Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

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Tiedsche
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Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Seit letzter Woche tobt hier scheinbar ein mehr oder weniger großer Meine, deine, unsere Katze - Krieg.
Das ganze ist ein echtes Dilemma und ich weiß gar nicht auf welcher Seite ich stehe...doch, eigentlich schon, auf der Seite des Katers. Dem wird es jetzt in Zukunft hoffentlich besser gehn, weil er jetzt die Chance auf ein langes entspanntes Katerleben haben wird.

Aber von vorn - ich bin nämlich gespannt wie ihr die Geschichte bewertet :cool:
Achtung wird lang, damit man alle Seiten beleuchtet bekommt

In den letzten 2-3 Jahren habe ich sicher immer mal meinen Gartenkater erwähnt und gezeigt.
Ein besonders hübsches unverwechselbares Kerlchen (creme mit orangen Augen), was eventuell wichtig wird.
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Die Nachbarn haben ihn und seine Schwester mit ca 8 Wo aus Kroatien mitgebracht. Ab der 12 Wo turnten die Zwei draußen rum, an der Strasse und gerne bei uns am Kiosk an der 4spurigen Strasse, weil da Menschen waren. Die Zwerge haben Anschluß gesucht und die Besitzer waren immer weg. Die haben im Schnee auf der Strasse gespielt und die Autos mußten warten bis sie dort weggegangen sind. :schwindlig:
(Ich hab dem Mädel/der Besitzerin lt und deutlich gesagt, dass die Katzen zu jung für Freigang sind....keine Chance, die müssen das lernen. ) Würde ich nicht neben ihnen wohnen, hätte ich sie damals sicher eingepackt und mitgenommen (sehr zutraulich), weil ich ihnen keine Überlebenschance eingeräumt habe. Auf die Idee ist wohl auch jemand anders gekommen, denn das Mädel war schnell verschwunden und es gab ein Gerücht wer sie in etwa mitgenommen haben könnte...aber sie tauchte nicht mehr auf. Die Besitzer haben sie lang gesucht (per Zettel usw). Mit der Hoffnung, dass sie nicht verunfallt ist fand ich die Aktion super, denn: sie wäre sicher schon xmal tragend von ihrem Bruder bis heute. Kastrieren und impfen und Tierarzt braucht kein Katz, zumindest keine kroatische Katze von kroatischen Menschen Flirt-Glubsch

So allein war dem Kater natürlich langweilig und er war nur noch an der Hauptstrasse unterwegs :heul:
Ich habe versucht ihn immer mit in den Garten zu nehmen und zu beschäftigen. Die direkten Nachbarn der Besitzer wurden die eigentliche Anlaufstelle von Katerchen. Die Besitzer waren zwar sauer, aber so what :fuck: Wer sich nicht kümmert muß sich nicht wundern, wenn Katerchen sich was besseres sucht. Dort wird er geliebt, von Zecken befreit, seine Wunden werden verarztet, aber das wars....er ist weder geimpft noch gechipt, noch kastriert :roll:
Katerchen wuchs also heran und seit diesem Jahr ist er Kater und nur unterwegs und komplett demoliert.
Die Besitzer haben ne neue Katze weil Kater abgewandert ist. Die Pfleger sind der Meinung er hat sich für ein wildes Leben entschieden, weil er kaum heimkommt und nur schreit und gleich wieder abhaut.
Die sind lieb, haben aber Null Ahnung.
Ich habe ihr erklärt wasmit dem Kater los ist und was sie tun muß - vor Monaten.
Sie hat die Erlaubnis den Kater impfen zu lassen, zu chippen und zu kastrieren. Weil sie sicher wissen will wo er ist ist chippen wichtig für sie, weil sie den Kater wirklich liebt. Sie schafft es aber nicht den Kater einzutüten, wenn er kurz vorbeischaut, weil weil und weil :makrel: Und sie weiß nicht wie sie ihn vor und nach dem kastrieren aufbewahren soll.... Was anstrengend :unschuld:
Vorschläge gabs diverse. Ich hab ihr schon angeboten, dass ich ihn fange wenn ich ihn sehe und das darf.....paßte dann nicht weil sie gerade keine Zeit hatte. usw usw
Stand vor ner Woche: Der Kater sieht aus, wie ein unkastrierter Kater im besten Alter halt aussieht, und passiert ist nix.
Mehr als stichelnde Bemerkungen habe ich schon nicht mehr gemacht zB "Wenn der nicht bald kastriert wird, überlebt der das Jahr nicht mehr oder ist weg!!!!!" (Ist für sie eine furchtbare Vorstellung, führt aber auch zu nix)

Neuste Entwicklung:
Gestern klingelt sie und erzählt mir völlig außer sich, dass der Kater von einer Frau von einem Katzenverein eingetütet und gechipt und kastriert worden ist :alte: und die den nicht wieder rausrücken.
Ich hab von oben nur frohlockt: Endlich, ich freu mich für den Kater. Das wurde Zeit! :flirty: Sie kennt ja meine Meinung dazu. Der Kater war wahrscheinlich bei der Dame auch häufiger Gast und sie konnte es auch nicht mehr ansehen, dass er immer schlimmer aussah.
Nach der Kastra hat sie ihn mit Funkhalsband wieder raus gelassen und damit tanzte er dann hier wieder an. Sie haben es abgemacht und sich mit der Dame in Verbindung gesetzt.
Und damit nimmt das Drama seinen Lauf. Alle sind komplett außer sich. Besitzer und Pfleger, weil ihr Kater geklaut wurde. Die Dame, weil der Kater komplett verwahrlost aussah. Die haben sich alle gestritten wie die Kesselflicker.
Letzter Stand: Der Kater wurde wohl innerhalb des Vereins der Gruppe weitergereicht und kommt nun natürlich auch nicht mehr auf Stippvisite. Zuletzt wurde der Kater beim örtlichen TA abgegeben und natürlich hat sie ihn dort auch wieder abgeholt, weil sie die Chipnr. angegeben hat.

Sooo, das ist eindeutiger Diebstahl mit Verschleppung. So sehr ich mich freue, dass der Kater endlich kastriert wurde und jetzt vielleicht auch in brauchbaren Händen landet. Das geht mir zu weit. Der Kater gehört schon lange den Nachbarn der Besitzer. Die behandeln ihn gut. Er würde auch tierärztlich versorgt und offiziell als ihr Eigentum überschrieben. Der Kater mag diese Leute sehr. Die Frau ist immer Zuhause.
Und die Kastra ist ja jetzt zum Glück erledigt und die Kosten würden sie übernehmen.
Das ist kein Grund diesen Leuten den Kater wegzunehmen!!!!!

Die waren nur einfach nicht in der Lage diese Kastra und Co auf die Reihe zu kriegen.
Sie wollte sich auch schonmal Hilfe im Tierheim suchen, weil Kater weg oder allgemeine Infos....die Hilfe war, dass sie die Frau am Telefon zur Sau gemacht haben, dass sie nen unkastrierten Kater hat ohne die Geschichte zu kennen. Auch sehr hilfreich :roll: )

Ich habe ihnen jetzt gesagt, sie müssen auf jeden Fall Anzeige erstatten, damit sie überhaupt ne Handhabe haben. Hier gibt es viele Leute, die bezeugen können, wem der Kater gehört. Kittenfotos wird die neue Halterin auch nicht haben. Nur weil sie ihren Chip in der Katze hat wird ein gestohlenes Tier ja nicht ihr Eigentum.
So wunderbar wie ich die Kastraaktion find, das geht jetzt alles zu weit (in Kassel gibts übrigens ne Kastrapficht).

Vermutlich werden die Pfleger vom Kater das mit der Anzeige und weiteren Schritten auch nicht auf die Reihe kriegen, ist ja noch aufwendiger als ne Kastra.
Dem Kater wünsche ich einfach, dass er jetzt ein gutes Leben hat, egal wo :cool:

Jetzt bin ich gespannt was ihr davon haltet.
Ist so eine Aktion im Namen des Tierschutzes gerechtfertigt? (Kastra und Verschleppung)
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von rlm »

Die jenigen die das Katerchen haben kastrieren lassen, konnten ja seinem Zustand nach zu urteilen davon ausgehen, er ist ein Katerchen ohne ein Zuhause. Dass er versorgt und kastriert wurde, in diesem Fall ''ja'', einfach zum Wohle des Tieres. Doch sollte der Kater definitiv wieder zurück gegeben werden. Was man sich da anmaßt, finde ich heftig. Anders würde ich es sehen, wenn er im alten zu Hause gar nicht versorgt oder schlecht behandelt worden wäre.
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Hesto
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Hesto »

rlm hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 14:07
Die jenigen die das Katerchen haben kastrieren lassen, konnten ja seinem Zustand nach zu urteilen davon ausgehen, er ist ein Katerchen ohne ein Zuhause. Dass er versorgt und kastriert wurde, in diesem Fall ''ja'', einfach zum Wohle des Tieres. Doch sollte der Kater definitiv wieder zurück gegeben werden. Was man sich da anmaßt, finde ich heftig. Anders würde ich es sehen, wenn er im alten zu Hause gar nicht versorgt oder schlecht behandelt worden wäre.
Da bin ich ganz bei Dir.... aber wenn die Nachbarn die Kastra nicht gebacken bekommen, wie sieht das aus wenn der Kater krank ist? Natürlich trotzdem keine Rechtfertigung den Kater einfach zu behalten.
Liebe Grüße von Heike und...
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Hesto hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 14:10
Da bin ich ganz bei Dir.... aber wenn die Nachbarn die Kastra nicht gebacken bekommen, wie sieht das aus wenn der Kater krank ist? Natürlich trotzdem keine Rechtfertigung den Kater einfach zu behalten.
Der Einwand ist gut.
Da mache ich mir keine Sorgen. Die haben bis dato 2 Hundeopas gehabt. Der Yorki ist gerade erst eingeschläfert worden, der Cocker 2 Jahre vorher.
Die Hunde waren immer bestens tierärztlich versorgt. Problem war immer nur das ungeklärte Eigentumsverhältnis und die fehlende Ahnung was Katzen betrifft.

Habt ihr noch Ideen wie man an die Katze wieder rankommt. Die Finderin geht nicht mehr ans Telefon und stellt sich tot.
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von rlm »

Hesto hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 14:10
Da bin ich ganz bei Dir.... aber wenn die Nachbarn die Kastra nicht gebacken bekommen, wie sieht das aus wenn der Kater krank ist? Natürlich trotzdem keine Rechtfertigung den Kater einfach zu behalten.
Das stimmt natürlich, es ist schwer genau das Richtige zu tun. Aber er hat ja, im Vergleich zu unzähligen anderen Katzen die gar nichts haben, zumindest jemand der sich überhaupt kümmert.

Einfach irgendetwas behalten finde ich nicht gut.

Hinzugefügt nach 1 Minute 3 Sekunden:
Tiedsche hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 14:15
Habt ihr noch Ideen wie man an die Katze wieder rankommt. Die Finderin geht nicht mehr ans Telefon und stellt sich tot.
Auch wenn jemand anderes mit anderer Telefonnummer anruft?
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Das weiß ich nicht. Ich denke nur, dass sie ihre Meinung vom gequälten Kater hat und es nix nutzt, wenn da noch ein Privatmensch anruft. Und TS- Menschen können manchmal auch ganz schön schräg sein, wenn die sich mal festgebissen haben :tuete:
Ich weiß nur nicht in wieweit die Polizei da handelt/handeln kann und will...
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Hesto »

hmmm E-Mailanfrage an die Polizei stellen?
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von rlm »

Tiedsche hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 14:33
Das weiß ich nicht. Ich denke nur, dass sie ihre Meinung vom gequälten Kater hat und es nix nutzt, wenn da noch ein Privatmensch anruft. Und TS- Menschen können manchmal auch ganz schön schräg sein, wenn die sich mal festgebissen haben :tuete:
Ich weiß nur nicht in wieweit die Polizei da handelt/handeln kann und will...
Du als in dem Fall relativ neutrale Person und mit den ganzen Miterlebten könntest es vielleicht mal probieren, ob da was im Guten zu regeln ist. ;-)

Mit der Polizei das ist eine gute Frage. Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn der Beamte will, etwas in die Wege leiten kann. Wieweit man dann wirklich kommt wenn nciht eingelenkt wird, ist die andere Sache.
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Ich hatte gestern schon mal im internet nach dem verein ( lt angabe ) gesucht und dem namen, den sie mir gegenen hat, weil ich auch dachte vielleicht kann ich irgendwie vermitteln. Aber ich finde den namen nicht...zumindest nicht im zusammenhang mit dem verein.
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EmilPhil
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von EmilPhil »

Die Dame vom TS sieht ein verwahrlostes Tier, du ein schlecht versorgtes Tier mit Anlaufstelle, wo er geliebt wird, die Pflegenden einen wilden Kater und sich selbst als Anlaufstelle, die Besitzer einen Kater, der nicht bei ihnen leben will.
Die Crux sehe ich darin, dass die Pflegenden sich eben nicht gekümmert haben.
Ehrlich gesagt, ich kann da ausnahmsweise die Leute vom TS verstehen. Es war doch ausreichend Zeit, sich um das Tier zu kümmern. Unwissenheit ist keine Entschuldigung, es gibt das Internet, es gibt TÄ, es gibt den TS... Es hätte sogar tatkräftige Unterstützung durch dich gegeben. Letztlich war es wohl auch Bequemlichkeit. Und wie du schon sagtest: Der kleine Kerl hätte das so wohl nicht lange überlebt...
Klar ist es doof, dass das Tier jetzt fort ist, verstehe ich. Trotzdem: Auch wenn die Hunde gut versorgt waren, der Kater war es eindeutig nicht.

Fundunterschlagung/ Diebstahl war es wohl trotzdem. Aber dem Katerchen kommt es hoffentlich zu Gute. So oder so.
"They’re currently in an alien terrain surrounded by millions of the most vicious creatures on planet. Humans.“
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Kristanca
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Kristanca »

Polizei. Sie sollten allerdings nachweisen können, dass der Kater wirklich ihnen gehört. Das sollte mit Fotos eigentlich problemlos möglich sein.

Die Kastra kann ich noch nachvollziehen, den Diebstahl nicht. Und nix anderes ist das.
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Tiedsche
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Gar keine Frage, für den Kater war es DIE Rettung und darüber bin ich echt froh. Das ist ein absoluter Schatzekater und deshalb noch 3x unbegreiflicher dass er erst so runterkommen mußte.
Ja, ich verstehe die Katzendame auch. Hätte ich genau so gemacht, wenn der Kater häufiger bei mir aufgeschlagen wäre in dem Zustand.
Aber ihn verschwinden zu lassen geht nicht. Er ist jetzt kastriert und dreht seine Runden und dafür danke.. Letztendlich wäre er da geblieben wo es ihm am besten gefällt oder hätte sich an x Stellen versorgen lassen. Mein, dein, unser ist jetzt einfach überflüßig. Und wegschaffen kriminell.
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Susi Sorglos »

Ich finde es gut , daß endlich jemand gehandelt hat. Ich würde den Kater dort auch nicht mehr hingeben, und das , obwohl ich die ganze Geschichte kenne und die anderen nicht.

Und wenn es dort eine Kastrapflicht gibt, muß sie , meiner Meinung nach auch noch eine Strafe bekommen.

Ein Tier zu lieben und zu halten , bedeutet nun mal auch Verantwort für das Tier zu übernehmen.

Diese Geschichte hat mit Tierliebe , mMn nichts zu tun.
Liebe Grüße

Susann

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neko
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von neko »

Mh, das ist schwierig, aber ein ganz wichtiger Satz steht ziemlich am Ende: Kassel hat eine Kastrapflicht.

Wie ist die denn genau in Kassel geregelt?
Meistens geht das so in Richtung: Freigänger müssen kastriert und markiert und registriert sein (Tattoo oder Chip). Anderweitig macht sich der Besitzer strafbar und hat x€ als Strafzahlung zu erwarten, bzw. nach Anzeige so und so lange Zeit das Tier entsprechend der Verordnung zu versorgen, und wenn das nicht passiert gibts die Strafe + Zahlung der Fanganktion und Kastration/Markierung/Registrierung des Tieres durch entsprechend beauftragte Personen.

Persönlich würde ich auch sagen: Die Tierschutz-Dame hat sich da mindestens der Fundunterschlagung schuldig gemacht. Denn sie scheint ja keine Fundmeldung zu dem Kater rausgegeben zu haben (nimmt je nach Verwaltung das Ordnungsamt/Polizei oder bei unkastrierten Freigängern bei euch evtl. das VetAmt an).
Sie scheint ja auch so nah zu wohnen, dass sie vorher gewusst haben musste, dass der Kater mindestens mit Futter versorgt wird, oder?
Wenn ja, dann hätte sie das Gespräch suchen sollen. Wenn die Fütterer das mit der Kastra nicht auf die Reihe bekommen, dann anbieten dass zu übernehmen und sie zahlen "nur".
Oder aber das jeweilig zuständige Amt verständigen, die sich dann darum kümmern indem sie entsprechend Strafgeld oder Verwarnungen aussprechen... was man in einem ersten Gespräch auch hätte verklickern können, damit die Fütterer mal in die Hufe kommen.

Ja, es ist gut, dass der Kater jetzt kastriert ist, aber ich finde auch dass er den Fütterern zurückgegeben werden sollte. Mit einem kleinen Vertrag, wo drin steht, sollten sich die Besitzer nicht medizinisch um den Kater kümmern, dass er dann doch woanders hinkommt. (Wobei sowas theoretisch nur von Amts-wegen wirklich juristischen Bestand hätte. Bei manchen Menschen reicht aber einfach auch die schriftliche Abmachung, damit sie den letzten "Schubs" bekommen sich gut zu kümmern). Und warum nicht auch reinschreiben, wenn die Fütterer nicht fähig sind die Versorgung zu übernehmen, dass sie den TS um Hilfe bitten, der dann z.B. das Tier zum TA bring und zurück.

Die Besitzer... also die ersten, denen er weggelaufen ist sind eigentlich keine Besitzer mehr. Mein Wissensstand ist: Wer die Katze füttert ist Besitzer. Und hat sich somit an die Pflichten die ggf. vorgeschrieben sind zu halten.

Es ist ein zweischneidiges Schwert, wenn die Fütterer jetzt Anzeige erstatten, denn es kann sein, dass sie dann auch noch eine Strafe nachzahlen müssen. Aber eventuell ja auch nicht, da der TS anscheinend nicht den offiziellen Weg gegangen ist, wo der Tierbesitzer erst einmal verständigt werden muss, soweit er bekannt ist. Und der Kater ist in der Gegend ja anscheinend wirklich sehr bekannt und man wusste wo er hingehört.

Das Tier jetzt einfach nicht mehr rausrücken geht garnicht. Das ist Fundunterschlagung/Diebstahl ggf. auch Sachbeschädigung (Kastra etc.), da ja wohl der offizielle Kastra-verordnungs-behörden-weg nicht gegangen wurde.

Dass die Dame sich totstellt ist unterste Schublade. Zur Not müsste man mit Hilfe von Polizei oder Streitschlichtern versuchen ein Gespräch zu erzwingen.
Was Licht ins Dunkel bringen könnte, wäre beim Vet-amt anfragen wie denn mit der Kastraverordnung umgegangen wird, wer denn beauftragt wird/ist, wenn es um Einfangaktionen geht und ob die TS-Dame da dazu gehört. Und ob von Behördenseite Verwarnungen gegenben werden mit Zeiträumen, damit der Besitzer den jeweiligen "Mangel" abstellen kann, oder wie üblicherweise vorgegangen wird.
So könnte man auch Erfahren, ob sie wirklich einem Verein angehört oder sich das nur ausgedacht hat und man weiss dann wie von offizieller Seite gearbeitet wird.
Aber natürlich auch da: Es könnte schlafende Hunde wecken und das Vetamt noch eine Strafe aussprechen, oder aber die helfen einem sogar, den Kater wiederzubekommen.
Nur weil es eine Kastra-verordnung gibt, heisst das nicht, dass jedes unkastrierte Tier von jetzt auf gleich weggefangen werden kann.

Eine echt verfahrene Situation, aber ich hoffe es kann doch noch zur einer guten Lösung kommen. (Übrigens: in einem TS-Verein wird eigentlich immer erst mal überlegt wie man vorgeht und wenn diese Dame da z.B. einen Alleingang gemacht hat, kann es sein, dass sich der Verein in dem Fall nicht hinter sie stellt und das Tier zurück gibt. Evtl. weiss der restliche Verein garnicht, was sie getan hat.)

Würde man diesen Fall vor Gericht ausfechten wollen... ich habe keine Ahung was bei rauskommen würde. Es sind von beiden Seiten Fehler gemacht worden und in wie weit da vorher jetzt schon Behörden involviert waren und in wie fern die Kastraverordnung umgesetzt wird... da gibt es so viele Faktoren.

PS: Eins würde mir noch einfallen:
Einen Brief mit Einschreiben + Rückschein an die TS-Dame schicken mit der Verhandlungsbasis, dass die Fütterer natürlich für alle bisher entstandenen Kosten (OP, Futter, Streu) aufkommen und sich per Vertrag verpflichten, sollten sie wieder Probleme haben ihn zum TA zu bringen, dass sie dann nicht warten, sondern gleich jemanden (ggf. vom Verein) um Hilfe bitten, damit das Tier schnellstmöglich versorgt werden kann.

So kann man, wenn es zu einem offiziellen Schlichtungsgespräch kommt wenigstens nachweisen, dass man dieses Angebot gemacht hat und wie und ob die TS-Dame drauf reagiert hat.

Hinzugefügt nach 8 Minuten 9 Sekunden:
Susi Sorglos hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 20:21
Ich finde es gut , daß endlich jemand gehandelt hat. Ich würde den Kater dort auch nicht mehr hingeben, und das , obwohl ich die ganze Geschichte kenne und die anderen nicht.

Und wenn es dort eine Kastrapflicht gibt, muß sie , meiner Meinung nach auch noch eine Strafe bekommen.

Ein Tier zu lieben und zu halten , bedeutet nun mal auch Verantwort für das Tier zu übernehmen.

Diese Geschichte hat mit Tierliebe , mMn nichts zu tun.
Ah ok, du hast mehr Infos.

Das mit der Strafe ist halt so eine Sache: Ja, ich hätte kein Problem, wenn die jetzt noch käme.
Aber: je nach Kastraverordnung muss "der Missstand" ja erst mal beim Besitzer angemahnt werden. Und wenn der Schritt unterlassen worden ist, dann geht das so nicht, dass der Kater vom TS weggefangen wird und noch nicht mal angeboten wird, ihn wieder nach entsprechender Kostenerstattung zurückzugeben.

Gerade in Gegenden, wo es so eine Verordnung gibt und man damit als TS-Verein (und auch Privatperson, die können ja sowas auch melden, wenn sie es mitbekommen) ein echtes rechtlich abgesichertes Druckmittel gegen Unbeleherbare gibt, sollten sich die Vereine auch daran halten, dass entsprechend vorgegangen wird.
Ich bin die Signatur, die noch nicht weiss, wie sie werden will.
Das nennt sich Enscheidungsfreude by neko.
Ganz pur.

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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Taskali »

Darf ich mal von der anderen Richtung gedacht was fragen?
Katerchen ist jetzt da wo auch immer er ist am besten aufgehoben - warum willst du dann jetzt da unbedingt was gegen tun? Um der Tierschutzfrau nen Denkzettel zu verpassen, weil das so nicht ok ist? Oder weil dir die Zweiten Leute leid tun und du ihnen helfen willst? Oder gibt es noch einen anderen Grund?

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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Tiedsche »

Taskali, ich bin ganz bei dir. Ich freue mich fürs katerchen, dass sich endlich jemand verantwortlich gezeigt hat und sich kümmert.
Und ich werde gar nix tun, um ihn zurück zu bekommen. Das müssen die pfleger auf die reihe bekommen, wenn ihnen was an ihm liegt. Und ich bin mir fast sicher, dass wieder mal außer viel empörung nix passieren wird. Also ist katerchen hoffentlich jetzt sicher.
Was mich aber echt sauer macht ist die art und weise. Das kann jedem freigängerhalter passieren. Nur weil jemandem nicht gefällt wie eine katze gehalten wird berechtigt das nicht dazu das tier zu stehlen. Und das auch noch so offen und rotzfrech. Das gehört für mich auf irgendeine weise gerade gerückt.

In dem fall habe ich verständnis für beide seiten (außer für die erstbesitzer).

edit: Die gangbare Lösung wäre gewesen den Kater jetzt einfach laufen zu lassen. Gefahr gebannt, weil kastriert. Er hat sicher diverse Anlaufstellen zwischen denen er pendelt. Es hätte also jeder, dem der Kater am Herzen liegt, weiterhin die Kontrolle gehabt wie es ihm geht,
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Schnurr13 »

Tiedsche hat geschrieben:
Mo 19. Jul 2021, 07:26
...
Was mich aber echt sauer macht ist die art und weise. Das kann jedem freigängerhalter passieren. Nur weil jemandem nicht gefällt wie eine katze gehalten wird berechtigt das nicht dazu das tier zu stehlen. Und das auch noch so offen und rotzfrech. Das gehört für mich auf irgendeine weise gerade gerückt.

In dem fall habe ich verständnis für beide seiten (außer für die erstbesitzer).
...
Ich finde nicht, dass das jedem veranwortungsvollen Freigänger-Personal passieren könnte.
Denn:

1. wer sich kümmert, der lässt das Tier Kastrieren (gerade wenn es eine Gemeinde mit Kastrapflicht ist)
2. wer sich kümmert, lässt das Tier kennzeichnen (siehe oben)
3. wer sich kümmert, hat einen Nachweis über TA und Kennzeichnung ...

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Dame vom TS sich hätte mit den "Versorgern" einigen können, aber wenn der KATER in keinem guten Zustand war, kann ich auch verstehen, dass nicht. Klar wenn ich einen alten Freigänger habe, der kränklich aussieht wird die Sache anders, aber da habe ich ja dann Nachweise über Kastra, Kennzeichnung und ärztliche Versorgung ...
Grüße von
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Kristanca »

Auch wenn es dem Kater jetzt besser gehen mag (sicher wissen tut es ja keiner), geht so ein Verhalten der Tierschützer einfach gar nicht. Wer sagt denn, dass sie ein gechiptes Tier nicht ebenfalls verschwinden lassen würden?
Delli lebt fast nur draußen, sie ist im Sommer spindeldürr, obwohl sie hier momentan täglich riesige Portionen Nassfutter weghaut und sich zusätzlich mit Kaninchen selbst barft. Manchmal kommt sie tagelang nicht nach Hause, das ist einfach ihre Art. Hat sie dann noch Zecken und kratzt sie sich raus, sieht sie schon manchmal aus wie gerupft. Natürlich ist sie entwurmt, bekommt hier Futter so viel sie mag, gehen wir mit ihr zum Arzt usw. Für einen Fremden sieht sie aber vielleicht ungepflegt aus, besonders da sie echt dürr ist im Sommer. Das ist aber so bei ihr, im Winter schiebt sie wieder ihre Kugel. Würde diese Person sie deswegen vielleicht auch verschwinden lassen, weil sie meint Delli geht es schlecht? Beim besten Willen, so etwas geht einfach nicht. Und sich tot stellen erst recht nicht.
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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Geisterlicht »

Es scheinen aber wohl Gespräche mit dem ehemaligen Halter und dem Fütterer stattgefunden zu haben und das ändert für mich eben die Situation.

Unsicherheit im Umgang mit Katzen, ok, aber wenn mir an dem Tier was liegt, informiere ich mich doch. Es ist doch heute nicht mehr wie vor 30 Jahren, wo es bestenfalls Bücher gab. Tiedsche hätte Unterstützung geben können, wenn gefragt, der TS selbst hätte vermutlich auch beim Einfangen für die Kastra geholfen. Und so lange muss ein Katerchen auch nicht im Haus bleiben, nach der Kastration. 1, 2 Tage wäre das ja wohl zu bewerkstelligen gewesen. Und die Frage, wie es denn zukünftig bei notwendigen TA-Besuchen werden soll, durchaus berechtigt.

Die Art und Weise, wie das gelaufen ist, finde ich von beiden Seiten her nicht gut.

@Kristanca Delli ist aber kastriert und gechipt. Ein wesentlicher Unterschied. Und Du kannst über Fotos im Zweifelsfall belegen, wie Delli im Sommer und Winter aussieht.
Viele Grüße vom Mönchen, dem Kleinen Panther, Stoljan und dem kleinen Wirbelwind Cassy mit Dosi Geisterlicht und Mini, Tigerchen und Carlotti im Herzen

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Re: Tierschutz ohne Rücksicht auf Verluste?

Beitrag von Izz »

Kristanca hat geschrieben:
So 18. Jul 2021, 17:59
den Diebstahl nicht. Und nix anderes ist das.
Nö, ist es nicht. Es ist höchstens eine Fundunterschlagung.
Und da die Frau vom TS sicher nachweisen kann (Fotos), dass der Kater unkastriert und "verwahrlost" (welcher unkastrierte Kater ist das nicht) war, muß ihr nicht nur die Kastrakosten, sondern auch alle anderen Auslagen (Fahrten zum Tierarzt, Futter, Streu usw.) ersetzt werden, wenn man den Anspruch auf Herausgabe aufrecht erhält.

Das hat schon einige Leute abgehalten, ihre Tiere wieder "auszulösen".
Liebe Grüße, Izz
(hat 4 Katzen, 1 Hund, eine Nähmaschine und barft....)
:pfeif: :wink:

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