Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Katzen vergesellschaften
Fabana
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Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Fabana »

Guten Abend,
in meiner Verzweiflung möchte ich hier gerne um Eure Ratschläge bitten....

Ich habe vor gut 2 Monaten ein Geschwisterpaar vom Tierschutz adoptiert. Kater und Katze, beide etwa 1,5 Jahre alt und sterilisiert / kastriert, waren immer zusammen, kommen von der Straße. Sie kamen von einer Pflegestelle bei mir an und waren schlicht ein Herz und eine Seele: nur geschmust, gekuschelt, sich gegenseitig geputzt etc.
Über 6 Wochen hinweg war alles in bester Ordnung, sie haben die Nächte wild gespielt, geschmust und tagsüber meist zusammen geschlafen. Ich bin im HomeOffice und somit ja oft Zuhause ;)

Leider ist die große Liebe nun Geschichte :heul:
Vor etwa 14 Tagen ist die kleine Madam aus dem gesicherten Balkon ausgebrochen und hat eine 8-Stunden-Tour durch das Viertel gemacht, bis ich sie wieder von einem Baum pflücken und Heim bringen konnte. Seither herrscht zwischen den beiden Krieg :wein:

Seit sie wieder da ist, geht der Kater permanent auf sie los (anderer Geruch?). Was Anfangs nur etwas Gejage war, ist mittlerweile wirklich purer Stress. Sobald er sie sieht, geht er in Hab-Acht-Stellung. Sie dagegen flieht sofort fauchend unter die Couch. Ich habe den Eindruck, dass er spielen will wie früher - und sie Angst vor ihm hat und faucht. Je mehr sie Angst hat, desto doller wird er dann aber leider...
Teils sitzt sie dann stundenlang unter der Couch und verkriecht sich. Er schleicht unzufrieden durch die Wohnung. Eine Konfrontation meidet sie, wobei sie ihm doch noch ab und an einfach eine wischt. Aber entspannt sind beide leider gar nicht mehr, selbst beim aneinander vorbei laufen herrscht nun Vorsicht.

Ich habe bereits Feliway im Einsatz (Classic + Friends) und gebe Bachblüten gegen Stress / Aggression. Es gibt 80 m³ Wohnung Platz für beide, viele Verstecke und eine Kletterwand. Eine Besserung sehe ich aber leider nicht - mittlerweile musste ich schon ein paar Mal dazwischen gehen, weil es so rund gegangen ist (und beide teils die Tische abräumen). Es kann mal einige Stunden Ruhe sein, dann fängt der Kater wieder mit dem Unsinn an und springt sie an - da er fast 2x so groß ist sie wie, haut er sie wörtlich von den Beinen.

Es gibt schon noch Momente wo sie zusammen auf der Couch oder dem Fensterbrett sitzen, da knallt es aber dann auch recht schnell. Sie fressen auch nebeneinander und können zB auch nah auf verschiedenen Kletteretagen sitzen / schlafen. Das wird aber auch weniger. Aktuell liegen sie beide bei mir im Bett - aber sie schaut schon immer rüber, ob der Kater jetzt zu nahe kommt oder nicht.
Für mich geht es meist vom Kater aus - der will spielen und sie hat auf einmal Angst. Wo sie früher die Hosen an hatte, hat er jetzt die Oberhand und findet es noch toller, wenn sie vor ihm flieht und faucht.

Von den total verliebten, sich abgöttisch liebenden Katzen ist nichts mehr da. Ich denke langsam schon über eine Trennung nach. Denn so, kann ich das auf Dauer nicht mit machen - ich selbst fühle mich schon gestresst, weil ich ständig schaue, wo es jetzt wieder kracht. Nachts muss ich sie aussperren aus dem Schlafzimmer, weil ich fast einen Herzinfarkt bekomme, wenn sie auf mir los legen. Sogar auf dem (mittlerweile zum Fort Knox gemachten) Balkon wird schon gerauft, was vorher undenkbar war, weil alles draußen so interessant ist :nix:

Ein Freigang ist aktuell nicht möglich, dafür sind sie zu kurz hier (und sollten geplant mindestens noch 1 Jahr drin bleiben). Ggf mit einem Gatter mal eine Weile trennen? Stunden? Tage? Oder weiterhin abwarten, da 14 Tage "Ausflug verkraften" ggf. einfach zu kurz sind für nun Wohnungskatzen? Klären sie die Rangordnung? Finden sie sich selbst neu? Oder was ist hier los....

Danke für Eure Hilfe!!

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Geisterlicht
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Geisterlicht »

Du bist dir sicher, dass du die richtige Katze vom Baum gepflückt hast?
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Dudler
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Dudler »

Das Verhalten ist in der Tat sehr ungewöhnlich. Nach nur einem halben Tag der Abwesenheit, hm.
Den Zeitraum hat man ja auch schnell mal mit einem Tierarztbesuch und da riecht der Kumpel ja noch strenger.
(Ich weiss, es gibt auch hier teilweise Probleme)

Daher ist die Frage nach der richtigen Katze jetzt gar nicht so verkehrt....

Fabana
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Fabana »

Ähm ja...
Ist unverkennbar die richtige Katze. Träg auch mein Halsband, wäre also sehr ungewöhnlich......

Dudler
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Dudler »

Ok, dann ist alles eindeutig und ich würde wirklich eine langsame Zusammenführung starten.

(Hüstel...die Gefahren von Halsbändern.... In dem Fall war es zur Erkennung praktisch - aber warum haben sie als Hauskatzen
Halsbänder an? Mich gruselt es immer ein wenig bei der Vorstellung was alles passieren kann)

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NicoCurlySue
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von NicoCurlySue »

Schau mal:


Das ist sehr empfehelnswert. Und ich würde definitiv auch eine langsame Zusammenführung starten und direkt trennen. (Sorry, habe es nur überflogen, weiß jetzt gar nicht, ob Du sie schon getrennt hast).

Ich hatte hier vor einigen Jahren eine umgeleitete Aggression zwischen zwei Schwestern, die vorher ein Herz und eine Seele waren. Es hat sehr lange gedauert, aber inzwischen mögen sie sich wieder.
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Fabana
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Fabana »

Tatsächlich kamen sie mit Halsband schon hier an ;)
Sie tragen es immer wieder mal zur Übung, falls sie dann später tatsächlich Freigänger werden - obwohl beide gechippt sind. Sie hatte es ja glücklicherweise an, als sie stiften gegangen ist.
Sind natürlich Sicherheitshalsbänder, die sie eher verlieren...

Okay, dann muss ich da wohl in den sauren Apfel beißen. Aber schon seltsam, dass so ein kleiner Ausflug, gleich so eine Wirkung hat? Soll das dann zukünftig immer so gehen....

Getrennt sind sie noch nicht. Wie gesagt, ging es bisher immer noch - es war eher ein nebenher leben. Aktuell gefällt mir die Richtung aber eben so gar nicht.

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Geisterlicht
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Geisterlicht »

Wahrscheinlich sind dir dann kleine Signale vorher schon durchgegangen. Vieles in der Kommunikation läuft sehr subtil ab und wir übersehen es.

Ist die Kätzin sterilisiert oder kastriert? Das ist tatsächlich ein bedeutender Unterschied.
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Quartett »

Ähnliches hatten wir mal, als Cato für mehrere Stunden nach draußen entwischt war. Als er wieder zu Hause war, hat Leo hier völlig am Rad gedreht, wahrscheinlich auch wegen des fremden Geruchs. Bei uns hatten wir kein Gitter oder ähnliches, sondern erst eine komplette Separierung für ca. 3 Tage (Cato im obere Badezimmerbereich) und dann Zusammenführung von anfangs ein paar Minuten langsam steigernd auf eine Stunde usw. und immer geschaut, wie es vom Stresslevel läuft. Alles in allem hat es bestimmt 1,5 - 2 Wochen gedauert, genau erinnere ich mich nicht mehr, auch wenn Cato gar nicht verstanden hat, warum Leo plötzlich nicht mehr sein Freund sein wollte. Es kam alles wieder in die Reihe, aber mir ging, ehrlich gesagt, erst einmal "der A.... auf Grundeis", wie man so schön sagt.
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Fabana »

Geisterlicht hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 09:32
Wahrscheinlich sind dir dann kleine Signale vorher schon durchgegangen. Vieles in der Kommunikation läuft sehr subtil ab und wir übersehen es.
Ist die Kätzin sterilisiert oder kastriert? Das ist tatsächlich ein bedeutender Unterschied.
Das kann gut sein. Eigentlich habe ich ein gutes Auge für sowas, aber realistisch betrachtet: die beiden sind ja erst 8 Wochen da und wer weiß, was die vorher schon zusammen mitgemacht haben.

Soweit ich aus den Papieren lesen kann, ist sie sterilisiert. Sagt zumindest Google Translate zum spanischen Gekrakel :frag:
Quartett hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 09:42
Ähnliches hatten wir mal, als Cato für mehrere Stunden nach draußen entwischt war. Als er wieder zu Hause war, hat Leo hier völlig am Rad gedreht, wahrscheinlich auch wegen des fremden Geruchs. Bei uns hatten wir kein Gitter oder ähnliches, sondern erst eine komplette Separierung für ca. 3 Tage (Cato im obere Badezimmerbereich) und dann Zusammenführung von anfangs ein paar Minuten langsam steigernd auf eine Stunde usw. und immer geschaut, wie es vom Stresslevel läuft. Alles in allem hat es bestimmt 1,5 - 2 Wochen gedauert, genau erinnere ich mich nicht mehr, auch wenn Cato gar nicht verstanden hat, warum Leo plötzlich nicht mehr sein Freund sein wollte. Es kam alles wieder in die Reihe, aber mir ging, ehrlich gesagt, erst einmal "der A.... auf Grundeis", wie man so schön sagt.
Oh ja das kann ich nachvollziehen....

Durften sie dann die Minuten so zusammen oder waren sie immer mit Gittern getrennt?


Danke für den Buchtipp, da lese ich mich sofort mal ein! Und dann muss ich einkaufen gehen und schauen, wie ich die Wohnung teilen kann.

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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Quartett »

Ich hatte keine Gittertür und hab Cato dann aus der "Einzelhaft" unter Aufsicht in die Gruppe gelassen, damals waren ja auch noch Titus und Xenia dabei, die aber keine Probleme mit Cato hatten. Vielleicht hat das auch eine Rolle gespielt, dass die beiden völlig unbeeindruckt waren, so dass Leo nach und nach wieder Vertrauen zu Cato gefasst hat.
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Sereknitty »

Fabana hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 09:57
Soweit ich aus den Papieren lesen kann, ist sie sterilisiert. Sagt zumindest Google Translate zum spanischen Gekrakel :frag:
Hmm das kann ich mir fast nicht vorstellen. Sterilisiert wird heutzutage eigentlich nicht mehr. Nur noch kastriert. Kannst du das spanische Wort mal reinschreiben. Vielleicht weiß @Tiedsche ob das kastriert ist. Ihre Katzen sind alle Spanierinnen :grins_gelb:
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Feline »

Mal eine interessierte Frage von einem absoluten Laien:
Die Situation kam ja nun nach einem noch ungewollten Freigang zustande, in sofern ist mir schon klar, dass da auch eine umgelenkte Aggression mitspielen kann. Aber kann es nicht auch einfach sein, dass (zusätzlich?) das Kater-Katze-Problem sich bemerkbar macht? Kater will raufen, Katze nun mal lieber nicht?

Zitat:
Ich habe den Eindruck, dass er spielen will wie früher - und sie Angst vor ihm hat und faucht. Je mehr sie Angst hat, desto doller wird er dann aber leider...
Irgendwie hat sie anscheinend auch in den paar Stunde etwas erlebt das sie unsicher hat werden lassen..?
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Tiedsche »

Sereknitty hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 11:28
Hmm das kann ich mir fast nicht vorstellen. Sterilisiert wird heutzutage eigentlich nicht mehr. Nur noch kastriert. Kannst du das spanische Wort mal reinschreiben. Vielleicht weiß @Tiedsche ob das kastriert ist. Ihre Katzen sind alle Spanierinnen :grins_gelb:
Das ist Umgangssprache. Viele Halter sagen immer noch, dass man Kätzinnen sterilisiert und Kater kastriert. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen TA gibt, der Katzen noch sterilisiert, denn dann wären alle Verhaltensweisen, die im Zusammenleben stören noch da.
Also NEIN, auch in Spanien wird nicht sterilisiert egal was da steht. ;-)
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Ottilie »

Grüß Dich
Ich habe auch zu allererst an eine umgeleitete Aggression gedacht
Viele Grüße
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von NicoCurlySue »

Ich habe nicht direkt an eine umgeleitete Aggression gedacht, hatte damit nur mein Beispiel gebracht, wo es auch um Geschwister ging und es nach wirklich heftigen Reaktionen wieder gut wurde. Bei der umgeleiteten Aggression gibt es ja einen Auslöser und dann müsste das Katz, auf das die Aggression umgeleitet wird, direkt dabei sein. Das geschieht ja nicht zeitversetzt. Das Problem scheint ja eher zu sein, dass die eine Katze jetzt anders riecht, oder?
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Fabana »

Feline hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 11:38
Mal eine interessierte Frage von einem absoluten Laien:
Die Situation kam ja nun nach einem noch ungewollten Freigang zustande, in sofern ist mir schon klar, dass da auch eine umgelenkte Aggression mitspielen kann. Aber kann es nicht auch einfach sein, dass (zusätzlich?) das Kater-Katze-Problem sich bemerkbar macht? Kater will raufen, Katze nun mal lieber nicht?
Zitat:
Irgendwie hat sie anscheinend auch in den paar Stunde etwas erlebt das sie unsicher hat werden lassen..?
So etwas habe ich mir auch schon gedacht.
Allerdings haben sie bis vor diesem Tag wirklich mehrmals täglich heftig gespielt, meist Fangen und jagen. Sie hatte dabei aber sichtlich Spaß und Freude - gefaucht hat sie vorher noch nie. Auch ist sie nie vor ihm weg gelaufen. Ich denke hier liegt aktuell auch ein großer Negativ-Punkt: sie rennt jetzt erstmals davon. Was ihn nur noch mehr animiert.

Wir sind mittlerweile ja auch bei der "Belagerung" - sie sitzt unter der Couch, er wartet davor. Wogegen er aber einen total offenen, spielerischen Ausdruck hat - hat sie eben Angst. Meist schaut er auch völlig bedröppelt, wenn er zum Spiel ansetzt und sie dann fauchend davon rennt. Es ist, als würden sie sich nicht mehr verstehen. Oder sie eben immer befürchten, dass er ihr etwas tut.

In den Anfängen waren die Rollen genau umgekehrt: da hatte sie die Hosen an, hat ihm gern mal eine mit gegeben und er hat dann lieber das Weite gesucht. Ich vermute ihr kleiner Ausflug, hat sie ggf. wirklich verstört / erschreckt / ihr Selbstbewusstsein verringert....
NicoCurlySue hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 09:16
Schau mal:
Das ist sehr empfehelnswert. Und ich würde definitiv auch eine langsame Zusammenführung starten und direkt trennen. (Sorry, habe es nur überflogen, weiß jetzt gar nicht, ob Du sie schon getrennt hast).

Ich hatte hier vor einigen Jahren eine umgeleitete Aggression zwischen zwei Schwestern, die vorher ein Herz und eine Seele waren. Es hat sehr lange gedauert, aber inzwischen mögen sie sich wieder.
Ich habe das Buch schon zur Hälfte durch und ich denke uns wird die systematische Zusammenführung treffen. Danke für denn Tipp :biggrin:

Tiedsche hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 11:54


Das ist Umgangssprache. Viele Halter sagen immer noch, dass man Kätzinnen sterilisiert und Kater kastriert. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen TA gibt, der Katzen noch sterilisiert, denn dann wären alle Verhaltensweisen, die im Zusammenleben stören noch da.
Also NEIN, auch in Spanien wird nicht sterilisiert egal was da steht. ;-)
Absolut richtig vermutet, habe direkt mal bei der Organisation nachgefragt :)

NicoCurlySue hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 11:58
Ich habe nicht direkt an eine umgeleitete Aggression gedacht, hatte damit nur mein Beispiel gebracht, wo es auch um Geschwister ging und es nach wirklich heftigen Reaktionen wieder gut wurde. Bei der umgeleiteten Aggression gibt es ja einen Auslöser und dann müsste das Katz, auf das die Aggression umgeleitet wird, direkt dabei sein. Das geschieht ja nicht zeitversetzt. Das Problem scheint ja eher zu sein, dass die eine Katze jetzt anders riecht, oder?
Ja, das wäre dann etwas weit hergeholt. Der Kater war ja nicht dabei, er hat dann eben nur die wohl anders riechende Katze zurück bekommen. Ich wüsste dann nicht, wie ihn das betrifft. Außer, er leidet unter Verlustangst und hat mitbekommen, dass etwas nicht gestimmt hat. Zwar hat er sie draußen ja gesehen, aber so wirklich reagiert, hat er dann auch nicht.
Es ging dann erst los als sie wieder in der Wohnung war und beide unter dem Bett saßen - und sie verschüchtert war. Ggf. kommt er mit ihrem Führungsmangel nicht klar? Soweit mir gesagt wurde, war sie immer die "leitende" und hat ihn mitgezogen.
Allerdings lebten sie vorher ja frei auf der Straße und dann kurzzeitig in einer Art Zwinger. Danach waren sie in einer kleinen Wohnung auf Pflegestelle. Das ist alles jetzt nicht so ideal, um die eigene Katzenpersönlichkeit zu entfalten - da wird auch noch viel "wir haben ja uns beide" dabei gewesen sein. Ggf. entdecken sie jetzt auch erst, wer sie eigenständig sind.

Mal ein anderer Ansatz: wie ist es denn mit Eifersucht?
Ich wohne allein, mein Freund ist aber alle paar Tage da (mit dem kuscheln sie auch). Wenn ich alleine bin, kann ich mich aber natürlich nicht teilen. Wogegen sie meist einfach neben einem hin liegt, möchte der Kater immer auf einen drauf liegen. Gemeinsam haben sie das nie gemacht - es kommt immer nur einer zu mir her. Der Andere geht dann. War vorher kein Streitgrund.

Seit sie weg war habe ich das Gefühl, dass sie sich damit schwerer tun bzw. etwas eifersüchteln.
Liegt sie neben mir, legt er sich in die Nähe und schläft - wirkt aber unzufrieden. Ihr dagegen ist es egal wenn der Kater auf mir liegt, dann kommt sie eben nicht und macht etwas anderes.
Ich bemühe mich beide gleich zu bespaßen, ist aber natürlich nicht einfach. Auch spiele ich täglich fast 2 Stunden mit ihnen, um sie gut auszulasten. Nachts ist aktuell die Schlafzimmertür zu gewesen - da hätte ich dann keinen Zoff mitbekommen. Vlt liegt es dann an einer fehlenden Ressource? (Mir)

Futter als Ressource gibt es nicht unbegrenzt (beide bekommen kein TroFu mehr) und es gibt mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. Jedoch achte ich darauf, dass sie in Ruhe fressen kann (er schlingt und will mehr...). Spielzeug, Verstecke etc. gibt es dagegen im Überfluss, meine Wohnung ist eher zugestellt.

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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Sereknitty »

Tiedsche hat geschrieben:
Di 24. Aug 2021, 11:54
Das ist Umgangssprache. Viele Halter sagen immer noch, dass man Kätzinnen sterilisiert und Kater kastriert.
Hätt mich gewundert, aber da sie extra gegoogelt hat auf die Frage von Geisterlicht.
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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Dudler »

Eifersucht schließe ich als Ursache eher aus. Das erklärt nicht das plötzliche Verhalten.

Mein Weg wäre neben der langsamen Annäherung der beiden eine Stärkung des Selbstbewusstseins beim Mädel.
Nachdem sie erst einmal zur Ruhe gekommen ist.
Also erst einmal Gittertür, etwas Ruhe und dann Spielen, Clickern usw.

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Re: Nichts geht mehr... neu zusammen führen?

Beitrag von Tiedsche »

Zur Futtersituation
Futter als Ressource gibt es nicht unbegrenzt (beide bekommen kein TroFu mehr) und es gibt mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. Jedoch achte ich darauf, dass sie in Ruhe fressen kann (er schlingt und will mehr...). Spielzeug, Verstecke etc. gibt es dagegen im Überfluss, meine Wohnung ist eher zugestellt.
spanische Strassenkatzen haben idR gehungert. Sie haben nie lernen können, dass es genug Essen gibt und man einfach aufhören kann, wenn man satt ist.
Dass du kein Trofu fütterst und viele kleine Mahlzeiten ist gut. Ich würde dir aber raten dem Kater vorerst den Teller nachzufüllen, wenn er schlingt und mehr will, damit er lernt, dass er in Zukunft genug bekommt. Wenn du jetzt wieder rationierst hat er keine Chance Vertrauen in eine Sattwerdekultur zu entwickeln. Jetzt sind sie eh noch jung und noch nicht fertig entwickelt und zusätzlich sehr aktiv - da kann es sowieso einen größeren Futterbedarf geben. Wieviel fütterst du aktuell pro Katze und Tag?
Manche Strassenkatzen behaklten diese Angst zu Verhungern bei, da muß man dann andere Wege finden. Vorerst würde ich ihm geben soviel er will (auch wenn er sich übergibt oder nachfüllen nach kurzer Pause, was ich immer besser finde :grins_gelb: ) Wenn er Reste stehn läßt, ist er satt.
Hunger macht aggressiv und nervös. Das kannst du in eurer Situation gar nicht brauchen. Nur satte Katzen sind entspannte Katzen.
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