Doch stattdessen hat er mit über 30 anderen Katzen im Dreck einer Hoarding-Wohnung gelebt und hat mit ihnen um jeden Bißen Futter gekämpft.
Er ist jetzt 2 Jahre alt, kastriert, gechipt, geimpft, Fiv/Felv und Giardien negativ.
Obwohl er sichtlich ein BKH-Mix ist, den klassischen großen breiten eher flachen Kopf hat, ist sein Körper dünn und schmal wie von einer normalen Hauskatze. Doch seine großen Pfoten zeugen davon, dass er eigentlich ein Brummer hätte werden sollen, was die Mangelernährung verhindert hat. So wirkt sein Bärchenkopf auf dem schmalen Körperchen fast fehl am Platz.
Anfangs hat er auf jede Berührung fast panisch reagiert, aber sich nicht gewehrt, sondern gezittert vor Angst. Und jedes Stück Futter wurde sofort knurrend in Beschlag genommen. Mittlerweile hat er begriffen, dass es nun immer Futter gibt und reagiert deutlich ruhiger. Bei tollen Leckerlis kennt er aber noch immer keine Freunde, klaut sie dem anderen und schleppt sie knurrend weg.
Und dank dieser Leckerlis hat er bald begriffen, dass die Zeiten in denen die Menschen ihm nicht gut gesinnt waren nunmehr vorbei sind. Er begrüßt mich jetzt freudig an der Tür, nimmt mir die Leckerlis aus der Hand, köpfelt mich an und genießt das Streicheln ohne jeden Argwohn, spaziert mit hoch erhobenem Haupt um mich herum, fordert meine Aufmerksamkeit ein und schnurrt leise glücklich vor sich hin. Allein sein unruhiger Schwanz zeugt noch von seiner Aufregung.
Mit anderen Katzen ist er entsprechend seiner Vorgeschichte super sozial, will mit ihnen Freund sein, kuscheln und spielen.
Entgegen seinem BKH-Einschlag ist er aber kein ruhiges Brummbärchen, sondern ein sehr lebhafter, aktiver und verspielter Kater, der auch gern sich katrig benimmt, frech ist, auch mal raufen will und in seiner Art sehr präsent. Das wird mal ein echter Charmeur und Herzenskater
Aber spurlos ist die schlimme Zeit seines Aufwachsens leider nicht an ihm vorüber gegangen:
Durch die Mangelernährung hat er einen Herzfehler, der vermutlich nicht angeboren, sondern durch Taurinmangel erworben ist. Bei guter und Taurinhaltiger Ernährung bestehen gute Chancen, dass sich der Fehler wieder verbessert oder gar zurückbildet. Aktuell braucht er keine Medikamente nehmen, eine regelmäßige Kontrolle sollte jedoch erfolgen.
Desweiteren ist sein Darm regelmäßige und gute Nahrung nicht gewöhnt, daher reagiert er zeitweilig mit Durchfall. Erfahrungsgemäß regeln sich die Probleme jedoch mit der Zeit von allein, wenn der Darm sich umgewöhnt hat. Er bekommt derzeit Heilerde zur Beruhigung des Darms, was gut anschlägt.
Wer möchte nun dem Süßen für den Rest seines Lebens zeigen, wie es hätte sein sollen?
Wo darf er Hunger, Dreck und Leid vergessen und einfach nur der junge verspielte Frechdachs sein darf, der er ist… ?
Modou befindet sich im dichten Berliner Umland, wird aber D-weit vermittelt. Bei Interesse PN an mich oder E-Mail an illinga@AOL.com
