Aortenstenose und beginnende HCM

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Jana
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Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Jana »

Jason, ein Kleiner unserer TH-Take That-Gruppe, ist leider ziemlich krank.

Ich zitiere mal, was Vanessa direkt nach dem Herzultraschall schrieb:
Jason hat eine sogenannte Aortenstenose. Das ist eine Gewebeveränderung, die verhindert, dass der Blutfluss richtig funktioniert. Diese hat er gleich an zwei Stellen, daher kommt es zu Verwirbelungen.
Eine Aortenstenose kann man zwar unterstützend behandeln, die Prognose lautet aber dennoch 1-2 Jahre Lebenserwartung.
Vanessa hat dann noch mit einer Bekannten gesprochen:
So, also ich habe gestern noch sehr, sehr lange mit A. telefoniert und die Bilanz ist leider ernüchternd:

Jasons Aortenstenose verringert den Durchfluss vom Herz in Venen, das Blut wird also nicht schnell genug gepumpt. Das führt zu Herzrhythmusstörungen und irgendwann zum Herzstillstand. Normalerweise würde man das Blut verdünnen, damit das besser funktioniert und dann könnte er damit fast normal alt werden.
Allerdings hat er eine beginnende HCM, d.h. der Druck im Herz ist zu groß und das Blut schießt aus dem Herz. Verdünnt man das Blut, verschlimmert sich dieses Problem. Eine HCM alleine wäre ebenfalls gut behandelbar, da würde man den Herzmuskel stärken und regelmäßig auf Entwässerung der Lunge usw. achten. Das wäre allerdings nicht empfehlenswert mit der Stenose, weil das Blut dann an der Verengung aus dem Herz rausschießt und die Venenwände verletzt bis sie irgendwann reißen.

Die Behandlung des jeweiligen Problems verschlimmert also das jeweils andere. Grundsätzlich kann man eine Aortenstenose behandeln, allerdings erst im Alter von zwei Jahren, weil man dafür einen stabilen Kreislauf und entsprechende Instrumente braucht, die es in der Größe tatsächlich nicht gibt. Mit einer Herztransplantation, die nicht sonderlich weit verbreitet, aber grundsätzlich möglich ist, verhält es sich ebenso. Das Problem bei beidem ist, dass er das Alter von 2 Jahren vermutlich nicht erreichen wird und wenn, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass er dann noch in irgendeiner Form narkosefähig ist.

Ich habe nun über A. auch noch Kontakt zu einem Spezialisten bzgl. Katzenkardiologie bekommen, der im ersten Moment auch erst einmal zum gleichen Schluss kam wie die TÄ, sich am Wochenende aber noch einmal Gedanken macht - auch wenn er eher nicht optimistisch klang, dass ihm etwas einfällt. Er hat auch Rücksprache mit der Uniklinik in Gießen gehalten, das sind ja so die Vorreiter in so ziemlich jedem Bereich in der Veterinärmedizin. Auch die konnten leider keinen Input mehr bzgl. einer früheren OP o.ä. geben.

Was man jetzt überhaupt tun kann, ist: Betablocker geben (Blutverdünnung, die die HCM verschlimmert, aber die Lebenserwartung im Vergleich zu keiner Therapie dennoch erhöht), Antiarrhythmikum zur akuten Behandlung bei Herzrhythmusstörungen und Furosemid zur Entwässerung der Brust bei Bedarf. Ich telefoniere Montag auch noch einmal mit der TÄ, bei ihr klang es aber ebenfalls nach Furo und Betablockern. Sollte dem so sein, spendet die Katzenhilfe Geldern uns aus ihren Beständen Furosemid in Tablettenform und zum Spritzen.

Was mir noch wichtig war, waren zwei Punkte:
1. Er hat keinerlei Schmerzen. Keine seiner Erkrankungen (auch nicht die anderen drei Nebenschauplätze, die die TÄ am Herz gefunden hat) bemerkt er selbst.
2. Für seinen Tod gibt es 3 Varianten. Am wahrscheinlichsten ist ein Sekundentod, also dass er einfach von einem Moment auf den anderen umfällt und es ist vorbei. Ein Aneurysma wäre ebenfalls denkbar, da würde eine Vene platzen und er wäre ebenfalls innerhalb von Sekunden tot. Die unwahrscheinlichste Variante ist Wasser im Brustraum bzw. in der Lunge und dass man ihn dann einschläfern würde, wenn man es nicht mehr in den Griff bekommt.

Für Jason heißt das für die kurze Zeit, die er noch hat, für die Unterbringung übrigens auch kein Freigang und möglichst keine ganztägig außer Haus arbeitenden Personen sowie Personen, die medizinisch bewandert genug sind, symptomatisch zu behandeln und schnell zu reagieren. Jason sollte außerdem definitiv mit einer Kitte im gleichen Alter zusammen wohnen, da Kondition usw. seine Lebenserwartung definitiv verlängern. Explizit ausgepowert werden (Laserpointer o.ä.) sollte er nicht, aber ansonsten sollte er sich ruhig nach seinem Willen austoben.

Für die anderen Kitten hat das Ganze übrigens auch Konsequenzen: von den 5 Haupt- und Nebenschauplätzen sind 4 vererbbar. Die anderen 4 müssen also eigentlich auch vorgestellt werden.
Hier einmal die Rücküberweisung der TÄ:
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Im Moment ist der erste Plan, der Uni Gießen ggfls die Bilder und Befunde zu schicken, bevor wir Jason die lange Fahrt dorthin zumuten würden.


Vielleicht hat hier ja noch jemand eine Idee oder einen Kontakt, an den man auf jeden Fall denken sollte.

Wir würden Jason gerne ein langes Leben ermöglichen. :traurigguck:

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missamy
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von missamy »

Ich kann dem armen Bub nur ganz fest die Daumen drücken :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: .
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Cyclopterus
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Cyclopterus »

Dem schließe ich mich an :traurigguck: :daumen:
Liebe Grüße von Melanie mit "Puschelinchen" Roxy, "Staubsauger" Lilly und "Nachtgespenst" Machi :cat:

Unser Thread: Katzenhaare im Küchen- und Kühlschrank ;-)

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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Mietzies Tante »

Das hilft nicht aber ich drücke euch die Daumen. :daumen: :cat:

Eva
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Eva »

Habt Ihr schon Dr. Kresken in der Tierklinik Kaiserberg in Duisburg zu Rate gezogen?

Ich drücke dem Katerchen auch ganz fest die Daumen.
Liebe Grüße
Eva
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Jana
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Jana »

Danke euch!
Eva hat geschrieben:
So 15. Nov 2020, 06:49
Habt Ihr schon Dr. Kresken in der Tierklinik Kaiserberg in Duisburg zu Rate gezogen?
Bisher nicht, aber er ist auf die Liste gewandert, danke! :grins_gelb:

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Fairycat
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Fairycat »

Ich hab schon von seinem Schicksal gehört, wußte aber nicht, wie schwierig die Situation ist. :traurigguck: Ich hoffe, ihm kann irgendwie geholfen werden!
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Petra-01
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Petra-01 »

Erst mal möchte ich euch Mut machen!!!!

Zum einen kommt es für Katzen nicht auf die Dauer der Lebenszeit an sondern in der möglichen Zeit so viel Spaß und Lebensqualität wie möglich zu haben!

Und zweitens kann man heute mit den möglichen Medikamenten sehr sehr viel erreichen.
Wichtig dazu wäre aber einen Fachmann an Bord zu haben der weiß was er tut.

Dazu kann ich Dr. Kresken sehr sehr sehr empfehlen.
Allerdings würde ich dazu rasch anrufen und versuchen einen Termin zu kriegen, die Wartezeit ist aktuell wohl ein halbes Jahr.
Aber auch die anderen Kardiologen in der Tierklinik Kaiserberg haben sehr viel Fachkompetenz und haben ja bei Dr. Kresken gelernt und sprechen sich mit ihm ab.
Also würde ich den nächsten Termin nehmen der mir dort angeboten wird und weiterhin einen Termin bei Dr. Kresken wenn es möglich ist.

So eine Prognose ist erst mal schlimm.
Aber oft leben die Katzen dann doch viel länger als man erwartet.

Mein Kater Indi hatte auch eine Aorthenstenose und HCM.
Er ist damit 12 Jahre alt geworden und hat außer einer geringen Dosis Betablocker nichts gebraucht.
Die HCM war damit stabilisiert und die Aorthenstenose hat sich nie so ausgewirkt daß eine op oder weitere Behandlung nötig gewesen wäre.
Bevor also ein guter Kardiologe den Verlauf gesehen hat und ein erster Schall und eine kontrolle nach drei Monaten statt gefunden hat kann man noch gar keine Prognose stellen!

Aktuell lebt Klausi bei mir der vor einem guten Jahr hier eingezogen ist mit sehr schlechter Prognose und einer allerhöchsten und im besten Fall Lebenserwartung von 12 Monaten. Er lebt immer noch und spielt und hat Spaß und freut sich seines Lebens.
Auch mit ihm bin ich in der Tierklinik Kaiserberg alle drei Monate zum Schall, er muß leider mehr Medikamente nehmen und wir mußten die hohe Dosis der Entwässerung jetzt leider noch mal steigern.
Aber er lebt, es geht ihm gut dabei.

Also, Mut Mut Mut.

wie alt ist der kleine Knopf denn aktuell?
Und wurde der Herzschall von einem Spezialisten durchgeführt?

Denn ich kann nur sagen daß normale Haustierärzte da oft null Ahnung haben.
Wenn wir auf den Haustierarzt von Klausi gehört hätten dann hätte er die falschen Medikament bekommen die ihm mehr geschadet als genutzt hätten, außerdem eines in falscher Dosierung. Das hätte übel geändet und ich bin froh daß ich für ihn schnell einen Termin in Kaiserberg bekommen habe und er dort richtig eingestellt wurde.
Petra-01 mit den Sternenkatzen: "Paul, der beste für immer!", "Herzenskater Indi" und "Hi-Maus-Ilse" mein Gartenschatz, "Lotte, mein Augenstern" "dem liebsten Kater Klausi fest im Herzen und aktuell noch mit Gräfin Mausi an meiner Seite.

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Jana
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Jana »

Danke für die Daumen und fürs Mut machen!


@Petra-01 Jason und seine Brüder sind am 07.07.2020 geboren, jetzt also knapp 19 Wochen alt.

Den Schall hat schon eine Kardiologin gemacht, allerdings noch keine vom Collegium Cardiologicum. Das möchten wir aber nachholen, schon alleine für eine weitere Meinung.

Außerdem müssen natürlich seine Brüder ebenfalls geschallt werden...

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missamy
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von missamy »

Ich kann auch nur immer noch die Daumen drücken, dass es nicht ganz so schlimm kommt :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: .
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Ottilie
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Re: Aortenstenose und beginnende HCM

Beitrag von Ottilie »

Jana hat geschrieben:
Mo 16. Nov 2020, 09:07
Danke für die Daumen und fürs Mut machen!


@Petra-01 Jason und seine Brüder sind am 07.07.2020 geboren, jetzt also knapp 19 Wochen alt.

Den Schall hat schon eine Kardiologin gemacht, allerdings noch keine vom Collegium Cardiologicum. Das möchten wir aber nachholen, schon alleine für eine weitere Meinung.

Außerdem müssen natürlich seine Brüder ebenfalls geschallt werden...
Ich würde das als Notfall einschätzen.
Und das bei der Terminvereinbarung sagen.

Ich weiß jetzt nicht, ob das gut oder schlecht ist:
Nach meinem Kenntnisstand kann man bei Kitten gar nicht genau sagen, wie sich das Herz entwickelt bzw. einen aussagefähigen Befund erhalten.
Sind aber keine eigenen Erfahrungen, hab es nur gelesen
Gilt vielleicht nur für Haustierärzte, die Spezialisten von Collegicum Cardiologicum würde ich da ausnehmen
Viele Grüße
Ottilie

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