Das Katzen-Forum

Ich lese immer wieder das bei erwachsenen Katzen keine Grundimmunsierung nötig ist, weil sie keinen maternalen Antikörper mehr haben. Im Prinzip ist mir das immer logisch erschienen.
In der Humanmedizin gibt es allerdings Impfungen, bei denen auch bei Erwachsenen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen und die Wiederholungsimpfung in einem Jahr gegeben werden. Bei der Impfung gegen FSME zum Beispiel gibt es eine solche Grundimmunisierung. Auch bei Hepatitis B und Tollwut wird bei Menschen dreimal geimpft.
An den maternalen Antikörpern kann es ja dann nicht liegen. Sollte man da bei Katzen nicht auch genauer überlegen, ob in jedem Fall eine einfache Impfung ausreicht?

Ich habe meine Katzen alle nach der 8. und 16. Woche geimpft.
Daher habe ich zwei mal geimpft und dann von weiteren "Immunisierungen" abgesehen - auch wenn sie Freigänger sind.

Ich werde keine Pflegekatzen aufnehmen und meine Katzen daher keinen "Risiko" aussetzen.

Alle anderne Katzen hier in der Gegend sind grundimmunisiert und geimpft.

Aber meine sind wirklich nur "grundimmunisiert"...

Alex meint glaube, wenn man sie im Erwachsenenalter das erste Mal impfen läßt, oder?

Wenn man sie im Erwachsenen Alter das erste mal impfen lässt, dann würde ich das mit dem Tierarzt besprechen.
Meiner ist da wirklich sehr gut drin - er hat gesagt, das man nicht jährlich impfen brauch (Grundimmunisierung würde reichen).

Ich weiß wirklich nicht, wie ich das genau machen würde (weil ich dann noch mal mit dem Tierarzt sprechen würde), aber WENN der auch der Meinung wäre, das einmaliges Impfen reicht, dann würde ich das so machen.

Aber man sollte auch bedenken:
Wie alt ist die Katze?
Wie hat sie bis jetzt gelebt?

Ein Freigänger, der z.B. seit 10 Jahren draußen unterwegs ist - den würde ich gar nicht mehr impfen.
Wahrscheinlich auch schon nach 5 Jahren nicht mehr.
Denn wenn er gesund ist, dann zeigt daas ja eigentlich, das bei ihm das Immunsystem funktioniert. Wieso sollte man da noch impfen?

locke1983 hat geschrieben: Aber man sollte auch bedenken:
Wie alt ist die Katze?
Wie hat sie bis jetzt gelebt?

Ein Freigänger, der z.B. seit 10 Jahren draußen unterwegs ist - den würde ich gar nicht mehr impfen.
Wahrscheinlich auch schon nach 5 Jahren nicht mehr.
Denn wenn er gesund ist, dann zeigt daas ja eigentlich, das bei ihm das Immunsystem funktioniert. Wieso sollte man da noch impfen?

Ich sehe dies bei meinen Streuni's, welche schon ein paar Jahre alt sind, auch so.

Als hier vor ein paar Wochen Calici umging, sind diese allerdings auch davon verschont geblieben, komischerweise verschonter, als die erwachsenen geimpften, welche es in abgeschwächter Form traf.
Allerdings hatte es die kleinen ungeimpften tolle erwischt.

Ich würde behaupten, das kommt ziemlich auf die Krankheit an, gegen die geimpft wird und auf den Impfstoff an.

FSME ist z.B. inaktiviert (Totimpfstoff), braucht ein Adjuvans und wirkt auch erst nach der zweiten Impfung (danach kommt dann der Einjahresbooster). Vermutlich ist das ein ziemlich kleines Antigen, auf das der Körper nicht so schnell und gut reagiert.

Schnupfen/Seuche ist (bis auf eine Ausnahme, Fevaxyn) ein Lebendimpfstoff und die verwendeten Antigene sind wohl relativ groß. Das heißt, der Körper springt da im Normalfall sehr gut drauf an.
Ich persönlich würde bei erwachsenen Katzen also schon darauf vertrauen, dass eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff (plus Einjahresbooster) ausreicht (gut, ich habe da eh nichts zu melden, weil die Tierheime hier nur doppelt geimpfte Katzen abgeben - bei den im Erwachsenenalter doppelt geimpften Katzen habe ich mir dafür dann den Einjahresbooster gespart).
Verwendet man einen Totimpfstoff, werden auch nach US-Impfschema für Katzen, die über 12 Wochen sind, zwei Impfungen im Abstand von drei bis vier Wochen empfohlen.

Bei Tollwut ist es zumindest bei Hunden so, dass nach einer einmaligen Impfung häufig nicht die Titerhöhen erreicht werden, die angeblich für einen Schutz nötig sind.
Nur: Das ist eine Impfung, die im Normalfall hauptsächlich zur Rechtssicherheit gegeben wird, und nicht, weil sie tatsächlich schützen muss. Von daher würde ich auch da nur einmal impfen.

JFA hat geschrieben:
Bei Tollwut ist es zumindest bei Hunden so, dass nach einer einmaligen Impfung häufig nicht die Titerhöhen erreicht werden, die angeblich für einen Schutz nötig sind.
Nur: Das ist eine Impfung, die im Normalfall hauptsächlich zur Rechtssicherheit gegeben wird, und nicht, weil sie tatsächlich schützen muss. Von daher würde ich auch da nur einmal impfen.

Gilt dann der rein rechtliche Schutz? Laut Tollwutverordnung muss man sich doch da an die Impfintervalle der Hersteller richten?

micky hat geschrieben: Gilt dann der rein rechtliche Schutz? Laut Tollwutverordnung muss man sich doch da an die Impfintervalle der Hersteller richten?

So kenne ich es auch.

Ich habe allerdings die Tage endlich das Veterinäramt angeschrieben mit ein paar Fragen zur Tollwut/Fledermaustollwut.

Bin sehr auf die Antwort gespannt, ich werde dann berichten.

micky hat geschrieben: Gilt dann der rein rechtliche Schutz? Laut Tollwutverordnung muss man sich doch da an die Impfintervalle der Hersteller richten?

Ja, aber bei Tollwut ist (bis auf eine Ausnahme, die ich mir nicht merken kann, ich glaube, es ist der Virbac-Impfstoff) auch im jeweiligen Beipackzettel nur eine Impfung für die Grundimmunisierung vorgeschrieben (soll man ja eh erst ab 12 Wochen impfen).

z.B. Enduracell T:

Erstimpfung:
Hund / Katze: Einmalige Immunisierung ab einem Alter von
12 Wochen.

Wiederholungsimpfung:
Zur Gewährleistung des Impfschutzes gegen Tollwut ist eine
Wiederholungsimpfung bei Hund und Rind im Abstand von
drei Jahren, bei der Katze im Abstand von vier Jahren und
beim Pferd im Abstand von 18 Monaten ausreichend.

http://www.breathofwinter.de/Enduracell ... tionen.pdf

robbielailamoritz hat geschrieben: So kenne ich es auch.

Ich habe allerdings die Tage endlich das Veterinäramt angeschrieben mit ein paar Fragen zur Tollwut/Fledermaustollwut.

Bin sehr auf die Antwort gespannt, ich werde dann berichten.

Ich hatte gestern schon die Antwort des Veterinäramtes in der Post:

''... dass im Kyffhäuserkreis (Thüringen) seit über 10 Jahren keine Fälle von Tollwut amtlich zur Kenntnis gelangt sind.''

robbielailamoritz hat geschrieben:
Ich hatte gestern schon die Antwort des Veterinäramtes in der Post:

''... dass im Kyffhäuserkreis (Thüringen) seit über 10 Jahren keine Fälle von Tollwut amtlich zur Kenntnis gelangt sind.''

Das heißt, das du nicht mehr gegen Tollwut impfst?

robbielailamoritz hat geschrieben:
Ich hatte gestern schon die Antwort des Veterinäramtes in der Post:

''... dass im Kyffhäuserkreis (Thüringen) seit über 10 Jahren keine Fälle von Tollwut amtlich zur Kenntnis gelangt sind.''

Bezieht sich das dann auch auf Fledermaustollwut? Die wird halt leider oft nicht mit eingerechnet.

Locke, ja, damit ist mein endgültiger Entschluß gefallen, die Tollwutimpfung zukünftig nicht mehr verabreichen zu lassen.

JFA, ich hatte die Fledermaustollwut in meiner Anfrage absichtlich seperat erwähnt. Mit der Tollwut allgemein dies wußte ich so ungefähr aus der Presse, mir ging es sozusagen hauptsächlich um die Fledermaustollwut.

Ich habe ja auch überlegt, ob ich in Zukunft Tollwut impfen lasse, weil es hier in der Stadt extrem viele Fledermäuse gibt (die flattern nachts dann auch mitten durch die Fußgängerzone) und meine Katzen nun in der neuen Wohnung eine nach oben hin offene Terrasse zur Verfügung haben.
Naja. In ganz Bayern ist bisher noch kein einziger Fall von Fledermaustollwut gemeldet worden. Von daher habe ich den Gedanken an eine Impfung dann sehr schnell wieder verworfen.

JFA, ich würde es auch in diesen Fall nicht tun.

Ich werde weiter gegen Tollwut impfen lassen.
Auch wenn es noch keine Fälle von Fledermaustollwut in Bayern bekannt sind, kann sich das in Zukunft auch ändern. Und meine Katzen haben schon Fledermäuse gefangen. Im letzten Dezember flog sogar eine Fledermaus bei mir im Schlafzimmer, Bailey hat sie fasziniert dabei beobachtet.
Und dann gibts genügend Verrückte die sich Hunde aus Polen oder sonst woher besorgen.
Erst letztes Jahr gab es einen Fall in Franken. Jemand hat aus Bosnien einen tollwütigen Hund mitgebracht. Da möchte ich, dass sie den rechtlich Impfschutz haben. Ich glaube nicht, dass die Amtsvetrinäre hier dann Tiere ohne gültigen Impfschutz in Quarantäne geben.

Ich sehe da das Verhältnis zum Risiko, wie groß ist die Gefahr, das sie Tollwut bekommen können und
wie groß ist die Gefahr durch die Impfung, der ich die Miez dann schonmal aussetze.

Es muß natürlich jeder für sich entscheiden.

micky hat geschrieben: Erst letztes Jahr gab es einen Fall in Franken. Jemand hat aus Bosnien einen tollwütigen Hund mitgebracht.

Da wurden dann auch zwei Katzen eingeschläfert, die mit dem Hund in Kontakt gekommen waren und eben keine Impfung hatten.

micky hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Amtsvetrinäre hier dann Tiere ohne gültigen Impfschutz in Quarantäne geben.

Kann ich mir auch nicht vorstellen.

Bei Freigängern würde ich vermutlich auch impfen, man weiß ja nie, was so passiert und was Amtstierärzten so einfällt.
Aber meine dürfen ja nur auf die Terrasse und da ist meiner Meinung nach das Risiko von Impfnebenwirkungen deutlich größer als die Wahrscheinlichkeit, dass sich tatsächlich mal eine tollwütige Fledermaus bei mir auf die Terrasse verirrt, die dann auch noch von meinen Katzen gefangen wird und sie ansteckt.
Hunde kämen mir eh nicht einfach so in die Wohnung.

Man soll zwar niemals nie sagen. Aber bei Wohnungskatzen würde ich vermutlich auch nicht gegen Tollwut impfen.

Meine Katzen haben noch keine Fledermäuse kennen gelernt.
Und laut meinem TA und der hiesigen TK ist unser Bezirk schon lange Tollwutfrei (da Tollwut meldepflichtig ist, hätten sie es erfahren).

Daher habe ich von Anfang an auf diese Impfung verzichtet.

Meine wurden ja letztes Jahr grundimmunisiert und seit dem nicht mehr nachgeimpft.

Dieses Jahr werde ich Schnupfen/Seuche noch mal auffrischen lassen und nächstet Jahr dann die Leukose (bei uns kommt Leukose bei "Streunern" selten vor, wenn dann eher FIV - und dagegen kann ich ja nicht impfen). Und "mein Streiuner Mohrle", der hier 10 Jahre unkastriert sein Unwesen getrieben hat war Leukose negativ

Wie ich danach weiter impfen lasse weiß ich noch nicht, aber ich denke, das ich die Intervalle dann noch weiter ausdehnen werde.