Ophelia hatte zum Schluss eine Darmlähmung und konnte keinen Kot mehr absetzen. Alle konventionellen Möglichkeiten halfen nicht mehr, man hätte den Kot operativ entfernen und danch flüssig halten müssen. Trotzdem hätte es immer wieder auftauchen können und an ihrem Grundproblem, der Lähmung der Hinterbeine hätte es nichts geändert. Es wurde trotz Physiotherapie nicht besser, sie hätte auf Dauer kein katzenwürdiges Leben gehabt. Deswegen hat sich ihre Pflegemama in Absprache mit den Ärzten schweren Herzens entschlossen, sie gehen zu lassen.
Ich hatte auch große Hoffnung dass es besser würde aber das Schicksal hat es anders mit ihr gemeint.
Im Oktober 2019, bei einer Kastrationsaktion, fand ich die beiden vier Wochen alten Katzenbabies Ophelia und ihren Bruder Oscar. Ophelia war hinten gelähmt und die Leute erzählten mir dass einer der Hofhunde die Kleine gepackt und geschüttelt hatte. Ich bin am nächsten Morgen sofort mit ihr zu einem guten Tierarzt, sie wurde geröntgt und ein CT wurde gemacht. Die Ärzte machten mir nicht viel Hoffnung aber Ophelia wollte leben und sollte ihre Chance bekommen zumal ihr Bruder Oscar sehr an ihr hing. Sie kam auf eine Pflegestelle des örtlichen Vereins und nach einigen Wochen hat ein benachbarter Verein sie übernommen. Das Vorgehen war von Anfang an sehr umstritten, etliche waren für sofortige Erlösung. Sie hatte ihre wöchentliche Physiotherapie und ihre Pflegemama hat viel mit ihr geübt. Leider hatte sie öfter offene Stellen am Po, die aber immer wieder heilten, sie war sehr tapfer. Sie bekam sogar einen kleinen Rolli und spielte ausgelassen mit ihrem Bruder, die Schiene hatte es ihr angetan, Schmerzen hatte sie nicht.
Ophelia wurde nur sechs Monate alt aber sie wurde in dieser Zeit geliebt und viele Menschen nahmen Anteil an ihrem Schicksal. Letzten Endes zählt nicht die Anzahl der Jahre sondern die Liebe.
Ophelia bei der Physiotherapie-Foto Tina S.
Brüderchen Oscar als vier Wochen altes Baby
Foto Jana V.
Foto Jana V.
