Wichtig: Einstiegshilfe in die Haltung von Katzen

... weil jeder einmal angefangen hat
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Balli

Wichtig: Einstiegshilfe in die Haltung von Katzen

Beitrag von Balli »

Jeder war mal Anfänger. Und jeder hat Fehler gemacht. Aber nun gibts das Internet und man kann sich ganz hervorragend und umfassend informieren, BEVOR man grobe Fehler macht. Ich finde, es gibt eine Informationspflicht, wenn man sich Tiere hält. Man muss wissen, was für Ansprüche diese Tiere haben, was für sie gut und was für sie schlecht ist.
Da du, lieber Katzen-Neuling, hier gelandet bist, gehe ich davon aus, dass du dich informieren willst. Mein Geschreibsel hier reicht aber nicht, es ist nur ein Anfang, ein Einstieg.

So, nun willst du / wollt ihr zwei Katzen ins Haus holen. Denn eine einzelne Katze geht nicht, Katzen sind, anders als früher (und leider auch heute noch) immer behauptet, sehr soziale Tiere. Sie sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger oder gar geborene Soziopathen. Einzelkatzenhaltung ist ein NoGo.

Du wirst mit zwei Katzen oder zwei Kitten glücklich werden, wenn du über ein gerüttelt Maß an Schmerzfreiheit verfügst. Aber dazu kommen wir später. Als erstes die Frage, ob die Katzen auch mit dir glücklich werden.

Das werden sie, wenn:
- du bereit bist, dich mit Katzen auseinander zu setzen, sie zu beobachten, dich mit ihrer Ernährung zu beschäftigen.
- du ihnen Spiel, Spass und viiiiiel Zuwendung bietest.
- du dich über die häufigsten Katzenkrankheiten informierst, damit du erkennen kannst, wenn deine Katze sich nicht wohl fühlt. Als da wären: CNI, Herzprobleme, Zahnprobleme, Infekte. Ein digitales Fieberthermometer sollte auch vorhanden sein.
- du für gutes, gesundes Futter, also artgerechte Ernährung sorgst. Das ist nie und niemals Trockenfutter.
- du bereit bist, das alles die nächsten 15 bis 25 Jahre zu tun. Denk dran, in der Justiz bedeuten 25 Jahre lebenslänglich ;-)

So, nun zur Schmerzfreiheit. Katzen machen Dinge kaputt. Manche Katzen sind die totalen Streber und machen wenig kaputt, manche Katzen wetzen ihre Krallen vorzugsweise an Sofas oder Tischbeinen. Oder beidem.
Andere ziehen gerne Tapeten ab. Lest das mal bitte: Hilfe, Katze macht alles kaputt

Sei lieber drauf gefasst, dass das Sofa dran glauben wird. Ich kenne kaum einen Katzenhalter, der ein absolut intaktes Sofa ohne Kratzer oder gezogene Fäden hat. Wenn deine das nicht tun, freu dich. Aber rechne nicht damit.
Einzelkatzen sind um ein Vielfaches zerstörerischer unterwegs als Katzen, die Katzengesellschaft haben. Die beschäftigen sich eher miteinander, als dass sie in der Bude rum berserkern.
Auf was du auch gefasst sein musst, ist der Strandeffekt in der Wohnung. Rund im die Katzenklos wirst du Katzenstreu finden. Du kannst Vorlegematten vor die Katzenklos legen, die fangen das meiste Streu auf, das an den Katzenfüßen bappt oder rausgescharrt wird. Aber nicht alles.

Haare. Du wirst überall Haare finden. Du wirst bald keine Klamotten mehr haben, an denen du keine Katzenhaare findest. Fusselrolle und Wunderbürste helfen da zwar, aber noch besser hilft ein Wäschetrockner. Der entfusselt am besten.

Macht dein Partner/Mann/Frau/Freundin/Freund das auch alles mit?

Geld:
Katzen kosten Geld. Und das gar nicht mal so wenig. Wird ein Tier krank, kann man, wenn es dumm läuft, das Monatsgehalt direkt aufs Konto des Tierarztes überweisen. Reserven anlegen ist wichtig. Eventuell solltest du dich über Krankenversicherungen für Katzen informieren.

Urlaub:
Katzen sind Spießer, sie bleiben am liebsten in ihrer gewohnten Umgebung. Hast du jemanden, der deine Katzen während deiner Abwesenheit versorgt?
Klar, es gibt auch Katzenpensionen. Aber mehr miese als gute und die Gefahr, dass sie sich etwas einfangen, von Flöhen über Giardien bis zu kompletter Verstörtheit ist einfach immer dabei.

Sicherheit:
Kippfensterschutz ist wichtig. Balkone müssen mit Netzen abgesichert werden. Das Märchen, dass Katzen nicht abstürzen, ist leider immer noch im Umlauf. Katzen stürzen dauernd ab, man hört und liest und trifft beim Tierarzt dauernd Katzen, die von Balkonen abgestürzt sind und oft genug überleben sie es nicht.

Zerbrechliche Deko-Gegenstände wegräumen. Nicht wegen dem Deko-Kram, sondern wegen der Katzen. Schnittwunden sind unschön.

Offen rumliegende scharfe Küchenmesser sollte es nicht geben. Gilt auch für Scheren und ähnliches spitze und scharfe Zeug.

Bei Kitten drauf achten, dass die wie kleine Kinder alles ins Mäulchen nehmen. Und auch mal dummerweise verschlucken. Haargummis, Geschenkbänder und kleinen Tüddelkram: wegräumen.

Ebenso dürfen geöffnete Dosen nicht ohne Deckel herumstehen. So manche Katze hat sich bereits die Zunge daran aufgerissen - und das gibt ein mittleres Blutbad.


Das Setting in der Wohnung:
Katzenklo und Futternäpfe sollten nicht im gleichen Raum stehen. Wo eine Katze frisst, da kackt sie nicht.
Wassernäpfe verteilt man am besten einige in der Wohnung. Nicht neben den Futternapf stellen, Katzen wollen an getrennten Orten futtern und trinken. Diese Doppelnäpfe für Futter und Wasser sind daher Nonsens.
Ebenso mögen sie keine tiefen Näpfe, weil sonst beim mampfen der ganze Schmodder vom Nassfutter im Fell und an den Schnurrhaaren hängen bleibt. Deshalb lieber flache Schalen oder Teller nehmen.
Der Kratzbaum sollte natürlich auch nicht neben dem Katzenklo stehen.

Katzenklos: ohne Haube/Deckel, die meisten Katzen hassen Haubenklos und werden gerne mal unsauber, wenn man ihnen kein offenes Katzenklo anbietet. Also nicht nur die Schwingtüre abmachen, das reicht nicht. Ohne Deckel ist am besten.
Anzahl der Katzenklos als Faustregel: Anzahl Katzen plus 1. Bei zwei Katzen also drei Klos. Manche Katzen setzen Kot und Urin nicht am gleichen Ort ab, andere Katzen wollen ein Katzenklo für sich alleine.
Haben sich die Katzen eingelebt, kann man versuchen, ob es auch mit nur 2 Klos geht.
Katzenklos sollten immer sauber sein, sonst gibts Probleme mit Unsauberkeit. Streu sollte ca. 8 cm hoch ins Klo gefüllt werden. Zweimal täglich die Klumpen raussieben, und zwar sorgfältig, also nicht nur das Schäufelchen zweimal quer durchs Katzenklo ziehen, gell?



Katzenstreu:
Am beliebtesten beim Katzenvolk ist feinkörniges/sandiges Bentonitstreu, also Klumpstreu. Das grobkörnige Klumpstreu mögen manche Katzen nicht.
Vorsicht bei Kitten, die futtern gerne mal Streu und Bentonitstreu kann Darmverschluss verursachen. Also entweder sehr gut im Auge behalten oder Holzstreu verwenden.

Katzenfutter:
Katzen sind reine Carnivoren, also reine Fleischfresser. In den im Supermarkt und im Zoohandel üblichen Sorten ist meistens ein grosse Anteil Getreide drin. Das ist für Katzen kein Futter, sondern schädlich und macht krank. Ebenso ist das ganze Zeug, das Tierärzte so gerne empfehlen und als hochwertig anpreisen (und natürlich auch verkaufen) nix anderes als Müll. Zucker hat in Katzenfutter auch nix verloren.
Lass dir weder vom Tierarzt, noch vom Zoofachhandel diesen Mist aufschwatzen, sondern ernähre deine Katzen entweder mit hochwertigem Nassfutter ohne Soja, Getreide, Zucker, oder mach dich schlau über Barf, das heisst Rohfleischfütterung.
Kittenfutter, Seniorenfutter, Rassekatzenfutter, ist alles Quatsch. Was fressen Katzen normalerweise? Mäuse. Und es gibt keine Kittenmäuse oder Mäuse speziell für langhaarige Rassekatzen.
Trockenfutter ist grundsätzlich, egal wie teuer es ist, kein Katzenfutter.
Bitte informiere dich umfassend über artgerechte Katzenernährung.

Ja, da gibt es viel Lesestoff. Aber nur gründliches Beschäftigen mit dem Thema kann zu einer eigenen, fundierten Meinung führen. Wer am Futter spart oder falsch füttert, macht dem Geldbeutel des Tierarztes große Freude.

Kratzbaum:
Wer billig kauft, kauft zweimal. Ansonsten ist die Größe und Ausstattung eines Kratzbaumes reine Geschmacksache. Irgendwann findest du raus, ob deine Katzen zu den Höhlenbewohnern zählen oder lieber Hängematten haben oder beides.
Zusätzlich zum Kratzbaum, der ein Muss ist, wenn dir deine Möbel lieb sind (trotzdem werden deine Möbel Schaden nehmen, und wenn du 10 Kratzbäume in der Wohnung aufstellst :D ) würde ich empfehlen, ein oder zwei Kratzbretter auf den Boden zu legen. Manche Katzen kratzen lieber vertikal, andere horizontal.
Dann gibt es noch die Möglichkeit Cat-Walks anzubringen, was sich besonders für kleine Wohnungen anbietet und den Bewegungsspielraum der Katzen beträchtlich steigern kann. Google mal danach, du wirst einiges dazu finden.

Schlafzimmer:
Dürfen die Katzen nachts mit ins Schlafzimmer oder nicht? Ich bin seeehr dafür, dass sie das dürfen. Vor allem, wenn du Vollzeit berufstätig bist, ist es in meinen Augen sogar ein MUSS, die Katzen ins Schlafzimmer zu lassen. Man hält sich keine Katzen, um abends zwischen Heim kommen, Abendessen kochen, Haushalt machen und am PC rumhocken mal eben einem Tierchen über den Kopf zu streicheln.
Wer Vollzeit ausser Haus arbeitet, muss - meiner Meinung nach - den Tieren nachts gestatten, mit ins Schlafzimmer zu dürfen.
Es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat und bis die Katzen sich dran gewöhnt haben, dass Licht aus = Ruhe bedeutet, aber irgendwann haben sowohl Katzen, als auch Menschen sich dran gewöhnt und und liegen in schönster Eintracht im Bett und schlafen tief und fest. Ansonsten kauf dir Ohrstöpsel und trink ein Bier vor dem Schlafengehen ;)

Kuschelhöhlen, Katzenbettchen:
Katzen brauchen Orte, an denen sie völlig ungestört sind. Und die meisten lieben Kuschelhöhlen. Schau dich im Zoohandel um, da gibts massig verschiedene Bettchen und Höhlen.
Wenn die Katzen sich zurückziehen und schlafen, dann lasse sie bitte schlafen. Nicht dauernd hinwetzen und Dutzidutzi machen, gell?
Achte auch darauf, dass deine Kinder, falls du welche hast, sich daran halten. Eine Katze in ihrer Kuschelhöhle oder auf ihrem Bettchen lässt man in Ruhe.

Spielzeug:
Katzen, vor allem denen ohne Freigang, muss man Beschäftigung bieten. Bällchen, Fellmäuse, Rasselbälle, Catnip-Spielzeug und Laser-Pointer sind beliebt.
Fürs gemeinsame Spielen von Katzen und Menschen (was seeehr wichtig ist!) sind Spielangeln toll. Damit kann man die Plüschis auch richtig schön müde spielen. Aber Achtung, die Spielangel nach dem gemeinsamen Spiel wegräumen. Die lange Schnur hat schon etliche Katzenbeinchen abgeschnürt oder die Katze in höchste Panik versetzt, wenn sie sie nicht gleich wieder abbekommen kann.
Kugelbahnen und ähnliches sind super, wenn die Katze sich alleine beschäftigen will. Meine spielen sehr oft mit ihrer Kugelbahn und am schönsten finden sie es, wenn ich dabei sitze und die Kugel mit schubse.
Je einfallsreicher du bist und je mehr Abwechslung du den Katzen bietest, desto besser.

Freigang, gesicherter Freigang, Wohnungshaltung:
Das ist eine Gewissensfrage und hängt von den Gegebenheiten ab.
Wohnung am Waldrand und ein fieser Jagdpächter, der Katzen für Raubwild hält? Nicht raus lassen.
Stark befahrene Strasse in der Nähe? Nicht rauslassen.
Katzenhassende Nachbarn? Da ist Ärger vorprogrammiert.
Kinderspielplatz mit Sandkasten in der Nähe? Mütter hassen alles und jeden, der ihrer Brut schaden könnte, dazu zählen in Sandkästen kackende Tiere. Und für Katzen sind Sandkästen nichts anderes als supidupi Katzenklos.
Hat dein Nachbar viele Vogelhäuschen im Garten und steht oft mit dem Fernglas in der Hand auf dem Balkon und beobachtet Vögel? Der ist mit Katzen nicht kompatibel.

Denk auch bitte daran: einmal Freigang, immer Freigang. Falls du jemals umziehst, muss die neue Wohnung wieder für Freigänger geeignet liegen.

Gesicherte Balkone sind für Wohnungskatzen toll. Gesicherter Freigang im katzensicher eingezäunten Garten, falls machbar, ist natürlich das allerbeste.


Zuchtkatzen oder FeldWaldWiesenKatzen?
Vom Züchter oder vom Tierschutz oder vom Bauernhof?
Vom ersten jedenfalls nicht, wenns nach mir geht. Es leben 40.000 Katzen in deutschen Tierheimen. Eine gruselige Zahl.
Meine Katzen kommen vom Bauernhof und/oder waren Wildlinge. Und ich hab die tollsten Katzen der Welt.
Schaut euch in Tierheimen um oder bei der Katzenhilfe oder im Auslandstierschutz. Wer da keine passenden Katzen findet, dem ist nicht zu helfen.
Unterstütze bitte nicht die Katzenvermehrer aus Kleinanzeigen, die Rassemixe oder angebliche Rassekatzen ohne Papiere produzieren.
Und lass dich von grätzigen Tierschutzmitarbeitern nicht abschrecken. Die gibts (aber auch sehr viele nette und freundliche) und die haben alles Recht der Welt, grätzig zu sein. Nicht auf dich speziell, sondern auf die gesamte Menschheit. Denn die haben das, was niemand sehen will, jeden Tag vor Augen und sie wissen, da gibts noch viele Tausende mehr, denen sie nicht helfen können und die einsam und qualvoll sterben müssen. Nimm den Leuten deshalb eventuelle Derbheiten also bitte nicht krumm.

Jungs oder Mädels:
Lies dir bitte das durch: Katzen - Kater und den Nachtrag dazu: Klick

Kitten oder Senioren:
Für Kitten brauchst du um ein Vielfaches mehr Nerven. Kitten sind süß, klar. Aber ich war bisher wirklich jedesmal froh, wenn sie entweder endlich erwachsen waren oder gut vermittelt :D
Katzen-Anfängern würde ich eher zu zwei erwachsenen Katzen raten. Wer zwei arme Notfellchen-Senioren aufnehmen möchte, der darf sich geknutscht fühlen.
Alte Katzen sind das Tollste, was es gibt.

Tierarzt:
Wann zum Tierarzt? Im Normalfall gilt: Lieber einmal zu viel, als zu lange warten.
Gerade Welpen/Kitten haben wenig Reserven. Solltest du das Gefühl haben, da stimmt was nicht - dann ab zum Tierarzt. Sehen die Augen merkwürdig aus, frisst so ein Kleinchen auch am zweiten Tag nichts, liegt es nur herum und schläft, wirkt es allgemein schlapp und matt - ab zum Arzt.
Fragt nicht erst lange und überall herum, erster Ansprechpartner sollte dein Tierarzt sein.

Denke bitte daran, du kennst viele Signale, die anzeigen, dass es einem Tier nicht gut geht, noch nicht. Du kannst schnell mal was übersehen. Zudem sind Katzen Meister darin, Schmerzen zu überspielen.



So. Nun hast du dich also entschlossen, dein Leben mit Katzen teilen zu wollen.
Hast du dir das wirklich gut überlegt, mit allen Konsequenzen? Du wirst eines Tages morgens aufstehen und schlaftrunken in Katzenkotze treten, das verspreche ich dir. Du wirst aus der Dusche kommen in Katzenstreu-Krümeln stehen, die dir an den Fußsohlen kleben bleiben. Du wirst lernen müssen, dein Essen nicht unbewacht auf dem Tisch stehen zu lassen, wenn du nicht Käsebrote ohne Käse essen willst. Du wirst mit Krankheiten oder Unsauberkeit oder kaputten Möbeln zu tun bekommen oder alles zusammen.
Willst du das WIRKLICH? Du musst echt eine Schraube locker haben :D

Ok, du willst es. Du lässt es dir nicht ausreden. Selber schuld. Sag nicht, man hätte dich nicht vorher gewarnt.

Du gehst also Katzen aussuchen und du gehst ins Zoogeschäft shoppen und baust den Kratzbaum auf und bereitest die Wohnung vor. Viel Spass dabei!
Idealerweise nimmst du dir ein paar Tage Urlaub, damit du und die Katzen euch gleich gut kennenlernen könnt. Ich halte es tatsächlich für sehr wichtig, dass du erstmal dabei bleibst. Denn du wirst einiges übersehen oder vergessen haben und erst mal beobachten müssen, ob der Spiegel mit dem Barockrahmen an der Wand vielleicht doch lieber erst mal abgehängt werden sollte, weil er zum drauf hopsen einlädt. Und so weiter.

Dann schleppst du irgendwann zwei Kennels in die Bude und darin hocken zwei nicht besonders gut gelaunte Katzen, weil Katzen nicht auf Ortswechsel stehen und auf Autofahren auch nicht. Wie gehts jetzt weiter?
Sind die ausgesuchten Katzen sehr ängstlich, dann lies das durch, bitte: Die Gebrauchsanweisung für Schisser.
Wobei ich keinem Anfänger empfehlen würde, sich seeehr scheue Katzen oder gar Wildlinge anzuschaffen.
Falls deine beiden Katzen sich nicht schon aus dem Tierheim oder der Pflegestelle kennen und du sie erst einander vorstellen musst, dann lies das bitte durch: Katzen zusammenführen.

Sind es keine Schisser und kennen sich schon, dann mach die Türe hinter dir zu, den Kennel auf und der Spass geht los. Sorge dafür, dass die ersten paar Stunden Ruhe in der Bude herrscht. Keine dröhnende Musik, kein Staubsauger, mach die Glotze aus und freu dich an den Katzen. Lass die Katzen in aller Ruhe ankommen, lass sie sich umgucken oder unter dem Sofa verstecken. Es ist völlig normal, wenn sie sich die ersten paar Tage nicht oder kaum sehen lassen. Die müssen sich erst mal an alles gewöhnen.

Geh ihnen nicht auf die Nerven, tapp ihnen nicht auf Schritt und Tritt hinterher und nimm sie nicht dauernd hoch und bussel sie ab oder wedel ihnen mit Spielzeug vor der Nase rum. Lass ihnen Zeit, lass sie machen. In dem Tempo, das sie bestimmen. Wenn sie zwei Tage unterm Sofa hocken wollen, dann ist das völlig ok.


Worauf du achten solltest: es ist ok, wenn sie am ersten Tag nichts fressen. Wenn sie dann aber nicht futtern, solltest du ihnen alles an Futter auffahren, was du da hast. Wenn sie am Ende des zweiten Tages, bzw. nach 48 Stunden nichts gefressen haben, ist Alarm. Das heisst, ab zum Tierarzt.
Ein Umzug ist für jede Katze Stress. Gestresste Katzen sind anfällig für alles Mögliche. Es könnte auch sein, dass sie auf dem Transport einen Zug bekommen hat. Nicht nachlässig sein, sondern wirklich drauf achten, ob gefuttert wird.


Ich wünsche deinen Katzen, dass du sie von ganzem Herzen liebst, dich gerne mal für sie zum Affen machst (Katzen lieben Albernheiten) und du nie vergisst, welche Verantwortung du übernommen hast, als du sie zu dir geholt hast und dass du immer dran denkst: die Tiere sind mit ihrem Wohl und Wehe total auf dich angewiesen. Du bist für ihr Glück und Unglück verantwortlich. Das ist eine grosse, schwere Verantwortung und die darfst du nie vergessen. Du hast dich für lebenslänglich entschieden.

Und dir wünsche ich, dass du viel Spass mit deinen Katzen hast und dass du dir bald gar nicht mehr vorstellen kannst, wie du jemals ohne Katzen leben konntest.

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Re: Wichtig: Einstiegshilfe in die Haltung von Katzen

Beitrag von catlover123 »

Vielen Dank für die ganzen Infos! Das hat mir als Einstieg auf jeden Fall weiter geholfen :)

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