Agility mit Katz - unglaublich :)

Wie verstehe ich meine Katze?
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annemone
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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von annemone »

potatoiv hat geschrieben:
Do 20. Sep 2018, 09:37
man kann bei Katzen ausschliesslich mit positiven Verstärkern arbeiten
Stimmt auch wieder.
Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte recht haben. Intoleranz ist die Angst, der andere könnte recht haben. Anonymes Graffiti, um 1900

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Tiedsche
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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Tiedsche »

Ich war neugierig und hab auch nochmal nach Tiertrainern gegoogelt
Den Artikel fand ich ganz amüsanthttps://www.welt.de/wissenschaft/tierwe ... Stars.html
„Katzen sind die unprofessionellsten Tiere, mit denen ich je gearbeitet habe“, seufzt Martin nach Isis' missglückten Auftritt. „Wir hatten schon Vorstellungen, bei denen wir am liebsten mittendrin gegangen wären und die Katzen zurückgelassen hätten.“
In ihrem Eigensinn sind Katzen für Dompteure wie Martin besonders harte Fälle. Elefanten, Tiger und Löwen lassen sich durch gutes Zureden und viel Training zu verlässlichen Zirkusstars formen. „Doch Katzen kann man nicht so einfach alles beibringen“, sagt Martin, die 20 Jahre Erfahrung mit Tiertraining hat. Für ihre Show hat sie eine Nummer einstudiert, in der eine Katze und ein Huhn mit Glöckchen um die Wette klingeln. Ihr Resümee: „Hühner sind totale Profis, Katzen nicht so sehr.“
:D
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Izz
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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Izz »

Wenn die Püppi hier bei Besuchern ihre Tricks vorführt (sie liebt das), werde ich ab und an mal gefragt "und, klappt das auch mit den Katzen?"
Auswendig gelernte Antwort:
"Natürlich können das auch meine Katzen! Allerdings sind sie in der Lage, meine Anweisungen differenziert zu reflektieren und hieraus eigenständige Handlungsoptionen zu entwickeln, die nicht selten eine Alternative zu meiner ursprünglichen Intention darstellen." :cat-D:

Ganz eigentlich bin ich aber positiv überrascht, wieviel tatsächlich auch bei Katzen "geht"...also so mit der positiven Verstärkung und der "Erziehung" mit dem Clicker usw.
Ich komme ja ursprünglich aus der Hundeszene -eigentlich habe ich ja gar keine Katzen. :begeistert:
Alle Welt hat mir damals gesagt, Katzen könne man nicht so erziehen wie Hunde. Als ich meinem Mann erzählte, die Katzen sollen lernen auf Pfiff nach Haus zu kommen, hat er mich ausgelacht. Jetzt steht mein Mann abends selbst im Garten und pfeift....und alle vier Katzen kommen zügig heim. :D
Liebe Grüße, Izz
(hat 4 Katzen, 1 Hund, eine Nähmaschine und barft....)
:pfeif: :wink:

Leona

Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Leona »

:D Izz - deinen Beitrag kann ich nur unterstreichen.

Was meine Kater alles können ist enorm. Ich habe ihnen nicht so viele Tricks beigebracht, bei uns sind es eher "Befehle mit Sprache" und "lenken per Gesten", sie verstehen sehr viele einzelne Worte und mit den Jahren auch aus diesen Worten gebildete Sätze.
Komm hierhin und dorthin, Blick nach rechts, links, oben, unten, komm fressen, jetzt kommt der sauger, komm bürsten, spielen, zum Leckerli gehts rauf, runter, links, rechts (Leckerli Verstecke suchen mit Worten ferngelenkt), alles-klar etc etc alles mit mehr oder weniger Gesten begleitet, vieles auch komplett ohne Worte - und mit gewünschtem Effekt und dem jeweiligen Namen, so dass nur der reagiert, der gemeint ist - also sie verstehen nicht nur was ich sage / zeige / deute, sondern können es auch prompt umsetzen.

... sie können ... :roll:

Aber nun, sie können genausogut komplett auf Durchzug stellen :cat-D:

Aber auf manche "Befehle" hören sie fast jedesmal, das ist wichtig zum abrufen in brenzligen Situationen. Aber die gibt es hier im Grunde gar nicht (nicht mehr - in der Zusammenführungszeit war es anders und in dieser Zeit hatte ich damit angefangen) und insofern ist das Ganze wenn dann eher komplett spielerisch und wenn sie dann auf Durchzug stellen - so what.

Aber ich meine auch, wenn ich das häufiger und vor allem regelmäßiger trainiert hätte, hätte man damit bestimmt auch kleine Tricks einüben können, ähnlich wie klickern nur mit Worten und Gesten. Obwohl ich nie sonderlich konsequent war (aber stets per positiv-Verstärker), merkt man deutlich, wenn sie denn mitmachen und hören, dann haben sie auch ihren Spaß daran, sie wollen gefallen und folgen.
Nunja...
Mehr oder weniger...
Sie suchen sich eben aus, wann sie was hören möchten - zB wenn ich sage "achtung jetzt wirds laut" oder "gleich kommt der Sauger" stets mit Betonung auf das letzte Wort, hören sie seltsamerweise ;) jedesmal und schlurfen gelassen zur vorher geöffneten Balkontür. Damit konnte ich prima die Angst vor lauten Geräuschen abtrainieren. Besonders Leo war als Kitten regelrecht panisch bei lauten Geräuschen und mit diesen Befehlen konnte er schnell lernen, ruhig zu bleiben (zB auch "alles klar" als verlässliches Signal).

Also im nächsten Leben bringe ich ihnen kleine Kunststückchen bei, so viel ist sicher.

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Tiedsche
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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Tiedsche »

Izz: "Natürlich können das auch meine Katzen! Allerdings sind sie in der Lage, meine Anweisungen differenziert zu reflektieren und hieraus eigenständige Handlungsoptionen zu entwickeln, die nicht selten eine Alternative zu meiner ursprünglichen Intention darstellen."
:respekt: Das merk ich mir ;)

Aber ganz ehrlich würde ich sehr häufig Hundebesitzern zurufen, dass das selbst meine Katzen besser und schneller können, wenn ein Hund auch nach dem 5ten Mal Komm oder sitz noch ignorant in der Gegend rum watschelt!
Naris könnte ich wahrscheinlich durch ihre Verfressenheit bahnbrechende Dinge beibringen...wozu ich leider zu faul bin :schäm: Allerdings würde es nie Jemand sehn, weil sie sofort den Totstellmodus einleitet bei fremden Menschen
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Izz
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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Izz »

Leona hat geschrieben:
Fr 21. Sep 2018, 18:42
Also im nächsten Leben bringe ich ihnen kleine Kunststückchen bei, so viel ist sicher.
Meine Katzen -außer Izzy- sind mit dem Clicker aufgewachsen. Notgedrungen, weil ich eben den Hund beclickere (und das nicht nur für Tricks -die waren eher um den Clicker immer wieder positiv aufzuladen- sondern eben in der Verhaltenstherapie). Und sie mussten mit dem Hund zusammengeführt werden.
Trotzdem können sie -von Volker mal abgesehen- gar nicht viele Kunststücke.
Aber anderes; alle gehen auf Signal auf ihren Target, alle gehen problemlos auf Signal in die Transportbox. Alle kommen auf Pfiff nach Haus und ins Haus. Alle lassen sich auf Ankündigung und "aushalten" bestimmte Körperteile kontrollieren (Augen, Ohren, Nase, Mund, Pfoten). Und mit dem vorangehenden "Medical Training" ist die Gabe von Augentropfen z.B. hier relativ problemlos.
Mir war so etwas eben von Anfang an wichtig, weil ich da sowohl beim Hund als auch bei Izzy große Probleme hatte.
Tiedsche hat geschrieben:
Fr 21. Sep 2018, 18:51
Das merk ich mir ;)
Dann merk dir für die Hundebesitzer auch den hier (angeblich ein Graffiti am Bahnhof Berlin):

Wenn ein Hund nur darf, wenn er soll,
aber nie kann, wenn er will,
dann mag er auch nicht,
wenn er muss.
Wenn er aber darf, wenn er will,
dann mag er auch, wenn er soll,
und dann kann er auch,
wenn er muss ...
Denn schließlich:
Hunde, die können sollen,
müssen wollen dürfen ...
Tiedsche hat geschrieben:
Fr 21. Sep 2018, 18:51
Aber ganz ehrlich würde ich sehr häufig Hundebesitzern zurufen, dass das selbst meine Katzen besser und schneller können, wenn ein Hund auch nach dem 5ten Mal Komm oder sitz noch ignorant in der Gegend rum watschelt!
Mich macht so etwas immer sehr traurig.
Und ab und an schwillt mir da auch der Kamm.
Wir haben in der Nachbarschaft jemanden, der ebensolange Hunde hat wie ich, wir treffen uns also seit 20 Jahren mit den Hunden die wir gerade so haben. Und wir haben (hatten) ebenso lange völlig unterschiedliche Einstellungen zur Hundeerziehung. Er hat durchaus anerkannt, das meine Hunde immer "gut erzogen" sind...das aber gleich belächelt und geschmälert. Sein Lieblingsspruch: "Mit leckerlis erkaufter Gehorsam ist kein Gehorsam" (schwillt mir immer noch der Hals vor Wut).
Aber mein Höhenflug kam: wir trafen uns zufällig unterwegs beim Gassi. Ich hatte damals noch zwei Hunde; den Charly und die Püppi. Er eine große Jagdhündin, recht aktiv und verspielt (und die Ohren meistens auf Durchzug). Die Püppi und die Hündin spielen, als plötzlich in der Entfernung eine Menschengruppe auftaucht. Ich rufe einmal kurz, meine Hunde kommen sofort zu mir, setzen sich hinter mich, werden angeleint, belohnt.
Er ruft vergeblich nach seinem Hund, der war losgespurtet und hat die Menschengruppe (drei Erwachsene, vier Kinder, ein Hund) aufgemischt. Ein Kind fiel hin, schlug sich die Knie auf. Die Mutter war -absolut zu Recht- stinksauer, hat ihn tüchtig beschimpft. Ganz klein mit Hut war er.
Und mein "der Mutter ist es völlig egal, ob der Gehorsam meiner Hunde mit Leckerlis erkauft ist. Mich hat das eben zwei Leckerlis gekostet. Dich kostet es deinen Ruf als Hundehalter und eine Anzeige beim Ordnungsamt. Was ist das Leben mit erkauften Leckerli-Gehorsam doch entspannt!! Berichte mal, ob ihr Maulkorbauflage bekommt, oder mit Leinenzwang davonkommt." (Ja, ich kann manchmal eine echt fiese Ratte sein)
Immerhin: er hat mittlerweile den nächsten Hund. Und tatsächlich Leckerlis in der Tasche. Sein "HIER!!" ist immer noch eher eine Abschreckung als eine Einladung...aber der Hund wird belohnt. :begeistert:
Liebe Grüße, Izz
(hat 4 Katzen, 1 Hund, eine Nähmaschine und barft....)
:pfeif: :wink:

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Re: Agility mit Katz - unglaublich :)

Beitrag von Tiedsche »

Sein Lieblingsspruch: "Mit leckerlis erkaufter Gehorsam ist kein Gehorsam"
Wütend würde ich da nicht. Zeigt nur, dass er nicht mal den Luftzug einer Ahnung hat, was Erziehung und Lernen bedeutet.
Schlimm nur, dass die Hunde solcher Menschen die Konsequenzen fehlender Erziehung tragen müssen und nicht die Besitzer.


Und das da muß ich noch mehrfach lesen. Hört sich auf je4den Fall super an :D
Wenn ein Hund nur darf, wenn er soll,
aber nie kann, wenn er will,
dann mag er auch nicht,
wenn er muss.
Wenn er aber darf, wenn er will,
dann mag er auch, wenn er soll,
und dann kann er auch,
wenn er muss ...
Denn schließlich:
Hunde, die können sollen,
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