"Liebesbisse"

Wie verstehe ich meine Katze?
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Josefine
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"Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Hallo und Grüß Gott,

bin seit heute einer der Frischlinge hier, brauche obwohl eher alt und eigentlich erfahren einen besonders pfiffigen Rat. Francesco heißt der etwa zweijährige Kater, seit Oktober in meiner Wohnung. Jemand setzte ihn wohl Anfang 2017 als 3-4 monatiges Kerlchen hier aus, der Kleine logierte seitdem auf meiner Terrasse. Krieger war er schon in dieser Zeit, jagte jeden weg, oft auch meinen inzwischen verstorbenen Kater. „Alles meins!“
Dass ich ihm nun ganz gehöre, die Wohnung sein Revier ist, findet Francesco spitze. Am liebsten würde er ständig an mir „kleben“, auf der Tastatur liegen, Kopf auf dem Handgelenk … um bei den ausdrücklich eingeforderten Streicheleinheiten - zack - zuzuschnappen. Dass es „Liebesbisse“ sein könnten, habe sogar ich jetzt kapiert. Nur führt bei ihm schon ein heftiges Zwicken an den Händen wegen der multiresistenten Keime zu bösen Entzündungen. Das „Personal“ läuft seit acht Wochen permanent mit verbundenen „Pfoten“ herum. Nein! Von mir aus muss Schmusen überhaupt nicht sein, außerdem lässt man ja eh die Finger davon, wenn Kater beißt. Für den Kleinen die härteste Strafe: „Magst nicht wieder gut sein, mit mir kuscheln?“
Entschuldigt, wenn ich zu ausführlich bin, denn dieses angebliche Liebesbeißen ist keineswegs das ganze Problem. Eifersucht käme hinzu. Einer anderen Katze darf ich mich nicht mehr zuwenden, sie erst gar nicht angucken, sonst setzt’s was! Herzhafter Biss in meine Wade, den Knöchel usw. Seiner Freundin Alessia (lebt draußen) ging Francesco kürzlich förmlich an die Gurgel, weil sie’s wagte, sich mir zu nähern, mich nur anzustupsen.
Der Vollständigkeit halber sollte ich hinzufügen, dass er noch nicht kastriert ist. Scheiterte in den letzten Wochen an seinem grippalen Infekt und meiner Angst, mir beim „Einpacken“ weitere Bisswunden zuzuziehen. Sein Testosteron-Spiegel dürfte die Obergrenze weit überschritten haben. Wenn sich auf der Terrasse ein Kostgänger meldet, springt Francesco laut heulend mit Anlauf gegen die gläserne Küchentür.

Vielleicht sind Sibirische Waldkater, deren Familienfreundlichkeit man in fast jedem Artikel rühmt, auch eher „Hütehunde“?
Ich hoffe sehr auf Antworten und gute Ideen, wenn’s denn bitte keine Wasserspritzen sind.

Merci
Josefine

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huckelberry
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von huckelberry »

Hallo Josefine
Die Katration wäre erst einmal das aller wichtigste.
Dann musst du schauen wie er dann drauf ist.
Ich hatte hier auch so einen, da hat es aber gereicht, die Hand immer weg zu nehmen und nein zu sagen, es hat ein
paar Wochen gedauert, dann hat er damit aufgehört.
Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass man für den nächsten Tag keinen Wecker stellen muss!

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Ottilie
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Ottilie »

Hallo Josefine,
Von mir auch herzlich Willkommen hier im Forum
Schön, dass Francesco bei Dir einziehen dürfte.
Würde auch für Kastration stimmen. Kennt er schon eine Transportbox?
Kannst Du ihn mit einem Spielzeug in die Box locken?
Oder ein Bändchen durch die Box fädeln und durchziehen, sodass er hinterherläuft und Du die Tür hinter ihm schließen kannst

Beim Streicheln evtl. nur ganz kurz streicheln und aufhören, bevor er beißt.
Eine gewisse Spanne hat man immer.
Den entsprechenden Zeitraum rausfinden
Vielleicht auch Clickertraining: Streicheln, Click & Leckerchen, wenn er nicht die geringsten Anstalten gemacht hat zu schnappen
Wenn er beißt, nein sagen und weggehen
Viele Grüße
Ottilie

Josefine
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Hallo Huckelberry,
danke für Deinen Rat und die Einschätzung. Dass die Kastration so viel bringen könnte, hätte ich mir nicht vorgestellt. Auch wenn’s klar ist, dass damit zumindest die Prügelei draußen aufhört. Einseitig! Denn als Kastrat zwischen all den verwilderten, potenten Hofkatern des Tales, stünde Francesco in der Hierarchie ganz weit unten, würde seinerseits verkloppt. Oder wenigstens angepinkelt. Die Ärmsten kommen nach Hause, stinken wie die Pest - und müssen es sich, da nicht „waschbar“, selbst aus dem Fell lecken.
Ein weiterer Grund, weshalb mir die aufgeschobenen Kastrationstermine der letzten Monate eigentlich zusagten, ist sein physischer Entwicklungsstand. Offenbar geboren im Herbst 2016, hieß er bis Januar 2018 Francesca. Erst da bemühten sich seine Bommelchen nach draußen. Am Rassekatzen-Mix gibt’s keinen Zweifel, und die sind erst mit drei überhaupt ausgewachsen, alles verspätet. Durchaus keine Position mit Lobby, wenn in Tierheimen die Kater bereits sechswöchig kastriert werden. Um so etwas mache ich mir halt (auch) Sorgen. Jetzt - mit zwei - hat Francesco den ersten richten Winterpelz, bekommt viele Haare zwischen den Zehen, noch längere in den Ohren. Sibiren-Merkmale. 😉
Ach, arg schwer, alles unter einen Hut zu bringen.

Ups, nun kam vor Abschicken Deine Antwort, Ottilie. Es tut gut, willkommen geheißen zu werden. Francesco musste so lange warten, weil mein Kater Giovanni niemanden neben sich duldete. Auch er - vor sechs Jahren - zugelaufen. Seit Mai vermisst, letzte Woche fand ich seine gehäutete Leiche auf der Wiese. Jemand wärmt sich die Füße mit Giannis Pelz.
Gute Frage, ob Francesco die Transportbox kennt. JA, sie steht schon lange im Wohnzimmer. Er liegt sogar morgens manchmal drin, müsste nur das Türchen schließen, aber dann ist es jedesmal zu spät für den Doc oder gerade Sonntag. Zur Kastration müsste er um acht da sein.
Spielen mag Ciccio komischerweise gar nicht, schon versucht. Konditionierungsmethoden widerstreben wiederum mir. Er ist doch keine Labor-Ratte, sondern mein Freund und WG-Mitglied, versteht in allen gängigen europäischen Sprachen sehr genau, worum’s geht. Nur ich offenbar nicht, wo der exakte Moment ist, die Spannung zu durchbrechen. Draußen im Katerkampf funktioniert’s. Genau in der Sekunde mit den Fingern schnippen - und einen der Kontrahenten einfach wegtragen, fertig.

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Fee
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Fee »

Huhu Josephine,
von mir auch erstmal ein Herzliches Willkommen, und mein Beileid wegen deinem Gianni :wein: Furchtbar die Geschichte..
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Danke auch Fee für Deine Anteilnahme. Vorhin scheiterte ich daran, ein Avatar mit Francescos Bild hochzuladen, daher bleibt euch ein Fotos der Leiche erspart. Abgezogen, als würde man beim Metzger ein Kaninchen kaufen. Nur an den Pfoten waren noch ein paar rote Haare. Laut Gesetz, darauf wies mich die Polizei eigens hin, nix als Sachbeschädigung.

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Miriquidius
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Miriquidius »

Trotz der Umstände Deines Schreibens hier auch von mir ein herzliches Willkommen!
Das mit Gianni tut mir sehr leid! Wahrscheinlich weißt Du nicht, wer das war (bzw. wer dafür in Frage käme). Es wird Dir Gianni zwar nicht wiederbringen: Aber wenn er nicht beispielsweise durch einen Unfall o.ä. umkam und es hat sich anschließend jemand „nur“ das Fell genommen, sondern ihn extra dafür umgebracht, ist das keine Sachbeschädigung, sondern gemäß Tierschutzgesetz eine Straftat. Aber das muss leider auch bewiesen werden können.
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Josefine
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Es tröstet mich richtig, dass euch Giovannis Schicksal so nahegeht. Nur wo, Miriquidius zeigt man denn eine Straftat gemäß Tierschutzgesetz an?
Ein Unfall war’s mit Sicherheit nicht, obwohl unerfahrene Katzen selbst auf diesem lächerlichen geteerten Landwirtschaftsweg überfahren werden, weil manche Leute rasen. Gianni hat das Sträßchen konsequent gemieden, bzw. war elf Jahre lang erfolgreich vorsichtig.
Ich habe schon einen ganz konkreten Verdacht, kann’s natürlich nicht beweisen. Allerdings hat’s der mutmaßliche Täter im Prinzip zugegeben, mir nämlich Giannis Leiche von der Terrasse geklaut, kaum dass ich sie in der Dämmerung geborgen und dorthin gebracht hatte. Dafür kommt nur einer in Frage. Man beobachtete mich beim Fotografieren, bestimmt 10 Detailaufnahmen gemacht - und beseitigte mal eben das Beweismittel.
Es ist einfach unvorstellbar
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Miriquidius
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Miriquidius »

Die Anzeige machst Du bei der Polizei. Mit dem sattsam bekannten, aber leider falschen Argument „Tiere sind Sachen“ dürfen sie Dich nicht abweisen:

Tiere dürfen NUR DANN als Sachen behandelt werden, wenn es keine entsprechenden Gesetze gibt. Das steht im § 90 a BGB.

Aber bei dem, was vermutlich passiert ist, greift ein „besonderes Gesetz“, nämlich § 1 Tierschutzgesetz: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Ein vernünftiger Grund wäre z.B. das Euthanasieren, wenn ein Weiterleben nur unter unheilbaren und unerträglichen Schmerzen gegeben ist. Oder bei einer zugelassenen und weidgerechten Jagd. Aber nicht das Töten einer Katze, um an das Fell zu kommen.

Das Töten aus einem nicht vernünftigen Grund ist eine Straftat - siehe § 17 des oben verlinkten Tierschutzgesetzes.
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Josefine
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Hi Miriquidius,

dass die Polizei sich leicht herausredet, wusste ich wirklich nicht. Inzwischen bekam ich vom „obersten BW-Tierschützer“ noch den Tipp, die Anzeige schriftlich zu formulieren, weil die Beamten sich oft vor Formular-Kram drücken würden. Wird gemacht samt Zitat der von Dir angeführten Paragraphen. Merci.
Beim Veterinäramt könne ich’s zusätzlich anzeigen, besser wäre vorher ein kurzes Gutachten von Giannis Tierarzt bzgl. der Fotos. Alles sagte ich euch noch nicht: Im Bauchraum stand frisches Blut, wie es austritt, wenn man Fleisch auftaut. Soll der Doc anhand der Bilder bestätigen, dass Giovanni nach seinem Verschwinden ein paar Monate in einer Tiefkühltruhe lag. Für mich längst völlig klar. Logische Indizienkette. Man warf ihn dann, vermeintlich sicher, in die Mistgrube, rechnete nicht mit Fuchs Roberto, der jede Nacht die Höfe abklappert. Er holte sich den noch halb gefrorenen Körper, schleppte ihn auf „meine“ Terrassenwiese und fing in der Leibesmitte an zu futtern. Das Blut sickerte vom Oberkörper nach in die Bauchhöhle. Ein, zwei Tage später hätte Roberto die sich schnell zersetzende Leiche gar nicht mehr tragen können oder sie wäre nicht so komplett und äußerlich unverletzt auf der Wiese gelandet, sondern in Teilen.

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Miriquidius
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Miriquidius »

Mann, mann, mann, bei Euch herrschen Sitten... Ja, stelle ruhig eine Strafanzeige. Vielleicht kann Dir der erwähnte Tierschützer auch noch Tipps geben, wie man die mit der Anzeige dann ausgelöste Ermittlung vorantreiben kann. Könnte mir vorstellen, daß man versucht, das schnell "einschlafen" zu lassen. Macht ja echt Arbeit. Das auch noch nur anhand von Fotos. Und nur wegen ´ner Katze. (Wenn ich es richtig gelesen habe, wurde Gianni wieder entwendet. Sonst hättest Du ihn vorsorglich zur Beweissicherung einfrieren können. Ja, klingt makaber, aber so wäre dann wenigstens der Körper noch da.) Laß Dich nicht abwimmeln. Es handelt sich, so wie ich es aus Deinem Text lese, eben nicht nur um eine Ordnungswidrigkeit, sondern um eine Straftat. Ich weiß ja nicht, wie der Tierschützer zu der Sache steht. Vielleicht läßt er sich in der Sache noch weiter engagieren. Macht sicher mehr Druck, wenn von einer offiziellen Seite ein Auge drauf geworfen wird.
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Josefine
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Bitte keine Verallgemeinerungen. 😉 Menschen, die anderen weh tun wollen, indem sie ihre vierbeinigen Freunde massakrieren, gibt’s überall. Keine Spezialität der Region, in diesem Fall nur besonders widerlich.
Mit dem „obersten Tierschützer“ war der Landesverband gemeint. Sie wollen nicht tätig werden resp. gaben nur Tipps zur Selbsthilfe.
Doch, Miriquidius, richtig verstanden, dass mir die Leiche gerade eine Stunde nach Bergung wieder geklaut wurde. Die Fotos müssen reichen. Hätte ich aber selbst nicht wieder einfrieren können, ohne hinterher meinen Tiefkühlschrank wegzuwerfen. Bisher nie einen solchen Gestank erlebt. Der Leichengeruch ging ja kaum von den Händen. Siebenmal gewaschen, mit Bürste geschrubbt, bevor meine Nase nichts mehr wahrnahm. So gesehen bin ich dem Täter beinahe dankbar, dass er Giovannis Überreste entsorgte resp. sehr wahrscheinlich oben auf dem Berg in seinem Wald versteckte.
Es gäbe noch die Möglichkeit eines deutlichen „Schreckschusses“ über das hiesige Gemeindeblatt. Nach dem Motto: „Passierte es auch anderen?“ mit Straße ohne Hausnummer. Das käme einer öffentlichen Hinrichtung gleich, weil jeder im Tal sofort wüsste, wer dahinter steckt. … Bereits in Arbeit.

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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Um das eigentliche Thema „Liebesbisse“ noch einmal aufzunehmen: Die dringend nötige Kastration schiebt sich leider weiter wegen Francescos hartnäckiger Erkältung. Mal fast weg, dann wieder schlimm.
Aber der „wilde Sibire“ beißt inzwischen gar nicht mehr. Nachdem wir einen gewissen Höhepunkt erreicht hatten und ich reflexhaft zurückschlug. Nur ein ganz leichter Klaps auf den Po, der ihn allerdings sehr beeindruckte. „Huch, die langbeinige Katze wehrt sich.“ Auf die Idee kommt man ja kaum, dass so ein potenter Halbstarker ne deutliche physische Grenze will. Alles gut, mir gegenüber ist Francesco nur noch nett, Krallen und Zähne bleiben im Etui. Draußen gibt er weiter den Haudegen. Keine Übertreibung: Wenn er in den Kampf zieht, ist sein ohnehin buschiger Schwanz 16 cm breit. Die hiesigen halb wilden Hofkater fallen reihenweise in Ohnmacht.

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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Fee »

Josefine hat geschrieben:
So 13. Jan 2019, 15:41
Alles gut, mir gegenüber ist Francesco nur noch nett, Krallen und Zähne bleiben im Etui.
Sorry, aber die Umschreibung find ich klasse :)) :laugh:
Schön dass Francesco sich gentlemen-liker verhält ;-)
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Es freut mich, Fee, Dich so amüsiert zu haben. Leider scheint’s wohl weniger mein pädagogisches Verdienst zu sein, dass Francesco sich nun so „gentlemanlike“ benimmt. Richtige Kätzinnen riechen einfach besser - er stinkt aktuell nach nassem Hund (ich liebe Hunde, vorwiegend aber trocken).
Tja, der bisher recht milde Winter, irgendeine Dame der benachbarten Höfe oder mehrere wohl schon rollig. Mein Sofa-Kater - „nee, mag nicht raus, lieber 24 Stunden durchschlafen“ - kommt nur noch für 5 Minuten zum Futtern und ist schon wieder weg. Da hier gar nix Sterilisiertes oder Kastriertes rumläuft, soll er seine Gene halt weitergeben. Eh wurscht, von wem die Kätzinnen trächtig werden.
Nächste Woche ist der viel beschäftigte Freier aber unwiderruflich dran, weil er plötzlich in der Wohnung sprüht. Peinliche Szenen an der Supermarkt-Kasse - „oh je, diese Tasche hatte er auch schon eingenebelt“. Oder morgens auf der Bettkante: „Was riecht denn hier so penetrant nach Wildschwein?!“ - meine Filz-Pantoffeln.

Darf man halt alles nicht so eng sehen, sonst …
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huckelberry
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von huckelberry »

Ich finde deine Einstellung nicht ok, denke mal daran welche Krankheiten beim Geschlechtsverkehr alle übertragen werden.
Ich bin auch der Meinung, das man zum Katzenelend nicht noch beitragen muss.
Es gibt nichts Schöneres, als zu wissen, dass man für den nächsten Tag keinen Wecker stellen muss!

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Mit Cleo *15.05.1995- 22.06.2013 , Silvester *07.08.1991- 31.10.2011 und Felix *14.04..1996- 31.12.2015 im Herzen

Josefine
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Re: "Liebesbisse"

Beitrag von Josefine »

Wie gesagt, in dieser Gegend hält jeder Hof zwar Katzen in Fülle, aber ihr Wohl interessiert die Landwirte nicht. Sie werden auch nicht gefüttert, „sollen Mäuse fangen“. Soweit ich beobachten konnte, gibt es im Tal, es ist sehr abgelegen und „abgeschlossen“, aber keinerlei Seuchen. Allenfalls Luchse, Wölfe oder Wildkatzen würden die ausgedehnten Bergwälder drumherum durchqueren - hoffentlich eines Tages. 😉
… Der kleine Krieger ist nun kastriert und benimmt sich gegenüber seinen Artgenossen draußen langsam etwas weniger kämpferisch. In den ersten Tagen nach der OP hat er sie weiter verprügelt und auch nach mir geschlagen. Mit deutlichem „Schuldbewusstsein“. Einmal nach den Waden hangeln und besser gleich unter den Esstisch flüchten - „Sie mag es nämlich nicht, ist eigentlich verboten.“ Als wären Tiere nicht fähig zu Humor, weiß hier im Forum bestimmt jeder, wie schlitzohrig sie sein können.

Josefine

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