Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

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Annette
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Annette »

Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 10:18
Die Erhöhung nicht aber, wie gesagt die Freiheit bis zum vierfachen Satz berechnen zu dürfen schon...
Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 13:36
Er hat dann um eine Schere gebeten, worauf die TA meinte, das mache sie schnell. Dafür wollte sie ihm dann 9 Euro berechnen.
Jeder vernünftige TA, der seinen Verstand einigermaßen beisammen hat und ökonomisch denkt, wird das nur selten tun. Zum einen, weil sich gute und schlechte TÄ durch Mundpropaganda und Googlerezensionen schnell herumsprechen, zum anderen, weil er damit zwar einen Gewinn für den Moment macht, aber dadurch Kunden verliert.
missamy hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 12:37
. Sie geniert sich auch nicht, auf jeder Rechnung den Posten "Aufwand für erhöhte Hygiene...." zu verlangen. Die Toilette in der Praxis darf man aber nicht benützen, wegen Hygiene :eek: .
Außerdem muss ja jeder TA die modernste und teuerste Ausstattung haben, damit man die Kunden nicht in die TK schicken muss. Man will denen ja keine Kundschaft überlassen, gell.
Eigentlich wollte ich es hier nicht öffentlich erzählen, aber zwei Rechnungen, von Samstag- und Sonntagmorgen, offizieller Notdienst, in der einzigen TK im Saarland und der größten im südwestdeutschen Raum. Erklärungen erspare ich mir, dürfte jeder selbst erkennen. Soviel zum Thema Profitgier!

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Manchmal habe ich in diesem Land den Eindruck, jeder will alles haben, aber am besten kostenlos und umsonst.
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missamy
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von missamy »

Motzfussel hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 13:49
Ähm. Hier, absolutes Frauenfach studiert. Psychologie, bzw. Psychotherapie hat grausige Ausbildungsbedingungen. Finanziell gesehen.
Ich habe darauf bestanden, diese Weiterbildungszeit normal auf Tarif bezahlt zu bekommen, weil man auch normal eingesetzt wird. Zack, kaltes Wasser, schwimm. Ich habe 4,5 Jahre studiert und werde Frühjahr 2024 nach 7 Jahren und rund 20000 Euro Weiterbildungskosten mit der Approbation aus der Ausbildung gehen.
Ein Job, den ich mit Herzblut mache? Auf jeden Fall
Einer, in dessen Ausbildung eine Menge Nerven, Zeit, Geld, Herzblut steckt? Auch.
Einer, für den ich keine Unsummen, aber ein gutes Einkommen sehen will? Aber hallo!

Herzblut und für seine Qualifikation und Arbeit Geld sehen wollen, schließen sich absolut nicht aus. Im Gegenteil, alles andere ist Selbstausbeutung.
Es soll ja auch jeder sein Geld verdienen, habe ich was anderes gesagt? Aber wenn bei sehr, sehr vielen heutzutage die Worklifebalance im Vordergrund steht, dann finde ich das nicht i.O.
Ich finde es einfach nicht i.O., wenn z.B. die Tierärzte nicht einmal in/für Tierheime günstiger abrechnen dürfen, sondern nur auf Umwegen so etwas möglich machen müssen, z.B. durch Spenden, die sie dann dem TH zukommen lassen :eek: .
Die TÄ hatten immer die Möglichkeit, den 3-fachen Satz abzurechnen, nun dürfen sie sogar bis zum 4-fachen abrechnen. Wo bitte nagen die dann am Hungertuch???
Da verschuldet man sich, nur um die Praxis hochzurüsten und die Tierkliniken verlieren dadurch Kunden. Sie specken dann die Notdienste ab, beschäftigen viel "Anfänger", genauso wie die Praxen, worunter dann die Qualität leidet. Diejenigen, die sich selbständig machen, begeben sich lieber in die Hände der Großkonzerne und setzen sich damit dem Druck aus, viele Untersuchungen zu machen, was auch wieder die Kosten treibt. Klar, es gibt (noch) viele Mitbürger/-innen, die sich das alles locker leisten können. Es werden aber immer mehr, die sich das eben nicht mehr leisten können und wer leidet darunter, in erster Linie die Tiere.
Wie Felineso richtig sagte:
"Es geht leider nicht immer so einfach, denke ich. Ab jetzt kann man sich die gestiegenen Kosten ja überlegen, und ob man sie stemmen kann. Aber wer würde z.B. eine Feli aufnehmen mit etwas speziellem Wesen und chronischer Bronchitis, die zwar furchtbar süß aussieht aber tendenziell keine Kuschelkatze ist? Ich weiß, da finden sich Menschen aber die muss man schon eher lange suchen vermutlich.

Ist nur ein Beispiel… Feli bleibt natürlich hier! :cat: :verliebt: Aber es gibt ja doch einige solcher Spezialfelle, die sich nicht mal eben weitervermitteln lassen. Ich sehe ja was du meinst…

… ich hoffe aktuell auch inständig dass der Versicherungsvertrag weiter läuft. Vertraglich sind nur 3 Jahre festgelegt. Danach hätte ich vermutlich auch arge Probleme, obwohl ich zusätzlich dazu schon noch selbst vorsorge und das Tierarztsparbuch samt Dauerauftrag behalten habe das ich vor der Vollversicherung angelegt habe.
"

Als nächstes werden die Versicherungsbeiträge in die Höhe gehen, ist ja logisch.
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Annette
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Annette »

Motzfussel hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 13:49


Herzblut und für seine Qualifikation und Arbeit Geld sehen wollen, schließen sich absolut nicht aus. Im Gegenteil, alles andere ist Selbstausbeutung.
!!!!

Man google mal nach Not one more Vet! NOMV!

Nachtrag: ich habe heute eine Handwerkerrechnung bekommen für eine normale Heizungswartung. Stundenlohn für Gesellen (kein Meister!) 72 Euro plus MWSt. Das war letztes Jahr noch deutlich günstiger.
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Feline
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Feline »

@Annette da hast du mit der TK aber vermutlich Glück. Ich hatte schon Notdienst-Rechnungen vor 5 oder 6 Jahren, wo außer einer Untersuchung und Medis nicht viel passiert ist und ich dennoch um die 100 Euro - eher mehr - bezahlen musste. Und @Mary 86's TA der ja mittlerweile auch meiner ist, dürfte da auch drüber liegen im regulären Preis. Ist nur eine Annahme, weil Feli noch keine Infusionen gebraucht hat. Ich finde ihn gut, und ich weiß wie viel es wert ist wenn man wieder Vertrauen zum TA haben kann. Aber wenn Diagnostik fällig wird schlucke ich schon hier und da mal. :tuete: Was aber keinesfalls heißen soll dass ich die Erhöhung an sich doof, falsch, geldgierig finde,.. aber Sorgen darf man sich schon mal machen, oder? Und die Frage aufwerfen wie Menschen die es nicht so dicke haben, wo aber das Tier nun mal schon da ist, das noch bezahlen sollen...
In wie weit der 4-fache GOT-Satz sein muss, lasse ich auch mal im Raum stehen. :idee: Aber auch da: Ich kenne mich nicht mit der Kostenkalkulation aus die Tierarztpraxen nun mal haben, in sofern wäre die Frage jetzt eher was für den Gelernt-Thread: Würde es nicht ausreichen einen bis zu 2-fachen GOT für die Nicht-Notdienst-Zeiten zu berechnen und für letzteren bis zum 3-fachen Satz?
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Annette
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Annette »

Feline hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:26
@Annette da hast du mit der TK aber vermutlich Glück.
Hast du gesehen, auf was ich anspiele?

aber Sorgen darf man sich schon mal machen, oder? Und die Frage aufwerfen wie Menschen die es nicht so dicke haben, wo aber das Tier nun mal schon da ist, das noch bezahlen sollen...
Die Frage ist mehr als legitim. Aber wenn man die Frage umkehrt: sollen TÄ bei Menschen mit geringerem Einkommen weniger verlangen dürfen?
In wie weit der 4-fache GOT-Satz sein muss, lasse ich auch mal im Raum stehen. :idee:
Vermutlich betrifft das schwierige Untersuchungen oder OPs nachts um vier?!
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CasaLea
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von CasaLea »

Mary 86 hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 10:09
Die GOT wurde über Jahrzente nicht angepasst. Wer von uns hat in 20 Jahren nicht eine Lohnerhöhung erhalten?
Das ist schon richtig ... aber unsere Tierklinik hat natürlich nie nach dem 1-fachen Satz abgerechnet und wurde im Lauf der Jahre immer teurer, die letzte Preisanpassung war erst jetzt im Herbst (verstehe auch nicht, warum nochmal erhöhen kurz vor der GOT-Erhöhung).
Jedenfalls sehen wir es an den Zahn-OPs, wie die Kosten kontinuierlich stiegen für annähernd gleiche Leistungen.
Wir starteten mal bei ca. 400-500 Euro für ne Zahn-OP, 2019 lagen wir bei ca. 650-750 Euro ... die letzten beiden OPs (wäre Preis-Oberkante gewesen, weil 7 bzw. 8 Zähne raus) jetzt Anfang November lagen bei knapp 900 und knapp 1.000 Euro brutto ohne Nachkontrollen.
Alle OPs mit Inhalationsnarkose und Dentalröntgen (früher Kopfröntgen) und inklusive Blutbild vorher.

Eine unserer Katzen hat demnächst (12. Dezember) Termin ... übliches Programm (hoffentlich müssen bei ihr nicht auch so viele Zähne raus) ... wir werden bald wissen, wie stark die Preise nach der GOT-Erhöhung angehoben wurden.

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Motzfussel »

Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:00
Dazu zwei Fragen:

Und als praktizierende Psychologin darfst du den KV dann auch das Vierfache der GOP berechnen?
Und wenn eine Person bei dir auftauchen würde, sich völlig verzweifelt und suizidal anhört, sagst du dann "erst mal Versicherungskarte, sonst geht gar nichts"?
Nö, aber mein Stundensatz liegt dann auch bei rund 100 Euro. Nur fürs Gespräch, Kram drumrum wird extra abgerechnet. Bei Selbstzahlern hat man mW Spielraum (müsste ich nachlesen, weil betrifft mich nicht. Ich mag mein Angestelltenverhältnis).
Aber: Man muss doch nicht zum TA mit dem 4fachen Satz? Unser Zahnexperte rechnet nach dem einfachen ab, die Praxis, in der wir für den internistischen Kram sind, nach rund 2fachem. Ist es mir Wert, weil die an unseren Problemfällen ECHT gute Arbeit machen. Aber ich könnte woanders hin.

Und tatsächlich muss ein Behandlungsverhältnis bestehen, damit ich rechtlich abgesichert bin. Jup, Karte kann nachgereicht werden, aber sie MUSS eingelesen werden. Ich darf also gar nicht privat suizidale Krisen bekakeln, denn ich kann den Menschen nur vorn Kopp gucken. Wenn der mir also zusichert, er tut sich nix und bringt sich dann doch um, dann hab ich ein extremes Problem (so scheiße das ohnehin ist, aber dann eben auch noch ein rechtliches).



@missamy mW darf für den TS weiter günstiger abgerechnet werden?

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Mary 86
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Mary 86 »

Sorgen darf man sich natürlich machen. Jammern darf man auch.

Aber dann immer und ausschließlich bei Tierärzten darauf zu pochen, dass sie doch ruhig mal fünfeinhalb gerade sein lassen sollen, damit ich mir meinen privaten Luxus leisten kann, verstehe ich einfach nicht.

Hier wurde ja sogar das Privatleben eines Dienstleisters dahingehend bewertet ob das die Preise nun rechtfertigt oder angemessen würdigt. Also bitte...

Und ich frage immer noch, wer da eigentlich nun mal was machen soll. Der Staat? Der Tierarzt? Wer ist denn dieser ominöse jemand, der da mal was machen soll, damit die Preise weiterhin für jedermann erschwinglich bleiben.

Hinzugefügt nach 3 Minuten 29 Sekunden:
CasaLea hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:55
Das ist schon richtig ... aber unsere Tierklinik hat natürlich nie nach dem 1-fachen Satz abgerechnet und wurde im Lauf der Jahre immer teurer, die letzte Preisanpassung war erst jetzt im Herbst (verstehe auch nicht, warum nochmal erhöhen kurz vor der GOT-Erhöhung).
Jedenfalls sehen wir es an den Zahn-OPs, wie die Kosten kontinuierlich stiegen für annähernd gleiche Leistungen.
Wir starteten mal bei ca. 400-500 Euro für ne Zahn-OP, 2019 lagen wir bei ca. 650-750 Euro ... die letzten beiden OPs (wäre Preis-Oberkante gewesen, weil 7 bzw. 8 Zähne raus) jetzt Anfang November lagen bei knapp 900 und knapp 1.000 Euro brutto ohne Nachkontrollen.
Alle OPs mit Inhalationsnarkose und Dentalröntgen (früher Kopfröntgen) und inklusive Blutbild vorher.

Eine unserer Katzen hat demnächst (12. Dezember) Termin ... übliches Programm (hoffentlich müssen bei ihr nicht auch so viele Zähne raus) ... wir werden bald wissen, wie stark die Preise nach der GOT-Erhöhung angehoben wurden.
Ja vollkommen richtig. Die sauber betriebswirtschaftlich arbeitenden Praxen laufen schon seit langem nicht auf dem einfachen Satz. Nochmal: die alte GOT ist 20 jahre alt. Nenn mir einne Bereich in dem die Preise seit 20 jahren stabil sind. Selbstverständlich wird auch die tuerarztrechnung teurer, wenn die Kosten der Praxis steigen. Und der Tierarzt hat nur über die Abrechnung höherer Sätze die Möglichkeit die Einnahmen entsprechend der Teuerung der Ausgaben anzupassen.

Das ist nicht unverschämt, sondern gabz normale BWL. :hm:
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Wyse

Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Wyse »

Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:52
Die Frage ist mehr als legitim. Aber wenn man die Frage umkehrt: sollen TÄ bei Menschen mit geringerem Einkommen weniger verlangen dürfen?
Das fände ich sozial und wäre dafür dann auch z.B. bereit eine Zusatzpauschale zu zahlen.

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Gissie
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Gissie »

Die Angst treibt zur Zeit viele Menschen um.
Geht uns ja genauso.
Bei Bennie gestern die gründliche Untersuchung, Analdrüsen ausdrücken und die zwei Spritzen-
77 Euro.
Klar, wir zahlen es. Leider kommt schon die nächste Lawine schon auf uns zugerollt.
Wir haben immer alles getan. Es soll ihnen ja gut gehen.
Und ich verstehe auch die Preiserhöhung.
Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn es über die Jahre schrittweise passiert wäre und nicht jetzt mit dem großen Knall. Zumal gerade alle Preise explodieren.
Jetzt ist es zu spät und wir müssen irgendwie durch.

Was mir Sorgen macht, sind die Tiere, die einfach ausgesetzt werden. Oder beim Tierheim über den Zaun fliegen, oder in irgendeiner stillen Ecke einfach ihrem Schicksal überlassen werden.
Oder noch schlimmer, hinter verschlossenen Türen still leiden, oder um die Ecke gebracht werden.
Das sowas zunimmt, steht außer Frage.

Haustiere werden wohl Luxus sein.
Was einerseits gut ist, denn dann findet vielleicht ein Umdenken statt.
Andererseits ist es auch traurig. Denn nur weil jemand genug Kohle hat, heißt es nicht, er ist ein guter Tierbesitzer.
Es gibt so viele arme Leute, die für ihre Haustiere alles geben und teilweise sogar auf Lebensmittel verzichten, nur damit es ihrem Liebling gut geht.

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Mary 86 »

@Wyse Solche Regelungen klingen erstmal fein, aber ich würde da als TA nichtmal mit der kneifzange ran.

Welches Kriterium soll man ansetzen? Bedürftigkeit? Wohnberechtugubgsschein, Kontoauszug oder den Glauben an das Gute im Menschen und seine Ehrlichkeit?

Darüber hinaus kann man dann auch keine praxissoftware mehr nutzen, die Preise entsprechend den Einstellungen zum abgerechneten satz nutzt.

Das ist erstmal eine sehr schöne Idee. Leider - in meinen Augen - nicht praktikabel.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Feline
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Feline »

Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:52
Hast du gesehen, auf was ich anspiele?
Auf Notdienstpreise von zwei mal um die 50 Euro? Finde ich tatsächlich ziemlich günstig. :idee:
Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:52
Die Frage ist mehr als legitim. Aber wenn man die Frage umkehrt: sollen TÄ bei Menschen mit geringerem Einkommen weniger verlangen dürfen?
Hab ich nicht gesagt. Von "dürfen" kann eh keine Rede sein. Ich vermute auch, dass TÄ dfa öfters mal ein Auge zudrücken, wenn sie wissen dass es jemandem finanziell wirklich nicht gut geht, und nur den ein- bis 1,5 fachen Satz verlangen.
Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:52
Vermutlich betrifft das schwierige Untersuchungen oder OPs nachts um vier?!
Naja, dennoch: 4-fach? :idee: 3fach ist schon schwer zu stemmen, wenn auch noch viel gemacht wurde...
Ich fürchte einfach, dass z.B. eine Geschichte wie bei dir mit Louis dann vermehrt im frühzeitigen Einschläfern endet weil das eben nicht jeder zahlen kann. Und irgendwie tut das schon weh... da ist ein Lebewesen dem geholfen werden kann, der Mensch der damit kommt ist verzweifelt und liebt sein Tier, hat aber das Geld nicht... der Gedanke dass es dann vielleicht nicht gemacht wird obwohl ein Leben dran hängt tut schon irgendwie weh und ich weiß nicht, ob ich da so rational denken könnte. Wobei - du hast schon recht - nach dem x-ten Notdienst nachts um 4 mit zig Notfällen nacheinander und immer voller Konzentration obwohl man hundemüde ist, kommt Mensch auch mal an Grenzen. Irgendwann ist man da vermutlich auch nicht mehr fähig das durchzuhalten.
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Wyse »

Feline hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:14
nach dem x-ten Notdienst nachts um 4 mit zig Notfällen nacheinander und immer voller Konzentration obwohl man hundemüde ist, kommt Mensch auch mal an Grenzen. Irgendwann ist man da vermutlich auch nicht mehr fähig das durchzuhalten.
Dann sollte man sich einen anderen Job suchen. Wurde anderen in stressigen Berufen auch schon nahegelegt...

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Mary 86 »

Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 14:52
Vermutlich betrifft das schwierige Untersuchungen oder OPs nachts um vier?!
Steht im gesetz: 4-facher Satz nur im notdienst unter Würdigung der Uhrzeit der erbrachten Leistung.

https://www.dechra.de/Admin/Public/DWSD ... T_2022.pdf

Im Regelfall nur 1-fach bis 3-fach
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Feline »

Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:22
Dann sollte man sich einen anderen Job suchen. Wurde anderen in stressigen Berufen auch schon nahegelegt...
Naja, wie viele (gute!) Tierärzte sollen übrig bleiben?
-- Behandele einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier, und ein Tier wie einen Menschen.

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Wyse »

Feline hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:29
Naja, wie viele (gute!) Tierärzte sollen übrig bleiben?
Ich kenn eine extrem engagierte Tierärztin, die ständig ihre Praxiszeiten überzieht, nach Praxisschluß immer noch erreichbar ist, sogar wenn sie im Musical in Stuttgart hockt, sie also 150 km entfernt ist und egtl gar nix machen kann aber die Frau beschwert sich nicht, dass ihr der Beruf zu stressig, sie hundemüde oder unterbezhalt ist. So muss natürlich nicht jeder Tierarzt oder Arzt sein aber von der könnten sich doch einige was abgucken.

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Annette »

Gissie hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:12

Was mir Sorgen macht, sind die Tiere, die einfach ausgesetzt werden. Oder beim Tierheim über den Zaun fliegen, oder in irgendeiner stillen Ecke einfach ihrem Schicksal überlassen werden.
Oder noch schlimmer, hinter verschlossenen Türen still leiden, oder um die Ecke gebracht werden.
Das sowas zunimmt, steht außer Frage.
Das wird zunehmen, keine Frage. Aber das ist auch nicht nur die Konsequenz der höheren TA Kosten, sondern grundsätzlich die Konsequenz der erhöhten Lebenskosten allgemein. Wobei ich immer wieder staune, dies das und jenes kann man sich nicht mehr leisten, aber zwei Wochen Malle kann man.
Andererseits ist es auch traurig. Denn nur weil jemand genug Kohle hat, heißt es nicht, er ist ein guter Tierbesitzer.
Es gibt so viele arme Leute, die für ihre Haustiere alles geben und teilweise sogar auf Lebensmittel verzichten, nur damit es ihrem Liebling gut geht.
Das unterstreiche ich dick und fett! Als ich Sonntagmorgen bezahlte, stand jemand neben mir und bezahlte auch. Die Frau kratzte alles Geld aus dem Geldbeutel zusammen und zusätzlich noch von ihrer Freundin/Schwester/Mutter, war nicht so ganz ersichtlich, in welcher Verbindung sie standen. In solchen Momenten schlucke ich schon ganz schön.
Feline hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:14
Auf Notdienstpreise von zwei mal um die 50 Euro? Finde ich tatsächlich ziemlich günstig. :idee:
Mir wurden weder die Notdienstpauschale von 50 Euro berechnet, noch der mindestens zweifache Satz.
Ich vermute auch, dass TÄ dfa öfters mal ein Auge zudrücken, wenn sie wissen dass es jemandem finanziell wirklich nicht gut geht, und nur den ein- bis 1,5 fachen Satz verlangen.
Das denke ich auch, andererseits ist ein TA auch nicht die Wohlfahrt. Wenn man mal alles an Betriebskosten zusammenzählt, Einkommen Mitarbeiter, Geräte, Ausstattung und Zubehör, eventuell Miete, Versicherungen, Sozialabgaben und und und, dann bleibt am Ende nicht viel übrig von beispielsweise 100 EURO.
Ich fürchte einfach, dass z.B. eine Geschichte wie bei dir mit Louis dann vermehrt im frühzeitigen Einschläfern endet weil das eben nicht jeder zahlen kann.
Der junge Mann hat Glück gehabt, dass er hier gelandet ist. Damit will ich mich aber jetzt nicht auf irgendeinen Sockel stellen.
Und irgendwie tut das schon weh... da ist ein Lebewesen dem geholfen werden kann, der Mensch der damit kommt ist verzweifelt und liebt sein Tier, hat aber das Geld nicht... der Gedanke dass es dann vielleicht nicht gemacht wird obwohl ein Leben dran hängt tut schon irgendwie weh und ich weiß nicht, ob ich da so rational denken könnte.
Wobei sich ein TA strafbar macht, wenn er dann "einfach" einschläfert.

Wie sind eigentlich aktuell die Preise bei unseren Österreichern und Schweizern?
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von EmilPhil »

Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:41
Ich kenn eine extrem engagierte Tierärztin, die ständig ihre Praxiszeiten überzieht, nach Praxisschluß immer noch erreichbar ist, sogar wenn sie im Musical in Stuttgart hockt, sie also 150 km entfernt ist und egtl gar nix machen kann aber die Frau beschwert sich nicht, dass ihr der Beruf zu stressig, sie hundemüde oder unterbezhalt ist. So muss natürlich nicht jeder Tierarzt oder Arzt sein aber von der könnten sich doch einige was abgucken.
Ganz ehrlich: Das ist Selbstausbeutung. Und führt vermutlich eher früher als später zu Problemen, und wenn es "nur" soziale sind.

(Ich spreche da aus Erfahrung! Gesundheitsberuf... Da erwarten auch alle Arbeit und Überstunden für Gotteslohn.)

Ich finde die Erhöhung auch nicht witzig oder easypeasy zu stemmen. Nichtsdestotrotz: überleg mal, was die Metaller in der Zeit an Lohnerhöhungen erhalten haben.
Auch TÄ arbeiten, um zu leben.
"They’re currently in an alien terrain surrounded by millions of the most vicious creatures on planet. Humans.“
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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Wyse »

Annette hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:44
Mir wurden weder die Notdienstpauschale von 50 Euro berechnet, noch der mindestens zweifache Satz.
Wobei die Pauschale aber eigentlich seit Februar 2020 Pflicht ist...

Hinzugefügt nach 4 Minuten 43 Sekunden:
EmilPhil hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 15:56
Ganz ehrlich: Das ist Selbstausbeutung. Und führt vermutlich eher früher als später zu Problemen, und wenn es "nur" soziale sind.

(Ich spreche da aus Erfahrung! Gesundheitsberuf... Da erwarten auch alle Arbeit und Überstunden für Gotteslohn.)

Ich finde die Erhöhung auch nicht witzig oder easypeasy zu stemmen. Nichtsdestotrotz: überleg mal, was die Metaller in der Zeit an Lohnerhöhungen erhalten haben.
Auch TÄ arbeiten, um zu leben.
Wie gesagt, ich habe kein Problem meinen TA den BMW zu finanzieren. Ich kauf mir von meinem Geld auch gerne schöne Dinge. Ich sehe aber leider die Gefahr, dass viele Tierbesitzer ihre Tiere nun abgeben müssen oder nicht (mehr) behandeln lassen. Das liegt natürlich auch an der Inflation, Energiepreise etc. aber das Tier ist nun mal da, was jetzt tun? Ab ins Tierheim? Ich bin da sozialer eingestellt und würde als Tierarzt, der ja seinen Beruf in erster Linie ergriffen hat, um zu helfen und nicht aus monetären Gründen, hoffe ich, solchen Menschen zumindest mal nur den einfachen Satz berechnen. Von mir aus zahle ich dann auch den vierfachen.

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Re: Tierarztkosten - Was habt ihr bezahlt?

Beitrag von Feline »

Wyse hat geschrieben:
Mi 23. Nov 2022, 16:02
aber das Tier ist nun mal da, was jetzt tun? Ab ins Tierheim? Ich bin da sozialer eingestellt und würde als Tierarzt, der ja seinen Beruf in erster Linie ergriffen hat, um zu helfen und nicht aus monetären Gründen, hoffe ich, solchen Menschen zumindest mal nur den einfachen Satz berechnen. Von mir aus zahle ich dann auch den vierfachen.
Gesetzlich verankern kann man das aber nun mal schlecht. Ich denke dass es aber durchaus viele TÄ gibt die das zumindest bei ihren Kunden so handhaben. Vertrauen gehört aber dazu. Und das muss nun mal auch der Tierarzt haben, dass der Mensch ihm gegenüber ehrlich ist in dem, was geht und was nicht.
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