verkriechen, schlagen, schreckhaft

Wie verstehe ich meine Katze?
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Mischa
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verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Mischa »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und noch nicht so richtig mit allem vertraut. Meine Geschichte:
Mischa, Kater (Alter 2-3 Jahre) wurde im Herbst 21 in Ägypten gerettet, ein richtiger Straßenkater, kein Raufbold, wurde von anderen Katzen gejagt und auch verprügelt, hat sich in eine Ruine verzogen, nur Nachts auf Futtersuche gegangen.
Kam im Mai 22 nach Deutschland in eine Pflegestelle. Mußte Zahn OP, Kastration, Chippen, Impfen, Infusion mehrfaches einfangen usw über sich ergehen lassen. Hat bis Anfang September insgesamt 5 Pflegestellen durchlaufen.
Ist schwer traumatisiert am 8.9.22 bei mir gelandet. Er gewöhnt sich so langsam ein, ist schwer schreckhaft, es reicht eine schnelle Bewegung und er ist in der Versenkung. Er lässt sich am Rücken und Kopf streicheln wenn ER es will, was er durch um die Beine streichen anzeigt. Wenn die Hand sonst ihm zu nahe kommt schlägt er danach und ist auch gleichzeitig weg.
Er legt sich auch schon neben mich, schnurrt wie ein Rädchen, dreht sich auch auf den Rücken, doch anfassen dabei ist nicht drin. Wie kann ich ihm vermitteln, dass die Hand keine Gefahr darstellt?
Ich bin gespannt ob ich hier Tips bekommen kann.
LG BriGitte

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DreiM
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von DreiM »

Mischa hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 16:14
Wie kann ich ihm vermitteln, dass die Hand keine Gefahr darstellt?
Ich bin gespannt ob ich hier Tips bekommen kann.
LG BriGitte
Mit Zeit viel Zeit und abschauen von Katzenkumpels.

Taskali nutzt anfangs oft Puschelstäbe, so lernt er, dass berührt werden nicht immer schlimm ist
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Feline
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Feline »

Hallo Brigitte, schön dass du Mischa aufgenommen hast :daumenhoch: Ich mag dich auch mal auf den Taskali-Thread verweisen, sie zähmt scheue Streuner und beschreibt auch immer mal wie sie es angeht. Es gibt auch ein Buch von ihr. Wenn du dich da einliest bekommst du sicher schon einiges mit.
Ansonsten Geduld und Zeit und vielleicht eine andere Perspektive: Mischa muss sich nicht kraulen lassen, wenn es ihm unheimlich ist. Gerade der Bauch ist eine Stelle, wo das schon der ultimative Vertrauensbeweis ist wenn eine Katze das zulässt.
Meine Feli lässt das auch nicht zu und allgemein ist es so dass sie bestimmt wann sie gekrault werden mag. Oder wann sie Nähe oder Abstand möchte.

Teils beeinflusst man sie auch selbst in ihrem Verhalten, z.B. Feli hat teils auch mal mit Angriff reagiert wenn sie sich heftig erschrocken hat. Wenn ich innerlich unruhig bin und angespannt, ist sie es auch und zeigt mir das deutlich durch ihr Verhalten. Dadurch holt sie mich mittlerweile ziemlich effektiv aus so einer Anspannung heraus bzw. macht sie mir bewusst. Sie weiß ja nicht dass sich meine Anspannung nicht auf sie bezieht.

Ich finds toll dass du dich der Aufgabe stellst. Und selbst wenn Mischa lange braucht um wieder Vertrauen zu gewinnen: Versuch die kleinen Schritte zu genießen und das, was du durch ihn auch über dich lernen wirst. 🙂 ich finde es lohnt sich auf alle Fälle.
-- Behandele einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier, und ein Tier wie einen Menschen.

Indianische Weisheit

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Nepau
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Nepau »

Mischa hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 16:14
Ist schwer traumatisiert am 8.9.22 bei mir gelandet. Er gewöhnt sich so langsam ein, ist schwer schreckhaft, es reicht eine schnelle Bewegung und er ist in der Versenkung. Er lässt sich am Rücken und Kopf streicheln wenn ER es will, was er durch um die Beine streichen anzeigt. Wenn die Hand sonst ihm zu nahe kommt schlägt er danach und ist auch gleichzeitig weg.
Ich finde, dass das schon richtig viel ist, was sich Mischa da zutraut. :daumenhoch:
Er ist erst 17 Tage bei dir, du bist seine 5. Stelle und er legt sich neben dich? :eek:

Ich denke, du brauchst sehr viel Zeit und Geduld.
Gemeinsame Rituale sind sehr hilfreich. Durch die Rituale machst du dich berechenbar, die immer gleichen Abläufe schaffen Vertrauen.
Was die Hand angeht: Versuche es, wie von @DreiM empfohlen ruhig mal mit Federwedeln. Wenn er sauer wird, verdrischt er die und nicht deine Hand. Auch Leckerlies, die vor ihm durch die Hand abgelegt werden, können Vertrauen schaffen.

Den Faden (und auch das Buch) von Taskali kann ich dir auch ans Herz legen, sie zähmt Scheuchen und vermittelt sie dann weiter. Pflegis by Taskali

Meine "ich will von Menschen nicht angefasst werden" Katze hat Jahre gebraucht, um sich neben mich zu legen. Inzwischen tut sie es, ich kann sie dabei auch streicheln, aber nicht immer und nicht überall. Mache ich es in ihren Augen nicht richtig, bekomme ich ihre weiße Hammerpfote zu spüren. Inzwischen scheine ich sehr viel richtig zu machen, die Pfote wird nur noch sehr selten eingesetzt. ;-)
Soweit ich es bislang einschätzen kann, wird sie allerdings nie ein Katze werden, die man mal im Vorbeigehen streicheln kann, so wie ich es bei meinen anderen Katzen tun kann. Sie bestimmt sehr autonom, wann sie Kontakt möchte.

Hilfreich ist für scheue Katzen oft, wenn sie bei anderen, zahmen Katzen sehen können, dass der Mensch nicht gefährlich ist.
Ich weiß jetzt nicht, ob er alleine bei dir ist bzw. ob das für deinen Mischa eine Option wäre, da er von anderen Katzen verprügelt wurde und anscheinend keine guten Erfahrungen gemacht hat. :nix:

Edit: @Feline war schneller. :grins_gelb:

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Schnurr13
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Schnurr13 »

Willkommen und schön, dass Mischa bei euch ist.

Die wichtigsten Tipps hast du ja schon. Auch hier wohnt ein Taskali-Katerchen. Er brauchte ein halbes Jahr bis er sich streicheln ließ und ist jetzt ein Sofa-Kuschel-Schnurr-Katerchen. In manchen Momenten ist er noch schreckhaft aber in anderen ist er der coolste heir.
Grüße von
Herr von und zu Fluff, Sir Lemmy von Katz, Sonnenkönig Elmo
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Sereknitty
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Sereknitty »

Mischa hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 16:14
Ist schwer traumatisiert am 8.9.22 bei mir gelandet. Er gewöhnt sich so langsam ein, ist schwer schreckhaft, es reicht eine schnelle Bewegung und er ist in der Versenkung. Er lässt sich am Rücken und Kopf streicheln wenn ER es will, was er durch um die Beine streichen anzeigt. Wenn die Hand sonst ihm zu nahe kommt schlägt er danach und ist auch gleichzeitig weg.
Er legt sich auch schon neben mich, schnurrt wie ein Rädchen, dreht sich auch auf den Rücken, doch anfassen dabei ist nicht drin. Wie kann ich ihm vermitteln, dass die Hand keine Gefahr darstellt?
Ich bin gespannt ob ich hier Tips bekommen kann.
LG BriGitte
Rücken und Kopf ist doch eh schon super. Vielleicht erlaubt er noch mehr wenn er länger bei euch ist, aber ich habe bei 4 zahmen zutraulichen Katzen auch 2 die nicht viel mehr erlauben :nix: .

Der Rest kommt mit Geduld und wenn die Katze lernt dass ihre Grenzen respektiert werden. Unsere ehemalige Straßenkatze hat anfangs gleich mit ausgefahren Krallen zugeschlagen wenn sie was nicht wollte. In der Zwischenzeit habe wir sie besser kennen gelernt und sie hat gelernt dass sie die Pfote nicht jedes Mal auspacken muss, denn wir reagieren bereits auf subtilere Signale. Das hat aber länger als 2 Wochen gedauert und sie war keine traumatisierte Katze.


Noch mal zum Streicheln. Bauch akzeptieren sowieso nur einige Katzen. Von meinen vier mögen 2 überhaupt nicht am Bauch gestreichelt werden, auch wenn sie sich beim Streicheln gelegentlich auf den Rücken rollen, d.h nur dass sie das Streicheln gerade wahnsinnig toll finden und ist definitiv keine Einladung zum Bauchi streicheln. Unser Neuzugang findet streicheln am Bauch zwar voll ok aber nach 2 Wochen durfte ich es auch noch nicht.
Ich darf auch nicht alle Katzen streicheln wann ich will. Da habe/hatte ich die ganze Bandbreite von "Oh. Super, überall wann immer du Lust hast" bis "Nah ok wenns sein muss, darfst du mein Köpfchen für 5 Sek streicheln".
Das Streicheltrio an der schönen blauen Donau
Meine Tigerdame Lisa (18J, *Feb 06), die bunte Hexe Thali (3J, *Okt 2020) und Zaubermaus Lumea (1J, *Apr 22)

Phoebe 1.11.2004-12.09.202
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Wir vermissen euch!

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pingu
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von pingu »

Ich staune über das Tempo, das Mischa zulegt :eek: Der ist ja quasi noch brandneu bei dir und hat eine sehr heftige Zeit hinter sich. So, wie Mischa jetzt schon drauf ist, brauchst du sicher "nur" Geduld, Geduld, dann noch etwas Geduld - ach, Geduld natürlich auch. Und, selbstverständlich und zu allervorderst: Leckerli. Leckerli, vor allem Knabberstangen, kann katzkater nienimmernicht genug haben!

Hier leben zwei Taskali-Katzen, von denen die eine Wochen im Schrank hinter dem Drucker bzw. dann in die Ecke hinterm Schreibtisch gequetscht lebte. Und deren Vorgeschichte war mit Sicherheit nicht so heftig wie die von deinem Mischa.

Edit: Und wer sich hier wannwiewo streicheln lässt - und vom wem, variiert auch sehr stark. Nicht alle vier mögen Bauch, nicht alle vier mögen "mal eben im vorbeigehen". Jede zeigt sehr deutlich, was wann von wem genehm ist. Da wirst du dich mit deinem Mischa sicher auch noch eingrooven, wenn ihr euch besser kennt.

Ivory, die zweite Taskali-Katze und hier "Nummer vier", die einzog, ist mittlerweile sehr verschmust, hat auch nach zwei Jahren aber immer mal noch einen schreckhaften Moment. Dann springt sie ohne erkennbaren Anlass auf und weg, mitten unterm Streicheln.

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Annette
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Re: verkriechen, schlagen, schreckhaft

Beitrag von Annette »

Sereknitty hat geschrieben:
So 25. Sep 2022, 19:09

Noch mal zum Streicheln. Bauch akzeptieren sowieso nur einige Katzen.
Das ist wirklich sehr individuell. Ein bisschen hängt es auch davon ab, wie sie aufwachsen. Die meisten unserer Katzen zogen als Katzenkinder von wenigen Wochen hier ein und nicht jede hat Bauchstreicheln akzeptiert. Plum zB mochte es gar nicht, sein Bruder Hobbes dagegen sehr. Dafür konnte man Plum auf den Arm nehmen, was Hobbes völlig verweigerte. Bei den Dummfugs klappt beides, vor allem Louis mag Bauchstreicheln sehr gerne. Auf den Arm nehmen ist bei beiden auch kein Problem.
"... et la terre est plate! :naegel: "
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LG, Annette mit Louis + Matti und dem Plummerich auf der anderen Seite

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