eine Kollegin ist seit kurzem Pflegestelle für einen spanischen Verein. Ihr erster Pflegekater - ein liebes, verspieltes, völlig unkompliziertes Tierchen - wurde am Donnerstag vermittelt. Vorkontrolle lief bestens, an alles war gedacht und so kam das rote Katerchen in sein neues Zuhause.
Eben ruft mich meine Kollegin an: Stell dir vor! Die will den Kater dringend wieder loswerden. Sie fühlt sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr wohl, hat Angst vor ihm und sein böser Blick verfolgt sie.
Mein Urteil: Die hat nicht alle Tassen im Schrank und mein Tipp: Den Kater schnellstens da rausholen, auch wenn der Verein sein okay noch nicht gegeben hat. Ich habe meiner Kollegin geraten, ihn noch heute Abend dort wegzuholen, zu seiner eigenen Sicherheit. Was, wenn die wirklich nicht ganz richtig tickt und ihn rausschmeißt (Großstadt, Kälte), nur damit sie seinen "bösen" Blick nicht mehr ertragen muss?!
Daran, dass der Kater auf der Strecke bleiben könnte, hat meine Kollegin noch nicht gedacht. Sie hat meine Befürchtungen aber verstanden und sieht das Schicksal ihres Pflegekaters nun aus einem anderen Blickwinkel.
Ich bin wirklich entsetzt, was für Verrückte mit einer normalen Fassade so rumlaufen. Als sie den Kleinen letzte Woche anschaute und am Tag, als sie ihn abholte, nannte sie ihn "mein Baby". Und nun muss er ganz dringend weg. Hoffentlich nimmt er dort nicht noch Schaden, hoffentlich geht alles gut und hoffentlich findet er bald ein Zuhause bei Menschen, die einem kleinen, roten Kater keinen bösen Blick andichten.
