Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Wenn die Katze die zweite, dritte, vierte ... Jugend erlebt
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Qwertzy
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Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Qwertzy »

Hallo liebe Katzenexperten,

vor einigen Monaten mussten wir unsere Zweitkatze (13) krankheitsbedingt gehen lassen. Seitdem jammert unsere Erstkatze (bald 14), ruft vor allem zu Essenszeiten nach ihr, ist oft lustlos wenn man sie zum Spielen auffordert und entwickelt sich zur Klebekatze.

Erstkatzi ist allerdings eine kleine Diva, sehr dominant und verhaut so ziemlich alles, was ihr vor die Pfoten kommt.

Wir haben gerade eine erfolglose Vergesellschaftung (langsame Zusammenführung) hinter uns mit einer als eigentlich durchsetzungsfähig angekündigten Katzendame, und auch in früheren Zeiten konnte außer unserer Zweitkatze niemand in Erstkatzis Augen bestehen.

Was tun, soll die Miez nun auch aufgrund ihres Alters lieber alleine bleiben? Oder ist da draußen irgendwo DIE Zweitkatze, die zur Tür reinkommt, sich dazugesellt und gut ist?

Wir sind frustriert, nervlich ziemlich angeschlagen und ratlos.

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Sandman64
Schwarzer Kater
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Sandman64 »

Hallo und willkommen.

Mein Mitgefühl zum Verlust eurer Katze.

Magst du bitte etwas mehr Informationen geben.
Ist eure Diva Freigängerin oder Wohnungskatze, wie war die verstorbene Katze charakterlich veranlagt, wie war der Umgang der beiden miteinander?

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Qwertzy
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Qwertzy »

Ja, sehr gerne, ich wollte den Post nicht gleich ausufern lassen.

Erstkatze Nina und Zweitkatze Lucy sind/waren reine Wohnungskatzen, kamen beide mit ca. 8 Monaten aus Spanien zu uns.

Lucy war ruhig, schmusig und immer schon interessierter an anderen Katzen als Nina. Bei der Zusammenführung der beiden gab es Knurren und Fauchen, aber man konnte innerhalb einer Woche absehen, dass die beiden miteinander klarkommen werden. Da fraßen sie schon nebeneinander, beschnupperten sich und spielten mit uns.

Bis die beiden allerdings mal mit Körperkontakt zusammen in einem Körbchen lagen, vergingen 2 Jahre. Ab da war es dann die dicke Freundschaft mit gegenseitigem Putzen, miteinander spielen. Oft lagen oder saßen sie in der völlig gleichen Körperhaltung nebeneinander, wie Zwillinge.

Eifersüchteleien gab es natürlich auch mal oder einen Zank mit Pfotenhieben, aber ohne Kralle und immer schnell vorbei.

Hopeful

Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Hopeful »

Hallo und herzlich willkommen :blume:
Ich würde es wagen sie zu vergesellschaften. Sie war ja immer zu zweit. Wenn ich das richtig verstanden habe sucht sie ihre Freundin ja auch schon und ist antriebslos.

tiger_bande
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von tiger_bande »

Ich würde auch versuchen zu vergesellschaften - mit den Erfahrungen aus der gescheiterten Vergesellschaftung (was kann man anders machen?) und wenn es die Wohnungsgröße hergibt, mit einem Katzenduo - eventuell auch mit netten Katern, da müsste man nochmal schauen.

Duo deshalb, weil die neuen Katzen dann einander haben und sich gegenseitig Halt geben können, wenn die Erstkatze grantelt und weil man sich dann mit der langsamen Zusammenführung gemütlich Zeit lassen kann, weil die Neuen einander haben und nicht eine einzelne neue Katze, die ja entsprechend sozial sein muss, einsam hinterm Gitter hockt und weint.

Ich vermittle solche Duos immer wieder mit gutem Erfolg gerade bei Zusammenführungen mit etwas schwierigen Charakteren.

Will die Bestandskatze mitkuscheln und -spielen, hat sie die Möglichkeit, denn soziale Duos integrieren andere Katzen, schließen sie nicht aus. Braucht die Bestandskatze bis dahin viel Zeit oder will sie es gar nicht, ist es für alle Beteiligten auch ok.

Angeraten bei außergewöhnlich granteligen Katzen finde ich immer auch einen Gesundheitscheck mit Blick auf zB verborgene Schmerzen (Wirbelsäule, Zähne zB). Schmerzen machen auch Katzen schlechte Laune.

PS: Ich würde zu einer echt dominanten Katze (wenn sie das denn ist - wird oft verwechselt mit unsicher-territorialen Katzen) eher keinen dominanten Gegenpart setzen - das gibt Zündstoff. Eher entspannte Katzen, die zwar Grenzen setzen können, aber insgesamt ausgleichende Charaktere haben.
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Qwertzy
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Qwertzy »

So, jetzt hab ich sie auch als Avatar hochgeladen.

Ich traue mir nicht mehr recht zu, eine Katze für sie auszusuchen, also welche Eigenschaften sie haben sollte. Fast alle Kandidaten/innen suchen ja eher eine nicht dominante Gesellschaft, und ich möchte natürlich auch nicht anders herum eine Miez aufnehmen, die unsere dann mobbt.

Und eigentlich sollte es auch kein Pärchen werden. Muss ich aber wohl noch einmal drüber nachdenken.

Vom allgemeinen Wesen her ist Nina eher ängstlich, zuckt bei jedem Geräusch wie Türklingeln zusammen und versteckt sich. Sie lässt sich auch nur von uns anfassen, wenn Besuch da ist, haben wir keine Katze mehr.

Gesundheitlich ist alles ok, sie hat andere Katzen bereits als Jungkatze gemobbt.

Hinzugefügt nach 6 Minuten 3 Sekunden:
Ich glaube tiger_bande hat es schon auf den Punkt gebracht, danke! :grins_gelb:

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NicoCurlySue
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von NicoCurlySue »

Ich wollte ganz ursprünglich einmal genau 2 Katzen. Das wurden dann schon beim ersten Anlauf Drei und ich habe es nie bereut. Es hätte auch den Vorteil, dass dann nicht irgendwann eine Katze alleine zurück bleibt.
Und ich würde Dir raten, ein Pärchen von einer guten PS zu nehmen, die ihre Katzen ja sehr gut einschätzen können. Vielleicht wirklich auch Griechen? Die Katzen aus großen Gruppen sind ja oft sehr sozial.
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allegria31
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von allegria31 »

Liebe Qwertzy,

zuerst einmal auch mein Mitgefühl zum Verlust Eurer Katze!

Gleich vorweg: ich kann Dir (noch) nicht mit einem reichhaltigen Erfahrungsschatz helfen. Aber dafür kann ich Dir guten Zuspruch aus genau derselben Situation heraus anbieten - vielleicht coachen wir uns gegenseitig ein bisschen.

Meine Meinung: unbedingt noch einmal vergesellschaften. Katzen können 25 Jahre alt werden - meiner Erfahrung zufolge werden Katzen oft viel älter als Kater. Und dann tut es Dir womöglich ab jetzt 11 Jahre lang leid, dass Du ihr nicht noch Gesellschaft geholt hast. Überhaupt wo Du das kennst, das Bild, dass sich 2 Katzen zusammenkuscheln und gegenseitig putzen.

Mir hat es jahrelang leid getan - ich habe meine 18-jährige Zerlina aus Dummheit und mangelnder Information damals als Einzelkatze zu mir geholt. Und immer wieder habe ich Sätze gesagt wie "wenn es die Katze mal nicht mehr gibt werden es jedenfalls 2, die neu herkommen." Erstmals die Augen geöffnet hat mir heuer zu Weihnachten meine Tierärztin, die mich angeschaut hat und gemeint hat, Du, die liegt noch nicht im Sterben. Mit einer 18 Jahre alten Katzen beeindruckst Du mich gar nicht..."

Und mir ist auch klar geworden, dass es für die Katze umso schwieriger sein muss, desto älter sie wird. Früher hat sie da draußen fleißig ihr Revier verteidigt, sich Raufereien gegeben und viel gejagt. Da konnte man vielleicht noch irgendwie argumentieren mit "wenn sie keine Einzelkatze sein will, soll sie sich halt Freunde suchen."
Inzwischen aber "gehört" der Garten da draußen offensichtlich nicht mehr ihr sondern irgendeiner anderen Katze. Sie geht fast nur noch tagsüber und am liebsten mit uns hinaus. Und wie sollte sie sich unter den Bedingungen als Grizabella unter lauter jung-dynamischen Alphakatzen selber Gesellschaft suchen?

Deswegen kommen zu mir Anfang Mai 2 zusätzlich Kater. 2 aus genau den von anderen bereits genannten Gründen - die sind sehr sozial, sehr gelassen und haben einander. Ein Wagnis, natürlich, aber inzwischen klingt der ganze Plan - langsame Zusammenführung, sehr viel Zeit, etc. total stimmig.

Vor allem der Teil mit den 2 Katzen. Weil: wenn ich eine einzelne nehme, die vom Typ eher Einzelgänger ist, kann ich es ja auch lassen. Das klingt nach gegenseitigem Ignorieren im besten Fall. Und wenn ich eine sehr soziale nehme und die womöglich wochenlang alleine halte, ist sie arm. Und dann vielleicht schon so verzweifelt, dass sie Zerlina überfordert mit ihren Kontaktversuchen.

Wie gesagt, das ist die Theorie, über die Praxis werde ich dann ab Mai hier berichten. ;)

Ich wünsche Dir alles gute für eine Entscheidungsfindung.
Habe aber den Verdacht, dass Du sie eigentlich eh schon getroffen hast...

Liebe Grüße

Katharina

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NicoCurlySue
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von NicoCurlySue »

Das hast Du toll beschrieben. Ich würde es auch versuchen und mich selbst auf eine sehr langsame, geduldige Zusafü einstellen. Wenn es dann anderes werden sollte, ist es ja auch o.k. Und wichtig ist dann natürlich, dass die "Alteingesessene" möglichst keine ihrer Ressourcen verliert.
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Qwertzy
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Re: Dominante Seniorin noch einmal vergesellschaften?

Beitrag von Qwertzy »

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Einschätzungen und Tips, die sind mir alle sehr einleuchtend.

Vor allem, dass unsere Miez mit 14 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehört, denn den Eindruck macht sie auch noch gar nicht.

Ich sehe all die Vorteile eines Pärchens und werde auch danach gucken. Allerdings würde ich vermuten, dass Nina sich dann das schwächere Tier raussucht und bevorzugt mobbt.

Trotz allem hoffe ich wegen unserer krankheitsbedingt dauerhaft ramponierten Nerven doch noch, dass sich irgendwo eine zweite "Lucy" findet, ein ruhiges Anfängertier, das sich aufgrund seiner Cattitude einfach nicht beeindrucken lässt.

Vorschläge sind auch willkommen.
(Und wenn's dann noch was graues, getigertes oder buntes mit jeweils viel Weiß haben sollte ...)

LG Qwertzy

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