Ich bin neu hier und mir wurde gesagt, dass man hier sehr hilfsbereit ist, was Vermittlungen angeht. Deshalb versuche ich mein Glück bei euch.. Bitte bis zum Ende lesen, Danke!
Ich arbeite in einer Tierarztpraxis, über die ein Tierschutzverein läuft. Die Vereinsleitung betreut die Vereinshunde und bei uns in der Praxis sind Wildtiere, herrenlose und kranke Tiere untergebracht.
Ich habe seit fast 1 1/2 Jahren einen scheuen und traumatisierten Kater bei mir zur Pflege, der bei uns im Februar 2019 in einem schlechten zustand abgegeben wurde. Er irrte draußen umher und weckte, aufgrund seines schlechten Aussehens und seines verstörten Verhaltens, das Aufsehen von Anwohnern.
Er war ausgehungert, verschnupft, mit Flöhen übersäht, hatte Milben in den Ohren und Hautkrebs an den Ohrenspitzen, war außerdem nicht kastriert und sowohl Blut -als auch Organwerte waren nicht toll. Zudem ergab ein FeLV FIV Test, dass er leider FeLV positiv ist. FIV war glücklicherweise negativ.
Er wurde bei uns gepäppelt, gegen alle Krankheitsbilder behandelt, die Ohrenspitzen mussten entfernt werden und er wurde kastriert. Nun darf er nicht mehr raus und er darf nur zu ebenfalls FeLV positiven oder zu Leukose geimpften Katzen. Da er aber sowohl in einem Tierheim als auch bei uns einzeln gehalten werden müsste (Weil kein Tierschutzverein die Kosten dafür tragen könnte, alle anderen Katzen immer wieder gegen Leukose zu impfen), entschloss ich mich dazu, meine Katzen impfen zu lassen und ihn zu mir zu nehmen. Ich wohne in Schönwald (Oberfranken).
Schnell wurde klar, dass er kein "wilder" Kater war, sondern eher ein "VERwilderter" Kater. Er hatte einige Angststörungen und zeigte ganz klar das Verhalten einer misshandelten Katze, nicht das einer Wilden. Er hatte eine fürchterliche Angst vor dem großen Besen, vor Händen und Angst wenn etwas runter fiel. Wenn er nur hörte, dass ich den Besen aus der Ecke nehme, verkroch er sich und knurrte/fauchte so lange, bis ich diesen wieder in der Ecke platzierte, ich musste damit nicht mal in die Nähe kommen. Der Wischer war kein Problem, trotz der ähnlichen Struktur. Wenn man ihm mit den Händen zu nahe kam, schrie er und ließ sich erst zur Seite duckend auf den Boden fallen, bevor er knurrend und fauchend davon lief. Es reichte schon sich in seiner Nähe zu strecken, er hatte stetig die Angst geschlagen zu werden. Er hat nie versucht mich zu kratzen oder zu beißen, er hatte nur fürchterliche Angst und hat versucht mich mit dem Geschrei zu verjagen. Sobald etwas runter fiel, egal ob in seiner Nähe oder weit weg, schrie er vor Schreck und ließ sich auf den Boden fallen. Als ob er denken würde, ich wolle ihn mit etwas bewerfen/erschlagen. Er kannte das Leben im Haus/in der Wohnung von Anfang an, er lief sofort selbstverständlich auf alle Kratzbäume zu, ging sofort auf die Katzenklos, suchte sich sofort seine Kuschel -und Versteckecken und Hunde kannte er auch von Anfang an.
Fast 1 1/2 Jahre tägliche, harte Arbeit, mit viel Leckerlies, Geduld und Ruhe, außerdem viel Spiel und ruhiges Reden haben nun endlich Erfolg gezeigt. Seit ca. 2 Monaten "öffnet" er sich richtig und wird zutraulich. Über ein Jahr haben wir versucht ihn zu vermitteln aber bis jetzt leider ohne Erfolg... Niemand will ihn haben, niemand will eine "kranke" und scheue Katze mit der man "arbeiten" muss... Warum? Warum will ihm niemand eine Chance geben? Trotz der Erfolge zeigt niemand Interesse...
Lucifer ist ein ca. 6 Jahre alter, Schwarz-Weißer Kater. Er ist eher groß und wiegt ca. 6,5-7 Kg. Lucifer ist geimpft, entfloht und entwurmt. Außerdem Kastriert und die Ohrenspitzen mussten entfernt werden. Der Krebs ist weg und es beeinträchtigt seine Hörfähigkeit in keiner Weise. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass der Krebs wieder kommen könnte. Blut -und Organwerte sind jetzt Tip Top. Ein erneuter FeLV FIV Test hat leider ergeben, dass er immer noch Träger des FeLV ist, deshalb muss er im Haus/in der Wohnung gehalten werden und sofern man negativ getestete Katzen hat, müssen diese gegen Leukose geimpft sein. Man sollte bei der Haltung von negativ und positiv getesteten auf die Hygiene achten, z.B. separate Futterschüsseln, separates Klo bzw die Klos immer gut säubern, Spielsachen mit denen positive Katzen oft und lange spielen, öfters gut auskochen sowie Deckchen und Kisschen auf denen sie oft schlafen. Aber das mache ich auch ohne kranke Tiere, das wäre für mich nicht mehr Arbeit, auf Hygiene zu achten.
Und natürlich so wenig Stress für die Tiere wie möglich, Stress kann bei der Katze unter Umständen das Immunsystem runter fahren! Man sollte aber auch zur Kenntnis nehmen, dass dieses Virus nicht ausbrechen "MUSS". Es kann auch im Körper verweilen ohne "Unheil" an zu richten, die Katze wird dann als "Träger" betitelt/ "positiv" getestet aber es bricht nie aus. Wenn man gut auf Hygiene achtet, keinen großen Stress verursacht und immer gut auf das allgemeine Wohlbefinden/ die allgemeine Gesundheit/ das Immunsystem der Katze achtet, hat man höhere Chancen, das Virus "In Schacht zu halten". Lucifer z.B. beißt beim Raufen nicht (allgemein nicht) und es ist auch nicht sein Ding mit anderen Katzen ganz eng zu kuscheln und sich gegenseitig zu putzen. Er will eher immer nur mit ihnen spielen. Außerdem hat er im Grunde sein eigenes Klo und auch alle anderen werden gut gesäubert, seine eigenen Schüsseln hat er auch und das findet er auch gut so. Und meine beiden Großen sind ja auch geimpft. Die Impfung schützt, man sollte aber wie gesagt trotzdem auf Hygiene achten, so wenig Stress wie möglich verursachen und dann gegen Leukose jährlich impfen.Kennt jemand von euch jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt der positive Katzen zuhause hat??
Lucifer ist mittlerweile ein sehr lebhafter und verspielter Bub.
Man hört und sieht ihn überall im Haus. Naja man hört immer nur ein "Fiepsen", miauen ist nicht so sein Ding. 
Er ist zwar noch vorsichtig aber nicht mehr ängstlich. Er liebt unseren Hund (Malamute) abgöttisch und will auf jeden Fall "Katzengesellschaft". Mit meiner kleinen weißen Kugel namens "Bibble" rauft er sehr gerne. Sie ist ironischerweise die Kleinste aber die Chefin, also nehme ich mal an, er würde gerne die Chefposition einnehmen. Mit meinem Ältesten "Spikie" spielt er sehr gerne Fangen. Mit Schnürrchen und Rasselbällen spielt Lucifer besonders gerne aber greift auch schon mal Kissen, Decken oder auch Füße an! 
Aquarien und Hamster habe ich auch. Das Aquarium dient ihm als "Fernseher", er kann stundenlang davor sitzen! Die Hamster lässt er lediglich "frei". Lucifer ist nämlich ein sehr schlauer Kater und weiß wie die Käfigtüren funktionieren, außerdem mussten wir im Haus alle Türklinken nach oben drehen! Wenn er den Hamster raus gelassen hat, legt er sich für gewöhnlich wieder hin und schläft, er hat keinerlei Interesse daran, das Tierchen zu jagen oder gar zu töten. 
Kinder hat er nicht so gern..wenn am Fenster welche vorbei laufen, wird er nervös und verzieht sich ins obere Stockwerk. Dort wartet er dann einige Zeit, bis die "lauten und quirligen" Menschlein auch wirklich wieder weg sind. Deshalb braucht er ein Zuhause ohne Kinder und wo möglichst wenig Trubel ist. (wie z.B private Partys oder große Festessen) Mit dem Besen hat er mittlerweile auch kein Problem mehr, der Staubsauger ist zwar nicht sein Freund aber auch nicht sein Feind. Er lässt sich mittlerweile streicheln und schnurrt sogar des Öfteren, besonders wenn das Futter kommt. Wenn er Medikamente braucht, kann er aber leider wirklich zum Teufel werden, in dieser Ausnahmesituation packt er dann doch mal die Krallen (vllt auch mal die Zähne) aus. Das ist aber auch schon besser geworden und ist ihm auch nicht übel zu nehmen.. 
Lucifer ist sehr sozial und wird deshalb nur in einen Haushalt mit mindestens 2 Katzen, die gegen Leukose geimpft sind oder bereits positiv sind, vermittelt. (egal ob Kater oder Katze) Hunde kennt er, es sollte aber momentan nicht mehr als einer sein. Dieser sollte sehr entspannt mit Katzen umgehen, außerdem sollte er nicht zu "narrisch" sein und ständig bellend durchs Haus/ durch die Wohnung rennen. Er wird nur nach positiver Vorkontrolle, mit Schutzvertrag und Schutzgebühr (wird persönlich besprochen) ins neue Zuhause gegeben. Nachkontrollen können folgen.
Er ist jetzt schon so lange bei uns und hat sich richtig eingelebt aber ich würde mir trotzdem etwas anderes für ihn wünschen. Ich habe sehr viele Tiere und er ist nur mit 2en meiner 8 Köpfigen Katzenbande vergesellschaftet. Mehr Katzen und mehr Trubel könnte für ihn sehr viel Stress bedeuten, und das ist es, was er eben nicht haben sollte. Außerdem muss ich anfallende Futterkosten und eventuelle Tierarztkosten mit einberechnen. Da diese Kosten bei mir jetzt schon sehr hoch sind, könnte ich es nicht verantworten, wenn ich eventuelle Behandlungen nicht zahlen könnte. Deshalb wünsche ich mir für ihn eine Familie mit ruhigem Umfeld und die alle anfallenden Kosten gut decken können.
Der Verein gibt langsam die Hoffnung auf.. im Schlimmstfall wäre ich bereit ihn zu behalten, er ist mir schließlich sehr ans Herz gewachsen und würde versuchen, ihm am Dachboden ein eigenes Reich ein zu richten... aber wie gesagt, ich fände es einfach schöner, wenn er in eine Familie kommt die 2-3 Katzen und max. 1 Hund hat, keine Kinder und eher ein ruhigeres Leben führen. Keiner wollte ihn bis jetzt haben, keiner wollte eine Katze die Kosten verursachen "könnte", keiner wollte ihm die Chance geben zu zeigen, was für ein toller und niedlicher Kater er ist, keiner wollte sich Zeit für seine Problemzonen nehmen... Warum? Warum sieht niemand was ich sehe? Warum sieht niemand, dass er ein total lieber, verspielter und sicherlich eigentlich ein verschmuster Kater ist, der einfach Eingewöhnungszeit braucht? Warum will niemand die Arbeit mit ihm in Kauf nehmen um anschließend ein tolles und langes Leben mit ihm zu haben? Lucifer und ich verstehen die Welt nicht mehr...
Findet sich hier vielleicht doch jemand der ihn in sein Herz schließt und ihm ein sicheres und schönes Zuhause bieten möchte?? Das ist Lucifers und mein größter Wunsch, jemand der ihn einfach lieb hat so wie er ist...Bei mir existierte nie die Hoffnung, denn er ist nicht zu 100% gesund, er ist nicht von Anfang an verschmust und er ist kein Katzenbaby... In meiner Arbeitszeit sehe ich sehr oft, wie die Tiere bei uns abgegeben werden weil sie lästig werden, Arbeit verursachen oder gar Kosten verursachen.. der Mensch kann so geizig und Herzlos sein..
Aber ich hörte, hier ist es nicht so!! Deshalb starte ich hier den letzten Versuch, für den tollen und lieben Lucifer ein tolerantes, sicheres und schönes Zuhause zu finden egal ob ganz nah oder ganz fern, Hauptsache er ist gut untergebracht!!
Ihr könnt Fragen bis zum Umfallen stellen, aller Art!!
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag und bedanke mich schon mal im Voraus für die Unterstützung!
MfG und bleibt alle gesund!
