Clostridien

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nikita
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Clostridien

Beitrag von nikita »

Wenn die Katze an dauernden oder sporadisch auftretenden Durchfällen leidet und die üblichen Untersuchungen auf Würmer, Giardien, Kokzidien nichts ergeben haben, dann können toxinbildende Clostridien die Übeltäter sein.

In einer gewissen Anzahl gehören Clostridien zur normalen Darmflora.
Wenn diese aber gestört wird, durch:

- Infektionen (z.B. Giardien)
- Medikamente (z.B. Antibiotika)

können die Clostridien sich derart vermehren, dass sie überhand nehmen und andere, "gute" Bakterien verdrängen.
Häufig kommt es dann auch zur Bildung von Toxinen, die Teile der Darmschleimhaut zerstören können.

Diagnose:
Man sollte eine Sammelkotprobe an ein Labor schicken, in den üblichen Tierarztpraxen kann die Diagnose nicht gestellt werden.
Dort sollte die Anzahl der Clostridien festgestellt werden, der Clostridienstamm (perfringens oder difficile) und schließlich, ob eine Toxinbildung vorliegt.

Symptome:

- Mehrmals täglich Absatz von breiigem, dünnen oder flüssigem Kot.
- Schleim und Blut können beigemengt sein
- übelriechende Blähungen
- ein "Gluckern" im Bauch der Katze

Therapie:

Zeitgleich mit der Untersuchung im Labor sollte man ein Antibiogramm machen lassen.
In der Regel wird Metronidazol zur Therapie empfohlen, meist eine Gabe über 10 Tage, zweimal täglich.

Desweiteren sollte ballaststoffreich gefüttert werden und eiweißarm. Das verfütterte Eiweiß sollte auf jeden Fall hochverdaulich sein, da die Clostridien sich von unverdautem Eiweiß, das im Dickdarm landet, ernähren. Und dann erst recht explodieren.

Daher ist in diesem Fall, für die Dauer der Therapie, die Verfütterung von hochwertigem Nassfutter manchmal kontraproduktiv.
Man kann gute Erfolge erzielen mit der (zeitlich begrenzten) Fütterung einer Magen-Darm Schonkost, trocken oder nass, selbst gekocht oder im Tierhandel erhältlich.

Wenn die Katze dieses Futter verweigert, habe ich selbst bereits sehr gute Erfolge erzielt mit der (zeitlich begrenzten) Fütterung von kitekat in Gelee.
Wenn die Katze auch dieses Futter verweigert und an hochwertiges Futter bereits gewöhnt ist, sollte man (für die Dauer der Therapie) bei einer Marke und einer Sorte , die gut vertragen wird, bleiben.

Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit Rohfleisch gemacht, welches ich direkt im Anschluß an die Therapie gegeben habe.
Eine Mahlzeit pro Tag, vorwiegend Rindfleisch, 50-60 Gramm pro Tag, ohne Supplementierung.

Eine nachfolgende Futterumstellung (frühestens 2-3 Wochen nach erfolgter Symptomfreiheit) muss immer sehr langsam und vorsichtig durchgeführt werden.
Desweiteren sollte in den nachfolgenden Monaten jeder Einsatz von Medikamenten (auch Wurmmittel, Flohmittel etc.) sorgfältig überdacht werden, da der Einsatz öfter mal zu Rückfällen führt.

Im Allgemeinen wird empfohlen parallel zur Therapie Darmaufbau zu betreiben.
Dafür gibt es verschiedene Mittel, man sollte allerdings möglichst darauf achten, dass sie laktosefrei sind, wie z.B. Pro-Bio Kult, Dr. Wolz Darmaufbau, Perenterol etc.

Auch hier muss ich erwähnen, dass ich mit sämtlichen, gängigen Darmaufbaumitteln nur schlechte Erfahrungen gemacht habe, bezüglich der Behandlung von Clostridien.
Sie führten bei mir immer wieder zu vermehrtem Durchfall, ich geben diese Mittel deswegen nicht mehr.
Stattdessen warte ich , bis die Katzen etwa 2 Wochen symptomfrei sind und gebe dann, einmal täglich, ein kleines Löffelchen Naturjoghurt.

Falls der Allgemeinzustand der Katze es zuläßt, gibt es auch die Möglichkeit, homöopathisch zu behandeln.
Näheres dazu bei Interesse.
Liebe Grüße von der Fünferbande

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nemesis
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Re: Clostridien

Beitrag von nemesis »

@Administrator Darf dieser Thread gekapert werden oder soll er ein reiner Informations-Thread bleiben?
LG von nemesis mit Pummelzacken Odin und den Zwergen Khalida und Tokki
Prinzessin Lamia* fuer immer immer im Herzen
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Futtermittelallergie - Odins Geschichte

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