicht. Vet´s+Best Hairball control
Andere Pasten: Felistro Hair und TA-Empfehlungen...