Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
- Cats at Andros
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Und weiter gehts...
ANDROS-REISE SOMMER 2022
Kapitel 6: Das Ferienhaus füllt sich - die dritte Reisekatze zieht ein.
Genug der Zeitsprünge des letzten Kapitels, ich berichte nun chronologisch weiter.
Auf dem heutigen Tagesplan standen 3 Kastrationskatzen von unserem Freund S. und der Einzug der dritten Reisekatze in meinem Reisedomizil.
Wie immer wird jedoch zuerst das Frühstück für unsere felligen Schützlinge serviert.
Futterstelle 1
Auch hier wartet man wie Timos an der anderen Futterstelle nicht mehr vorsichtig ab, sondern hat sich längst an den Reisenden gewöhnt. Emely (@Hesto), Medea und Atum (@Mäusele) belagern mich sofort nach meiner Ankunft.
An der Frühstückstafel versammeln sich Medea, Atum, ein schwarzer Neuzugang, Platon (@CasaLea) und Emely.
Marie (@IceVajal) kommt dann auch irgendwann dazu.
Ein kleiner, aber gut im Futter stehender Neuling…
… bekommt seine Mahlzeit von mir gesondert serviert, damit er in Ruhe vor den Großen fressen kann.
Da er seine gestrige Kastration gut weggesteckt hat, lasse ich Kalinero (@Perron) nun auch frei. Ich muss ihn gar nicht lange bitten, sondern er nimmt sofort die Beine in die Pfoten und sucht erst einmal das Weite.
Futterstelle 3
Timos (@cyber-cat) nimmt seinen königlichen Aufgaben ernst und kommt mir selbstverständlich entgegen, damit sein kleines Volk gelabt wird.
Das Volk, also Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) und Grigio (@Tuppes), vertreibt sich die Zeit derweil mit liebevoller Tändelei…
… oder posiert.
Amelie (@Verosch) ist fellgewordene Zufriedenheit - satt und entspannt wird sie den Tag nun irgendwo verdösen.
Ich hatte zum Dösen keine Zeit, sondern fuhr zu S., um die versprochenen Kastrakatzen abzuholen.
Kalea (@Jana) und Yuki (@Mogelbär) waren mit dem Frühstück schon fertig…
… und genossen mit mir die schöne Aussicht, die man von dort hat.
Tebetan bewachte die schon auf mich wartenden Fahrgäste.
In ein ruhigeres, von ständigen Kittenwürfen befreites Leben können nun diese drei Katzen blicken:
Gracie, …
… Athina...
… und Cariba.
Am späten Nachmittag war ich mit A. (2) an Futterstelle 2 verabredet, um die dritte Reisekatze abzuholen. Zuvor aber die übliche Füttertour mit den inzwischen gewohnten Bildern.
An Futterstelle 1 ein Gruppenbild mit Atum (@Mäusele), Medea, Emely (@Hesto), Mirion (@Hausdrachen) sowie dem neuen schwarzen Kater. Dazu das Kleine, dem ich wieder einen Extraplatz zum Fressen reservierte.
An Futterstelle 3 kam Timos (@cyber-cat) mich abholen.
"Na, nun komm schon! Nicht so bummeln!"
Timos hat in Amelie wohl seine Königin gefunden.
Die kleine Gruppe wird hinten durch Grigio (@Tuppes) und Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) ergänzt.
Ein König muss nicht immer einen Purpurmantel tragen, ein glänzendes Schwarz ist mindestens genauso würdevoll!
In der Nähe befindet sich die Stelle, an der Gretel (@Hausdrachen) lebt.
Doch nun weiter zu Futterstelle 2!
Hier begrüßten mich Tiffy...
… und Scotty.
Die an Futterstelle 1 mit einem gebrochenen und schief zusammengewachsenen Bein aufgelesene Lady (@spinnert), die in Athen operiert wurde, hat nun vorerst bei A. (2) im Haus eine ruhige Bleibe gefunden und erholt sich prächtig!
Eva war ebenfalls da.
Auch hier sieht man ihr wie schon auf dem Foto im ersten Kapitel dieses Reiseberichts die Jahre des Streunerlebens deutlich an. Und genau das war der Grund für meine Verabredung mit A. (2). Eva ist zwar eine ruhige und freundliche Katze, aber noch ein Mensch mehr, den sie kennt und dem sie vertraut, ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, eine Reisekatze in ihre Box zu setzen.
Ja, so ist es! Eva soll nach Deutschland ausreisen! Wir dachten immer wieder daran, Eva noch ein ruhiges Leben in einem richtigen Zuhause zu ermöglichen. Sie ist von ewigem Katzenschnupfen geplagt, den wir auf jeder Reise mit Antibiotikum zwar eindämmen konnten, der aber immer wieder und immer etwas stärker zurückkam. Doch jedesmal gab es größere Notfälle, die ihr Flugticket bekommen mussten, und wir bangten jedesmal aufs Neue, ob wir sie wiedersehen.
Nun war endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem wir ihr diese Chance bieten können!
In der Ferienwohnung bezog sie das sonst von mir nicht genutzte Kinderzimmer. Sie scheint ihre große Reise kaum erwarten zu können und geht deshalb lieber zu früh als zu spät in die Box!
Ein Blick, der Bände eines langen, entbehrungsreichen Streunerlebens spricht …
Eva war in den wenigen Tagen bei mir zwar stets vorsichtig, aber sie kam von selbst auf mich zu, suchte Nähe und Zuwendung und ließ sich problemlos in die Box setzen.
Die beiden anderen Reisekandidaten waren ebenso friedliche Mitbewohner.
Rossato genießt einfach seine Ruhe, die er nun endlich hat.
Gioiello ist natürlich wesentlich neugieriger und einfach ein Sonnenschein!
Nun aber doch noch einmal ein kleiner Zeitsprung rückwärts.
Im fünften Kapitel erwähnte ich so nebenbei, dass Gioiello wegen des fehlenden Giardientests von mir im Bad einquartiert wurde, da der sonst dafür vorgesehene Raum neben der Küche bereits belegt war.
Da saß seit knapp zwei Tagen Hedwig (@Miss_Chaos).
Ende April zeigten wir das nachfolgende Foto und schrieben: "Diese schneeweiße Piratin stammt von Futterstelle 3. Das Auge ist zur Zeit nicht behandlungsbedürftig, aber unsere Helfer vor Ort haben natürlich einen Blick darauf."
Leider verschlechterte sich ihr Zustand an den Augen massiv, so dass sie dringend behandelt werden muss.
Sie erschien seit damals nicht täglich, und alle Versuche der Griechen, ihrer habhaft zu werden, blieben bisher erfolglos. Während meiner Reise kam sie jedoch wieder öfter vorbei. Zweimal Futter täglich ist wohl doch zu verlockend.
A. (2) und ich versuchten, sie an einem Abend einzufangen. Unglücklicherweise ist Hedwig extrem scheu und vorsichtig. Sie in eine Box oder Falle zu locken, war aussichtslos. Ich schnappte mir daher meinen Kescher, der mir bereits mehrfach, zuletzt auf Rhodos beim Admiral, gute Dienste leistete.
Dennoch gestaltete sich das Vorhaben extrem schwierig. Hedwig musste irgendwie auf die Mauer zum Futter kommen, damit sie einigermaßen frei sitzt. Leider war es ziemlich windig, die Mülltonnendeckel klapperten daher laut, und der Auto- und Mopedverkehr tat sein Übriges, so dass sie immer wieder genervt ins Gebüsch sprang. Ich musste dann jedesmal über die Mauer klettern, mich zwischen Dickicht und verstreutem Müll durchkämpfen, um Hedwig in weitem Bogen zu umgehen und sie dann wieder auf die Mauer zu treiben.
Saß sie dann erneut oben, musste ich die Strecke wieder retour stolpern und versuchen, mich leise zwischen den Mülltonnen an sie heranzuschleichen. A. (2) gab derweil ihr Bestes, um Hedwig mit Leckerliewerfen und "pspsps"-Säuseln abzulenken.
Fast hatten wir es geschafft, der Kescher schwebte nur eine Schnurrhaaresbreite über Hedwig, sie schaute abgelenkt zu A. (2), …
… da raste ein Auto an uns vorbei, und die darin sitzende Dorfjugend johlte genau in dem Moment aus den geöffneten Fenstern, als sie direkt neben mir waren.
Hedwig schoss mit Lichtgeschwindigkeit ins Gestrüpp. Eine Stunde in der prallen Sonne lauern, anschleichen, still stehen, Katze locken und vor mir her scheuchen war umsonst verstrichen. Und ich wurde Ohrenzeuge einer minutenlangen Schimpfkanonade, mit der A. (2) mit südländischem Temperament und wie ein Bierkutscher fluchend dem davonbrausenden Auto heftigste Verwünschungen hinterherschrie.
Bis auf einen winzigen Grundwortschatz spreche ich kein Griechisch. Aber DAS habe ich fließend verstanden und meinen geringen Sprachkenntnissen das überaus populäre Wort Malákas hinzugefügt. Wer es nicht kennt, möge bitte selbst dessen Bedeutung herausfinden.
Doch alles Schimpfen half nicht, für heute war jede Chance vertan, denn Hedwig blieb verschwunden, und ob sie an den Folgetagen noch einmal auftauchen würde, schien fraglich.
Allerdings war das tägliche Futter wohl immer noch attraktiv, denn am nächsten Abend kam Hedwig wieder pünktlich zu Tisch, es war nicht mehr windig und aufgrund des beginnenden Wochenendes weniger Verkehr. Um es kurz zu machen - nach nicht mal zehn Minuten fand sich Hedwig in einer Box wieder und kurz darauf in der Ferienwohnung im besagten Raum:
Ihre Augen waren inzwischen fast komplett zugeschwollen. Eine einfache Augenbehandlung oder auch eine Augenentfernung aus einer ansonsten gesunden und trockenen Augenhöhle wie bei Ileas wäre bei der Inseltierärztin durchaus machbar. Doch hier waren die Verhältnisse weitaus schlimmer.
Normalerweise wäre so eine Katze eine Reisekandidatin. Doch sie rechtzeitig reisefertig machen, war nicht möglich. Es stellte sich heraus, dass Hedwig nicht nur scheu und vorsichtig war.
In der Ferienwohnung konnte ich sie zwar behutsam streicheln, aber dabei war jede Faser ihres Körpers angespannt und abwehrbereit.
Alle Versuche, sie mit den üblichen Tricks in eine Box zu bekommen oder sie gar mit Handschuhen festhalten zu wollen, endeten mit einem verzweifelten Fluchtversuch oder Angriff ihrerseits. So würde ich sie vielleicht noch einmal in eine Box bekommen, aber bei der Sicherheitskontrolle im Flughafen wäre sie nicht zu bändigen. Außerdem hätte sie vorher noch zur nicht ganz unaufwendigen Reisevorbereitung bei der Tierärztin vorsprechen müssen.
An eine Ausreise nach Deutschland war für sie somit nicht zu denken.
Nebenbei lernte ich, dass Murphys Gesetz auch in Griechenland gilt - was schiefgehen kann, geht auch schief. Oder auch: wenn´s läuft, dann läuft´s! Das durfte ich buchstäblich erleben.
Bei einem der Versuche, zu sehen, wie sich Hedwig verhält, biss sie mir herzhaft in den Finger. Zum Glück nicht in die Sehnen oder ein Gelenk, sondern nur in die Fingerkuppe.
Und, man muss sagen auch zum Glück, blutete es heftig. Daher konnte ich die Keime, die Katzenbisse so gefährlich machen, sofort gut ausspülen. Antibiotika, Ibuprofen und Desinfektionsmittel habe ich sowieso immer dabei. Ich konnte deshalb gleich mit der Behandlung beginnen. Wäre der Finger in den nächsten Stunden dick geworden, hätte ich mich dann auch noch auf den Weg in die Inselhauptstadt gemacht. Dort gibt es das einzige größere Gesundheitszentrum. Das war dann aber doch nicht erforderlich, es zeigten sich keine der für Katzenbisse typischen Symptome.
Nun aber zu Murphy.
Nachdem ich mich verarztet hatte, wollte ich eigentlich duschen (das Ganze passierte nämlich gleich nach dem Aufstehen beim Frühstückskontrollblick in den Katzenraum).
Als ich ins Bad kam, beschwerte sich Gioiello lautstark über den feuchten Fußboden - und das mit Recht!
Es tropfte aus der Deckenlampe.
Zum Glück nicht direkt auf den Boden, sondern ins Waschbecken. Aber einige Spritzer schafften es doch über den Rand (Gioiello wäre nichts passiert, im Fußboden gibt es einen Abfluss).
Da ich schon oft in dieser Ferienwohnung zu Gast war, wusste ich auch, dass direkt über dem Bad eine kleine Kammer ist, in der sich der Warmwasserspeicher befindet.
Also flugs mangels Leiter ein etwas wackeliges Regal herangeschoben, draufgeklettert, das Türchen zur Kammer geöffnet und hineingeschaut.
Schon beim ersten Blick war die Ursache klar: der Zulaufschlauch war geplatzt, das Wasser sprudelte fröhlich aus dem Riss, überflutete den Boden der Kammer und sickerte nach und nach durch die Decke.
Glücklicherweise erst hinter dem Absperrventil, so dass ich in das Kämmerchen kroch und das Wasser wenigstens abstellen konnte.
Und nun stand ich da - verschwitzt, dreckig und blutbeschmiert. Ohne Wasser. Morgens um sieben in Griechenland.
Nach einem kurzen Moment der Verwirrung fiel mir aber ein, dass das ja nur das warme Wasser war. Das kalte sollte doch eigentlich direkt durchlaufen? So war es dann auch, und wer Griechenland und die im sonnigen Freien verlaufenden Hauptwasserleitungen kennt, kann sich denken, dass das kalte Wasser eher wohltemperiert war.
Also schnell der Vermieterin Bescheid sagen und eben bis auf Weiteres "kalt" duschen. (Die Leitung wurde übrigens noch am selben Tag ausgetauscht.)
Doch zurück zu Hedwig.
Wikipedia meint übrigens, dass der Name aus dem Althochdeutschen (Haduwig) kommt und sich aus hadu, „der Kampf, die Schlacht“ und wig, „ringen, der Kampf, der Krieg“ zusammensetzt.
Nomen est omen…
Latifa und ich beratschlagten lange, wie wir Hedwig trotzdem helfen könnten. Eine Ausreise war unrealistisch, die Möglichkeiten der Inseltierärztin für eine Behandlung wären zu begrenzt. Doch sie einfach wieder an der Futterstelle auszusetzen, wäre für sie in ihrem Zustand über kurz oder lang ihr Ende.
Aber wir hatten mit H. & I. doch immer zwei Asse im Ärmel!
Wir beschlossen, dass Hedwig die Tage bis zur Abreise in Ruhe in diesem Raum absitzen kann. Dann sollte ich sie irgendwie noch einmal möglichst unblutig in die Box bekommen und mit auf die Fähre nach Rafina nehmen. Dort könnte der Taxifahrer auf mich warten und Hedwig zur Athener Tierärztin bringen, wie H. & I. das sonst auch so handhaben.
H. &I. wurden in das Vorhaben eingeweiht, sie fanden den Plan gut, reservierten das Taxi vorsorglich vorab und borgten mir eine ihrer Athen-erprobten Katzenboxen. Die Tierärztin informierte ich ebenfalls noch und sie versprach, sich unverzüglich um Hedwig zu kümmern.
Ob das alles wie geplant eintraf, davon berichte ich im nächsten Kapitel.
Zum Schluss noch eine weitere Folge aus: "Warum Männer früher sterben."
(Nein, mein eben geschildertes Erlebnis gehört NICHT dazu!)
Die heutige Folge lautet: "Den Gabelhubwagen einfach mit der Ladebordwand festklemmen und hoffen, dass er einem beim Öffnen der Bordwand nicht auf den Kopf fällt."
Euer Transpurrter
ANDROS-REISE SOMMER 2022
Kapitel 6: Das Ferienhaus füllt sich - die dritte Reisekatze zieht ein.
Genug der Zeitsprünge des letzten Kapitels, ich berichte nun chronologisch weiter.
Auf dem heutigen Tagesplan standen 3 Kastrationskatzen von unserem Freund S. und der Einzug der dritten Reisekatze in meinem Reisedomizil.
Wie immer wird jedoch zuerst das Frühstück für unsere felligen Schützlinge serviert.
Futterstelle 1
Auch hier wartet man wie Timos an der anderen Futterstelle nicht mehr vorsichtig ab, sondern hat sich längst an den Reisenden gewöhnt. Emely (@Hesto), Medea und Atum (@Mäusele) belagern mich sofort nach meiner Ankunft.
An der Frühstückstafel versammeln sich Medea, Atum, ein schwarzer Neuzugang, Platon (@CasaLea) und Emely.
Marie (@IceVajal) kommt dann auch irgendwann dazu.
Ein kleiner, aber gut im Futter stehender Neuling…
… bekommt seine Mahlzeit von mir gesondert serviert, damit er in Ruhe vor den Großen fressen kann.
Da er seine gestrige Kastration gut weggesteckt hat, lasse ich Kalinero (@Perron) nun auch frei. Ich muss ihn gar nicht lange bitten, sondern er nimmt sofort die Beine in die Pfoten und sucht erst einmal das Weite.
Futterstelle 3
Timos (@cyber-cat) nimmt seinen königlichen Aufgaben ernst und kommt mir selbstverständlich entgegen, damit sein kleines Volk gelabt wird.
Das Volk, also Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) und Grigio (@Tuppes), vertreibt sich die Zeit derweil mit liebevoller Tändelei…
… oder posiert.
Amelie (@Verosch) ist fellgewordene Zufriedenheit - satt und entspannt wird sie den Tag nun irgendwo verdösen.
Ich hatte zum Dösen keine Zeit, sondern fuhr zu S., um die versprochenen Kastrakatzen abzuholen.
Kalea (@Jana) und Yuki (@Mogelbär) waren mit dem Frühstück schon fertig…
… und genossen mit mir die schöne Aussicht, die man von dort hat.
Tebetan bewachte die schon auf mich wartenden Fahrgäste.
In ein ruhigeres, von ständigen Kittenwürfen befreites Leben können nun diese drei Katzen blicken:
Gracie, …
… Athina...
… und Cariba.
Am späten Nachmittag war ich mit A. (2) an Futterstelle 2 verabredet, um die dritte Reisekatze abzuholen. Zuvor aber die übliche Füttertour mit den inzwischen gewohnten Bildern.
An Futterstelle 1 ein Gruppenbild mit Atum (@Mäusele), Medea, Emely (@Hesto), Mirion (@Hausdrachen) sowie dem neuen schwarzen Kater. Dazu das Kleine, dem ich wieder einen Extraplatz zum Fressen reservierte.
An Futterstelle 3 kam Timos (@cyber-cat) mich abholen.
"Na, nun komm schon! Nicht so bummeln!"
Timos hat in Amelie wohl seine Königin gefunden.
Die kleine Gruppe wird hinten durch Grigio (@Tuppes) und Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) ergänzt.
Ein König muss nicht immer einen Purpurmantel tragen, ein glänzendes Schwarz ist mindestens genauso würdevoll!
In der Nähe befindet sich die Stelle, an der Gretel (@Hausdrachen) lebt.
Doch nun weiter zu Futterstelle 2!
Hier begrüßten mich Tiffy...
… und Scotty.
Die an Futterstelle 1 mit einem gebrochenen und schief zusammengewachsenen Bein aufgelesene Lady (@spinnert), die in Athen operiert wurde, hat nun vorerst bei A. (2) im Haus eine ruhige Bleibe gefunden und erholt sich prächtig!
Eva war ebenfalls da.
Auch hier sieht man ihr wie schon auf dem Foto im ersten Kapitel dieses Reiseberichts die Jahre des Streunerlebens deutlich an. Und genau das war der Grund für meine Verabredung mit A. (2). Eva ist zwar eine ruhige und freundliche Katze, aber noch ein Mensch mehr, den sie kennt und dem sie vertraut, ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, eine Reisekatze in ihre Box zu setzen.
Ja, so ist es! Eva soll nach Deutschland ausreisen! Wir dachten immer wieder daran, Eva noch ein ruhiges Leben in einem richtigen Zuhause zu ermöglichen. Sie ist von ewigem Katzenschnupfen geplagt, den wir auf jeder Reise mit Antibiotikum zwar eindämmen konnten, der aber immer wieder und immer etwas stärker zurückkam. Doch jedesmal gab es größere Notfälle, die ihr Flugticket bekommen mussten, und wir bangten jedesmal aufs Neue, ob wir sie wiedersehen.
Nun war endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem wir ihr diese Chance bieten können!
In der Ferienwohnung bezog sie das sonst von mir nicht genutzte Kinderzimmer. Sie scheint ihre große Reise kaum erwarten zu können und geht deshalb lieber zu früh als zu spät in die Box!
Ein Blick, der Bände eines langen, entbehrungsreichen Streunerlebens spricht …
Eva war in den wenigen Tagen bei mir zwar stets vorsichtig, aber sie kam von selbst auf mich zu, suchte Nähe und Zuwendung und ließ sich problemlos in die Box setzen.
Die beiden anderen Reisekandidaten waren ebenso friedliche Mitbewohner.
Rossato genießt einfach seine Ruhe, die er nun endlich hat.
Gioiello ist natürlich wesentlich neugieriger und einfach ein Sonnenschein!
Nun aber doch noch einmal ein kleiner Zeitsprung rückwärts.
Im fünften Kapitel erwähnte ich so nebenbei, dass Gioiello wegen des fehlenden Giardientests von mir im Bad einquartiert wurde, da der sonst dafür vorgesehene Raum neben der Küche bereits belegt war.
Da saß seit knapp zwei Tagen Hedwig (@Miss_Chaos).
Ende April zeigten wir das nachfolgende Foto und schrieben: "Diese schneeweiße Piratin stammt von Futterstelle 3. Das Auge ist zur Zeit nicht behandlungsbedürftig, aber unsere Helfer vor Ort haben natürlich einen Blick darauf."
Leider verschlechterte sich ihr Zustand an den Augen massiv, so dass sie dringend behandelt werden muss.
Sie erschien seit damals nicht täglich, und alle Versuche der Griechen, ihrer habhaft zu werden, blieben bisher erfolglos. Während meiner Reise kam sie jedoch wieder öfter vorbei. Zweimal Futter täglich ist wohl doch zu verlockend.
A. (2) und ich versuchten, sie an einem Abend einzufangen. Unglücklicherweise ist Hedwig extrem scheu und vorsichtig. Sie in eine Box oder Falle zu locken, war aussichtslos. Ich schnappte mir daher meinen Kescher, der mir bereits mehrfach, zuletzt auf Rhodos beim Admiral, gute Dienste leistete.
Dennoch gestaltete sich das Vorhaben extrem schwierig. Hedwig musste irgendwie auf die Mauer zum Futter kommen, damit sie einigermaßen frei sitzt. Leider war es ziemlich windig, die Mülltonnendeckel klapperten daher laut, und der Auto- und Mopedverkehr tat sein Übriges, so dass sie immer wieder genervt ins Gebüsch sprang. Ich musste dann jedesmal über die Mauer klettern, mich zwischen Dickicht und verstreutem Müll durchkämpfen, um Hedwig in weitem Bogen zu umgehen und sie dann wieder auf die Mauer zu treiben.
Saß sie dann erneut oben, musste ich die Strecke wieder retour stolpern und versuchen, mich leise zwischen den Mülltonnen an sie heranzuschleichen. A. (2) gab derweil ihr Bestes, um Hedwig mit Leckerliewerfen und "pspsps"-Säuseln abzulenken.
Fast hatten wir es geschafft, der Kescher schwebte nur eine Schnurrhaaresbreite über Hedwig, sie schaute abgelenkt zu A. (2), …
… da raste ein Auto an uns vorbei, und die darin sitzende Dorfjugend johlte genau in dem Moment aus den geöffneten Fenstern, als sie direkt neben mir waren.
Hedwig schoss mit Lichtgeschwindigkeit ins Gestrüpp. Eine Stunde in der prallen Sonne lauern, anschleichen, still stehen, Katze locken und vor mir her scheuchen war umsonst verstrichen. Und ich wurde Ohrenzeuge einer minutenlangen Schimpfkanonade, mit der A. (2) mit südländischem Temperament und wie ein Bierkutscher fluchend dem davonbrausenden Auto heftigste Verwünschungen hinterherschrie.
Bis auf einen winzigen Grundwortschatz spreche ich kein Griechisch. Aber DAS habe ich fließend verstanden und meinen geringen Sprachkenntnissen das überaus populäre Wort Malákas hinzugefügt. Wer es nicht kennt, möge bitte selbst dessen Bedeutung herausfinden.
Doch alles Schimpfen half nicht, für heute war jede Chance vertan, denn Hedwig blieb verschwunden, und ob sie an den Folgetagen noch einmal auftauchen würde, schien fraglich.
Allerdings war das tägliche Futter wohl immer noch attraktiv, denn am nächsten Abend kam Hedwig wieder pünktlich zu Tisch, es war nicht mehr windig und aufgrund des beginnenden Wochenendes weniger Verkehr. Um es kurz zu machen - nach nicht mal zehn Minuten fand sich Hedwig in einer Box wieder und kurz darauf in der Ferienwohnung im besagten Raum:
Ihre Augen waren inzwischen fast komplett zugeschwollen. Eine einfache Augenbehandlung oder auch eine Augenentfernung aus einer ansonsten gesunden und trockenen Augenhöhle wie bei Ileas wäre bei der Inseltierärztin durchaus machbar. Doch hier waren die Verhältnisse weitaus schlimmer.
Normalerweise wäre so eine Katze eine Reisekandidatin. Doch sie rechtzeitig reisefertig machen, war nicht möglich. Es stellte sich heraus, dass Hedwig nicht nur scheu und vorsichtig war.
In der Ferienwohnung konnte ich sie zwar behutsam streicheln, aber dabei war jede Faser ihres Körpers angespannt und abwehrbereit.
Alle Versuche, sie mit den üblichen Tricks in eine Box zu bekommen oder sie gar mit Handschuhen festhalten zu wollen, endeten mit einem verzweifelten Fluchtversuch oder Angriff ihrerseits. So würde ich sie vielleicht noch einmal in eine Box bekommen, aber bei der Sicherheitskontrolle im Flughafen wäre sie nicht zu bändigen. Außerdem hätte sie vorher noch zur nicht ganz unaufwendigen Reisevorbereitung bei der Tierärztin vorsprechen müssen.
An eine Ausreise nach Deutschland war für sie somit nicht zu denken.
Nebenbei lernte ich, dass Murphys Gesetz auch in Griechenland gilt - was schiefgehen kann, geht auch schief. Oder auch: wenn´s läuft, dann läuft´s! Das durfte ich buchstäblich erleben.
Bei einem der Versuche, zu sehen, wie sich Hedwig verhält, biss sie mir herzhaft in den Finger. Zum Glück nicht in die Sehnen oder ein Gelenk, sondern nur in die Fingerkuppe.
Und, man muss sagen auch zum Glück, blutete es heftig. Daher konnte ich die Keime, die Katzenbisse so gefährlich machen, sofort gut ausspülen. Antibiotika, Ibuprofen und Desinfektionsmittel habe ich sowieso immer dabei. Ich konnte deshalb gleich mit der Behandlung beginnen. Wäre der Finger in den nächsten Stunden dick geworden, hätte ich mich dann auch noch auf den Weg in die Inselhauptstadt gemacht. Dort gibt es das einzige größere Gesundheitszentrum. Das war dann aber doch nicht erforderlich, es zeigten sich keine der für Katzenbisse typischen Symptome.
Nun aber zu Murphy.
Nachdem ich mich verarztet hatte, wollte ich eigentlich duschen (das Ganze passierte nämlich gleich nach dem Aufstehen beim Frühstückskontrollblick in den Katzenraum).
Als ich ins Bad kam, beschwerte sich Gioiello lautstark über den feuchten Fußboden - und das mit Recht!
Es tropfte aus der Deckenlampe.
Zum Glück nicht direkt auf den Boden, sondern ins Waschbecken. Aber einige Spritzer schafften es doch über den Rand (Gioiello wäre nichts passiert, im Fußboden gibt es einen Abfluss).
Da ich schon oft in dieser Ferienwohnung zu Gast war, wusste ich auch, dass direkt über dem Bad eine kleine Kammer ist, in der sich der Warmwasserspeicher befindet.
Also flugs mangels Leiter ein etwas wackeliges Regal herangeschoben, draufgeklettert, das Türchen zur Kammer geöffnet und hineingeschaut.
Schon beim ersten Blick war die Ursache klar: der Zulaufschlauch war geplatzt, das Wasser sprudelte fröhlich aus dem Riss, überflutete den Boden der Kammer und sickerte nach und nach durch die Decke.
Glücklicherweise erst hinter dem Absperrventil, so dass ich in das Kämmerchen kroch und das Wasser wenigstens abstellen konnte.
Und nun stand ich da - verschwitzt, dreckig und blutbeschmiert. Ohne Wasser. Morgens um sieben in Griechenland.
Nach einem kurzen Moment der Verwirrung fiel mir aber ein, dass das ja nur das warme Wasser war. Das kalte sollte doch eigentlich direkt durchlaufen? So war es dann auch, und wer Griechenland und die im sonnigen Freien verlaufenden Hauptwasserleitungen kennt, kann sich denken, dass das kalte Wasser eher wohltemperiert war.
Also schnell der Vermieterin Bescheid sagen und eben bis auf Weiteres "kalt" duschen. (Die Leitung wurde übrigens noch am selben Tag ausgetauscht.)
Doch zurück zu Hedwig.
Wikipedia meint übrigens, dass der Name aus dem Althochdeutschen (Haduwig) kommt und sich aus hadu, „der Kampf, die Schlacht“ und wig, „ringen, der Kampf, der Krieg“ zusammensetzt.
Nomen est omen…
Latifa und ich beratschlagten lange, wie wir Hedwig trotzdem helfen könnten. Eine Ausreise war unrealistisch, die Möglichkeiten der Inseltierärztin für eine Behandlung wären zu begrenzt. Doch sie einfach wieder an der Futterstelle auszusetzen, wäre für sie in ihrem Zustand über kurz oder lang ihr Ende.
Aber wir hatten mit H. & I. doch immer zwei Asse im Ärmel!
Wir beschlossen, dass Hedwig die Tage bis zur Abreise in Ruhe in diesem Raum absitzen kann. Dann sollte ich sie irgendwie noch einmal möglichst unblutig in die Box bekommen und mit auf die Fähre nach Rafina nehmen. Dort könnte der Taxifahrer auf mich warten und Hedwig zur Athener Tierärztin bringen, wie H. & I. das sonst auch so handhaben.
H. &I. wurden in das Vorhaben eingeweiht, sie fanden den Plan gut, reservierten das Taxi vorsorglich vorab und borgten mir eine ihrer Athen-erprobten Katzenboxen. Die Tierärztin informierte ich ebenfalls noch und sie versprach, sich unverzüglich um Hedwig zu kümmern.
Ob das alles wie geplant eintraf, davon berichte ich im nächsten Kapitel.
Zum Schluss noch eine weitere Folge aus: "Warum Männer früher sterben."
(Nein, mein eben geschildertes Erlebnis gehört NICHT dazu!)
Die heutige Folge lautet: "Den Gabelhubwagen einfach mit der Ladebordwand festklemmen und hoffen, dass er einem beim Öffnen der Bordwand nicht auf den Kopf fällt."
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Hach, mein ägyptischer GötterkaterCats at Andros hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 20:24Und weiter gehts...
ANDROS-REISE SOMMER 2022
Auch hier wartet man wie Timos an der anderen Futterstelle nicht mehr vorsichtig ab, sondern hat sich längst an den Reisenden gewöhnt. Emely (@Hesto), Medea und Atum (@Mäusele) belagern mich sofort nach meiner Ankunft.
An der Frühstückstafel versammeln sich Medea, Atum, ein schwarzer Neuzugang, Platon (@CasaLea) und Emely.
An Futterstelle 1 ein Gruppenbild mit Atum (@Mäusele), Medea, Emely (@Hesto), Mirion (@Hausdrachen) sowie dem neuen schwarzen Kater. Dazu das Kleine, dem ich wieder einen Extraplatz zum Fressen reservierte.
VerständlichCats at Andros hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 20:24
Da er seine gestrige Kastration gut weggesteckt hat, lasse ich Kalinero (@Perron) nun auch frei. Ich muss ihn gar nicht lange bitten, sondern er nimmt sofort die Beine in die Pfoten und sucht erst einmal das Weite.
EvaleinCats at Andros hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 20:24
Eva war ebenfalls da.
Auch hier sieht man ihr wie schon auf dem Foto im ersten Kapitel dieses Reiseberichts die Jahre des Streunerlebens deutlich an. Und genau das war der Grund für meine Verabredung mit A. (2). Eva ist zwar eine ruhige und freundliche Katze, aber noch ein Mensch mehr, den sie kennt und dem sie vertraut, ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, eine Reisekatze in ihre Box zu setzen.
Ja, so ist es! Eva soll nach Deutschland ausreisen! Wir dachten immer wieder daran, Eva noch ein ruhiges Leben in einem richtigen Zuhause zu ermöglichen. Sie ist von ewigem Katzenschnupfen geplagt, den wir auf jeder Reise mit Antibiotikum zwar eindämmen konnten, der aber immer wieder und immer etwas stärker zurückkam. Doch jedesmal gab es größere Notfälle, die ihr Flugticket bekommen mussten, und wir bangten jedesmal aufs Neue, ob wir sie wiedersehen.
Nun war endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem wir ihr diese Chance bieten können!
In der Ferienwohnung bezog sie das sonst von mir nicht genutzte Kinderzimmer. Sie scheint ihre große Reise kaum erwarten zu können und geht deshalb lieber zu früh als zu spät in die Box!
Ein Blick, der Bände eines langen, entbehrungsreichen Streunerlebens spricht …
Eva war in den wenigen Tagen bei mir zwar stets vorsichtig, aber sie kam von selbst auf mich zu, suchte Nähe und Zuwendung und ließ sich problemlos in die Box setzen.
Die beiden anderen Reisekandidaten waren ebenso friedliche Mitbewohner.
Rossato genießt einfach seine Ruhe, die er nun endlich hat.
Gioiello ist natürlich wesentlich neugieriger und einfach ein Sonnenschein!
Nun aber doch noch einmal ein kleiner Zeitsprung rückwärts.
Im fünften Kapitel erwähnte ich so nebenbei, dass Gioiello wegen des fehlenden Giardientests von mir im Bad einquartiert wurde, da der sonst dafür vorgesehene Raum neben der Küche bereits belegt war.
Da saß seit knapp zwei Tagen Hedwig (@Miss_Chaos).
Ende April zeigten wir das nachfolgende Foto und schrieben: "Diese schneeweiße Piratin stammt von Futterstelle 3. Das Auge ist zur Zeit nicht behandlungsbedürftig, aber unsere Helfer vor Ort haben natürlich einen Blick darauf."
Leider verschlechterte sich ihr Zustand an den Augen massiv, so dass sie dringend behandelt werden muss.
Sie erschien seit damals nicht täglich, und alle Versuche der Griechen, ihrer habhaft zu werden, blieben bisher erfolglos. Während meiner Reise kam sie jedoch wieder öfter vorbei. Zweimal Futter täglich ist wohl doch zu verlockend.
A. (2) und ich versuchten, sie an einem Abend einzufangen. Unglücklicherweise ist Hedwig extrem scheu und vorsichtig. Sie in eine Box oder Falle zu locken, war aussichtslos. Ich schnappte mir daher meinen Kescher, der mir bereits mehrfach, zuletzt auf Rhodos beim Admiral, gute Dienste leistete.
Dennoch gestaltete sich das Vorhaben extrem schwierig. Hedwig musste irgendwie auf die Mauer zum Futter kommen, damit sie einigermaßen frei sitzt. Leider war es ziemlich windig, die Mülltonnendeckel klapperten daher laut, und der Auto- und Mopedverkehr tat sein Übriges, so dass sie immer wieder genervt ins Gebüsch sprang. Ich musste dann jedesmal über die Mauer klettern, mich zwischen Dickicht und verstreutem Müll durchkämpfen, um Hedwig in weitem Bogen zu umgehen und sie dann wieder auf die Mauer zu treiben.
Saß sie dann erneut oben, musste ich die Strecke wieder retour stolpern und versuchen, mich leise zwischen den Mülltonnen an sie heranzuschleichen. A. (2) gab derweil ihr Bestes, um Hedwig mit Leckerliewerfen und "pspsps"-Säuseln abzulenken.
Fast hatten wir es geschafft, der Kescher schwebte nur eine Schnurrhaaresbreite über Hedwig, sie schaute abgelenkt zu A. (2), …
… da raste ein Auto an uns vorbei, und die darin sitzende Dorfjugend johlte genau in dem Moment aus den geöffneten Fenstern, als sie direkt neben mir waren.
Hedwig schoss mit Lichtgeschwindigkeit ins Gestrüpp. Eine Stunde in der prallen Sonne lauern, anschleichen, still stehen, Katze locken und vor mir her scheuchen war umsonst verstrichen. Und ich wurde Ohrenzeuge einer minutenlangen Schimpfkanonade, mit der A. (2) mit südländischem Temperament und wie ein Bierkutscher fluchend dem davonbrausenden Auto heftigste Verwünschungen hinterherschrie.
Bis auf einen winzigen Grundwortschatz spreche ich kein Griechisch. Aber DAS habe ich fließend verstanden und meinen geringen Sprachkenntnissen das überaus populäre Wort Malákas hinzugefügt. Wer es nicht kennt, möge bitte selbst dessen Bedeutung herausfinden.
Doch alles Schimpfen half nicht, für heute war jede Chance vertan, denn Hedwig blieb verschwunden, und ob sie an den Folgetagen noch einmal auftauchen würde, schien fraglich.
Allerdings war das tägliche Futter wohl immer noch attraktiv, denn am nächsten Abend kam Hedwig wieder pünktlich zu Tisch, es war nicht mehr windig und aufgrund des beginnenden Wochenendes weniger Verkehr. Um es kurz zu machen - nach nicht mal zehn Minuten fand sich Hedwig in einer Box wieder und kurz darauf in der Ferienwohnung im besagten Raum:
Ihre Augen waren inzwischen fast komplett zugeschwollen. Eine einfache Augenbehandlung oder auch eine Augenentfernung aus einer ansonsten gesunden und trockenen Augenhöhle wie bei Ileas wäre bei der Inseltierärztin durchaus machbar. Doch hier waren die Verhältnisse weitaus schlimmer.
Normalerweise wäre so eine Katze eine Reisekandidatin. Doch sie rechtzeitig reisefertig machen, war nicht möglich. Es stellte sich heraus, dass Hedwig nicht nur scheu und vorsichtig war.
In der Ferienwohnung konnte ich sie zwar behutsam streicheln, aber dabei war jede Faser ihres Körpers angespannt und abwehrbereit.
Alle Versuche, sie mit den üblichen Tricks in eine Box zu bekommen oder sie gar mit Handschuhen festhalten zu wollen, endeten mit einem verzweifelten Fluchtversuch oder Angriff ihrerseits. So würde ich sie vielleicht noch einmal in eine Box bekommen, aber bei der Sicherheitskontrolle im Flughafen wäre sie nicht zu bändigen. Außerdem hätte sie vorher noch zur nicht ganz unaufwendigen Reisevorbereitung bei der Tierärztin vorsprechen müssen.
An eine Ausreise nach Deutschland war für sie somit nicht zu denken.
Nebenbei lernte ich, dass Murphys Gesetz auch in Griechenland gilt - was schiefgehen kann, geht auch schief. Oder auch: wenn´s läuft, dann läuft´s! Das durfte ich buchstäblich erleben.
Bei einem der Versuche, zu sehen, wie sich Hedwig verhält, biss sie mir herzhaft in den Finger. Zum Glück nicht in die Sehnen oder ein Gelenk, sondern nur in die Fingerkuppe.
Und, man muss sagen auch zum Glück, blutete es heftig. Daher konnte ich die Keime, die Katzenbisse so gefährlich machen, sofort gut ausspülen. Antibiotika, Ibuprofen und Desinfektionsmittel habe ich sowieso immer dabei. Ich konnte deshalb gleich mit der Behandlung beginnen. Wäre der Finger in den nächsten Stunden dick geworden, hätte ich mich dann auch noch auf den Weg in die Inselhauptstadt gemacht. Dort gibt es das einzige größere Gesundheitszentrum. Das war dann aber doch nicht erforderlich, es zeigten sich keine der für Katzenbisse typischen Symptome.
Nun aber zu Murphy.
Nachdem ich mich verarztet hatte, wollte ich eigentlich duschen (das Ganze passierte nämlich gleich nach dem Aufstehen beim Frühstückskontrollblick in den Katzenraum).
Als ich ins Bad kam, beschwerte sich Gioiello lautstark über den feuchten Fußboden - und das mit Recht!
Es tropfte aus der Deckenlampe.
Zum Glück nicht direkt auf den Boden, sondern ins Waschbecken. Aber einige Spritzer schafften es doch über den Rand (Gioiello wäre nichts passiert, im Fußboden gibt es einen Abfluss).
Da ich schon oft in dieser Ferienwohnung zu Gast war, wusste ich auch, dass direkt über dem Bad eine kleine Kammer ist, in der sich der Warmwasserspeicher befindet.
Also flugs mangels Leiter ein etwas wackeliges Regal herangeschoben, draufgeklettert, das Türchen zur Kammer geöffnet und hineingeschaut.
Schon beim ersten Blick war die Ursache klar: der Zulaufschlauch war geplatzt, das Wasser sprudelte fröhlich aus dem Riss, überflutete den Boden der Kammer und sickerte nach und nach durch die Decke.
Glücklicherweise erst hinter dem Absperrventil, so dass ich in das Kämmerchen kroch und das Wasser wenigstens abstellen konnte.
Und nun stand ich da - verschwitzt, dreckig und blutbeschmiert. Ohne Wasser. Morgens um sieben in Griechenland.
Nach einem kurzen Moment der Verwirrung fiel mir aber ein, dass das ja nur das warme Wasser war. Das kalte sollte doch eigentlich direkt durchlaufen? So war es dann auch, und wer Griechenland und die im sonnigen Freien verlaufenden Hauptwasserleitungen kennt, kann sich denken, dass das kalte Wasser eher wohltemperiert war.
Also schnell der Vermieterin Bescheid sagen und eben bis auf Weiteres "kalt" duschen. (Die Leitung wurde übrigens noch am selben Tag ausgetauscht.)
Doch zurück zu Hedwig.
Wikipedia meint übrigens, dass der Name aus dem Althochdeutschen (Haduwig) kommt und sich aus hadu, „der Kampf, die Schlacht“ und wig, „ringen, der Kampf, der Krieg“ zusammensetzt.
Nomen est omen…
Latifa und ich beratschlagten lange, wie wir Hedwig trotzdem helfen könnten. Eine Ausreise war unrealistisch, die Möglichkeiten der Inseltierärztin für eine Behandlung wären zu begrenzt. Doch sie einfach wieder an der Futterstelle auszusetzen, wäre für sie in ihrem Zustand über kurz oder lang ihr Ende.
Aber wir hatten mit H. & I. doch immer zwei Asse im Ärmel!
Wir beschlossen, dass Hedwig die Tage bis zur Abreise in Ruhe in diesem Raum absitzen kann. Dann sollte ich sie irgendwie noch einmal möglichst unblutig in die Box bekommen und mit auf die Fähre nach Rafina nehmen. Dort könnte der Taxifahrer auf mich warten und Hedwig zur Athener Tierärztin bringen, wie H. & I. das sonst auch so handhaben.
H. &I. wurden in das Vorhaben eingeweiht, sie fanden den Plan gut, reservierten das Taxi vorsorglich vorab und borgten mir eine ihrer Athen-erprobten Katzenboxen. Die Tierärztin informierte ich ebenfalls noch und sie versprach, sich unverzüglich um Hedwig zu kümmern.
Ob das alles wie geplant eintraf, davon berichte ich im nächsten Kapitel.
Zum Schluss noch eine weitere Folge aus: "Warum Männer früher sterben."
(Nein, mein eben geschildertes Erlebnis gehört NICHT dazu!)
Die heutige Folge lautet: "Den Gabelhubwagen einfach mit der Ladebordwand festklemmen und hoffen, dass er einem beim Öffnen der Bordwand nicht auf den Kopf fällt."
Euer Transpurrter
Die fällt voll in mein Beuteschema, der kleine Gioiello aber auch
Ich hab auch eine Dauerschnupferin hier, des Fröschle bekommt immer mal wieder einen Schub,
zum Glück beschränkt sich das auf die Augen so 2-3 mal im Jahr ist die Bindehaut stark gerötet und die Augen tränen (zusätzlich zu ihrer Graspollenallergie)
Mit Augensalbe haben wir das aber ganz gut im Griff
(Mantra aufsag: 5 sind genug, 5 sind genug, 5 sind genug...)
Oha, Hedwig sieht ja schlimm aus, das tut einem richtig weh, das Bild anzuschauen
Ich wünsche ihr ganz doll gute und vor allem anhaltende Besserung
(Bei so einem Namen (frei übersetzt würde das dann wohl Kämpferin/ Kriegerin bedeuten) schaffst Du das, Mädchen )
Die Bilder mit dem Sofa-Gabelstabler und der Eidechse (= Gabelhubwagen) erinnert mich an ein Magazin, das einige Kollegen hier mal über die Firma abonniert hatten.
Es ging um Arbeitssicherheit.
Hinten auf der letzten Seite waren immer so 3-4 Bilder mit abschreckenden Beispielen drauf.
Da würden auch diese 2 Bilder drunter fallen mit dem Hinweis: So bitte nicht!!
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
@Mäusele , dann kennst Du sicher auch den "Staplerfahrer Klaus"-Film.
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Öhm
Könnte sein, weiß nicht genau, welchen Film Du meinst
Bei unseren jährlichen Sicherheitsbelehrungen hat man mal einen Lehrfilm zu den Gefahren und Richtig/ Falschverhalten des Staplerfahrens gezeigt
obwohl in meiner Sparte eigentlich wenig bis gar nicht mit dem Stapler gefahren wird.
(wurde wohl in einem Hochregallager gedreht, daran kann ich mich noch erinnern, aber ob der Staplerfahrer in dem Film Klaus hieß?
ist schon etliche Jahre her )
Könnte sein, weiß nicht genau, welchen Film Du meinst
Bei unseren jährlichen Sicherheitsbelehrungen hat man mal einen Lehrfilm zu den Gefahren und Richtig/ Falschverhalten des Staplerfahrens gezeigt
obwohl in meiner Sparte eigentlich wenig bis gar nicht mit dem Stapler gefahren wird.
(wurde wohl in einem Hochregallager gedreht, daran kann ich mich noch erinnern, aber ob der Staplerfahrer in dem Film Klaus hieß?
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Auch wenn die Berichte immer sehr positiv geschrieben sind stellen sich die Umstände beim lesen doch arg deprimierend dar. Allein die Bilder der klapprigen Eva oder der im Eck liegenden Hedwig. Ja es waren auch schon schlimmere dabei. Leider ist es aber auch genau das was wir sehen müssen um das Elend zu verstehen. Bevor Mia hier eingezogen ist hab ich nicht wahrgenommen was da draußen für ein Elend herrscht. Den Gedanke oder Blick auf das Tier, hat die wohl ein Zuhause, sieht die gepflegte aus, fehlte einfach. Als Katzenbesitzer sieht man es doch noch einmal mit anderen Augen. Auch haut mich oft die Anzahl der Katzen an den Futterstellen (Wimmelbilder) um. Mir fehlen oft die Worte wenn ich die Berichte lese und muss es erst einmal sacken lassen, daher kommen hier nicht so viele Kommentare dazu, auch wenn ich sie immer interessiert lese.
Meine Katze hat sieben Leben, hoffentlich verbringt sie die auch mit mir
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Dass ich Gretel so schnell bzw. überhaupt wiedersehen darf, hätte ich nicht gedacht. Dankeschön!
Für Hedwig sind die Daumen ganz fest gedrückt, das arme Mädel.
Und dein Finger, @Miriquidius ? Alles noch dran?
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Was für Abenteuer
Für Hedwig ganz besonders drücke ich die Daumen , das arme Mädel
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Liebe Grüße von der Odi
mit Reni und Hanni
Und hier findet ihr mehr von uns: Mit Ursel fing alles an...
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
@Miriquidius
Was für eine aufregende Reise mit vielen wunderschönen und nicht ganz so schönen Bilder. Deine beiden Reisebegleiter sind ja wieder echte Herzensdiebe.
Tja Hermine, du solltest deine Namensbedeutung nicht gar sooo ernst nehmen. Es soll dir doch geholfen werden, da beisst man doch nicht seinen Retter. Dein Namensgeber ist eine wunderschöne (liebe) Eule aus Hogwarts. Also lass dir helfen
Miriquidius, was macht deine Fingerkuppe?
Ich schicke was per PayPal für meine kleine Eule
Was für eine aufregende Reise mit vielen wunderschönen und nicht ganz so schönen Bilder. Deine beiden Reisebegleiter sind ja wieder echte Herzensdiebe.
Tja Hermine, du solltest deine Namensbedeutung nicht gar sooo ernst nehmen. Es soll dir doch geholfen werden, da beisst man doch nicht seinen Retter. Dein Namensgeber ist eine wunderschöne (liebe) Eule aus Hogwarts. Also lass dir helfen
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Andros-Patenkatzen: ganz viele und vor allem alle kastriert
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Das unwichtige zuerst: meinem Finger geht´s schon lange wieder gut.
@Miss_Chaos , ganz lieben Dank für Deine Spende - ist schon angekommen!
@Jomia , ja, Du hast im Grunde schon Recht. Wer sich damit bisher nicht beschäftigt hat, kann das Ausmaß des Streunerelends so gar nicht erfassen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das, was man sieht, nur ein kleiner Teil davon ist. Eigentlich müsste man verzweifeln und aufgeben, weil man doch nur eine Handvoll Tiere retten kann.
Aber genau das wäre meiner Meinung nach der falsche Weg. Deswegen versuche ich es, von genau der anderen Seite zu sehen. Klar, auch bei uns gibt es die Notfälle wie jetzt beispielsweise Hedwig. Doch die Versorgung an unseren Futterstellen oder das enorme Engagement von H. & I. sorgen dafür, dass der Großteil "unserer" Androskatzen ein besseres und längeres Leben auf Andros führen kann als die Ungesehenen.
Dass das kein einfacher Weg und für einen selbst emotional oft herausfordernd ist, möchte ich dabei nicht verschweigen, auch wenn sich meine Berichte recht locker lesen und mit Landschaftsbildern und skurrilen Erlebnissen aufgelockert sind.
Doch es hilft, sich das Erreichte immer wieder vor Augen zu führen. Gemeinsam mit Euch, die Ihr uns seit Anfang des Projektes an mit Worten und Spenden unterstützt, wofür wir Euch von Herzen dankbar sind! Dass wir an "unseren" Orten schon viel erreichten, sieht man ziemlich gut, wenn man sich die Fotos anschaut, die Marie auf ihrer ersten Reise in 2017 damals noch im blauen Forum zeigte. Daher sind meine Reiseberichte wie eigentlich alle unsere Androsberichte "immer sehr positiv geschrieben". Nicht, um Schlimmes zu beschönigen oder unter den Tisch zu kehren, sondern um den traurigen und erschütternden Momenten, die wir selbstverständlich nicht weglassen, Gutes und Hoffnungsvolles entgegenzusetzen. Denn was wären wir, hätten wir die Hoffnung nicht!
@Miss_Chaos , ganz lieben Dank für Deine Spende - ist schon angekommen!
@Jomia , ja, Du hast im Grunde schon Recht. Wer sich damit bisher nicht beschäftigt hat, kann das Ausmaß des Streunerelends so gar nicht erfassen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das, was man sieht, nur ein kleiner Teil davon ist. Eigentlich müsste man verzweifeln und aufgeben, weil man doch nur eine Handvoll Tiere retten kann.
Aber genau das wäre meiner Meinung nach der falsche Weg. Deswegen versuche ich es, von genau der anderen Seite zu sehen. Klar, auch bei uns gibt es die Notfälle wie jetzt beispielsweise Hedwig. Doch die Versorgung an unseren Futterstellen oder das enorme Engagement von H. & I. sorgen dafür, dass der Großteil "unserer" Androskatzen ein besseres und längeres Leben auf Andros führen kann als die Ungesehenen.
Dass das kein einfacher Weg und für einen selbst emotional oft herausfordernd ist, möchte ich dabei nicht verschweigen, auch wenn sich meine Berichte recht locker lesen und mit Landschaftsbildern und skurrilen Erlebnissen aufgelockert sind.
Doch es hilft, sich das Erreichte immer wieder vor Augen zu führen. Gemeinsam mit Euch, die Ihr uns seit Anfang des Projektes an mit Worten und Spenden unterstützt, wofür wir Euch von Herzen dankbar sind! Dass wir an "unseren" Orten schon viel erreichten, sieht man ziemlich gut, wenn man sich die Fotos anschaut, die Marie auf ihrer ersten Reise in 2017 damals noch im blauen Forum zeigte. Daher sind meine Reiseberichte wie eigentlich alle unsere Androsberichte "immer sehr positiv geschrieben". Nicht, um Schlimmes zu beschönigen oder unter den Tisch zu kehren, sondern um den traurigen und erschütternden Momenten, die wir selbstverständlich nicht weglassen, Gutes und Hoffnungsvolles entgegenzusetzen. Denn was wären wir, hätten wir die Hoffnung nicht!
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Ja so liest es sich auch, das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Durch die positiven Momente und die kleinen Anekdoten liest es sich für uns um einiges einfacher. Es sollte nur ein Wink sein warum nicht immer gleich eine Reaktion kommt.Miriquidius hat geschrieben: ↑Do 1. Sep 2022, 16:04... Daher sind meine Reiseberichte wie eigentlich alle unsere Androsberichte "immer sehr positiv geschrieben". Nicht, um Schlimmes zu beschönigen oder unter den Tisch zu kehren, sondern um den traurigen und erschütternden Momenten, die wir selbstverständlich nicht weglassen, Gutes und Hoffnungsvolles entgegenzusetzen. Denn was wären wir, hätten wir die Hoffnung nicht!
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Du, ich hab das auch nicht als anzweifelnd verstanden. Sondern als ehrliches Erstaunen darüber, dass einem manches eben doch nicht so bewusst ist, wenn man nicht näher damit befasst ist. Das ging mir in meiner „vor-Andros“-Zeit doch auch nicht anders.
-
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Ich hab euch eben per PP eine Kleinigkeit geschickt, weil mir was geschenkt wurde und ich es nicht umsonst haben wollte
Danke @Steff78
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LG, Silvia
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Ich sauge hier auch jedes Wort/Bild auf, schreibe aber eher selten. So furchtbar ich die Einzelschicksale hier manchmal finde - jetzt zB Hedwig- die Freude über satte Katzen, kastrierte Katzen und die Unterstützung der Inselhelfer überwiegt.
Wenn ich an Andros denke, sehe ich immer das Bild der allerersten Futterstelle vor Augen, die Marie damals schockiert gepostet hat....die riesige Mastitis mit ein wenig Katze und die schwarze heruntergekommene Lady mit dem kaputten Auge. Beide haben ein Leben in D geschenkt bekommen. "Die Mastitis" ist wunderschön und glücklich geworden und "Die Schwarze" hatte auch noch eine gute Zeit.
Solche schlimmen Fälle habe ich auf euren Bilden nicht mehr gesehen und wenn, dann als Ausnahme und nicht als Normalfall wie "damals". Und auch wenn ihr und die Helfer nicht alle Streuner retten könnt, das, was ihr da schafft ist schon ein kleines Wunder, das mir immer wieder die Tränen der Rührung in die Augen treibt.
Wenn ich an Andros denke, sehe ich immer das Bild der allerersten Futterstelle vor Augen, die Marie damals schockiert gepostet hat....die riesige Mastitis mit ein wenig Katze und die schwarze heruntergekommene Lady mit dem kaputten Auge. Beide haben ein Leben in D geschenkt bekommen. "Die Mastitis" ist wunderschön und glücklich geworden und "Die Schwarze" hatte auch noch eine gute Zeit.
Solche schlimmen Fälle habe ich auf euren Bilden nicht mehr gesehen und wenn, dann als Ausnahme und nicht als Normalfall wie "damals". Und auch wenn ihr und die Helfer nicht alle Streuner retten könnt, das, was ihr da schafft ist schon ein kleines Wunder, das mir immer wieder die Tränen der Rührung in die Augen treibt.
Meine 3 Sternensenoritas, R.E.M. und....viewtopic.php?f=71&t=1107
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
@Piepmatz , vielen Dank für die „Kleinigkeit“!
-
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Tiedsche hat geschrieben: ↑Do 1. Sep 2022, 22:28Ich sauge hier auch jedes Wort/Bild auf, schreibe aber eher selten. So furchtbar ich die Einzelschicksale hier manchmal finde - jetzt zB Hedwig- die Freude über satte Katzen, kastrierte Katzen und die Unterstützung der Inselhelfer überwiegt.
Wenn ich an Andros denke, sehe ich immer das Bild der allerersten Futterstelle vor Augen, die Marie damals schockiert gepostet hat....die riesige Mastitis mit ein wenig Katze und die schwarze heruntergekommene Lady mit dem kaputten Auge. Beide haben ein Leben in D geschenkt bekommen. "Die Mastitis" ist wunderschön und glücklich geworden und "Die Schwarze" hatte auch noch eine gute Zeit.
Solche schlimmen Fälle habe ich auf euren Bilden nicht mehr gesehen und wenn, dann als Ausnahme und nicht als Normalfall wie "damals". Und auch wenn ihr und die Helfer nicht alle Streuner retten könnt, das, was ihr da schafft ist schon ein kleines Wunder, das mir immer wieder die Tränen der Rührung in die Augen treibt.
Ich war nicht ganz von Anfang an dabei. Jede Mietz, der geholfen werden konnte, ist ein Erfolg.
Danke @Miriquidius für den schönen Bericht, das macht doch allen wieder Mut, weiter zu machen.
Es grüßen Moritz Kullerkeks und Mama aus dem Taschen-Hauptquartier
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Patin Andros Cats: Alora Julian Estelle Jolanda Roma Arabella Adele
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Überblick der neuen Dauerpatenschaften unserer Androskatzen
Zwei weitere Androskater dürfen sich über die Unterstützung durch eine Dauerpatenschaft freuen.
Vielen Dank.
Das sind die Glücklichen :
DATA (@CasaLea)
https://www.cats-at-andros.de/tier/data ... tenschaft/
NIKOLAS (@Perron)
https://www.cats-at-andros.de/tier/niko ... tenschaft/
Wer gerne eine Dauerpatenschaft für eine der Androskatzen übernehmen möchte, findet alle nötigen Informationen hier :
https://www.cats-at-andros.de/ihre-hilf ... tenschaft/
Oder ihr könnt uns auch gerne anschreiben.
Für diese Katzen wurden bereits tolle Dauerpatenschaften abgeschlossen :
https://www.cats-at-andros.de/status/da ... nschaften/
Zwei weitere Androskater dürfen sich über die Unterstützung durch eine Dauerpatenschaft freuen.
Vielen Dank.
Das sind die Glücklichen :
DATA (@CasaLea)
https://www.cats-at-andros.de/tier/data ... tenschaft/
NIKOLAS (@Perron)
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Wer gerne eine Dauerpatenschaft für eine der Androskatzen übernehmen möchte, findet alle nötigen Informationen hier :
https://www.cats-at-andros.de/ihre-hilf ... tenschaft/
Oder ihr könnt uns auch gerne anschreiben.
Für diese Katzen wurden bereits tolle Dauerpatenschaften abgeschlossen :
https://www.cats-at-andros.de/status/da ... nschaften/
Zur Vereins-Homepage » Logo anklicken.
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Unsere Vermittlungskatzen suchen IHR Zuhause - Pflegekater Klausi
Unser stürmischer Tobewutz KLAUSI (*2020) sucht souveräne Spielkumpels.
Hier geht’s zu seinem Vermittlungsprofil auf der Andros-Homepage:
https://www.cats-at-andros.de/tier/klausi/
Und hier noch ein paar aktuelle Bilder aus seinem Vermittlungsthread im Forum:
Heute im Angebot: Ein zartes Pflänzchen namens KLAUSI ….
Ist er nicht süß? ….
Unser stürmischer Tobewutz KLAUSI (*2020) sucht souveräne Spielkumpels.
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Und hier noch ein paar aktuelle Bilder aus seinem Vermittlungsthread im Forum:
Heute im Angebot: Ein zartes Pflänzchen namens KLAUSI ….
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Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Legt Eure Zeitungen weg - hier kommt...
ANDROS-REISE SOMMER 2022
Kapitel 7: Ein altes Versprechen wird eingelöst.
Das nun folgende und letzte Kapitel des Reiseberichts wird noch einmal gut gefüllt sein mit Fotos sowie mit einem lange schon gegebenen Versprechen, dass wir endlich einlösen konnten.
Die Reise nähert sich ihrem Ende, es stehen die Reisevorbereitungen und die letzten Besuche an den Futterstellen an.
Gioiello durfte den Flur vor dem Badezimmer erkunden, denn sein Giardientest war (wie übrigens auch Evas Test) negativ. So hatte er noch etwas mehr Bewegungsfreiheit, bevor er bald in die Reisetasche einsteigt, denn für ihn hatte ich im Flugzeug einen Kabinenplatz gebucht.
Ich traf mich mit dem Einheimischen G. für einen Abschiedsplausch in einem Café direkt am Meer.
Er bekannte sehr freimütig, dass er früher der Fraktion der Kastrationsgegner angehörte, aber ebenso das Elend sah, das daraus resultierte. Wie wir wissen, hat er seine Meinung schon vor einiger Zeit geändert. Aber nicht nur das. Er versucht auch, seine Nachbarn und Bekannten vom Sinn der Kastrationen zu überzeugen. Wieder ein schöner Beweis dafür, was kontinuierliche Tierschutzarbeit bewirken kann!
Er sandte mir dann noch aktuelle Fotos von Frixos (@CasaLea), dem ersten Kastrakater dieser Reise.
Irgendwann wurde es auch diesmal Zeit für eine letzte Rundfahrt an die Futterstellen...
Futterstelle 1
Medea und Platon (@CasaLea).
Satt und faul liegen unsere Androskatzen herum und blinzeln mir ein "Auf Wiedersehen" zu.
Medea und Mirion (@Hausdrachen).
Auf der Mauer Emely (@Hesto) und der schwarze Neue, in der Wiese Atum (@Mäusele), Medea, Mirion und ganz hinten Platon.
Auf Wiedersehen... Doch irgendwann bleiben alte Bekannte fort. Beispielsweise sah ich Lars-Ole nicht, jedoch meinte A. (2), dass er nicht immer da und durchaus länger abwesend ist. Ich hoffe, dass sie recht behält. Thorin (@Perron) vermissen wir seit ungefähr einem Jahr, Hyazinth (@Dudler) sah ich zuletzt auf meiner vorherigen Reise im Oktober 2021.
Wir wissen in den allermeisten Fällen nicht, was aus ihnen wurde. Doch wir wissen, dass sie, solange sie da sind, zu den wenigen glücklichen Streunern gehören, die beobachtet, dank Eurer Spenden gut versorgt und im Notfall auch medizinisch betreut werden können!
Ich selbst halte mich an einer winzigen Hoffnung fest, die ich bei Hyazinth hege und die vielleicht auch auf andere zutrifft.
Wie gesagt, ich sah ihn im vergangenen Oktober. Aber unser Zusammentreffen war sehr merkwürdig. Bis dahin war er ständiger Gast an der Futterstelle und immer mittendrin. Doch damals lief er mir abseits über den Weg. Er sah sehr gut aus und schien nicht sonderlich interessiert daran zu sein, mir zu folgen, um Futter zu bekommen. Er kam dann in den Tagen darauf zwar öfter vorbei, aber ich hatte den Eindruck, dass die Futterstelle nicht mehr der Mittelpunkt seines Lebens war.
Was mir auf dieser Reise im Gegensatz zu den vorherigen außerdem auffiel: im Ort leben natürlich nicht nur Katzen an den Futterstellen, sondern auch bei den Einheimischen selbst. Doch sie sehen besser aus als früher, und es stehen hier und dort Futterteller, wo ich vorher keine sah.
Vielleicht hat Hyazinth im vergangenen Herbst irgendwo ein Zuhause gesucht und irgendjemand fand Gefallen an diesem hübschen und freundlichen Kater. Und vielleicht fand auch Thorin ein ruhiges Plätzchen. Möglicherweise nur ein kleiner törichter Wunsch meinerseits, aber er macht diese Ungewissheit ein wenig erträglicher.
Futterstelle 2
Hier kam ich zur unpassenden Zeit an und sah deshalb nur Amy I...
... und Scotty.
private Futterstelle bei S.
Dafür gab es bei S. einen größeren Auflauf und einige bisher nicht abgelichtete Katzen.
Gleich zu Beginn zwei der bei Euch so beliebten Wimmelbilder. Diesmal spare ich mir die Beschriftung - es kommen alle noch einzeln ins Bild.
Und nun "en détail":
Eleni (@petras)
Kitty (@2juli1921 / Barbara Meier)
Kalea (@Jana)
Katia (@rübe), auf dieser Reise noch nicht gesehen.
Ebenso sah ich Hektor...
... und Neila bisher nicht.
Rubini (@Muddi)
Luzifer
Nochmals Rubini und im Hintergrund Mina (@Willi2014).
Rubini ist irgendwie sehr präsent...
Rubini und Tebetan.
Teddy, Rubini und Luzifer.
Mina, Teddy und Luzifer.
Zum Schluss noch die drei Kastrakatzen dieser Reise, deren OP-Narben allesamt gut verheilen:
Athina
Gracie
Cariba
Athina und Gracie.
Und noch ein kleines Wimmelbildchen mit Athina, Rubini, Mina und Luzifer.
Futterstelle 3
Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) und Grigio (@Tuppes).
König Timos (@cyber-cat) begleitet mich noch ein kleines Stück auf der Mauer entlang.
Dann heißt es erneut Abschied von unseren liebenswerten Streunern zu nehmen, so lange ich diesen Moment auch hinauszögern möchte.
Doch viel Zeit zum Grübeln habe ich nicht. Koffer sind zu packen, die Ferienwohnung möchte ich in einem ordentliche Zustand übergeben, ...
... Rossato (@Tuppes) nimmt noch einen Schluck, ...
... und es gelingt mir, Hedwig (@Miss_Chaos) ohne Verletzungen bei beiden Beteiligten in die Box zu komplimentieren.
Schließlich sind die Vorbereitungen für die Rückfahrt abgeschlossen und alle Reisekatzen sitzen in ihren Boxen.
Alle Reisekatzen?
Nein!
Im vierten Kapitel zeigte ich Euch ein Foto der blinden Jolanda (@Beckerlie), die bei H. & I. lebt.
Von ihr handelt unser lange gegebenes Versprechen.
Jolanda verbrachte all ihre Zeit im "Blindenzimmer", dass die beiden eingerichtet hatten. Eine eher ruhige und zurückhaltende Katze. H. & I. fragten uns bereits damals, ob wir Jolanda eine Zukunft in Deutschland bieten könnten.
Das konnten wir freilich zusichern, aber nicht sagen, wann das sein wird. Immer wieder kam sie auf unsere Reiseliste, doch immer wieder musste sie ihren Platz für größere Notfälle räumen. Was uns dabei sehr bedrückte, war der Umstand, dass coronabedingt kaum Plätze für Tiere im Flugzeug frei waren, obwohl ich Monate im Voraus meine Flüge buchte und immer wieder versuchte, ein Ticket nachzubuchen, auch noch während der Reisen. Allein dadurch konnten wir unsere Kapazitäten nicht voll ausschöpfen und Jolandas Ausreise rückte immer weiter in die Ferne.
Jolanda war längst auf eine Reise mit Chip, Impfung und Tests vorbereitet. Sie saß gewissermaßen schon die ganze Zeit auf gepackten Koffern.
Diesmal jedoch war uns das Glück hold. Ich konnte ein viertes Katzen-Flugticket ergattern, kaufte noch am vorletzten Tag eine flugtaugliche Box und überfiel H. & I. mit der freudigen Nachricht, dass ich bei meiner Abreise am kommenden Tag bei ihnen kurz anhalten würde. Nicht nur, um mich nochmals von ihnen zu verabschieden, sondern um Jolanda endlich mitzunehmen.
Ihr könnt Euch die Überraschung und Freude der beiden sicher vorstellen! Bei der Fotosafari wenige Tage vorher wusste ich ja selbst noch nicht, dass unser Versprechen nun wahr werden würde!
Es war natürlich ein Wagnis, eine Katze mitzunehmen, ohne dass ich sie ein paar Tage in der Ferienwohnung beobachten und kennenlernen konnte. Aber ich habe sie bei meinen Besuchen immer gesehen, und sie ließ es auch ohne Weiteres zu, dass ich sie anfasste.
Latifa und ich waren uns daher einig, dass Jolandas Zukunftsaussichten dieses Wagnis wert sind. Somit stand nun auch die vierte Reisekatze fest.
H. & I. waren überglücklich und schrieben uns Jolandas Geschichte auf:
"Im Januar 2021 hatte ein Einheimischer und Facebook-Freund von H. dieses Foto gepostet und als Kommentar geschrieben, dass seine blinde Katze Vögel jagt.
H. bot an, dass wir unterstützen könnten, falls er Hilfe mit der blinden Katze bräuchte. Sie bekam nie eine Antwort.
Ein paar Wochen später, an einem regnerischen Nachmittag, sahen wir auf dem Rückweg von den Futterstellen eine Katze am Rand der Hauptstraße. Aus der Art, wie sie ging und den Kopf hielt, schlossen wir, dass das Tier blind war. Wir hielten an und nahmen die Katze mit ins Auto, um sie nach Hause zu bringen.
Sie war völlig unterernährt und mit Flöhen übersät. Dann erkannten wir, dass es jene war, die wir auf Facebook gesehen hatten. Wir haben alles Notwendige getan und innerhalb von 10 Tagen war die Katze ein völlig anderes Tier. Als sie kastriert wurde, habt Ihr ihr den Namen 'Jolanda' gegeben.
Wir haben sie das erste Mal gerettet und jetzt werdet Ihr es ein zweites Mal tun!"
Nun war das kleine Auto endgültig bis unters Dach voll mit Koffer, Rucksack, fünf Katzen und mir. Aber auf den letzten Kilometern bis zur Fähre kamen dann wirklich keine weiteren Katzen oder andere Überraschungen hinzu.
Die Fähre traf pünktlich ein.
Es war dieselbe wie auf der Hinreise. Da war zwar das Rangieren, bis alle Fahrzeuge von Mofa bis 40-Tonner ihren Platz fanden, eine lärmende und stinkende Sache. Aber das Deck selbst hatte auf der Ebene, wo Autos parkten, die auf dem Foto über dem Schriftzug ersichtlichen großzügigen Öffnungen in der Bordwand, so dass die Überfahrt eher ruhig und luftig vonstatten ging.
Ich hätte da eigentlich die Boxen bei geöffneten Fenstern im Auto lassen können.
Hätte es da nicht noch ein Fahrzeugdeck gegeben, das sich nicht über, sondern eine Etage tiefer hinter dem Schriftzug versteckte. Ohne Öffnungen oder irgendeine andere Belüftung außer in den wenigen Minuten, wo die Ladeklappe offensteht. Und genau da wurden alle hineingestopft, die von Andros ablegten.
Zum Glück parkte ich ganz vorn und nicht mittendrin, und die Fährleute waren so nett, mich noch zwei Meter vorwärts fahren zu lassen. So bekam ich die Türen weit genug auf, um die Boxen herauszuholen. Dann zweimal von ganz unten nach ganz oben durchs Schiff laufen und endlich, endlich konnten wir alle unsere Beine ausstrecken und eine ruhige Überfahrt genießen!
In Rafina angekommen, musste ich nur noch mit fünf Katzen vom Passagier- hinunter aufs Fahrzeugdeck kommen. Also erneut zweimal den Weg durchs Schiff gehen. Doch Rafina ist der letzte Hafen, den die Fähre ansteuerte, nachdem sie vorher auf Mykonos, Tinos und Andros Fahrgäste aufsammelte. Das Schiff war also knackevoll und alle standen Schlange an der einen Treppe.
Wie hätte ich beim zweiten Mal gegen diesen Strom anschwimmen sollen?
Gar nicht!
Die Fährleute waren wieder so rücksichtsvoll, dass ich die Minuten nutzen durfte, in denen die Treppe beziehungsweise die Rolltreppe zuerst nur für gebrechliche oder gehbehinderte Passagiere geöffnet wurde. Erst nachdem alle Sonderfälle einschließlich mir und meiner Reisegruppe unfallfrei das Passagierdeck verlassen hatten, öffnete die Fährmannschaft die Schleusen für die andrängenden Menschenmassen.
Der Taxifahrer für Hedwig wartete bereits am Kai. Ihn kannte ich bereits von einer vorherigen Überfahrt, so dass Hedwig routiniert umsteigen und zur Tierärztin weiterreisen konnte.
Ich machte mich mit meinen Reisekatzen auf den nur noch kurzen Weg in die auf der Hinreise schon gebuchte Unterkunft und genoss die abendliche Aussicht auf griechischem Festland.
Alle vier durften nacheinander für eine Weile aus ihren Boxen, um ein paar Häppchen zu futtern und sich wenigstens etwas durchkraulen zu lassen. Jolanda gab ich dafür ein wenig mehr Zeit, denn sie kam ja buchstäblich vom Regen in die Traufe und wusste so gar nicht, was mit ihr geschieht. Aber sie hat es in großer Ruhe über sich ergehen lassen!
Die Nacht war dementsprechend kurz und ich nach nur wenigen Stunden mit meinen Reisegefährten wieder unterwegs zum Flughafen. Aber auch da lief alles reibungslos ab. Der Flug war pünktlich und das Gepäckchaos auf dem Berliner Flughafen weniger schlimm als befürchtet, so dass sich meine Athener Reisegesellschaft...
... unbeschadet auf einem Berliner Gepäckwagen wiederfand.
Die Insassen selbst fanden es allerdings eher nur mittelprächtig.
Der kleine, unterwegs recht muntere Gioiello ist nun geschafft.
Eva zieht es vor, sich unter der Einlage zu verstecken.
Rossato möchte wissen, wann die Reise nun endlich mal vorbei ist.
Jolanda hält sich lieber etwas zurück.
Am Flughafen warteten bereits Gioiellos Adoptanten. Er kam gleich in sein neues Zuhause. Mit ihm reisten Eva und Jolanda, da deren Pflegestellen auf dem Weg lagen, und Rossato wurde von mir zu seiner Pflegestelle gefahren.
Dann endlich war auch ich wieder zu Hause. Dreieinhalb Wochen Griechenland lagen hinter mir - mit unerwarteten Katzenabenteuern im Familienurlaub auf Rhodos sowie bekannten Plätzen und Gesichtern sowie vielen neuen Eindrücken auf Andros.
Eine bunte, aufregende, auch emotional anstrengende Mischung aus schönen, hoffnungsvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Erlebnissen, die in dicht gedrängter Folge in kurzer Zeit auf mich einstürmten.
Also eigentlich eine ganz normale Andros-Reise...
Der komplette Reisebericht ist auch auf unserer Homepage zu finden:
Ein Vierer mit Zusatzkatze.
Euer Transpurrter
ANDROS-REISE SOMMER 2022
Kapitel 7: Ein altes Versprechen wird eingelöst.
Das nun folgende und letzte Kapitel des Reiseberichts wird noch einmal gut gefüllt sein mit Fotos sowie mit einem lange schon gegebenen Versprechen, dass wir endlich einlösen konnten.
Die Reise nähert sich ihrem Ende, es stehen die Reisevorbereitungen und die letzten Besuche an den Futterstellen an.
Gioiello durfte den Flur vor dem Badezimmer erkunden, denn sein Giardientest war (wie übrigens auch Evas Test) negativ. So hatte er noch etwas mehr Bewegungsfreiheit, bevor er bald in die Reisetasche einsteigt, denn für ihn hatte ich im Flugzeug einen Kabinenplatz gebucht.
Ich traf mich mit dem Einheimischen G. für einen Abschiedsplausch in einem Café direkt am Meer.
Er bekannte sehr freimütig, dass er früher der Fraktion der Kastrationsgegner angehörte, aber ebenso das Elend sah, das daraus resultierte. Wie wir wissen, hat er seine Meinung schon vor einiger Zeit geändert. Aber nicht nur das. Er versucht auch, seine Nachbarn und Bekannten vom Sinn der Kastrationen zu überzeugen. Wieder ein schöner Beweis dafür, was kontinuierliche Tierschutzarbeit bewirken kann!
Er sandte mir dann noch aktuelle Fotos von Frixos (@CasaLea), dem ersten Kastrakater dieser Reise.
Irgendwann wurde es auch diesmal Zeit für eine letzte Rundfahrt an die Futterstellen...
Futterstelle 1
Medea und Platon (@CasaLea).
Satt und faul liegen unsere Androskatzen herum und blinzeln mir ein "Auf Wiedersehen" zu.
Medea und Mirion (@Hausdrachen).
Auf der Mauer Emely (@Hesto) und der schwarze Neue, in der Wiese Atum (@Mäusele), Medea, Mirion und ganz hinten Platon.
Auf Wiedersehen... Doch irgendwann bleiben alte Bekannte fort. Beispielsweise sah ich Lars-Ole nicht, jedoch meinte A. (2), dass er nicht immer da und durchaus länger abwesend ist. Ich hoffe, dass sie recht behält. Thorin (@Perron) vermissen wir seit ungefähr einem Jahr, Hyazinth (@Dudler) sah ich zuletzt auf meiner vorherigen Reise im Oktober 2021.
Wir wissen in den allermeisten Fällen nicht, was aus ihnen wurde. Doch wir wissen, dass sie, solange sie da sind, zu den wenigen glücklichen Streunern gehören, die beobachtet, dank Eurer Spenden gut versorgt und im Notfall auch medizinisch betreut werden können!
Ich selbst halte mich an einer winzigen Hoffnung fest, die ich bei Hyazinth hege und die vielleicht auch auf andere zutrifft.
Wie gesagt, ich sah ihn im vergangenen Oktober. Aber unser Zusammentreffen war sehr merkwürdig. Bis dahin war er ständiger Gast an der Futterstelle und immer mittendrin. Doch damals lief er mir abseits über den Weg. Er sah sehr gut aus und schien nicht sonderlich interessiert daran zu sein, mir zu folgen, um Futter zu bekommen. Er kam dann in den Tagen darauf zwar öfter vorbei, aber ich hatte den Eindruck, dass die Futterstelle nicht mehr der Mittelpunkt seines Lebens war.
Was mir auf dieser Reise im Gegensatz zu den vorherigen außerdem auffiel: im Ort leben natürlich nicht nur Katzen an den Futterstellen, sondern auch bei den Einheimischen selbst. Doch sie sehen besser aus als früher, und es stehen hier und dort Futterteller, wo ich vorher keine sah.
Vielleicht hat Hyazinth im vergangenen Herbst irgendwo ein Zuhause gesucht und irgendjemand fand Gefallen an diesem hübschen und freundlichen Kater. Und vielleicht fand auch Thorin ein ruhiges Plätzchen. Möglicherweise nur ein kleiner törichter Wunsch meinerseits, aber er macht diese Ungewissheit ein wenig erträglicher.
Futterstelle 2
Hier kam ich zur unpassenden Zeit an und sah deshalb nur Amy I...
... und Scotty.
private Futterstelle bei S.
Dafür gab es bei S. einen größeren Auflauf und einige bisher nicht abgelichtete Katzen.
Gleich zu Beginn zwei der bei Euch so beliebten Wimmelbilder. Diesmal spare ich mir die Beschriftung - es kommen alle noch einzeln ins Bild.
Und nun "en détail":
Eleni (@petras)
Kitty (@2juli1921 / Barbara Meier)
Kalea (@Jana)
Katia (@rübe), auf dieser Reise noch nicht gesehen.
Ebenso sah ich Hektor...
... und Neila bisher nicht.
Rubini (@Muddi)
Luzifer
Nochmals Rubini und im Hintergrund Mina (@Willi2014).
Rubini ist irgendwie sehr präsent...
Rubini und Tebetan.
Teddy, Rubini und Luzifer.
Mina, Teddy und Luzifer.
Zum Schluss noch die drei Kastrakatzen dieser Reise, deren OP-Narben allesamt gut verheilen:
Athina
Gracie
Cariba
Athina und Gracie.
Und noch ein kleines Wimmelbildchen mit Athina, Rubini, Mina und Luzifer.
Futterstelle 3
Miss Meier (@2juli1921 / Barbara Meier) und Grigio (@Tuppes).
König Timos (@cyber-cat) begleitet mich noch ein kleines Stück auf der Mauer entlang.
Dann heißt es erneut Abschied von unseren liebenswerten Streunern zu nehmen, so lange ich diesen Moment auch hinauszögern möchte.
Doch viel Zeit zum Grübeln habe ich nicht. Koffer sind zu packen, die Ferienwohnung möchte ich in einem ordentliche Zustand übergeben, ...
... Rossato (@Tuppes) nimmt noch einen Schluck, ...
... und es gelingt mir, Hedwig (@Miss_Chaos) ohne Verletzungen bei beiden Beteiligten in die Box zu komplimentieren.
Schließlich sind die Vorbereitungen für die Rückfahrt abgeschlossen und alle Reisekatzen sitzen in ihren Boxen.
Alle Reisekatzen?
Nein!
Im vierten Kapitel zeigte ich Euch ein Foto der blinden Jolanda (@Beckerlie), die bei H. & I. lebt.
Von ihr handelt unser lange gegebenes Versprechen.
Jolanda verbrachte all ihre Zeit im "Blindenzimmer", dass die beiden eingerichtet hatten. Eine eher ruhige und zurückhaltende Katze. H. & I. fragten uns bereits damals, ob wir Jolanda eine Zukunft in Deutschland bieten könnten.
Das konnten wir freilich zusichern, aber nicht sagen, wann das sein wird. Immer wieder kam sie auf unsere Reiseliste, doch immer wieder musste sie ihren Platz für größere Notfälle räumen. Was uns dabei sehr bedrückte, war der Umstand, dass coronabedingt kaum Plätze für Tiere im Flugzeug frei waren, obwohl ich Monate im Voraus meine Flüge buchte und immer wieder versuchte, ein Ticket nachzubuchen, auch noch während der Reisen. Allein dadurch konnten wir unsere Kapazitäten nicht voll ausschöpfen und Jolandas Ausreise rückte immer weiter in die Ferne.
Jolanda war längst auf eine Reise mit Chip, Impfung und Tests vorbereitet. Sie saß gewissermaßen schon die ganze Zeit auf gepackten Koffern.
Diesmal jedoch war uns das Glück hold. Ich konnte ein viertes Katzen-Flugticket ergattern, kaufte noch am vorletzten Tag eine flugtaugliche Box und überfiel H. & I. mit der freudigen Nachricht, dass ich bei meiner Abreise am kommenden Tag bei ihnen kurz anhalten würde. Nicht nur, um mich nochmals von ihnen zu verabschieden, sondern um Jolanda endlich mitzunehmen.
Ihr könnt Euch die Überraschung und Freude der beiden sicher vorstellen! Bei der Fotosafari wenige Tage vorher wusste ich ja selbst noch nicht, dass unser Versprechen nun wahr werden würde!
Es war natürlich ein Wagnis, eine Katze mitzunehmen, ohne dass ich sie ein paar Tage in der Ferienwohnung beobachten und kennenlernen konnte. Aber ich habe sie bei meinen Besuchen immer gesehen, und sie ließ es auch ohne Weiteres zu, dass ich sie anfasste.
Latifa und ich waren uns daher einig, dass Jolandas Zukunftsaussichten dieses Wagnis wert sind. Somit stand nun auch die vierte Reisekatze fest.
H. & I. waren überglücklich und schrieben uns Jolandas Geschichte auf:
"Im Januar 2021 hatte ein Einheimischer und Facebook-Freund von H. dieses Foto gepostet und als Kommentar geschrieben, dass seine blinde Katze Vögel jagt.
H. bot an, dass wir unterstützen könnten, falls er Hilfe mit der blinden Katze bräuchte. Sie bekam nie eine Antwort.
Ein paar Wochen später, an einem regnerischen Nachmittag, sahen wir auf dem Rückweg von den Futterstellen eine Katze am Rand der Hauptstraße. Aus der Art, wie sie ging und den Kopf hielt, schlossen wir, dass das Tier blind war. Wir hielten an und nahmen die Katze mit ins Auto, um sie nach Hause zu bringen.
Sie war völlig unterernährt und mit Flöhen übersät. Dann erkannten wir, dass es jene war, die wir auf Facebook gesehen hatten. Wir haben alles Notwendige getan und innerhalb von 10 Tagen war die Katze ein völlig anderes Tier. Als sie kastriert wurde, habt Ihr ihr den Namen 'Jolanda' gegeben.
Wir haben sie das erste Mal gerettet und jetzt werdet Ihr es ein zweites Mal tun!"
Nun war das kleine Auto endgültig bis unters Dach voll mit Koffer, Rucksack, fünf Katzen und mir. Aber auf den letzten Kilometern bis zur Fähre kamen dann wirklich keine weiteren Katzen oder andere Überraschungen hinzu.
Die Fähre traf pünktlich ein.
Es war dieselbe wie auf der Hinreise. Da war zwar das Rangieren, bis alle Fahrzeuge von Mofa bis 40-Tonner ihren Platz fanden, eine lärmende und stinkende Sache. Aber das Deck selbst hatte auf der Ebene, wo Autos parkten, die auf dem Foto über dem Schriftzug ersichtlichen großzügigen Öffnungen in der Bordwand, so dass die Überfahrt eher ruhig und luftig vonstatten ging.
Ich hätte da eigentlich die Boxen bei geöffneten Fenstern im Auto lassen können.
Hätte es da nicht noch ein Fahrzeugdeck gegeben, das sich nicht über, sondern eine Etage tiefer hinter dem Schriftzug versteckte. Ohne Öffnungen oder irgendeine andere Belüftung außer in den wenigen Minuten, wo die Ladeklappe offensteht. Und genau da wurden alle hineingestopft, die von Andros ablegten.
Zum Glück parkte ich ganz vorn und nicht mittendrin, und die Fährleute waren so nett, mich noch zwei Meter vorwärts fahren zu lassen. So bekam ich die Türen weit genug auf, um die Boxen herauszuholen. Dann zweimal von ganz unten nach ganz oben durchs Schiff laufen und endlich, endlich konnten wir alle unsere Beine ausstrecken und eine ruhige Überfahrt genießen!
In Rafina angekommen, musste ich nur noch mit fünf Katzen vom Passagier- hinunter aufs Fahrzeugdeck kommen. Also erneut zweimal den Weg durchs Schiff gehen. Doch Rafina ist der letzte Hafen, den die Fähre ansteuerte, nachdem sie vorher auf Mykonos, Tinos und Andros Fahrgäste aufsammelte. Das Schiff war also knackevoll und alle standen Schlange an der einen Treppe.
Wie hätte ich beim zweiten Mal gegen diesen Strom anschwimmen sollen?
Gar nicht!
Die Fährleute waren wieder so rücksichtsvoll, dass ich die Minuten nutzen durfte, in denen die Treppe beziehungsweise die Rolltreppe zuerst nur für gebrechliche oder gehbehinderte Passagiere geöffnet wurde. Erst nachdem alle Sonderfälle einschließlich mir und meiner Reisegruppe unfallfrei das Passagierdeck verlassen hatten, öffnete die Fährmannschaft die Schleusen für die andrängenden Menschenmassen.
Der Taxifahrer für Hedwig wartete bereits am Kai. Ihn kannte ich bereits von einer vorherigen Überfahrt, so dass Hedwig routiniert umsteigen und zur Tierärztin weiterreisen konnte.
Ich machte mich mit meinen Reisekatzen auf den nur noch kurzen Weg in die auf der Hinreise schon gebuchte Unterkunft und genoss die abendliche Aussicht auf griechischem Festland.
Alle vier durften nacheinander für eine Weile aus ihren Boxen, um ein paar Häppchen zu futtern und sich wenigstens etwas durchkraulen zu lassen. Jolanda gab ich dafür ein wenig mehr Zeit, denn sie kam ja buchstäblich vom Regen in die Traufe und wusste so gar nicht, was mit ihr geschieht. Aber sie hat es in großer Ruhe über sich ergehen lassen!
Die Nacht war dementsprechend kurz und ich nach nur wenigen Stunden mit meinen Reisegefährten wieder unterwegs zum Flughafen. Aber auch da lief alles reibungslos ab. Der Flug war pünktlich und das Gepäckchaos auf dem Berliner Flughafen weniger schlimm als befürchtet, so dass sich meine Athener Reisegesellschaft...
... unbeschadet auf einem Berliner Gepäckwagen wiederfand.
Die Insassen selbst fanden es allerdings eher nur mittelprächtig.
Der kleine, unterwegs recht muntere Gioiello ist nun geschafft.
Eva zieht es vor, sich unter der Einlage zu verstecken.
Rossato möchte wissen, wann die Reise nun endlich mal vorbei ist.
Jolanda hält sich lieber etwas zurück.
Am Flughafen warteten bereits Gioiellos Adoptanten. Er kam gleich in sein neues Zuhause. Mit ihm reisten Eva und Jolanda, da deren Pflegestellen auf dem Weg lagen, und Rossato wurde von mir zu seiner Pflegestelle gefahren.
Dann endlich war auch ich wieder zu Hause. Dreieinhalb Wochen Griechenland lagen hinter mir - mit unerwarteten Katzenabenteuern im Familienurlaub auf Rhodos sowie bekannten Plätzen und Gesichtern sowie vielen neuen Eindrücken auf Andros.
Eine bunte, aufregende, auch emotional anstrengende Mischung aus schönen, hoffnungsvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Erlebnissen, die in dicht gedrängter Folge in kurzer Zeit auf mich einstürmten.
Also eigentlich eine ganz normale Andros-Reise...
Der komplette Reisebericht ist auch auf unserer Homepage zu finden:
Ein Vierer mit Zusatzkatze.
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Cats at Andros e.V. - Unsere Pflegekatzen
Cats at Andros e.V. - Unsere Vermittlungskatzen
Re: Cats at Andros - das Inselkatzenprojekt
Ich bin immer wieder sprachlos, wenn ich Deine Reiseberichte lese
Mit 5 Katzen auf der Fähre und 4 Katzen im Flieger , ganz zu schweigen von Deinem Tagesprogramm und all den Widrigkeiten während der Reise.
Dafür genießen wir hier dann die Bilder von zufriedenen und gut versorgten Katzen
Für alle Reisekatzen hoffe ich, dass sie sich inzwischen gut eingelebt haben und bald ihr Für-Immer-Zuhause finden
Mit 5 Katzen auf der Fähre und 4 Katzen im Flieger , ganz zu schweigen von Deinem Tagesprogramm und all den Widrigkeiten während der Reise.
Dafür genießen wir hier dann die Bilder von zufriedenen und gut versorgten Katzen
Für alle Reisekatzen hoffe ich, dass sie sich inzwischen gut eingelebt haben und bald ihr Für-Immer-Zuhause finden
Patin der Andros-Katzen Sia, Elaia, Nerida, Gaia, Timos, Kalomoira, Talia, Liakada, Liara, Zoi, Diona, Philis, Sammy, Lousi, Simba, Selena, Sevi, Leon
Meine Fellnasen
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