Kabisa hat ja wirklich massive Probleme mit Haarballen. Durch ihren mal mehr mal weniger starken Juckreiz (Pollen, Milben...), verstärkt durch SDÜ schluckt sie halt Massen an Haaren und die liegen dann täglich in beeindruckenden Würsten vor meinem Bett. Gern Nachts abgelegt. Das ist einfach zu heftig, zumal der Magen sicher ja auch dauergereizt ist und immer schneller reagiert.
Bürsten, Butter, Malz, Gras...alles gut und schön, aber ich brauch was anderes.
Ich hab jetzt schon tagelang gegoogelt, obs nicht was gibt, was die Ballen auflöst und den Abgang erleichtert.
2 Mittel habe ich gefunden.
Das Amiqure würde ich gern probieren, ist aber nicht lieferbar. Das andere kommt aus Östereich und überzeugt mich auch nicht so ganz.
Kennt ihr noch was ähnliches oder wißt wo ich das Amiqure noch herbekomme?
Frag ich den TA bekomme ich Trofu antihairball, Butter, Malz und Co geraten
https://www.medpets.de/amiqure+hairball ... gKzovD_BwE
https://vetpet-shop.eu/de/katze1/gesund ... i-hairball
https://www.bitiba.de/shop/katze/katzen ... est/741763
Edit: Hab gerade nochmal geschaut...heute ist es lieferbar. Werde es also bestellen.
Für weitere Tipps bin ich trotzdem offen.
Ich stelle diese (später gefundene) Studie mal hier an den Anfang
Ich hab noch ne interessante Doktorarbeit (2007) mit Versuchsreihe gefunden
.....hätte nicht gedacht, dass mich das Thema Verdauung so in den Bann ziehen wird
Einfluß von Rohfasern auf die Verdauung incl. Versuchsreihe (Verfütterung von Rohfasern)
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6696/1/ ... _Aline.pdf
Zitat:
9.3. Trichobezoare bei der Katze
Die Bildung von Trichobezoaren bei Katzen wird üblicherweise als eine Folgeerscheinung von routinemäßiger Fellpflege betrachtet (Barrs et al., 1999). Einzelne Haare können durch peristaltische Kontraktionen nicht ausgeschieden werden, bleiben an der Schleimhaut haften und können zu Konglomeraten aus solider Masse im Magen oder Verdauungstrakt anwachsen. Normalerweise können Katzen dieses Problem durch Auswürgen der Trichobezoare vermeiden (Wilkinson, 1984), gelegentlich können die Trichobezoare jedoch auf ein lebensbedrohliches Ausmaß anwachsen (Dann et al., 2004). Aufnahme von Gras kann hilfreich beim Erbrechen der Trichobezoaren sein. Besonders reinen Wohnungskatzen, die keine Möglichkeit der Faseraufnahme bei Freigängen haben, sollte stets Katzengras ad libitum zur Verfügung stehen (Barrs et al., 1999; Dann et al., 2004). Beobachtungen in der Katzenhaltung am Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik der Ludwig Maximilians Universität München belegen die Aufnahme von langfaserigen Blättern oder Gras durch die Katzen, um Erbrechen herbeizuführen. Sehr häufig werden jedoch nur kleine Haarknäule mit etwas Magensaft erbrochen, was vermuten lässt, dass alleiniges Erbrechen in einigen Fällen nicht ausreicht, um die Entstehung von Trichobezoaren zu verhindern. Durch wiederholtes Auswürgen kann es jedoch auch zu Verstopfungen der Speiseröhre oder zu Verstopfungen verschiedenster Areale im Magen-Darm-Trakt kommen (Van Stee et al., 1980). Die Folgen sind Kotabsatzprobleme, Darmverschluss, Darmentzündung und Erstickungstod.
Hatte das Problem nicht die rote Katze von @Dudler, wo man alles vermutet hat aber keinen Haarballen?
Barrs et al. (1999) berichten von fünf klinischen Fällen mit Obstruktionen durch Trichobezoare zwischen 1997 und 1999. Vier der fünf Katzen waren Langhaarzüchtungen und drei waren älter als 10 Jahre. Alle fünf Tiere präsentierten sich mit einer palpierbaren, abdominalen Masse und klinischen Anzeichen wie Abmagerung, Aufgasung des Darms, Untertemperatur, Veränderungen im Blutbild und Elektrolythaushalt, blassen Schleimhäuten, verzögerter kapillärer Rückfüllung und gehäuftem Erbrechen. Vier Tiere hatten einen einfachen Darmverschluss, ein Tier einen abschnürenden. Auf den Röntgenaufnahmen stellte sich die Trichobezoare als röngendichtes Material dar.
Magen und Darm waren gas- und flüssigkeitsgefüllt. Bei den drei älteren Katzen wurden abdominale Neoplasien vermutet und bei zweien wurde eine Therapie aufgrund schlechter Prognose von den Besitzern abgelehnt. Bei den anderen drei Katzen wurden die Trichobezoare chirurgisch entfernt. Es trat bei allen drei Katzen eine vollständige Genesung ein. Im Fall einer Devon Rex Katze wird von einem zeitweise symptomlosen Trichobezoar berichtet. Das Tier zeigte überwiegend normalen Appetit, geringgradiger Mattigkeit und intermittierende Koliken. Die Elimination des Trichobezoars erfolgte durch Erbrechen und nach kurzer Zeit war das Tier vollständig genesen (Malik & Hunt, 2005).
Schrifttum 18
Insgesamt sind wenige Fälle von Trichobezoaren bei Katzen in der Literatur beschrieben (Ryan & Wolfer, 1978; Worwood & Jones, 1979) und bei unklaren abdominalen Befunden wird das Vorhandensein eines Trichobezoars in den seltensten Fällen in Betracht gezogen. Darmverschlüsse, Tumore (Lymphosarkome, Adenokarzinome, Mastzelltumore), Fremdkörper, Invagination, Darmverschlingung- und drehung, intramurale Abszesse und angeborene Missbildungen können ähnliche Symptome hervorrufen und treten in der Klinik insgesamt weitaus häufiger auf (Sherding, 1994). Bemühungen zur Trichobezoarprophylaxe verstärken jedoch den Eindruck, dass diese Erkrankung weitaus häufiger ist als bisher angenommen.
Präventative Maßnahmen erstrecken sich auf die regelmäßige Fellpflege, besonders von langhaarigen Katzen. Gelegentliches Scheren sollte in Betracht gezogen werden. Zugang zu Gras mag hilfreich sein, seitdem das Erbrechen von Trichobezoaren mit nichtverdaulichen Pflanzenfasern in Verbindung gebracht wird (Barrs et al., 1999). Die Gabe von Laxantien wie Paraffinöl kann eventuell angesammelten Haaren die Passage durch den Magen-Darm-Trakt erleichtern. Vitaminsupplementierung, regelmäßige Floh- und Ungezieferkontrollen sowie milchinduziertes Erbrechen wird ebenfalls beschrieben (Barrs et al., 1999). Zusätzlich sollte ein spezielles Futter zur Vermeidung von Trichobezoaren gefüttert werden.
10. Ernährung zur Prävention von Trichobezoaren Vereinzelt haben wissenschaftliche Studien den positiven Einfluss von diätetischer Rohfaser zur Vermeidung der Bildung von Trichobezoaren postuliert (Fisher, 2003). Es werden jedoch keine detaillierten Angaben über die jeweilige verwendete Rohfaser gemachtEinige Veröffentlichungen beschreiben Zusätze von Flohsamenschalen und Ulmenrinde, überwiegend wird jedoch von Rohfaserzusätzen oder „Feline-Fiber-Systems“ ohne genauere Klassifizierung berichtet. Eine wissenschaftliche Untersuchung mit genauer Angabe der verwendeten Faserart, Faserlänge und Fasergewicht ist bis dato nicht publiziert..
Überwiegend sind es Veröffentlichungen von Futtermittelherstellern, die den positiven Effekt der Rohfaser auf die Haarausscheidung mit dem Kot bei Katzen beschreiben, wobei die Daten zum größten Teil auf Besitzerangaben basieren. Hohe Gehalte an pflanzlicher Faser sollen unterstützend auf den Abtransport der aufgenommenen Haare durch den Verdauungstrakt wirken und so die Zusammenlagerung von Haaren zu Trichobezoaren sowie das anschließende Hochwürgen oder Erbrechen reduzieren. Die Zusammensetzung der verschiedenen „Anti-Hairball-Formeln“ basiert überwiegend auf hohen Rohfasergehalten ohne genauere Deklaration sowie verschiedenen Pflanzen- und Fischölen zur Förderung der Verdauung.
Dann et al. (2004) untersuchten in einer Placebostudie an 24 Katzen mit erhöhter Trichobezoar-Problematik die Wirkung eines Trichobezoar-Präventivums mit aktiven Komponenten aus Flohsamenschalen und glatter Ulmenrinde. Der Rohfasergehalt lag sowohl im Placebo als auch im Präventivum bei 2%. Die klinischen Anzeichen für TrichobezoarSymptomatik (Brechen, Würgen, Husten) sanken betrachtet über einen Zeitraum von 14 Tagen um 29%.