Pieper hat geschrieben:
Aber mein Mann ist da. Alex liebt Frau Miezmann und sie liebt ihn.
Das ist sehr gut.
Franzis Geschichte:
Klick
Als er dann eingezogen war, war er es erstens gewohnt, dass er mich für sich alleine hatte. Waren zwar nur 10 Tage, wenn ich mich richtig erinnere, aber er war von der Sekunde an, wo er nicht mehr Wildling sein wollte, ein Schosskater. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm im Garten.
Zweitens hatte er die Absicht, die Herrschaft im Haus auf Schlag zu übernehmen.
Das machte Dorle, der Mutter der Drillinge, ernsthafte Probleme. Die reagierte so wie Frau Miezmann. Und wenn Dorle so reagiert, dann reagiert ihre Tochter, das Klärchen, ganz genauso. Die beiden rannten also "Hilfe, hilfe, ein Mörder!!!!" brüllend durchs Haus. Sobald Franzi in die Nähe eines ihrer (erwachsenen!) Kinder kam, drehte Dorle am Rad. Sie brüllte, knurrte, und schwankte so zwischen Verteidigung und Angriff hin und her. War total in der Defensiven, aber sie hat klar gemacht, dass sie sich nicht kampflos dem Mörder ergeben würde.
Der Mörder fand das total toll und kam sich gross dabei vor, die beiden Mädels in Angst und Schrecken zu versetzen. Der lief hier rum wie Klein-Adolf und machte auf Master Of The Universe.
Wir fanden das scheisse und das machten wir ihm auch klar.
Das ging bei Franzi ganz einfach, denn dem ist nichts wichtiger, als Aufmerksamkeit von meinem Mann und mir zu bekommen.
Wenn er die beiden bedrohte, flog er aus dem jeweiligen Zimmer. Er durfte dann auch in den nächsten 5 bis 10 Minuten nicht mehr reinkommen.
Da sass er nun irgendwo im Flur rum, der verstossene Aufmerksamkeits-Süchtling, und litt.
Manchmal ging das 20 mal Tag so. Aber nach ein paar Tagen hat er kapiert, dass seine Leiden in direktem Zusammenhang mit seiner Friedfertigkeit stehen. War er lieb, war er der Super-Franzi, wurde rumgeschleppt und gebusselt. War er der Mörder, wurde er weg gejagt und dann ignoriert. Das machte ihn völlig fertig. Er litt wirklich furchtbar ein paar Tage lang.
Dann wurde er einsichtig. Und freundlich zu den Mädels, denn dann war er ja Super-Franzi und wurde geloooobt und gebauchpinselt. Ich hatte zwei Wochen lang gut zu tun und war fast nur damit beschäftigt, den Kater im Auge zu behalten und ihn entweder zu loben oder zu sanktionieren.
Mittlerweile ist Franzi ein extrem gutmütiger Kerl, der mit den Mädels ungrob spielt, die dürfen alles bei ihm. Mit Fiete spielt er, wie Kater halt so spielen, da gehts auch mal zur Sache. Aber Mädels erschrecken, das kommt ihm nicht mehr in den Sinn. Luzie (die allerdings ein sehr kateriges Mädel vom Spielverhalten her ist) und er sind wie Ar*** und Eimer. Die hängen dauernd zusammen rum. Dorle gibt ihm Küsschen und er liegt Böppes an Böppes mit ihr in der Sonne. Er kommt mit allen gut klar und irgendwelche Mörder-Szenen gibts nicht mehr.
War ein hartes Stück Arbeit
Ich denke, so ähnlich könnte Alex das angehen. Frau Miezmann liebt ihn. Das kann er ausnutzen. Und er ist da, das ist wichtig. Ich würde Frau Miezmann separieren, wenn keiner von euch beiden im Haus ist. Und sobald jemand zuhause ist, im dem Fall wohl eher Alex, dann Türe auf und los geht der Spass.
Wenn sie auf Drama-Queen macht, dann soll er sie beruhigen. Denn sie hat ja wirklich Angst und ist Unsicher, das ist ja nicht gespielt. Zu ihr hingehen, ihr sagen, dass alles ok ist, sie vorsichtig ablenken, hochnehmen, busseln..... das Zimmer wechseln. Und sie immer wieder ermuntern, zu den anderen Kontakt aufzunehmen. Also mit Bruno auf dem Schoss auf dem Boden sitzen und Frau Miezmann rufen. Dann Leckerli verteilen. Dann Frau Miezmann hochnehmen und busseln. Bruno eher klar machen, dass er Abstand halten muss. Wenn er also auf sie zusteuert, und wenns 10 mal in friedlichster Absicht ist, ihn ablenken.
Was halt nicht passieren sollte, ist, dass Frau Miezmann ohne Rückendeckung mit Bruno zusammentrifft und sich wieder so reinsteigert. Deshalb separieren, wenn ihr beide aus dem Haus geht oder gerade nicht drauf gucken könnt. Ansonsten machen lasse, super gut beobachten und sobald sich irgendwas tut, regulierend eingreifen.
Ich glaube, das kann klappen. Ich glaube, dass man so gut wie alle Katzen vergesellschaften kann, wenn es die richtigen Leute sind, die es mit Verstand machen und Zeit investieren. Und bei euch stimmen die Voraussetzungen, Alex ist viel zuhause (wenn er da arbeitet, soll er Frau Miezmann mit ins Arbeitszimmer nehmen, Türe aber offen lassen und sie halt immerzu dazu ermuntern, in seiner Nähe zu bleiben) und ihr gebt euch granatenmässig Mühe und versteht eure Tiere. Andere hätten schon längst das Handtuch geschmissen.
Deshalb denke ich, dass ihr das hinkriegt.
. Sie singt eher tief, holt tief Luft, singt lange Töne in unterschiedlichen Höhen, die Mimik ist entschlossen, sehr gewiss, "es ist richtig, was ich hier mache!"
