Katze mit COPD?

Wenn du meinst, dein Thema passt nirgends richtig...
Antworten
Chibril
-
Beiträge: 5
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 12:57

Katze mit COPD?

Beitrag von Chibril »

Hallo miteinander,

ich hab einen Ragdoll Kater 17 Wochen alt, sein Name ist Cookie und er war jetzt eine Woche lang in der Tierklinik wegen einer schweren Lungenentzündung. Nach langem bibbern darf er jetzt dann morgen oder übermorgen endlich wieder nach Hause :lo:

Die Ärztin hat festgestellt dass er an COPD leidet und wollte deswegen mal fragen ob jemand von euch Erfahrung hat damit und ob ihr mir vielleicht irgendwelche Tipps habt wie ich es Cookie so schön wie möglich machen kann?

Gast

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Gast »

Viel findet man leider nicht zum Thema Katzen und COPD.

http://www.go-cat.de/forum/viewtopic.php?t=20289
https://www.katzen-forum.de/erkrankunge ... -copd.html



Viell. hilft dir das weiter :trost: .

Eva
....
Beiträge: 1184
Registriert: Mi 11. Jan 2012, 21:12

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Eva »

Hmm.... COPD ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Und bei einer 17 Wochen alten Katze eine chronische Lungenerkrankung zu diagnostizieren, v.a. wenn sie gerade eine Lungenentzündung hatte, erstaunt mich ein wenig.
Frag die Tierärztin doch mal, wie sie auf die Diagnose kommt. Wieso meint sie, dass es COPD ist? Und nicht Asthma oder noch von der Lungenentzündung?
Liebe Grüße
Eva
Unsere Videos

Chibril
-
Beiträge: 5
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 12:57

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Chibril »

Die Ärztin meinte dass es COPD ist weil er nicht auf das Breitband-Antibiotika angesprochen hat sondern nur auf das Cortison reagierte. Sie mussten Breitband-Antibiotika nehmen weil Cookie leider viel zu geschwächt war für eine Lungenspiegelung.

Und die Tatsache dass er beim toben (wildes spielen) angefangen hat zu hecheln.

Gast

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Gast »

Chibril hat geschrieben:
Mo 3. Sep 2018, 21:05
Die Ärztin meinte dass es COPD ist weil er nicht auf das Breitband-Antibiotika angesprochen hat sondern nur auf das Cortison reagierte.

Und die Tatsache dass er beim toben (wildes spielen) angefangen hat zu hecheln.
Spricht aber genauso gut für Asthma.
COPD in diesem Alter halte ich eher für ungewöhnlich.
Wurde das Herz auch untersucht ?

Benutzeravatar
NicoCurlySue
.....
Beiträge: 22273
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 13:09
Alter: 59

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von NicoCurlySue »

Hallo,

ich habe keine Ahnung von COPD bei Katzen, aber meine Mutter leidet seit vielen Jahren an dieser Krankheit. Ich habe sie schon oft in Reha begleitet und viel erfahren. Noch nie habe ich davon gehört, dass Kinder COPD haben. Daher verwundert es mich jetzt auch sehr, dass die TÄ dies so schnell bei Deinem Kitten diagnostiziert. Ich würde mir auf jeden Fall noch eine weitere Meinung einholen. Nur weil die Symptome auf Cortison reagieren, muss es nicht COPD sein. Vieles reagiert auf Cortison.

Ich wünsche Deinem Kätzchen alles, alles Gute!
Eva-Maria und die Sieben Lieben
Bild
Sue, Nico, Curly, Linus, Sophia, Findus, Journey
Die Sieben Lieben - endlich auch vertreten!
https://gofund.me/4a893496

Chibril
-
Beiträge: 5
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 12:57

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Chibril »

Königscobra hat geschrieben:
Mo 3. Sep 2018, 21:44
Spricht aber genauso gut für Asthma.
COPD in diesem Alter halte ich eher für ungewöhnlich.
Wurde das Herz auch untersucht ?
Ja das Herz wurde auch untersucht und er hat einen angeborenen Herzfehler. Ein Teil vom Herzen sei etwas vergrößert und die rechte Kammer schließt nicht richtig aber die Kardiologin die Cookie betreut sagte, dass seine Symptome nichts mit der Lungenentzündung zu tun hätten.

Was mich persönlich verwundert ist die Tatsache dass bei den meisten Atemwegserkrankungen eigentlich Husten dabei ist und Cookie hat noch nie gehustet.

Gast

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Gast »

Chibril hat geschrieben:
Di 4. Sep 2018, 01:10
Ja das Herz wurde auch untersucht und er hat einen angeborenen Herzfehler. Ein Teil vom Herzen sei etwas vergrößert und die rechte Kammer schließt nicht richtig aber die Kardiologin die Cookie betreut sagte, dass seine Symptome nichts mit der Lungenentzündung zu tun hätten.

Die Lungenentzündung würde ich persönlich als abgehakt ansehen. M. M. nach haben die Beschwerden von Cookie auch nichts mit der Lunge zu tun, sondern sind aufgrund des Herzfehlers präsent.

Das hecheln beim intensiven spielen / toben etc. sind eher die Ursache vom HF.
Bei einer Vergrösserung d. Herzens und Klappenfehlern sollte nicht nach COPD geguckt werden, sondern sich auf das Cor konzentriert werden.
COPD und auch Asthma schliesse ich nach deinen, jetzt, genannten Diagnosen aus, zumal Husten fehlt.

Aber Husten kann auch vom Herzen kommen, gerade wenn es eine Vergrösserung gibt. Stichwort: Herzhusten.
Da Cookie noch nie gehustet hat, zumindestens zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht ( kann aber im Laufe der Zeit noch kommen ... dann aber vom Herzen ), kannste davon ausgehen, das nicht die Lunge Ursache ist.

Tipp: 2. Meinung einholen.

Benutzeravatar
Arry
Bücherwurm Ohnezahn
.....
Beiträge: 2660
Registriert: Fr 3. Aug 2018, 10:55
Usertitel: Bücherwurm Ohnezahn
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Arry »

Hmpf.
Also: ich habe Asthma und mußte feststellen, das COPD in den letzten Jahren ganz gerne wie eine "Modeerscheinung" auf jeden Fall immer als erstes Vermutet wird. Auch von Nicht-Ärzten. Mein neuer Hausarzt wollte auch erst auf COPD behandeln, ließ sich dann aber gottseidank überzeugen. Wenn dein Kitten nicht in den ersten Lebenswochen extremer rauchgeschwängerter Luft ausgesetzt wurde, vergiß das.
Und selbstverständlich läßt sich Asthma nicht mit Antibiotika behandeln ;) sonern mit Cortison oder ähnlichen Grundstoffen wie Theophyllin, Eudur, Sultanol usw
Mit dieser Krankheit neigt man allerdings dazu bei jeder Erkältung direkt angegriffene Lungen zu bekommen. Bronchitis oder aber auch bei Grippe oder einem grippalen Infekt Lungenentzündung. Auch habe ich keinen feuchten Auswurf, wenn ich schwer Luft bekomme. Genau genommen, fällt ja das Ausatmen schwer, Was sich dann auch hechelnd anhört.
Such dir da bitte eine zweite Meinung, denn beide Krankheiten werden doch leicht unterschiedlich behandelt. Und mit einem richtig behandelten Asthma läßt es sich eigentlich ganz ordentlich leben

Das Hecheln kann auch durch den Herzfehler kommen.
Viele Grüße
Arry


Emma und Lizzie
Amelie
Emma & Lotte & Lizzie
Bild

Chibril
-
Beiträge: 5
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 12:57

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Chibril »

Hallo nochmal,

Cookie ist jetzt endlich wieder zuhause :herz:.
Er bekommt jetzt:
Morgends und Abends Inhalation
Morgends und Abends jeweils 1/2 Tablette Vetmedin (1,25)
Morgends und Abends jeweils 1 Tablette Clavaseptin (62,5)
Morgends 1/4 Tablette Prednitab
Und 1x täglich eine Skalenteilung Panacur Paste

Ich soll auch die Atemfrequenz zählen und aufschreiben und die Liste beim Kontrolltermin mitbringen.

Ich bin super froh meinen kleinen Schatz wieder hier zu haben, hab jetzt aber auch echt Angst etwas falsch zu machen :schwindlig:, weil er ist jetzt auch erst 31 Stunden ohne Sauerstoffbox.
Woran erkenne ich denn dass eigentlich dass er zu wenig Luft bekommt? Ich weiß dass das Zahnfleisch bläulich wird aber gibt es noch andere Anzeichen? Ich will ihm jetzt nicht vor lauter Sorge alle 2 Minuten ins Mäulchen schauen.

Und Danke für eure lieben Tipps. Ich werde jetzt erstmal die Behandlung der Lunge abwarten und dann wenn er wieder vollständig gesund ist eine zweite Meinung zu Rate ziehen. Die Tierärztin von meiner Kaninchen-Dame kenne ich jetzt schon seit 7 Jahren und vertraue ihrer Einschätzung schon sehr. Einziges Problem sie hätte diese stationäre Behandlung garnicht machen können weil ihr die Mittel und das Personal fehlt.

Benutzeravatar
NicoCurlySue
.....
Beiträge: 22273
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 13:09
Alter: 59

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von NicoCurlySue »

Dann wünche ich Deinem Schatz jetzt erst einmal ganz viel gute Besserung!!!!
Eva-Maria und die Sieben Lieben
Bild
Sue, Nico, Curly, Linus, Sophia, Findus, Journey
Die Sieben Lieben - endlich auch vertreten!
https://gofund.me/4a893496

Benutzeravatar
Arry
Bücherwurm Ohnezahn
.....
Beiträge: 2660
Registriert: Fr 3. Aug 2018, 10:55
Usertitel: Bücherwurm Ohnezahn
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Arry »

Ja, das wünsche ich euch auch.
Das der Kleine schnell gesund wird :trost:
Viele Grüße
Arry


Emma und Lizzie
Amelie
Emma & Lotte & Lizzie
Bild

FrauFreitag
-
Beiträge: 31
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 14:17

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von FrauFreitag »

Chibril hat geschrieben:
Mo 3. Sep 2018, 21:05
Die Ärztin meinte dass es COPD ist weil er nicht auf das Breitband-Antibiotika angesprochen hat sondern nur auf das Cortison reagierte. Sie mussten Breitband-Antibiotika nehmen weil Cookie leider viel zu geschwächt war für eine Lungenspiegelung.
Und die Tatsache dass er beim toben (wildes spielen) angefangen hat zu hecheln.
Das ist haarsträubend, ehrlich.

COPD bei Katzen? Noch nie davon gehört oder gelesen.
Ich finde KEINE EINZIGE Erwähnung in der ganzen VetMed-Literatur, die ich hier stehen habe, die es (in Auszügen) im Netz gibt (Google Books),
auch bei PubMed (Publikationsplattform für wissenschaftliche Studien, DIE) findet sich gar nichts.
Wundert mich nicht weiter.

Selbst WENN es das bei Katzen gebe - der Einsatz EINES Breitband-ABs ist ganz bestimmt KEIN Ausschlusskriterium für eine wie auch immer geartete/fortgeschrittene Infektion der Atemwege.
Für felines Asthma gilt EXAKT dasselbe: Das ist eine AUSSCHLUSSdiagnose, sprich - es muss in allererster Linie (!) eine Atemwegsinfektion ausgeschlossen werden, darüber hinaus ein Parasitenbefall (Lungenwürmer), ferner Herzprobleme (Herzhusten ist allerdings bei Katzen NICHT typisch und eher selten, das ist bei Hunden sehr viel häufiger).

Statistisch betrachtet kann man Asthma mal hintenan stellen, weil: 1.) sehr viel seltener als eine Atemwegsinfektion und 2.) völlig untypisches Alter, felines Asthma tritt normalerweise zwischen 3 und 8, 9 Jahren auf. Und selbst wenn, es gibt noch 3.) Asthma ist eine chronische Erkrankung, genauso wie COPD, das es bei Katzen ganz offensichtlich nicht gibt. Dennoch liste ich es hier mit, weil die Tierärztin WISSEN müsste, dass chronische Erkrankungen dieser Art nicht von 0 auf 100 richtig garstig werden. Die schreiten voran, langsam, manchmal schleichend, manchmal weniger, kontinuierlich.

Halten wir also an dieser Stelle einmal fest: Atemwegsinfektionen sind sehr viel häufiger als alle anderen Ursachen für Husten, Schnupfen, Atemnot usw.. Feline Atemwegsinfektionen gehören IMMER in den Katzenschnupfenkomplex. Ist denn diese Katze schon geimpft? Seit wann gibt es diese Symptome? Vielleicht auch ... nach der (notwendigen und empfehlenswerten) Impfung aufgetreten?

Was für ein AB gab es?
Wie wurde in der Klinik behandelt?

Wieso bitte wird das Cortison MORGENS gegeben? Cortison gibt man Katzen ABENDS --> Cortisolspiegel.
Und WENN man es gibt, gibt man bei längeren Gaben am besten mehr und alle zwei Tage, um die Cortisolproduktion nicht komplett runterzufahren, aber das ist hier jetzt noch nicht Thema.
--> http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm

Wieso wird hier und jetzt überhaupt Cortison gegeben? Ich sage jetzt dezidiert NICHT "absetzen", ich bin kein Tierarzt, aber bei jeglicher Atemwegsinfektion ist Cortison, mit Ausnahme von akuten (!) lebensbedrohlichen (!) Situationen absolut kontraindiziert.
Siehe bitte auch hier: https://www.das-katzen-forum.de/viewtop ... f=77&t=906
Unter Punkt 5, Cortison und Cortison-AB-Gemische.
Und - wenn es darum geht, die Atmung zu erleichtern, gibt es beispielsweise Bronchienerweiterer. Die setzen die körpereigene Abwehr nicht herunter.

Ganz klar: Hier wurde eine feline Atemwegsinfektion NICHT ausgeschlossen - eine einmalige AB-Gabe ist KEIN Ausschlusskriterium, zumal selbst ein sensibel getestetes AB in vivo eventuell nicht wirken kann (in vitro ungleich in vivo), darüber hinaus sich aber überhaupt erst einmal die Frage stellt, WAS vorher gegeben wurde ... Es wäre nicht der 1. Fall, den ich erlebe, wo ein für feline Atemwegserkrankungen vollkommen ungeeignetes AB gegeben wird und man sich dann wundert ... Cortison ist ganz bestimmt kein Ausschlusskriterium für eine Atemwegsinfektion. Ob es hier "hilft" - nun ja, ich halte das für Russisches Roulette. Cortison kann auch eine Atemwegsinfektion mal eine Zeit unterdrücken bzw. (wichtig!) deren Symptome. Die Erreger können sich dann in der Zeit ungehindert ausbreiten, das Immunsystem hat dem ja nichts mehr entgegenzusetzen, man merkt es von außen erst, wenn das Cortison eben nicht mehr reicht, um die Symptome zu unterdrücken. Das ist im Falle einer Lungenentzündung bei einem nicht grundimmunisierten Kitten in jedem Fall lebensgefährlich.

Die Frage ist auch: Greift das Clavaseptin überhaupt?
Es gibt vier Primärerreger auf bakterieller Seite für feline Atemwegskrankheiten (und zwei virale, die kommen aber bei Erkrankungen der unteren Atemwege eigentlich nicht in Betracht - für Calici findet sich keinerlei Nachweis in den unteren Atemwegen in der Literatur, Herpes ist dort sehr sehr selten) - Mykoplasmen, Chlamydien, Bordetellen, Pasteurellen.
Clavaseptin, also Amoxicillin mit Clavulansäure, ist nicht unbedingt 1. Wahl - es greift bei Mykoplasmen nie ("falsche" Wirkungsweise), bei Pasteurellen gibt es wohl häufiger Resistenzen, Bordetellen und Chlamydien kann es theoretisch umfassen --> http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00002678/7780__F.HTM

Ich würde hier sofort eine kompetente Zweitmeinung einholen.
Da ist zuviel Nonsens dabei, sorry.
Diverse Aspekte sind einfach nur falsch, haarsträubend usw. - und die jetzige Behandlung birgt meines Erachtens nach (kein Mediziner, aber einen Haufen Erfahrung mit felinen Atemwegsinfektionen als auch mit felinem Asthma und mittlerweile auch ein Haufen angelesenes und mit Medizinern ausdiskutieres Wissen) die Gefahr einer bösen Verschlimmerung.

Hinzugefügt nach 11 Minuten 37 Sekunden:
Darüber hinaus: Hecheln kann in der Tat auch vom Herzen kommen, von Anstrengung usw.
Und - was ist mit dem rechten Herzen, eine Vergrößerung? Rechtsseitige Vergrößerungen können auch mal auf Asthma hindeuten,
aber ... siehe oben. Und: mit der Herzklappe hat das nichts zu tun.

Frage: Was wurde hier gemacht? Herzultraschall mit Farbdoppler?
Was für eine Ausbildung hat die Kardiologin, hat sie wirklich eine zusätzliche Qualifikation oder steht da nur auf der Webseite "Schwerpunkt: x", wie es oft zu lesen ist (was ich als "Hobby" interpretiere, wenn es die Vita nicht hergibt).
Ist die Diagnose gesichert?

Warum? --> http://mobile-kleintierkardiologie.de/i ... &Itemid=25
" Während der universitären Ausbildung im Bereich Tiermedizin ist es trotz Einhaltung eines hohen Niveaus kaum möglich den Massen an Studenten eine spezialisierte theoretische und praktische Ausbildung im Bereich der Kardiologie anzubieten. Die praktische Durchführung einer Herzultraschalluntersuchung sowie das routinierte Auswerten von EKGs wird im Regelstudiengang kaum vermittelt, sodass eine postuniversitäre Weiterbildung in diesem Bereich unumgänglich ist.

In Deutschland gibt es derzeit zwei Möglichkeiten, eine offizielle postuniversitäre Ausbildung zum Tierkardiologen zu erlangen.

Die Kleintierkardiologie stellt in Deutschland leider kein eigenes Fachtierarztgebiet dar, sondern eine Zusatzbezeichnung, die einer z.B. in Bayern dreijährigen Ausbildung bei einem weiterbildungsermächtigten Kardiologen bedarf. In dieser Zeit muss eine gewisse Anzahl an erworbenen und angeborenen Herzerkrankungen unter Aufsicht des weiterbildenden Kardiologen durch den angehenden Kardiologen eigenständig abgehandelt werden. Hierzu gehören Diagnostik (mittels klinischer Untersuchung, Herz- und Gefäßultraschall, Röntgen, EKG, Kontrastmittelstudien), Therapie, Notfallbehandlung und sogar Herzkathetereingriffe (Herzschrittmacherimplantation, Pulmonalstenosenballonierung, PDA-Verschluss). Der auszubildende Kardiologe muss seine Fälle schriftlich dokumentieren und diskutieren .Der angehende Kardiologe muss zusätzlich ausreichend Fortbildungen zum Thema Kardiologie besuchthaben.Anschließend müssen werden diese Dokumente von der Tierärztekammer geprüft und der angehende Kardiologe wird zu einer Prüfung bestellt. Abschließend wird der angehende Kardiologe von drei weiterbildungsermächtigten Kardiologen geprüft und darf bei erfolgreichen Abschluss der Prüfung die Zusatzbezeichnung Kardiologie (Kleintiere) als Titel führen.
Leider ist der Anspruch an diese Ausbildung in Deutschland bundeslandabhängig, in Bayern wird ein vergleichsweise sehr hohes Niveau eingehalten.

Auf internationaler Ebene existiert des Weiteren die Möglichkeit zur Ausbildung zum Diplomate des European College of Veterinary Internal Medicine und des American College of Veterinary Internal Medicine – Dipl. ECVIM-CA (Cardiology) oder Dipl. ACVIM-CA (Cardiology). Diese Ausbildung erfordert fachlich und wissenschaftlich höchste Ansprüche. Diese Form stellt den höchsten Grad postuniversitärer Weiterbildung dar, die ein Tierarzt erlangen kann. Zumeist sind Diplomates an Universitäten oder großen Überweisungskliniken tätig und betreiben neben Medizin auf höchstem Niveau auch wissenschaftliche Arbeit."

Benutzeravatar
Arry
Bücherwurm Ohnezahn
.....
Beiträge: 2660
Registriert: Fr 3. Aug 2018, 10:55
Usertitel: Bücherwurm Ohnezahn
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Arry »

*möchte Frau Freitag gerade mal umarmen*
Gut das du mehr Ahnung hast als ich!


Also: bitte bitte: such dir schnell eine zweite Meinung!
Viele Grüße
Arry


Emma und Lizzie
Amelie
Emma & Lotte & Lizzie
Bild

FrauFreitag
-
Beiträge: 31
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 14:17

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von FrauFreitag »

Nochmal kurz zusammengefasst:
Zuallererst war ich auf dem Trichter - COPD gibt es bei Katzen nicht, felines Asthma wäre hier unwahrscheinlich, es wird sehr viel wahrscheinlicher eine Atemwegsinfektion sein. In diesem Falle ist Cortison ein Spiel mit dem Feuer, Amoxicillin und Clavulansäure nicht unbedingt 1. Wahl an Antibiose (warum überhaupt AB, wenn die Ärztin meint, dass es COPD sei?) ist bei felinen Atemwegserkrankungen bzw. "Löcher" hat in der Wirksamkeit.
JETZT frage ich mich: War/ist es eine Lungenentzündung? Wie wurde das diagnostiziert? Welche Symptome waren da da? War es vielleicht (nur?) das Herz? Und/oder - ist das mit dem Herz richtig gesichert, die Diagnose?

Warum ich hier so zweifle? Weil, sollte sich das alles so zugetragen haben, ganz viele Sachen nicht korrekt gelaufen sind bzw. falsch waren/sind, siehe oben - es lässt Kompetenz vermissen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Benutzeravatar
NicoCurlySue
.....
Beiträge: 22273
Registriert: Sa 14. Jul 2018, 13:09
Alter: 59

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von NicoCurlySue »

Arry hat geschrieben:
Di 4. Sep 2018, 23:56
*möchte Frau Freitag gerade mal umarmen*
Gut das du mehr Ahnung hast als ich!


Also: bitte bitte: such dir schnell eine zweite Meinung!
Dito! Genau so ging es mir gestern auch, als ich den Beitrag gelesen habe. Bitte, ich finde auch, Du solltest Dir schnell eine Zweitmeinung holen! Am Besten in einer Tierklinik mit den entsprechenden echten Spezialisten.

Alles Gute für Deinen Schatz!
Eva-Maria und die Sieben Lieben
Bild
Sue, Nico, Curly, Linus, Sophia, Findus, Journey
Die Sieben Lieben - endlich auch vertreten!
https://gofund.me/4a893496

Chibril
-
Beiträge: 5
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 12:57

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Chibril »

Also der ganze Krankheitsverlauf war:
Sonntag Abend war er sehr müde und hat nicht mehr gegessenund schwer geatmet, deswegen sind wir in die beste Tierklinik (auch wegen dem Notdienst) in der Gegend gegangen. Die Ärztin dort hat erstmal die Lunge abgehört und den Bauch abgetastet. Daraufhin hat sie ein Röntgenbild vom Bauch gemacht und festgestellt dass er einen Kot Stau hat. Dann hat sie Parafin-Öl, einen Einlauf und Kontrastmittel ( was wir ihm am nächsten Morgen hätten geben sollen für ein zweites Röntgenbild) um zu gucken ob er vllt was verschluckt hat. Aber zu der Medikamentengabe kam es nicht weil sie ihn anguckte und fragte, ob er schon immer so geatmet hätte. Dann hat sie noch ein Röntgenbild von der Lunge gemacht und da hatte das Herz keine klare Linie sondern wie wenn Spinnweben drüber liegen würde. Die Lunge selber war heller als sie sein sollte. Wegen des Röntgenbild hat sie dann gesagt sie würde ihn gerne stationär aufnehmen und in die Sauerstoffbox packen.

Am nächsten morgen wurde er dann von der Internistin und der Kardiologin untwersucht. Die Verstopfung an sich war sein kleinstes Problem und der Herzfehler hätten laut der Aussage der Kardiologin nichts mit der Lungenproblematik zu tun. Sie sagt mit dem Herzfehler würde er eher zu Wasseransamlungen neigen (aber es ist kein HCM es sei einfach eine Missbildung). Des Weiteren haben sie ein Blutbild und einen Test auf Lungenwürmer gemacht. Das Blutbild selbst war unauffällig und der Test auf Lungenwürmer war auch negativ. Da Cookies Zustand leider zu schlecht war um eine Lungenspiegelung zu machen haben sie mal mit einem Breitband-AB angefangen.

Als er aber nach 2 Tagen nicht auf das AB angesprochen hat haben sie angefangen ihn Cortinson inhalieren zu lassen. Daraufhin stabilisierte sich sein Zustand soweit dass er sich zum essen animieren ließ und dass er anfing Kot abzusetzen. Aber dieser Zustand blieb dann weiterhin konstant.

Dann haben sie angefangen ihm noch Cortison zusätzlich zugeben woraufhin es ihm von Tag zu Tag besser ging. Er fing an selbstständig zu essen, er konnte seine Temperatur ohne Medikamentöse Hilfe halten und der Stuhlgang wurde auch wieder normal.

Über den ganzen Zeitraum wurde er mehrfache geröntgt, von der Kardiologin und der Internistin untersucht und hat, um sicherzustellen das es keine Parasiten sind, ihm diese Paste gegeben.

Und gestern durfte ich ihn ja abholen und der kleine ist absolut putzmunter will hier den Kratzbaum hoch (den hab ich daraufhin kleiner gemacht weil er noch etwas wackelig ist), er isst wunderbar, trink viel und der Stuhlgang ist auch normal. Ach ja und als ich ihn abgeholt hab durfte ich mir die Röntgenbilder auch angucken und da war gestern eine (sogar für mich Laie) deutliche Verbesserung zu erkennen. Die Umrandung vom Herz war wieder klar und deutlich zu sehen und die Lunge selber war dunkler. Die Ärztin selber meinte die Lunge ist noch nicht das was sie sich wünscht aber er ist über 24 Stunden ohne Sauerstoffbox und stabil.

Am Freitag hab ich dann wieder einen Kontrolltermin und dort wird auch wieder ein Röntgenbild von der Lunge gemacht. Die Herz-Medikamente brauch Cookie unter Umständen später garnicht mehr, er bekommt sie momentan wegen der Lunge. Das Antibiotika geben Sie weiter weil sie 1. nicht den genauen Grund für seine Erkrankung kennen und 2. um eine Sekundärinfektion auszuschließen.

Ich zweifle eigentlich nicht an der Kompetenz der Tierklinik weil die besprechen die stationären Fälle als Team bei der Visite und die Tierklinik ist eigentlich auch bekannt für ihre gute Diagnostik. Und ob Cookie jetzt an was chronischem leidet oder nicht wollte ich testen lassen wenn er wieder gesund ist, weil er hat die letzte Woche so viel Mist durchgemacht und ich will ihn jetzt nicht mehr Ärgern als wirklich notwendig. Vorallem ich seh ja wie es ihm grad geht ( liegt gerade auf dem Rücken neben mir und schnurrt wie ein kleiner Weltmeister).

Benutzeravatar
Fee
verpurzelt
.....
Beiträge: 3673
Registriert: So 15. Jul 2018, 10:21
Usertitel: verpurzelt
Alter: 54

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Fee »

Ach Gottchen der arme Kleine! :trost:
Ich hoffe er erholt sich weiterhin so schön!
Ich denke, Du kannst Dir, aufgrund der wirklich guten und kompetenten Beiträge hier, viele Notizen machen, Fragen aufschreiben etc.
Mich würde interessieren, woher der Kleine kommt? Er ist ja sicher noch nicht lange bei Dir?
Seine Eltern sind Herzgesund?
Die Züchterin weiss Bescheid?
Bildhier gehts zu uns: viewtopic.php?f=71&t=1408
Meine Sternchen, immer im Herzen :viewtopic.php?f=58&t=1407

Stolze Patin von Katzenschatz~s Findus :verliebt:

FrauFreitag
-
Beiträge: 31
Registriert: Mi 15. Aug 2012, 14:17

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von FrauFreitag »

1.) Paraffinöl bei einem Tier, das ohnehin eine Lungenproblematik hat?
2.) Nochmal die Frage: Ist es eine ausgebildete Kardiologin? Was wurde zur Diagnostik herangezogen? Ein Röntgenbild? Das reicht nicht, erst recht nicht, um eine HCM auszuschließen oder zu diagnostizieren.
3.) Herzfehler und keine dauerhafte Medikation? Das würde ICH persönlich NUR einer ausgebildeten Kardiologin glauben.
4.) Was für einen Test auf Lungenwürmer? Den gibt es nicht, so wie Du das schilderst. Lungenwürmer kann man mittels Kotproben und/oder mittels Lungenspülung (Test der Spülprobe darauf) feststellen - und beides ist nicht 100% sicher, es kann zu falsch-negativen Tests kommen. Wenn dort irgendetwas "so" getestet wurde, weiß ich nicht, was das sein sollte - Du schreibst nichts von Kotproben sammeln über mehrere Tage oder einer Lungenspülung.
5.) Was für ein Antibiotikum war das? Es gibt zig Antibiotika - und viele, die nicht besonders oder gar nicht geeignet sind bei Atemwegsinfektionen. Zwei Tage ist darüber hinaus trotzdem zu früh, um abzusetzen, es sei denn, es kommt zu einer gravierenden Verschlechterung.
6.) Ein Blutbild ist schön und gut, man kann hier aber nur beispielsweise Entzündungswerte sehen, die auf eine Infektion hindeuten. Was für eine? Sieht man nicht. Röntgenbild fällt in die gleiche Kategorie. Kontrollröntgen ist gut und schön, aber es hilft behandlungstechnisch null weiter.

Sprich: Es weiß hier keiner, was Sache ist. Es wurde noch nicht einmal der Versuch einer Diagnostik unternommen. Man hätte einen Rachenabstrich machen können, die Flora in den unteren Atemwegen muss zwar nicht deckungsgleich sein mit der in den oberen, es wäre aber ein Anhaltspunkt. Ein Abstrich ist noch nicht einmal unbedingt notwendig, weil es nur eine sehr überschaubare Anzahl an Erregern gibt, die eine Lungenentzündung überhaupt auslösen können - und es gibt für all diese Erreger Antibiotika der 1., 2., 3. Wahl. Zudem gibt es Antibiotika, die geschickterweise so gut wie alle dieser Erreger abdecken. Was die Katze hier bekommen hat, weiß man nicht ...

Cortison unterdrückt das Immunsystem, nicht mehr und nicht weniger. Ich sage es nochmals: Ich würde hier auf eine korrekte Diagnostik drängen bzw. den Einsatz eines BESSER geeigneten, weil alle in Frage kommenden Erreger umfassenden Antibiotikums. Und ich würde ganz konkret nachfragen, WAS BITTE das Cortison hier bringen soll. NATÜRLICH unterdrückt es die Symptome - aber die Gefahr, dass sich eine Infektion ausbreitet, steht hier ganz klar im Raum - zumal COPD bei Katzen Nonsens ist. Und Deine Ärztin ja ohnehin schon mit einem AB behandelt (Clava) - wieso tut sie das, wenn sie meint, dass keine Bakterien beteiligt sind? Präventiv ist das in so gut wie jedem Fall Nonsens. Die Ärzte verfahren hier nach dem Motto - viel hilft viel, mit Schrot in den Himmel geschossen fällt vielleicht auch etwas runter. Zielgerichtet geht anders.

[Nebenbei:
Chibril hat geschrieben:
Mi 5. Sep 2018, 15:17
Dann haben sie angefangen ihm noch Cortison zusätzlich zugeben woraufhin es ihm von Tag zu Tag besser ging. Er fing an selbstständig zu essen, er konnte seine Temperatur ohne Medikamentöse Hilfe halten und der Stuhlgang wurde auch wieder normal.
Nein. Nein. Nein. Cortison IST diese medikamentöse Hilfe! Es unterdrückt das Immunsystem, insofern auch Fieber! Und es regt den Appetit an! Im übrigen: Fieber zu unterdrücken ist nicht notwendigerweise gut, ganz im Gegenteil - Fieber ist ein Anzeichen eines reagierenden Immunsystems, es ist eine Begleiterscheinung der körperlichen Abwehr von Infektionen. Fieber weg? Klar, weil Abwehr dank Cortison runtergefahren.]

Du kannst mir das jetzt glauben oder nicht. Frag doch aber bitte wenigstens kritisch nach und lies Dich am besten auch ein bisschen ein.
Ansonsten kann man hier nur hoffen, dass die Konstitution der Katze und das Rest-Immunsystem so gut ist, dass diese "Behandlung" keine Schäden anrichtet und/oder gefährlich wird.

Benutzeravatar
Arry
Bücherwurm Ohnezahn
.....
Beiträge: 2660
Registriert: Fr 3. Aug 2018, 10:55
Usertitel: Bücherwurm Ohnezahn
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Katze mit COPD?

Beitrag von Arry »

Was ist eigentlich aus dem kranken Kätzchen geworden?
Viele Grüße
Arry


Emma und Lizzie
Amelie
Emma & Lotte & Lizzie
Bild

Antworten

Zurück zu „Sonstiges zum Thema Krankheiten“