Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

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Barbarossa
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Barbarossa »

Mein Moritz hat damals EPO bekommen, als er kaum Retikulozyten nachbildete. Das hat ihm bei seiner regenerativen Anämie ganz schnell geholfen. Teurer als Reconvales & Co. waren die Spritzen auch nicht. Hätten die nicht geholfen, wäre eine Bluttransfusion erfolgt, die aber größere Risiken birgt.

Ich hoffe, bei euch gehts einfach nur aufwärts. :daumen:
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Vielfellchen
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Vielfellchen »

Epo haben wir sogar noch eine Packung im Kühlschrank. Ein anderer Kater und unsere Hündin haben das bekommen. Bei ihnen hat das zwar die Anämie verbessert, sie haben aber leider aus anderen Gründen nicht überlebt. Die letzten Monate/Wochen waren/sind echt hart für uns....

Für Evil ist Epo nicht das richtige, weil es hilft, wenn die körpereigene Produktion von Epoetin (?) durch eine Nierenerkrankung nicht mehr funktioniert. Das hat der TA gestern erst noch gesagt, weil wir das auch schon vorgeschlagen haben und das Medikament halt auch noch vorrätig ist. Evils Nieren sind gesund.

Der TA findet eine Ösophagussonde übrigens sehr gut und macht das auch selber. Aber er rät bei Evil davon ab, weil er meint, dass man ihm die OP, Narkose und das erhöhte Infektionsrisiko nicht mehr zumuten sollte. Er meint, dass sein Knochenmark nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu bilden. Normalerweise dauert es nur wenige Tage nach Bekämpfung der Mykoplasmen bis die Blutwerte wieder stabil sind. Bei Evil hat es fast drei Wochen gedauert, bis sich da überhaupt etwas getan hat. Und das war auch nur eine leichte Erhöhung von 16 auf 23. Der TA würde die Sonde aber auf unseren Wunsch legen und uns alles erklären und helfen wo er kann.

Und seitdem überlegen wir hin und her was die richtige Entscheidung für Evil ist. Er ist munter, sein Blick ist klar und wach, er pflegt auch sein Fell wieder selber. Er denkt ganz sicher noch nicht daran diese Welt zu verlassen. Er isst nur viel zu wenig. Eine Sonde hieße für ihn allerdings, dass er nicht raus darf, mindestens am Anfang eine Halskrause tragen muss, für die Reinigung der Wunde still sitzen bleiben und auch bei der Fütterung ruhig bleiben muss. Er ist ein ganz lieber und verschmuster Schoßkater, aber festgehalten werden kann er nicht ertragen und schaltet dann in den Wildchenmodus. Außerdem bleibt er nur im Haus, wenn Minustemperaturen draußen sind. Sonst ist er rund um die Uhr im Garten.

Wenn er tatsächlich nur noch eine kurze Lebenszeit hätte, wäre es eine Qual für ihn, diese im Haus mit Halskrause zu verbringen. Auf der anderen Seite wird er ohne Sonde verhungern und die Sonde wäre seine einzige Chance. Vielleicht berappelt er sich ja doch wieder. Ich denke, Ihr versteht was ich meine. Ich will die richtige Entscheidung für Evil treffen. Nur welche ist das? Der TA sagt als TA würde er nicht weiter behandeln, als Tierbesitzer mit emotionaler Beteiligung würde er vielleicht anders entscheiden. Auf der einen Seite sagt er, Kortison nur in geringst möglicher Dosierung geben wegen der möglichen Nebenwirkungen, andererseits denkt er, dass Evil nicht mehr lange leben wird. Ja was denn nun?

Wenn eine meiner Hauskatzen in der Situation wäre, würde ich sofort die Sonde legen lassen, weil sie im Haus nichts vermissen und sich darin wohlfühlen. Evil ist aber ganz anders. Wie sollen wir da nur die richtige Entscheidung treffen können?

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Cyclopterus
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Cyclopterus »

Versucht ihr denn noch, ihm etwas einzuflößen oder habt ihr damit aufgehört?
Liebe Grüße von Melanie mit "Puschelinchen" Roxy, "Staubsauger" Lilly und "Nachtgespenst" Machi :cat:

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Vielfellchen
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Vielfellchen »

Zwangsweise geben wir ihm nur noch jeden 2. Tag die Kortisontablette.

Alles andere bekommt er freiwillig. Heute hat er z. B. zwei Schlecksnacks und eine sehr kleine Handvoll Trofu genommen. Verschiedene Sorten Nafu und angebratenes Rinderhack wollte er nicht. Hier ist es auch sehr heiß, so dass er sowieso weniger isst, auch wenn er gesund wäre. Heute Abend nimmt er hoffentlich wieder etwas mehr. Im Moment liegt er auf einem seiner Lieblingsplätze im schattigen Gebüsch.

Bei der Zwangsfütterung regt er sich immer furchtbar auf, es landet nichts im Bauch, weil er alles ausspuckt und wir Menschen werden verletzt. Den Stress tun wir ihm und uns nicht mehr an.

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Cyclopterus
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Cyclopterus »

Das ist natürlich großer Mist, aber verständlich.
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Morena
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Re: Zwangsfütterung eines ehemaligen Wildchens

Beitrag von Morena »

Das tut mir so leid. Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll aber ich weiß wie du dich fühlst. Ich kann das so verstehen mit dem Zwiespalt. Ich habe auch alles Straßenkatzen und ihre Freiheit ist ihnen so wichtig. Wenn sie wählen könnten bin ich mir sicher würden sie sich lieber für ein kürzeres aber freies Leben entscheiden. Ich hoffe Evil rappelt sich nochmal. :daumen: :daumen: :daumen:

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