Kerstin67 hat geschrieben: ↑So 12. Aug 2018, 09:15
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du dich da nur auf die Symptombehandlung beim
Durchfall plus Darmsanierung und eine Schmerzbehandung eingelassen, wobei es möglicherweise
zwischen Schmerzbehandlung und Durchfall eine Verbindung gibt?
Entschuldige bitte, dass ich da so blöd frage, aber als meine Arwen Knochenkrebs hatte
meinte ich da auch eine Verbindung zu sehen.
Vielleicht sehe ich das aber auch völlig falsch.
Genau. Das war auch so mit meiner Tierärztin besprochen. An Demenz dachten wir urprünglich garnicht. KIch wollte mich mit dem wirklich üblen Durchfall nicht abfinden, da es ja auch eine Qual für das Tier ist. Diafer ist ein Homöopathisches Mittel (kein Globuli) zur Unterstützung des Darms bei Durchfall. Das schwere Schmerzmedikament wurde gleichzeitig weggelassen und durch ein leichteres pflanzhliches Mittel ersetzt (Name steht irgendwo, ich habs vergessen), damit die Belastung des Darms durch das schwere Medikment erst einmal nicht gegeben war und sich beruhigen konnte, ohne das die Arthrose unbeachtet bliebe.
Es stellte sich heraus, dass das schwere Medikament wohl für den Dauerdurchfall mitgesorgt hatte.
Das hatte aber alles nichts mit der Inkontinenz und dem Demenzschub zu tun. Wir lernten die Katze da ja erst kennen.
Kerstin67 hat geschrieben: ↑So 12. Aug 2018, 09:15
Hast du bei Amelie jemals über Medikamente zur Verzögerung der Demenz nachgedacht,
oder gar ausprobiert?
Nein. Das stand bei einer übe 20 Jahre alten katze auch nicht mehr zur Diskussion. Ich wollte nur noch, das Amelie es schön hat und geliebt wird. Meine TA hat das dann auch untwerstützt.
Kerstin67 hat geschrieben: ↑So 12. Aug 2018, 09:15
Und zu guter letzt eine ganz persönliche Frage. Ich habe aber Verständnis, wenn du diese
nicht beantworten möchtest:
Würdest du aus heutiger Sicht alles wieder genau so machen, oder eventuell schon früher über
eine Erlösung nachdenken? Amelie hatte ja so einige tiefe Täler durchschritten.
Ich weiss, das dies eine sehr persönliche Frage ist und ich möchte dir versichern, dass es
dabei nicht darum geht meine Neugierde zu befriedigen, sonder ich such nach
Informationen damit ich meiner Omi bestmöglich helfen kann.
Alles gut Kerstin, kein Problem
Oh Gott! Ich habe die ganze zeit damit gelebt! Erst dachte ich ja, dass sie laut dem ersten Tierarzt Weihnachten sowieso nicht überlebt.
Natürlich habe ich mich gefreut, das es ihr besser ging. Als die Inkontinenz im neuen Jahr kam, habe ich erst einmal nur reagiert und alles getan, damit es ihr trotzdem gut geht und als ich merkte es wird immer schlimmer und sie so orientierungslos wirkte, habe ich sehr an mir gezweifelt und im ursprünglichen Tagebuch aus dem blauen Forum kann man das auch lesen. Ich habe da bestimmt 3x angekündigt, das es dem Ende zu geht.
Meine Sorge, den richtigen Zeitpunkt zur Erlösung zu verpassen war riesig und vielleicht Schuld daran zu sein, dass sie unnötig leidet.
Das kam aber auch daher das ich mit einem dicken Packen Schuldgefühlen
in diese Pflege hinein gegangen bin. Da ich mir bis dato einbildete, bei meiner Chippy ALLES!!!! Aber auch wirklich ALLES falsch gemacht zu haben . Chippy war nierenkrank und ich hatte es nicht rechtzeitig gemerkt, weil ich das nicht kannte . Ich wußte sie ist krank. Mein alter Tierarzt sagte, die ist alt, da kann man nichts mehr machen, soll ich sie...??? Und ich: NEIIIIN!
Also habe ich ihr einfach nur das Leben schön gemacht und bin nicht mehr mit ihr zu einem anderen Tierarzt hin - da hatte ich aber auch das Katzenforum noch nicht, wo ich um Rat hätte fragen können. Zum Schluß kippte mir meine geliebte Katze regelrechgt um und ich bin mit ihr dann erst zu einer neuen (meiner jetzigen) Tierärztin gegangen. Dort wurde sie liebevoll erlöst - und ich habe weiter gelitten. Jahrelang.
Zurück zu Amelie.
Hier lief das ja nun wirklich anders. Ich hatte die volle Unterstützung alle Mitlerser/innen von Amelies Geschichte. Dort konnte ich weinen, meine Sorgen los werden, hatte Unterstützung - und ich hatte inzwischen ja auch eine neue Tierärztin, bei der ich mich auch menschlich gut aufgehoben fühle...
Zu dem Alten bin ich ja nicht mehr gegangen. Der war vom fachlichen her zwar wahnsinning gut , aber vom Gemut her und im Umgang mit den Besitzern der Tiere einfach ein Metzger!
Amelies Demenz haben wir dann ja erst im Laufe dieser zeit erkannt und bewußt angenommen. Sie sollte nicht mehr als "wir versuchen Alles!" herhalten, sondern es so gut wie möglich haben. Im Endeffekt war es ja auch die erste Hitzewoche gepaart mit der Bronchgitis vor Pfingsten die dann zu viel für sie war und ich bin froh, das sie die letzten noch heißeren Wochen nicht durchleben mußte.
Für eine jüngere Katze wäre eine Bronchitis heilbar gewesen, bei alten leuten ist das ja nicht mehr so einfach
Im Laufe dieser zeit habe ich aber auch erkannt, dass ich für meine Chippy nicht viel mehr hätte tun können. Amelie hat in dem Sinne auch mich geheilt. Nicht nur ich habe was für sie tun können, sondern sie hat auch mein Herz geheilt.
Und ich weiß jetzt, dass es absolut richtig ist, sich Unterstützung zu holen, nicht mit diesen Sorgen und dem Kummer alleine zu bleiben, wenn man sich um sein krankes Tier kümmert. Der Input und die Kraft, die einem selbst (mir!) durch mitfühlende andere Menschen geschenkt wird ist unbezahlbar.
Das Tagebuch zu und mit Amelie und meinen beiden Großen war der richtige Schritt. Und das kann ich auch nur allen anderen wirklich ans herz legen. Bleibt nicht allein, wenn ihr Sorgen mit euren Tieren habt, egal obs Katze, Maus oder Hund ist.