Bitte um Rat ob Zusammenführung in Wohnung ja oder nein

[Schnurres]

So weit geht der Schnurres nicht weg. Hier wird auch kaum gejagt, man sieht das ja am Wald, wie gepflegt der ist und ob alle paar Meter ein Hochstand steht.
Ja, ich freue mich da auch drauf, hoffentlich wird es bald Frühling.

[Maxdiekatz]

Das ist gut. Bei der Hexe ist gleich um die Ecke eine Jagdpacht. Mehrere Katzen kamen plötzlich nicht mehr heim, man denkt sich seinen Teil... der jetzige Pächter kennt die Hexe und hat gelobt sie in Ruhe zu lassen.

Was machen deine Pelzterroristen? Max ist immer noch was aufgespult.

[Schnurres]

Alles ruhig hier.

Im Moment ist gerade Spielzeit. Weil: gleich geht Frauchen ins Bett, und dann muß Ruhe sein im Karton
Schnurres sitzt auf seiner Tonne und schaut interessiert zu, wie Lady unter ihm mit dem Faden und dem Teppich spielt. Das könnten die beiden stundenlang -- aber ich nicht na ja egal, wer fragt schon nach mir

Nein im Ernst, denen geht es gut. Lady wird wohl auch ruhiger, was sehr zu begrüßen ist.

++++

edit am nächsten Morgen: Heute morgen ist es wieder grauenhaft. 4 Mal hat die Lady den armen Schnurres attackiert, trotz Warnung. Beim 5. Mal ist sie aus dem Zimmer "gegangen worden".

Diese Katze lernt nicht. Sie lernt viell. für einen halben Tag, und dann hat sie wieder alles vergessen.

[NicoCurlySue]

Wie geht es Euch denn?

[Schnurres]

Ja, ganz gut danke der Nachfrage.
Ich werde die Lady aber abgeben, weil sich da nicht mehr viel ändert: Sie attackiert ihn immer noch ganz plötzlich, aus dem Nichts heraus, selbst in total entspannten Situationen (beide liegen auf dem Sofa und schnurren und werden von mir gestreichelt). Das hat wohl auch was mit Dominanzverhalten zu tun, sie packt ihn dann im Nacken und drückt ihn runter, unschön, das ganze. Selbst wenn er erhöht sitzt, versucht sie, ihn da runter zu holen.

Ich schimpfe dann zwar, manchmal sperre ich sie auch kurz aus, das hat aber keinerlei Wirkung mehr, im Gegenteil, der Kater weiß dann nicht, ob nicht er gemeint ist mit meinem Eingreifen und er reagiert dann auch meist verstört.

Das mit dem Dominanzgebaren war allerdings beim Vorgänger-Kumpel auch so. Deshalb bin ich unsicher, ob das überhaupt je aufhört, vielleicht ist das einfach normales Rollenverhalten im Rudel. Ich will dem Schnurres aber ein älteres Tier zugesellen, wenn die Lady weg ist.

[Maxdiekatz]

Uh das ist gar nicht schön. Und das könnte nur er ändern, indem er ihr dafür mal eine scheuert.
Ich erzählte ja von der Katze, die sich nach geschlagenen 6 Jahren endlich gegen ihre Mutter durchsetzte.
Die Mutter hat es nie wieder gewagt ihre Tochter zu unterdrücken, aber diese Spannung in der Luft, die blieb.

Als die Mutter tot war, so traurig es ist, blühten ihre Kinder innerhalb von ein paar Stunden förmlich auf.
Selten waren die zwei so fröhlich und liebevoll miteinander. Die wußten genau, die ist weg und die kommt auch nicht wieder.

In ein paar Wochen fühlt der Schnurres sich auch wohler

[Schnurres]

Uh das ist gar nicht schön. Und das könnte nur er ändern, indem er ihr dafür mal eine scheuert.

Das macht er aber nicht weil er es vom Vorgänger, dem Kügeli, der ja voriges Jahr gestorben ist, so gewohnt war.

Ich bin mir auch unsicher inwieweit Menschen sich in solche Verhaltensmuster, die ja im Rudel, denke ich, normal sind, einmischen sollte. Würde man ja bei Hunden auch nicht machen.
Die haben halt ihre Hackordnung und die bleibt so.
Als menschlicher Zuschauer sieht das natürlich übel aus und schön ist es auch nicht aber es scheint irgendwie normal zu sein.

[Tiedsche]

Katzen sind aber keine hunde und leben nicht in einem rudel mit hackordnung, sondern in ganz anderen sozialen zusammenhängen. Und katzen begegnen sich normalerweise draußen und regeln ihre umgangsrechte indem sie sich aus dem weg gehen oder freundschaften schließen oder es im notfall auch mal über einen kampf regeln, wer das sagen im revier hat.
Eine wohnung bietet keine brauchbaren bedingungen für normalen sozialen umgang zwischen katzen, die nicht die gleichen hobbys haben....

[Schnurres]

Eine wohnung bietet keine brauchbaren bedingungen für normalen sozialen umgang zwischen katzen, die nicht die gleichen hobbys haben....

Und warum werden dann so viele Katzen in Wohnungen gehalten? Ich bin immer für Freilandhaltung oder zumindest Wohnung mit Freigangmöglichkeit (nicht: Balkon). Die Situation im Moment bei mir ist nur eine Übergangssituation, weil es anders nicht ging.

Wenn ich aber an die Katzen in Tierheimen denke, zu ganz vielen in enge Zimmer gepfercht ....

[Maxdiekatz]

Ja es ist anders. Es gibt keine für immer festgelegte Hierarchie und keinen Anführer.
Stattdessen welche die dominanter sind und sich mehr rausnehmen (Lady ), im Prinzip kann da jeder mal Chef sein, das kann sich auch mal ändern.

Ob der Schnurres darunter leidet oder nicht, das möchte ich aus der Ferne gar nicht beurteilen, wir dürfen da natürlich nicht zu menschlich denken ("oh je der arme Kerl, er wird gemobbt"). Irgendwie haben die sich ja schon arrangiert, in der beengten Situation. Lady hat die Hosen an, sie ist eben sehr anders wie er.

Wenn er dann mit dir alleine ist, wirst du es merken, ob er sich dann wohler fühlt.

Ich bin ja prinzipiell auch kein Freund von Wohnungshaltung. Was aber auch von den Katzen abhängt, wir haben hier auch Beispiele wo das toll funktioniert.
Natürlich muß dann der Mensch für Entertainment sorgen.

Wenns irgendwie geht, ab an die frische Luft mit ihnen. Finde das wie gesagt bei unserem Tierschutzverein toll, Abgabe von Kitten nur in Freigang. Erwachsene, wenn sie jemals mal draußen waren, nur in Freigang.
Davon wird strikt keine Ausnahme gemacht.

[Tiedsche]

....weil die verkehrsbedingungen einfach keine langfristigen überlebenschancen mehr bieten. Nicht jeder lebt im wald.
Wo ich wohne war vor 30 jahren ein katzenparadies. Jetzt muß man jeden abend beten, ob sie den verkehr überlebt haben.

Wenn katzen nicht unter dauerstress mit unpassenden partnerkatzen in der wohnung leben und man sich etwas mühe gibt ihren alltag etwas bunt zu gestalten ist wohnungshaltung auch akzeptabel. Freigang ist natürlich immer schöner, wo er denn möglich ist. Übrigens wollen 2 meiner 3 katzen überhaupt nicht raus. Nur eine findet es spannend. Die, die nicht und auf keinen fall raus wollen kommen von draußen - draußen wild geboren und ausgesetzt. Die sind bedient vom überlebenskampf und genießen ihr behütetes luxusleben. Das freigehege wird auch nur betreten, wenn das wetter optimal ist

[Maxdiekatz]

Ich bin ja auch froh, in der Voreifel zu leben.

Natürlich bauen sie auch uns irgendwann noch zu.

Ja.. ich kenne einen Fall eines altgedienten Streuners. Der will jetzt auch nicht mehr raus.

Jeder Jeck ist anders

[Schnurres]

Wenn er dann mit dir alleine ist, wirst du es merken, ob er sich dann wohler fühlt.

das kann ich nicht beurteilen. Wenn die Lady spielt, schaut er ja auch neugierig zu. Manchmal galoppieren beide durch die Wohnung, dann ich nicht sagen: Sie verfolgt ihn, mir scheint es eher, beide spielen dann MITeinander.
Als er draußen war, war er bis auf vormittags immer draußen. Das hätte er sicherlich nicht gemacht, wenn er das nicht gewollt hätte.

Ich bin ja prinzipiell auch kein Freund von Wohnungshaltung. Was aber auch von den Katzen abhängt, wir haben hier auch Beispiele wo das toll funktioniert.
Natürlich muß dann der Mensch für Entertainment sorgen.

das menschliche Entertainement ist aber ein mehr als mickriger Abklatsch dessen, was draußen für eine Katze geboten wird. Draußen ist immer was los. In der Wohnung nur, wenn der Besitzer Zeit dazu hat. Und selbst dann wird neues Spielzeug schnell langweilig. Außerdem ist das alles künstlich und nicht natürlich.

Deshalb machen die Tierschutzvereine bei Dir das wohl so: Abgabe nur in Freigang. Eine Katze in der Wohnung verkümmert immer.

Hinzugefügt nach 3 Minuten 9 Sekunden:

....weil die verkehrsbedingungen einfach keine langfristigen überlebenschancen mehr bieten. Nicht jeder lebt im wald.

Man muß auch nicht im Wald leben. Ruhige Stadt / Vorstadt einer größeren Stadt reicht aus.
Katzen kommen in der Regel mit Straßen gut klar, das beobachte ich hier auch sehr oft.

Ich denke in diese Neigung zur unbedingten Wohnungshaltung spielen noch andere Dinge rein: Besitzanspruch, Angst, Angst vor der Angst, das "eigene" Haustier allzeit zur Verfügung zu haben, Kindersatz und so weiter.
Das führe ich aber hier nicht weiter aus. Kann sich ja jeder selbst denken.

[Jomia]

Ich denke in diese Neigung zur unbedingten Wohnungshaltung spielen noch andere Dinge rein: Besitzanspruch, Angst, Angst vor der Angst, das "eigene" Haustier allzeit zur Verfügung zu haben, Kindersatz und so weiter.
Das führe ich aber hier nicht weiter aus....

Das ist nett von dir, dass du das nicht weiter ausführst.

[Maxdiekatz]

Warum nicht, schließlich ist das auch Realität.

Katzen die wie Kleinkinder behandelt und in Watte gepackt werden.
Es gibt eine Züchterin, die ihre Kitten nur in reine Wohnungshaltung abgibt. Die läßt sich unterschreiben daß sie niemals nach draußen kommen, auch nicht auf eine Terasse.
Könnte ja was passieren. Begründung: "ich könnte nicht ertragen wenn meinen Babys etwas zustößt".

Das ist doch krank.

Ich bin schon froh um meine Gegend hier, wir können die Katzen frei laufen lassen und wir tun das auch.
Ich werde nie einen dichten Zaun um mein Grundstück ziehen, auch wenn es so riesengroß ist. Ein Käfig bleibt ein Käfig, egal wie groß er ist.

Je länger sie die Gefahren da draußen überlebt haben, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit daß ihnen etwas passiert.
Ich habe mal, mit Freude, eine ältere Katze aus meinem Dorf bei ihrem Weg nach Hause beobachtet. Die war die ganze Hauptstraße hoch, an den Feldern entlang einen Kilometer bis zur Bundesstraße. Und nun wieder zurück. Sie lief nur auf der linken Seite, damit sie die Autos sieht. Kam eins, schwupp ins Gestrüpp.
Den ganzen Weg lang hielt sie ständig an, weil da irgendwas interessant war.

Eine glückliche Katze

[Tiedsche]

Das ist aber nur eine Seite. Und jetzt fahren wir mal ne Woche die Bundesstrasse entlang und sammeln alle toten Tiere ein .

Die endlose immer wieder geführte Diskussion Wohnung oder Freigang.
Das muß jeder für sich entscheiden, abhängig von Umgebung, Katze und auch den eigenen Nerven.

Ich habe mein Leben lang Freigänger gehabt. Die letzte Generation mitten in Wiesbaden in den Hinterhöfen. Mir muß keiner erzählen dass Freigang wunderbar ist. Und ich bin nicht egoistisch oder blöd im Kopf, wenn ich meine Katzen jetzt drin behalte, sondern ich habe mir das gut überlegt. . Hier hat jeder eine Katze. Mal davon abgesehen, dass die Katzendichte viel zu hoch ist , überleben hier über die Jahre vielleicht 60% der Katzen. Und das sind oft solche Katzen, die vorsichtig sind, tatsächlich beim kleinsten geräusch in deckung gehen und genau wissen woher die autos kommen. Die anderen finden die welt super, alle menschen, alle tiere, autos sind auch klasse. Wenn die Katzen sich im Frühjahr prügeln rasen die mit 80kmh über die Strassen, da guckt keine mehr rechts oder links .
Bsp. 100 m weiter ist hier eine 4spurige Strasse, an der eine 3beinige Kätzin lebte (einen Unfall hat sie überlebt). den 2ten 3 Jahre später nicht. Diese Katze war so vertraut mit Autos und Menschen, dass selbst die eine schlechte Erfahrung wohl nicht gereicht hat, um Abstand von den Autos zu halten.

Die 40 % Chance meine Damen von der Strasse zu kratzen, nem Hund aus dem Maul zu ziehen oder an eine Vergiftung zu verlieren ist mir zu hoch. Und sie könnten wirklich ein schlechteres Leben führen als das was sie jetzt führen.
Einen wirklich erprobten erwachsenen Stadtfreigänger würde ich vielleicht hier raus lassen, aber keine Jungkatzen oder Dödel wie meine.

[Schnurres]

Sagen wir mal so, in Kölns Innenstadt würde ich auch keine Katze rauslassen. Deshalb ist das alles relativ.
Ich würde aber dann eher auf Katzenhaltung verzichten als die Tiere lebenslang in einer Wohnung zu halten.

Die Angst ist aber weit verbreitet; so schlug mir eine Bekannte hier vor, erst mal einen Käfig im Garten zu bauen , mit ein bisschen Grün drin und ein Stück Baumstamm, hauptsache, die Tiere können nicht von den Autos auf der MiniStraße, höchstens Landstraße vierter Ordnung, am Rande meines Gartens überfahren werden. Ja, da ist schon mal etwas Verkehr. Aber meistens nicht. Und eine Katze muß schon sehr blöd sein, wenn sie trotz sich annäherndem Auto auf diese Straße läuft.

Das fand ich dann auch albern. Sowas ist neurotisch. Solche Leute haben auch Angst, daß ihnen ein Ziegel auf den Kopf fällt, wenn sie das Haus verlassen.
Ich verstehe solch eine Angst nicht. Aber es gibt ja auch Leute, die haben vor allem und jedem Angst.

Meine Lümmel bekommen wieder Freigang. Ich finde Wohnungshaltung unnatürlich und degenerierend, schrecklich. Ist auch nicht viel besser als die Tiger im Zoo.

[NicoCurlySue]

Ich finde Deine Ausdrucksweise manchmal sehr "gewöhnungsbedürftig", sorry, Schnurres.

Es gibt soooo viele Katzen in Tierheimen, manche müssen dort ihr ganzes Leben verbringen. Denen würde ich allen ein schönes Zuhause wünsche, auch wenn es in einer Wohnung ist.

Und ich merke gerade wieder an meinen Katzen, wie wichtig ihnen ihr Mensch ist, auch wenn Du das vielleicht jetzt anders siehst. Ich würde ihnen gerne Freigang bieten, habe keine Möglichkeit und übergangsweise müssen sie sogar auf den bisherigen kleinen Garten verzichten, haben dafür nur einen kleinen Balkon. Ich hatte echt Bedenken, wie das werden würde, da sie es geliebt haben, im Garten zu sein.
Tja, und sie schaffen es sehr, sehr gut, ich glaube sogar, besser als ich. Es ist nur eine Übergangslösung und ich freue mich schon sehr auf die Zeit, wenn sie wieder hinaus dürfen.

[Schnurres]

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun:

"Und ich merke gerade wieder an meinen Katzen, wie wichtig ihnen ihr Mensch ist,"

Eine Katze, die draußen Mäuse jagen kann und sich katzengemäß artgerecht verhalten kann, betrachtet den Menschen eher als Nebensache. bestenfalls als Dosenöffner und natürlich wird sie auch mal gerne gestreichelt, aber mehr halt nicht. Im Winter sitzt sie natürlich auch mal gerne am warmen Ofen, das muß aber nicht unbedingt sein.

Alles andere sind Ersatzreaktionen für ein nicht gelebtes freies Leben.

Klar kann man Katzen dressieren, so daß sie kommen, daß sie hören, aber nur mit Futter und die Wilden, die kriegt man auch nicht mit Futter, außer wenn sie sehr hungrig sind.
Die sind halt unbestechlich. Ist es vielleicht das, was dich stört?

[NicoCurlySue]

Mich stört gar nichts.

Ich würde meinen Katzen liebend gerne Freigang geben, wenn ich eine geeignete Lage hätte. Habe ich aber nicht.



So oder so, auch wenn wir uns hier nicht einig sind, freue ich mich, dass Du die Lady aufgenommen hast und ihr somit ein schönes Leben ermöglichst.