Andro, mein Sorgenkind

Wie verstehe ich meine Katze?
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Mary 86
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Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Als ich Andro damals aufgenommen habe, hätte ich mir nie träumen lassen einmal einen solchen Faden zu eröffnen. Aber gerade bin ich mit meinem Latein ein wenig am Ende.

Ich erzähle mal ein wenig, versuche Gedanken zu sortieren und erhalte ja vielleicht auch noch Input und Ideen, über die ich noch nicht nachgedacht habe.

Andro kam damals als "Paule-Ersatz". Paule war spurlos verschwunden, der gerade erst nach langwieriger zusammenführung best-buddy Wilson rannte brüllend und suchend durchs Haus. Ein Kumpel musste her.
Andro kam von der Pflegestelle als Sozialarbeiter beschrieben und machte dem auch alle Ehre. Der Hilde rückte er freundlich auf den Pelz und die ließ ihn gewähren. Wilson himmelte er an, aber der war mäßig begeistert. Richtig dicke wurden beide leider nie, aber man raufte dann und wann und verstand sich recht gut. Das Leben war vielleicht nicht perfekt aber schön.

Irgendwann, ich habe nie verstanden wieso, krieselte es zwischen Andro und Hilde. Meiner Erinnerung nach, fiel das zusammen mit dem immer häufiger ausbleibenden Wilson, der sich mit dem Nachbarskater anfreundete und von dessen Besitzerin fleißig angefüttert wurde. Das Verhältnis zwischen Andro und Wilson kühlte noch einmal ab, wenn ich mich richtig erinnere. Aber ich mag mich täuschen. Zur selben Zeit wurde unsere große langsam deutlich mobiler und ich war beginnend erneut schwanger.
Ich ließ ihm die Zähne machen und die waren katastrophal, obwohl sie nicht danach aussahen. Er verlor alle Backenzähne aber die Situation verbesserte sich nicht.

Mit den Kindern kam Andro immer super klar. Tut er auch noch, auch wenn er Grenzen zeigt, wenn er mal nicht umarmt werden will. Das ist natürlich völlig ok.
Mit Hilde wurde es irgendwann besser. Er ignorierte sie, aber bei ihr hatte sich festgesetzt, dass Andro weggefaucht werden muss, wenn er an ihr vorbei lief. Das änderte sich bis zu ihrem Ende auch nicht mehr.

Ich hadert mit mir, ob ihm etwas fehlt und schlussendlich zog Salem ein. Anfangs lief es recht gut zwischen den beiden. Andro machte etwas auf dicke Hose, aber in meinen Augen nichts wildes. Er wollte auch immer in Salems Zimmer rein und ließ sich häufig nicht überreden herauszugehen, wenn ich ging (rückblickend betrachtet hätte ich das vermutlich unterbinden sollen), aber es blieb dann auch friedlich. Ab und zu gab es eine lautstarke verbale Auseinandersetzung aber dank Kamera im Zimmer wusste ich, dass es im Rahmen blieb (zumindest für mein empfinden) und man konnte im Zweifel wie zufällig in die Situation platzen und dadurch Ablenkung rein bringen. Mir kam das auch immer so vor, als seien das noch etwas missverständlich spielaufforderungen. Aber si
e waren auf einem sehr guten Weg.

Dann, Ende September, passierte etwas mit Andro. Ich habe keine Ahnung was passiert sein könnte. Er kam einen Tag lang plötzlich nicht mehr rein und ließ sich draußen im Garten auch weder anfassen noch reinlocken. Ich hatte das auf den lauen spätsommerabend geschoben, es komisch gefunden und erstmal abgehakt. Danach blieb er verschwunden für 24 Stunden. Die Kinder und ich liefen rufend durch Revier. Andro ist in der Regel absolut immer abrufbar. Er zeigte sich nicht. Ich befürchtete das schlimmste, suchte auch abends alleine. Dabei huschte einmal eine schwarze Katze vor mir weg, nachdem sie mich länger beguckt hatte und ich dann wohl doch zu nah war. Ich dachte damals, das könne er nicht sein, er kam ja immer auf Zuruf. Mittlerweile glaube ich, er war es.
Denn einen Tag später war er plötzlich im Garten. Kam noch nicht nah ran, wollte auch nicht rein. Erst ein paar Stunden später ließ er sich einsammeln.

Er wirkte etwas durch den Wind, aber körperlich schien es ihm gut zu gehen. Er bekam wilsons GPS umgeschnallt und durfte wieder raus. Und benahm sich wieder so komisch. Kam nicht auf rufen und versteckte sich im nahen Dickicht. Lief nicht panisch aber beständig vor mir weg (dank GPS fand ich ihn ja nun). Also gab es folgerichtig Hausarrest. Ich setzte ihn dann auch zu Salem, wenn schon drin, sollten beide nicht allein sein.
Andro schlief und schlief und schlief. Mein Bauch sagte, der hat was furchtbar angsteinflößendes erlebt. Schließlich stellte er das fressen ein. Es folgte Nottierarzt, erste Untersuchungen und letztlich Tierklinik, nachdem er auch nicht trank und sich nicht ernsthaft zwangsfüttern ließ.
Dort stellte man ihn auf den Kopf und fand: nichts. Aber er fraß nicht. Schließlich machte ich einen stopp. Ich besorgte einen Tropf, nährnahrung und ließ mir mirtazipin geben und holte ihn heim. Ich setzte ihn zu Salem und er stieg aus der Box und fraß. Ich heulte vor Glück und Andro kam sichtbar wieder zu Kräften. Er erholte sich. Vordergründig.

Denn ich werde seitdem das Gefühl nicht los, dass er "anders" ist. Es gibt ganz auffällige Zeichen, wie das schlechte Verhältnis zu Salem. Die beiden sind nach dem Vorfall, als Salem auch im Haus herum laufen durfte mehrfach heftig aneinander geraten. Ich habe den Eindruck andro ist deutlich ablehnend. Es war vermutlich nicht glücklich ihn zu Salem zu stecken, als es ihm mies ging. Damals dachte ich lieber gemeinsam im Knast als beide alleine einzusperren, aber das wäre vielleicht hilfreich gewesen.
Aber mein Bauch sagt, das ist nicht der Wahrheit letzter Schluss. Es war sicher ein verstärker aber da ist noch mehr.

Andro wirkt auf mich anders. Da es keiner außer mir sieht (ich allerdings auch die absolute hauptbezugssperson bin), spinne ich mir vielleicht auch etwas zusammen.
Ich kann auch nicht sagen wie ich darauf komme, aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich sagen es sind seine augen. Er "guckt" anders als früher, seine Pupillen sind oft weit, obwohl die Lichtverhältnisse es nicht hergeben, er wirkt "angespannt". Irgendwie nicht "im fluss". Er war immer ein unbeschwertes Katz, das sehe ich gar nicht mehr bei ihm. Er wirkt verhärmt, irgendwie "alt". Ich sage es ja. Alles sehr diffus und subjektiv, vielleicht auch vermenschlicht. Es blitzt auch dann und wann der "alte" Andro durch. Das macht das "greifen" nicht einfacher.

Als hardfacts lassen sich festhalten, dass er kein gutes Verhältnis zu Salem mehr entwickeln kann. Es ist ein angespannten tolerieren, man schläft auch mal fest im gleichen Raum, aber wenn die Blicke sich treffen laufen beide gleich wie auf rohen eiern.
Er markiert seit dem Vorfall sporadisch. Wir haben ihn schon mehrfach inflagranti erwischt, ich habe Stellen gefunden und so manches mal das Gefühl es riecht an Durchgangsstellen nach pipi ohne etwas zu finden (was mich dann schier in den Wahnsinn treibt).

Wir haben nun die zweite unauffällige urinuntersuchung hinter uns und die wenigen verbliebenen Zähne besuchen lassen. Der Doc sagt, die sehen nicht nach röntgen aus, machen werden wir das aber bald trotzdem. Aber auch mein Bauch sagt da eher nein. Es ist und bleibt ausschlussdiagnistik.

Clickern habe ich versucht, aber ich krieg keine Regelmäßigkeit hin. Ich fühle mich gerade Beruflich wie im hamsterrad auch wenn es riesig Spaß macht. Die Überstunden versuche ich bei den Kindern wett zu machen und spare im Moment schlafenszeit ein, um alles gedeichselt zu bekommen. Ich würde das noch einmal versuchen im homeoffice vormittags einzuarbeiten. Das klappt ggf. besser als abends.

Heute ist es wieder dezent eskaliert. Erst hat Andro Wilson dreimal aus dem Garten gejagt. Wann auch immer er sich so auf Wilson eingeschossen hat. Eine komische Situation seit dem "vorfall" gab es da schon einmal. Die schwarzlinge sind dann auch noch so aneinander geraten, dass mein Mann im homeoffice vom Stuhl gehüpft ist, ich aus dem Garten reingerannt bin ubd die kinder geheult haben. Dabei ist außer Fell fliegen nichts passiert, kein Blut, keine Verletzungen. Aber ein spaßraufen war das nicht. Ich bin lautstark dazwischen, zwei fellkugeln flogen auseinander und beide waren so aufgeregt, dass an Ansprache nicht zu denken war. Beide haben den Tag draußen verbracht und auf mich nicht wirklich reagiert. Salem kam irgendwann mittags auf rufen wieder an, war aber noch unsicher. Andro war wieder verschwunden.
Am Abend stand er plötzlich mit wilson auf der matte im Garten. Anfassen war aber nicht, sein GPS Halsband ist mittlerweile leer, akkutausch war nicht möglich. Die Klappe steht für andro erstmal auf nur rein (ein hoch auf dualscan). Er wirkt wieder durch den Wind, wenn auch nicht so schlimm wie bei " dem vorfall".

Generell verhält er sich auch gern ambivalent. Mal zickt er heftig herum, dann geht er wieder freundlich auf Wilson und Salem zu. Dass aber so unspezifisch, dass beide mittlerweile dem "braten" friedlicher andro nicht mehr so recht trauen.

Ich habe bereits über ein Ausgleichskatz nachgedacht. Wie einige vielleicht auch gemerkt haben (@Tiedsche @stö und @Petra-01 ... aber ich ich bin sehr unsicher ob es der Weisheit letzter Schluss ist. Ich glaube (nach Euren bekräftigungen) dass wir Rena ein gutes Zuhause bieten können und auch, dass es gut mit Salem passen könnte aber nicht, dass es andro hilft. Denn es ist irgendwie nicht die Situation falsche Charaktere hier. Irgendwie ist es hier ein anderes Problem. Ich greife es nur nicht richtig.

Und irgendwie glaube ich, abseits von allen nebenkriegsschauplätzen wie stallkater, etc. Muss ich erstmal das Problem richtig benennen bevor ich weitere Zugänge wirklich bewerten kann.

Da war jetzt viel. Ich habe versucht alles aufzuzählen was passiert ist und mir jede Situation ins Gedächtnis zu rufen. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wo unser Problem liegt.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Susi Sorglos
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Susi Sorglos »

Wie alt ist denn Andro ?

Irgendwie habe ich beim lesen das Gefühl bekommen , es könnte evtl. die SD sein. Die macht ja gern mal solche Stimmungsschwankungen....

Wenn Du ihn bekommst und die Zähne checken läßt, lass doch mal die SD Werte abnehmen.

Wenn gesundheitlich alles okay ist , würde ich Bachblüten versuchen.......wenn er allerdings zum essen nicht reinkommt......
Liebe Grüße

Susann

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Geisterlicht
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Geisterlicht »

Weil die Situation sich relativ schnell stark verändert hat, denke ich eher über etwas gesundheitliches nach. Vielleicht ist er bei seinem Ausflug gestürzt und hat einen Schlag auf den Kopf bekommen? Oder er hatte einen Schlaganfall? Im ersten Moment könnte man auch glauben, du hast einen Doppelgänger.
Viele Grüße vom Mönchen, dem Kleinen Panther, Stoljan und dem kleinen Wirbelwind Cassy mit Dosi Geisterlicht und Mini, Tigerchen und Carlotti im Herzen

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Katamama
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Katamama »

Mal so ganz von außen betrachtet klingt das alles nach einem ziemlichen Hin und Her und ich würde da eines bestimmt nich tun: jetzt noch eine Katze reinsetzen.

Jetzt bin ich keine Katzenexpertin, hatte beruflich eher mit menschlichem Chaos zu tun, aber ich denke, dass Katzen eher weniger "rückwirkend" und nachträglich (bezogen auf die ZuSaFü mit Wilson) reagieren, als sich auf aktuell verändernde Situationen hin zu verändern.

Ich würde eher noch einmal die Chronologie der Ereignisse durchgehen. Du sprichst zwar von "einem Vorfall" ich lese aber etliche Vorfälle in diesem Durcheinander.

Könntest du die Ereignisse vielleicht noch einmal in einer Liste aus Stichworten in einem zeitlichen Ablauf sortieren?

Und wie alt sind die drei beteiligten Salem, Wilson und Androb eigentlich.

Und wie sah vor dem Durcheinander der geregelte Tagesablauf von und mit den dreien aus?

Hat sich das alles innerhalb weniger Wochen abgespielt oder von Monaten, Jahren?

Und das Hildchen ist ja auch noch mit dabei gewesen. War sie schon immer da?

Das sind so die Fragen, die mir von außen betrachtet einfallen.

Ina1964
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Ina1964 »

Hallo Maren,

das hört sich für mich nach einem traumatischen Erlebnis an. Die geweiteten Pupillen haben etwas mit
dem erhöhten Adrenalinausstoß zu tun, der bei Stress schnell entsteht, das zeigt für mich große Angst an.
Auch das (zeitweise) Markieren passt da rein...

Hast du damals im September die Rescues eingesetzt?
Gruß
Ina

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NicoCurlySue
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von NicoCurlySue »

Hallo Ina1964,

das ist ja schön, dass Du jetzt hier bist.

Ich freue mich immer wieder darüber, wie sehr Du mir damals mit Curly und Sue bei der umgeleiteten Aggression geholfen hattest und denke oft an Dich, wenn ich die Beiden miteinander sehe.

Das nur so am Rande. Vielleicht kannst Du ja auch bei Andro ein wenig helfen. :daumen: :daumen:
Eva-Maria und die Sieben Lieben
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Die Sieben Lieben - endlich auch vertreten!
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Ina1964
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Ina1964 »

Danke schön :verliebt: !

"Richtig" bin ich gar nicht hier, hab mich ja aus dem Thema "Katzen" vor einigen Jahren komplett
zurückgezogen. Das heute soll irgendwie so sein, mich hat es direkt in diesen Beitrag gezogen....
Gruß
Ina

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Mary 86
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Nur kurz, ich nehme mir nachher die Zeit für ausführliche Antworten und bedanke mich schon einmal für die rege Beteiligung.

Ina, ich bin auch froh, dass du hergefunden hast. Du hast uns damals mit paule so großartig geholfen ubd quch wenn es ein langer Weg war, standen am Ende Wilson und er sich so nah.

Deswegen bin ich auch sicher, dass es keine grundsätzlich schlechte passung ist zwischen den schwarzlingen, sondern einfach andros Problem erkannt werden muss und ich ihm irgendwie helfen muss "da durch" zu kommen.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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DreiM
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von DreiM »

So einen richtigen Tipp habe ich nicht, aber den Hinweis auf SD oder allgemein ein großes Blutbild mit T4 fände ich eine gute Idee.

Bei uns ist vor ein Paar Monaten ein neuer Mann ins Nachbarhaus gezogen (Frau war verwitwet) und Matti der den Garten immer sehr gerne genutzt hat war auf einmal sehr ängstlich. Matti ist eh mehr der Frauenkater und offensichtlich hat ihm der fremde in seinem Revier Angst gemacht. Vielleicht hat sich etwas ähnliches bei Andro ereignet, ein neuer Hund, ein fremder Mensch. Du wirst es vermutlich nie wirklich erfahren, aber dieses so verschreckt sein, wird einen Grund gehabt haben. Ich hoffe so ihr findet den Angstauslöser und bekommt euren alten Andro zurück.
Maja mit Matti und Mila
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Tiedsche
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Tiedsche »

Ich kann dazu nicht allzu viel sagen und freue mich für dich, dass Ina hierher gefunden hat.

Nur ne blöde Frage: Ein geriatrisches BB habt ihr seit der Veränderung aber sicher machen lassen, oder?
Ich GLAUBE auch am ehesten an ein tiefsitzendes Trauma.

Was mir noch kam, war ein Gehirntumor. Aber nen CT macht man ja auch nicht mal eben so als Ausschlußdiagnose :schwindlig: Das war jetzt aber auch nur ne Blitzidee, die sich aufdrängt bei den ganzen diffusen Beobachtungen, die man nicht wirklich zuordnen kann. Hirntumor ist ja eher selten bei Katzen, wie ich gelesen habe, aber die "Symptome" passen. Vergrößerte Pupillen können auch auf Sehprobleme hindeuten. Hatte meine Tiedsche, weil etwas (Nasentumor) zeitweise auf den Nerv drückte. Vielleicht hatte er dadurch einen epileptischen Anfall. Auch der könnte traumatisch sein.
Ich finde es immer unschön so einen worstcase hinzuwerfen, aber hier drängte er sich mir auf.


Und eine neue Katze halte ich in dieser aktuellen Situation auch für keine so gute Idee. ;-)

Ich hoffe ihr findet eine Erklärung / Lösung :daumen:
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Meine 3 Sternensenoritas, R.E.M. und....viewtopic.php?f=71&t=1107

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Mary 86
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Hier noch einmal der Verlauf aus September reinkopiert. Danach war das Verhältnis andro/Salem nicht direkt doof. Das fing tatsächlich an als Salem frei im Haus unterwegs war.
Mary 86 hat geschrieben:
Fr 18. Sep 2020, 08:31
ch bin auch echt froh. Allerdings gehe ich mittlerweile davon aus, dass da irgendwas vorgefallen ist.

Andro lag die ganze Nacht auf dem Platz wo er jetzt liegt. War nicht auf dem Klo und hat meines Erachtens auch nicht wirklich gefressen. Er liegt auuch immer noch dort und schläft und schläft und schläft. Die Kinder waren da und haben ihn gestreichelt und dreamies gegeben. Er will auch nicht aus dem Zimmer raus.

Er erinnert mich an einen sternchenkater, unseren Sir Henry. Henry lebte bei uns seit ich in der Grundschule war. Er war ein sehr kleiner Kater aber ein absoluter Hardcore-Freigänger. Irgendwann saß er apathisch mitten auf der Straße, die Nachbarn sammelten ihn ein und er wehrte sich nicht, reagierte nicht mal.
Wir gingen zum Tierarzt. Organisch war nichts. Die Ärztin vermutete, dass er unter ein Auto aber zwischen die Reifen geraten war. Der hatte einen richtigen Schock. Verließ 14 Tage lang die Couch nur für das allerwenigsten ubd schlief permanent.
Danach war es gut und er benahm sich wieder ganz normal

Irgendwie erinnert andro mich an Henry zu der Zeit. Ich will jetzt nicht sagen, dass ihm exakt das gleiche passiert ist. Aber irgendetwas ist passiert.

Ihm schein ein wenig schlecht zu sein. Ich denke ich gebe ihm jetzt etwas reconvales. Für heute bleibt er mal bei Salem im Raum.mirgen sind wir über Nacht weg. Mein mann möchte ihn bis Sonntag bei Salem lassen, damit er nicht raus geht wenn wir nicht da sind.
Ich mache das davon abhängig, ob er sich wieder etwas berappen heute, tendiere aber fast auch dazu.
Mary 86 hat geschrieben:
Fr 18. Sep 2020, 16:48
naja. Besser. Etwas.

Sind dann gerade doch noch zum Tierarzt. War mir dann doch zu heikel, mit Wochenende und kurztrip morgen.
Es war eine kleine Odyssee.

Mein Tierarzt im Urlaub. Also zu einem anderen gefahren. Andro war dehydriert und hatte Fieber. Also Infusion s.c. und fiebersenker. Eigentlich empfohlen blutkontrolle, um Vergiftung auszuschließen. Konnten sie dort aber nicht machen weil gerät kaputt oder schon abgeschafft, jedenfalls sollte ein neues Gerät erst am Montag einsatzfähig sein. Ein paar andere Praxen abtelefoniert, aber entweder noch zu oder auch nicht in der Lage die Werte direkt im eigenen Labor auszuwerten. Also hat die Praxis wo ich gerade war mit den Helferinnen meiner Praxis telefoniert, Blut abgenommen und mich mit den Röhrchen dorthin geschickt.
Sitze jetzt zuhause und warte auf Rückruf um die Ergebnisse durchzugehen. Aber da ist nichts auffällig.

Also entweder wirklich eine Schocksituation oder eine impfnebenwirkung von letzter Woche der FelV und Tollwutauffrischung. Ich tippe weiterhin auf ersteres.
Mary 86 hat geschrieben:
Fr 18. Sep 2020, 22:22
Ich muss gleich nochmal messen. Bevor ich das Medikament gebe.

Beim tierarzt sah er heute echt richtig schlecht aus, stand natürlich auch unter enormen Stress. Man hat schon gemerkt wie froh er war wieder zuhause zu sein. Schon noch im Auto als ich zuhause im Revier den Kofferraum aufgemacht habe.

Hinzugefügt nach 8 Minuten 9 Sekunden:
Dreamies gingen sehr gut. Ich bin nicht 100 pro sicher, wieviel Hannah geteilt hat und wieviel selber gefuttert... die ist bei dreamies echt schnell. :roll: aber er hat mindestens vier kinderhände voll gefuttert.

Hinzugefügt nach 35 Sekunden:
Jetzt frisst er sie allerdings auch nicht mehr. Kommt mir aber eher so vor als wären es einfach schon genug dreamies für heute gewesen..
Mary 86 hat geschrieben:
Sa 19. Sep 2020, 08:35
Er war auf Klo und hat sich auch mal im Zimmer bewegt. Lässt sich streicheln, aber schnurrt immer noch nicht. Dabei war das immer mein schnurrejunge, der den Motor abwirft, wenn man ihn nur anschaut. Auffällig ist, dass er sich viel über das maul leckt. Ich denke, das ihn etwas übel ist. Beschloswennhabe ich jedenfalls, dass er heute nichts an Medikamenten kriegt und ich auch das fiebermesden sein lasse. Das hat den gestern so gestresst, das ist auch kontraproduktiv.

Er würde gern aus dem Zimmer raus, was ich mal als gutes Zeichen werte. Wäre uch heute zuhause, würde ich ihn zumindest im Haus rumlaufen lassen, aber wir sind weg und meinenmutter passt auf die Kinder und Katzen auf. Ich möchte nicht, dass er nachher doch nach draußen entwischt. Dafür ist es noch zu früh finde ich. Deswegen bleibt er noch bis morgen bei Salem und den will ich ja morgen dann sowieso runter setzen.
Mary 86 hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 13:42
Was mache ich bloß mit dem armen katzentier... Er frisst weiterhin nichts. Riecht an allem, schmeckt auch mal drüber und das war es dann.
Trotz allem hat er heute Nacht etwas Kot und eine riesige Menge Urin abgesetzt.

Habe ihm jetzt ein halbes Hippglas mit fetter hühnerbrühe gestreckt und eingeflößt. Jetzt hat er zumindest etwas im Bauch. Das macht er auch brav und freiwillig mit. Danach hat er allerdings gezittert, also stressen tut es ihn wohl schon.

Ich finde er sieht immer noch sehr leidend aus, scheue mich aber ihm Schmerzmittel zu geben, weil er unter denen kein anderes Verhalten gezeigt hat (weder unter dem novalgin noch unter metacam). Und beides belastet den Organismus ja nun auch. Wenns hilft, ist das ja auch das kleinere Übel. Aber wenn es nicht mal Verbesserung bringt?

Jetzt zum notdienst bringt im Grunde ja auch nichts. Die haben in der Praxis ja schon am Freitag im trüben gefischt. Ich überlege gerade morgen früh in meiner Praxis anzurufen und dort zu fragen ob denen noch eine Begründung für dieses Verhalten einfällt, die bislang noch nicht getestet wurde. Verletzung war aufgrund des tastbefundes nicht vermutet worden, Vergiftungen hätte man laut Tierärztin an nieren- oder leberwerten erkennen müssen. Außerdem zeigt er absolut keine Auffälligkeiten in Richtung zentrales Nervensystem was auch eher unwahrscheinlich nicht auf Vergiftung hindeutet.

Wenn es ein Schock ist, bringt ständiges zum Tierarzt schleppen ja auch eher den gegenteiligen Effekt.

Im Moment fällt mir nicht mehr ein als in zu füttern und abzuwarten. Und dieses warten macht mich kirre.

Also falls hier noch jemand eine Idee hat, ich bin ratlos und um jeden Gedankengang froh. Ansonsten nehme ich auch gerne gute Gedanken an andro, vielleicht hilft es ja wenn ihm fabz viele mitteilen, dass alles wieder gut wird und es hilfreich wäre wenn er wieder anfängt zu fressen.

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Mary 86 hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 16:06
Ich hatte zuhause immer Werte zwischen 38 und 38,5 Grad. In der Praxis war es dann nachdem schon einiges bei ihm gemacht wurde und der stresspegel hoch war trotz meiner Messungen noch ein weiteres Mal das Fieberthermometer gezückt. Da hat er sich noch mehr aufgeregt. Da lag die Temperatur dann ganz knapp über 40 Grad. Das fand der Tierarzt dann zu hoch für einen stresswert.

Ich hatte ja bereits von Beginn an das Gefühl, dass er einen schweren Schock hat. Er kam rein und sah irgendwie ein bisschen durch den Wind aus. Ging dann in salems Zimmer und schlief. Und schlief quasi bis zum Mittag des nächsten Tages durch. Dann bin ich zum Tierarzt und da wirkte er immer schlechter dran. Hatte dort aber auch sichtbar massiv Stress.

Auch jetzt schläft er im Prinzip permanent. Er liegt dabei auch mal entspannt auf der Seite. Auch deshalb habe ich das Gefühl, er hat keine Schmerzen. Er kauert jetzt nicht permanent irgendwie im eck.
Die Reaktion auf reize ist da, wenn auch vermindert. Er dreht die öhrchen Richtung geräuschquellen oder macht die Augen auf. Aber hebt nicht unbedingt das Köpfchen oder steht gar auf.
Streichelt man ihn, gefällt ihm das schon. Er dreht sich damit man den Bauch kraulen kann, er streckt den Hals wenn man ihn dort streichelt. Nur sein lautes schnurren fehlt.

Wenn er heute Abend noch einmal aus dem Raum raus will lasse ich ihn mal durch Haus laufen. Ich habe die Hoffnung dass das ein wenig Normalität bringt. Aber im Moment zeugt er da keine Anstalten zu.
Mary 86 hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 10:49
Danke der Nachfrage! Nachdem er gestern Abend tritz päppeln ubd Pflege immer noch wie ein schluck Wasser in der Kurve hing, habe ich ihn doch noch in eine tierklinik gefahren. Dort ist er über Nacht aufgenommen worden und wird heute geröntgt am Brustkorb und de Bauch geschallt.

Die tierärztin in der Klinik fand den ganzen Verlauf auch ziemlich unspezifisch trotz schlechtem Allgemeinzustand. Hatte allerdings auch ein Geräusch auf der lunge, was Freitag definitiv noch nicht da war und fand den Bauch schwierig komplett abzutasten. Daher dann jetzt doch lieber einmal die genauere diagnostik, ob irgendwo eine nicht sichtbare Verletzung besteht.
Mary 86 hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 18:12
Vielen Dank euch allen!

Gerade kam der Rückruf des Arztes. Und tja. M.E. wissen die auch nicht was er hat.

Bauchschall war recht unauffällig. Es gibt eine Strukturveränderung an der Harnblase. Deswegen wollen sie einen umfangreichen Harnstatus nehmen. Sonst alles o.B.

Röntgen zeigt eine leichte Verdichtung der Lunge, das könnte auf eine Lungenentzündung hindeuten. Aber es klang nicht als würde er das wirklich vermuten.

Es fiel dann auch die Frage ob er auf FIP getestet wurde. Ob sie da einen Verdacht drauf hätten war meine Frage. Dann erklärte er mir, man müsse in der Medizin manchmal differenzialdignosen ausschließen um zur richtigen Diagnose zu kommen. Und der andro hätte ja auch Fieber gehabt. Äh ja. Einmal. Das ist nach gabe von fiebersenkern sofort runter gegangen, wenn es nicht doch ein extrem hoher stresswert war.

Es klingt für mich nach fischen im trüben ehrlich gesagt.

Andro ist allerdings immer noch schlapp und frisst nicht. Sie wollen ihn heute Nacht noch an die Infusion hängen, den harnstatus machen und einen test auf FIP. Wobei ich befürchte, dass die da einen einfachen Coronatest machen und ggf. Den Titer bestimmen. Flüssigkeitsansammlungen, die man prüfen könnte hat er nicht.

Wenn er morgen nach der Infusion fitter ist, darf ich ihn abholen. Rein gefühlsmäßig lasse ich ihnen jetzt noch diese diagnosechance und wenn da wieder nichts ist, hole ich ihn morgen auf jeden fall heim und bitte um appetitanreger und etwas gegen Übelkeit. Ich bin Mittwoch im homeoffice und habe ihn dadurch im zweifel gut unter Kontrolle.

Und an FIP glaube ich in keinster Weise. Das wäre schon sehr zufällig, dass das nach 24 Stunden Abwesenheit von jetzt auf gleich plötzlich losgeht.
Mary 86 hat geschrieben:
Di 22. Sep 2020, 10:08
Gerade nochmal mit der Klinik telefoniert. Andro ist immer noch in der gleichen Verfassung.

Sie machen heute wie mitgeteilt noch den Harnstatus und er bleibt bis abends an der Infusion. Das FIP Screening ist tatsächlich ein komplettes Screening inkl. Elektrophorese im fremdlabor. Dafür nehmen Sie noch Blut ab.

Dazu bekommt er mirtazipin und cerenia sowie wohl eine antibiose.

Ich habe schon mitgeteilt, dass ich ihn gern heimholen möchte. Und die Ärztin findet das unter der Voraussetzung, dass ich es mir zutraue ihn zu päppeln und im zweifel s.c. zu infundieren auch keine schlechte Idee. Ich soll das beim Anruf heute Abend zur Rücksprache des harnstatus noch einmal ansprechen.
Mary 86 hat geschrieben:
Di 22. Sep 2020, 15:08
Danke Euch. Harnstatus jetzt auch unauffällig. Heute Abend hole ich ihn ab. Päppelzeug ubd infusionsbesteck habe ich gerade bei meinem Tierarzt eingesammelt.

Wir testen jetzt nochmal alles. Spec fPli, FIP, FelV und FIV. Mehr fällt keinem mehr ein.
Mary 86 hat geschrieben:
Di 22. Sep 2020, 21:28
Ich heule gleich...

Auf der autofahrt schon ein dauergeweine aus dem Kofferraum. Zuhause angekommen: Andro steigt aus der box, drückt sein Köpfchen gegen meine streichelnde Hand und stiefelt schnurstracks zum Napf von Salem um etwas zu fressen.

Ein paar Bissen von seinem Futter hat er auch schon freiwillig genommen und dreamies verschlungen wie eh und je. Jetzt putzt er sich (hatte pipi innseine Box gemacht) und das beste: er schnurrt wieder!!

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Mary 86 hat geschrieben:
Sa 26. Sep 2020, 07:34
Huhu, andro geht's soweit gut. Er frisst und trinkt weiterhin selbstständig. Drinnen verhält er sich im Prinzip komplett normal. Deswegen und weil er unter Hausarrest so leidet, haben wir ihn zuletzt auch mal in den Freigang geschickt. Und da benimmt er sich tatsächlich doch seltsam. Er kommt nicht wenn man ihn ruft, auch wenn man in seiner Nähe ist (er war mit GPS Halsband unterwegs) und verkrümelt sich in tiefen undurchdringlichen Gebüschen am Lärmschutzwall. Da ist er normalerweise schon auch unterwegs aber eigentlich seltener. Sonst fast nur im Garten und den angrenzenden Gärten.
Normalerweise kommt er auch fröhlich angehüpft wenn er uns hört. Das muss nichtmal gezieltes rufen sein.

Die Testergebnisse waren alle negativ. Deshalb gehe ich davon aus, dass draußen irgendetwas passiert ist, was ihn massiv beeindruckt hat.


Hinzugefügt nach 31 Minuten 48 Sekunden:
Susi Sorglos hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 06:06
Wie alt ist denn Andro ?

Irgendwie habe ich beim lesen das Gefühl bekommen , es könnte evtl. die SD sein. Die macht ja gern mal solche Stimmungsschwankungen....

Wenn Du ihn bekommst und die Zähne checken läßt, lass doch mal die SD Werte abnehmen.

Wenn gesundheitlich alles okay ist , würde ich Bachblüten versuchen.......wenn er allerdings zum essen nicht reinkommt......
Andro müsste nun ca 5 Jahre alt sein.

SD kommt auf die Liste. Das einmal prüfen zu lassen ist sicher nicht verkehrt.
Geisterlicht hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 06:19
Weil die Situation sich relativ schnell stark verändert hat, denke ich eher über etwas gesundheitliches nach. Vielleicht ist er bei seinem Ausflug gestürzt und hat einen Schlag auf den Kopf bekommen? Oder er hatte einen Schlaganfall? Im ersten Moment könnte man auch glauben, du hast einen Doppelgänger.
Meine Vermutung damals ging eher Richtung psychischer Schock aber ein dumpfer Schlag wäre natürlich auch nicht ausgeschlossen.
Katamama hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 08:37
Mal so ganz von außen betrachtet klingt das alles nach einem ziemlichen Hin und Her und ich würde da eines bestimmt nich tun: jetzt noch eine Katze reinsetzen.

Jetzt bin ich keine Katzenexpertin, hatte beruflich eher mit menschlichem Chaos zu tun, aber ich denke, dass Katzen eher weniger "rückwirkend" und nachträglich (bezogen auf die ZuSaFü mit Wilson) reagieren, als sich auf aktuell verändernde Situationen hin zu verändern.

Ich würde eher noch einmal die Chronologie der Ereignisse durchgehen. Du sprichst zwar von "einem Vorfall" ich lese aber etliche Vorfälle in diesem Durcheinander.

Könntest du die Ereignisse vielleicht noch einmal in einer Liste aus Stichworten in einem zeitlichen Ablauf sortieren?

Und wie alt sind die drei beteiligten Salem, Wilson und Androb eigentlich.

Und wie sah vor dem Durcheinander der geregelte Tagesablauf von und mit den dreien aus?

Hat sich das alles innerhalb weniger Wochen abgespielt oder von Monaten, Jahren?

Und das Hildchen ist ja auch noch mit dabei gewesen. War sie schon immer da?

Das sind so die Fragen, die mir von außen betrachtet einfallen.
Ich versuche es mal chronologisch:
- Hilde war schon immer da.
- Dann zog paule ein. Der kam als Partner für Wilson, was nach langwieriger Zusammenführung auch sehr gut funktioniert hat.
- Paule verschwand spurlos und Andro zog ein. Die Zusammenführung mit wilson war nicht so problematisch wie bei paule seinerzeit. So eng miteinander wurden sie allerdings auch nicht.
- mit Hilde Verstand er sich anfangs sogar recht gut und legte sich auch ab und an zu ihr.
- Kinder kannte andro eigentlich quasi von Beginn an. Er zog im Januar oder Februar ein und im Mai kam meine erste Tochter.
- im Jahr daruf war Wilson immer mehr weg. Mittlerweile weiß ich, dass er bei Nachbarn Freundschaft mit dem Kater geschlossen hat und von dessen Besitzerin angefüttert wurde bis er fast gar nicht mehr nach Hause kam.
- das Verhältnis zu Hilde wurde schlechter und schlechter. Andro bedrängte sie teilweise. Ich hatte das auf den fehlenden Spielpartner geschoben und stark moderiert.
- er ließ Hilde irgendwann mehr in Ruhe, das Verhältnis war aber dann von ihr aus nicht mehr entspannt.
- Salem kam um ein Ausgleich für den sehr häufig abwesenden Wilson zu sein.
- im Eingewöhnungsraum verstanden andro und Salem sich gut. Ein wenig Unsicherheit auf beiden Seiten aber kein ernsthafter krach. Sie begannen vorsichtig mit spielaufforderungen.
- andro verschwand für 24 Stunden. Ich glaube ihn zwischendurch beim Suchen einmal weghuschen gesehen zu haben, aber 100 Prozent weiß ich es natürlich nicht.
- als er zurück kam schlief er nahezu 24 Stunden durch und danach ging es ihm sehr schlecht.
- es folgten Tierarzt, tierklinik und jede Menge diagnostik alles ohne Befund (s. Letzter post)
- andro kam zurück und benahm sich zunächst wie immer.
- Salem durfte aus den eingewöhnungsräumen heraus und es krachte ein- zweimal sehr heftig zwischen Andro und Salem.
- seit dem ist das Verhältnis angespannt und es krachte auch schon mit wilson. Andro benimmt sich mal freundlich und mal massiv "Ar***". Sowohl drinnen als draußen. Draußen gegenüber Salem eigentlich immer, gegenüber Wilson häufiger.
Drinnen ist es besser. Man kann auch friedlich in einem Zimmer liegen, kommt man sich zu nah wirken beide aufgeregt und fauchen auch. Eine Rangordnung lässt sich aber nicht ausmachen. Keiner ist ein offensichtlicher "gewinner" oder "chef".
- Gestern hat es richtig lautstark gekracht. Es ist eine Menge Fell geflogen aber keiner hat sich verletzt. Danach waren beide extrem gestresst und wollten nicht rein. Andro kam auch nicht auf rufen. Was sehr ungewöhnlich für ihn ist.
- heute Nacht kam er herein und hat sich ganz normal benommen. Salem und er ignorierte sich höflich. Er kommt draußen auch wieder auf rufen.

Ina1964 hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 08:41
Hallo Maren,

das hört sich für mich nach einem traumatischen Erlebnis an. Die geweiteten Pupillen haben etwas mit
dem erhöhten Adrenalinausstoß zu tun, der bei Stress schnell entsteht, das zeigt für mich große Angst an.
Auch das (zeitweise) Markieren passt da rein...

Hast du damals im September die Rescues eingesetzt?
Ich war Sonntags auf die Rescues aufmerksam gemacht worden und wollte montags welche besorgen. Bevor es dazu kam, brachte ich ihn in die Tierklinik. Da er zunächst recht fit wieder zurück kam, geriet das in Vergessenheit. Jetzt scheinen sie mir nicht zu passen aber vielleicht angepasste BB?
Tiedsche hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 10:45
Ich kann dazu nicht allzu viel sagen und freue mich für dich, dass Ina hierher gefunden hat.

Nur ne blöde Frage: Ein geriatrisches BB habt ihr seit der Veränderung aber sicher machen lassen, oder?
Ich GLAUBE auch am ehesten an ein tiefsitzendes Trauma.

Was mir noch kam, war ein Gehirntumor. Aber nen CT macht man ja auch nicht mal eben so als Ausschlußdiagnose :schwindlig: Das war jetzt aber auch nur ne Blitzidee, die sich aufdrängt bei den ganzen diffusen Beobachtungen, die man nicht wirklich zuordnen kann. Hirntumor ist ja eher selten bei Katzen, wie ich gelesen habe, aber die "Symptome" passen. Vergrößerte Pupillen können auch auf Sehprobleme hindeuten. Hatte meine Tiedsche, weil etwas (Nasentumor) zeitweise auf den Nerv drückte. Vielleicht hatte er dadurch einen epileptischen Anfall. Auch der könnte traumatisch sein.
Ich finde es immer unschön so einen worstcase hinzuwerfen, aber hier drängte er sich mir auf.


Und eine neue Katze halte ich in dieser aktuellen Situation auch für keine so gute Idee. ;-)

Ich hoffe ihr findet eine Erklärung / Lösung :daumen:
Seit der Geschichte nicht, da er ja in der Klinik umfangreich auf den Kopf gestellt wurde. Aber vielleicht macht es noch einmal Sinn.

Hirntumor kam mir tatsächlich auch schon einmal in den Sinn. Aber bis auf die wesensveränderung und die geweiteten Pupillen passen die Symptome nicht so recht. Beides ist auch nicht dauerhaft wahrnehmbar. Würde sich das Verhalten verschlimmern, wäre das eine letzte Diagnose. Aber rein bauchgefühlsmäßig, denke ich eher nicht dass es das ist.

Ich tendiere immer noch auf einen massiven Schock und damit einhergehend eine große Verunsicherung, die er in Attacke rauslässt. In die Vermutung passt dann auch das markieren, dass er erst nach der ganzen geschichte angefangen hat. Auch das passiert weder regelmäßig noch richtig zu bestimmten Ereignis zuordenbar.
Aber ich frage mich immer ich mich auf die psychologische Geschichte versteift und anfabge etwas zu übersehen.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Ina1964
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Ina1964 »

Hallo Maren,

ich habe deine Zusammenfassung grob überflogen, komme erst heute Abend dazu, mir alles in Ruhe durchzulesen.
Die Rescues kannst du auf jeden Fall geben, entweder über Futter, ein Stück TroFu oder in einen Flüssigsnack
o.ä. getropft.

Melde mich sicher heute Abend noch mal!

Ein Check beim Tierarzt macht Sinn, das würde ich auch befürworten inkl. Blutbild.
Gruß
Ina

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Mary 86
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Danke dir, liebe ina!
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Hausdrachen
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Hausdrachen »

Meine Gedanken beim lesen gehen Richtung Anfallsleiden/Epi oder Schmerzen. Du sagst, er wurde auf den Kopf gestellt in der TK, die Frage ist, wie weitreichend.

Nur mal zwei Beispiele, die mit deinem Andro nix zu tun haben, aber zeigen, dass man selbst (oder der Arzt) manchmal nicht im Traum auf eine Ursache kommt, deren Wirkung man sieht/erlebt:

Einer meiner Spanier benimmt sich phasenweise irgendwie "komisch". Ist gedämpft, unleidlich, zieht sich zurück. Da er hin und wieder Probleme mit der Verdauung hat, habe ich an solchen Tagen immer gedacht, er hat Bauchschmerzen. Dazu passte aber nicht, dass sein Appetit immer unverändert war.
Bis sein Schädel zur Zahn-OP in einem Winkel geröngt wurde, der zeigte, dass ihm sein kaputtes Auge in Spanien nicht entfernt werden musste, weil er eine unbehandelte Hornhautverletzung verschleppt hatte. Er hat zwei Fremdkörper im Kopf, vermutlich ein Diabolo. Und das scheint ihm wetterabhängig Kopfschmerzen zu bereiten, zumindest kann ich einen zeitlich Zusammenhang und auch einen Zusammenhang zu meinen wetterbedingt unterschiedlich schlimmen Kopfschmerzen herstellen.

Meine verstorbene Katzen-Oma nieste plötzlich vermehrt und hatte leichte Schnupfensymptome. In der TK war man sicher, dass sie verschnupft ist. Und behandelte darauf. Ich war mir von Anfang an sicher, dass sie einen Fremdkörper (Grashalm) in der Nase hat, fand aber wochenlang kein Gehör. Ich konnte sogar riechen, dass da was war, sie rochen nach halbvermoddertem Grünzeug aus dem Mäulchen. Schließlich hab ich mich durchgesetzt, der TA meinte, es könnte auch ein Tumor sein und die Untersuchung würde mir nix bringen. Ich wollte wissen, was los ist, um ihr bestmöglich helfen zu können. Also wurde eine Endoskopie der Nase und ein Schädel-CT gemacht. Beim abholen gestand der Arzt kleinlaut, dass das so genau richtig war. Im CT sah man, dass sich die große Spitze eines abgekauten Blattes einer Grünpflanze durch die Nasenschleimhäute Richtung Auge (zum Glück aber nicht bis ins Auge) gebohrt hatte. Nur mit dem Endoskop wäre das nicht gefunden worden laut Arzt. Sie muss höllische Schmerzen gehabt haben, außer teils blutigen Niesern zeigte sie aber keine Symptome, pfötelte nicht im Gesicht herum, fraß normal...

Leider können die Tiere nicht einfach sagen, was nicht stimmt. (Es sei denn, man vertraut einem/r Tierkommunikator/in.)
Von daher: Wenn dein Bauch sagt, da stimmt was nicht, dann ist es so und du wirst der Sache auf den Grund gehen.
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Tiedsche »

Hausdrachen hat geschrieben:
Di 11. Mai 2021, 13:42
Meine Gedanken beim lesen gehen Richtung Anfallsleiden/Epi oder Schmerzen.
Diesen Gedanken finde ich auch wichtig, bevor man sich an einem nicht beweisbaren Trauma durch Außenreize festfrißt. Muß nicht, kann aber eben auch sein.

Meine Herzkatze hatte zum Beispiel mal einen heftigen längeren Erstickungsanfall und war danach auch nie wieder die alte Katze, die ich kannte .
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Danke für denninput. Da muss ich mich einlesen. Damit kenne ich mich bislang glücklicherweise noch gar nicht aus.

Hinzugefügt nach 4 Minuten 58 Sekunden:
PS: Ich war tatsächlich schon fast soweit über tierkommunikation nachzudenken. Ich glaube auch durchaus, dass es Menschen gibt die das können. Ich hatte das bei Paules Verschwinden probiert ubd war dabei allerdings an jemanden geraten.... sagen wir es so: wäre die Situation nicht so traurig gewesen hätte man über die Beschreibungen lachen können. Weiter weg von dem Wesen das paule war, konnte die gute Frau nicht landen.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Tiedsche »

Ich glaube an sowas nicht, hab es aber aus Neugier auch mal bestellt und war verblüfft was dabei rauskam. :daumenhoch:
Wenn man sich nicht auf das Ergebnis verläßt kann man das durchaus mitnehmen, weil es dann ja keinen Schaden anrichten kann, aber vielleicht ne neue Perspektive ermöglicht :nix:
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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Mary 86 »

Ich würde das durchaus machen. Allerdings nur noch mit jemandem, der mir aus positiver Erfahrung empfohlen wird. Die guten aus dem Meer von trittbrettfahrern herauszufiltern kostet m.e. zu viel nerven und Geld.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Ina1964 »

Hallo Maren,

ich habe mir nun alles mal in Ruhe durchgelesen. Damals ist ja einiges an Diagnostik gemacht worden
und für mich sieht es durchaus danach aus, dass es ein traumatisierendes Erlebnis gegeben hat.

Wir können da gern mal mit Bach-Blüten und evtl. auch einem homöop. Mittel rangehen. Um das
"rund" zu bekommen, brauche ich aber noch einige Infos, du kennst das ja sicher noch :grins_gelb: .
Wollen wir da vorab mal telefonieren? Das wäre das einfachste.
Gruß
Ina

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Re: Andro, mein Sorgenkind

Beitrag von Gissie »

Ich kann leider nichts hilfreiches beitragen. Aber gute Wünsche und Gedanken schicke ich euch! :daumen:

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