Notdienstgebühr

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Kanoute
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Notdienstgebühr

Beitrag von Kanoute »

Diese Novelle der GOT hat den Bundestag passiert und wird im Dezember noch dem Bundesrat zur Abstimmung vorgelegt. D.h. es könnte ab 01.012020 umgesetzt werden in geltendes Recht. Ich weiß nicht ob ihr dieses schon wisst.

https://www.tieraerzteverband.de/bpt/ak ... rdnung.php


Ich würde jetzt gerne hier in eine Diskussion anstreben, was haltet ihr davon?

Ich persönlich finde es gut, weil es vielleicht das Kliniksterben aufhält, vielleicht den Oliogopolbestreben von Mars, Avensia und andere Globalplayer unterbindet und der unattraktive Notdienst für die Tierärzte vielleicht besser notiert wird.

Ich weiß im Notdienst können je nach Schwere schnell ein paar Hundert Euro zusammenkommen.

Aber vielleicht unterbindet es auch das Ausnützen des Notdienstes und er wird wieder für wirkliche Notfälle genutzt.

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Leela
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Leela »

Ausgehend davon, dass wir uns hier im Elfenbeinturm befinden ... ich finde eine grundsätzliche Gebühr von 50 Euro nicht gut.
Ich kann deine Argumentation für die TÄs natürlich absolut nachvollziehen.
Aber ich denke/befürchte, dass es so schon mehr als genug Fälle (wirkliche Notfälle) gibt, die nicht rechtzeitig einem TA vorgestellt werden, weil gerade WE/Feiertag/teuer ist und somit auf Montag/nächsten Werktag verschoben wird - was dann eben schon zu spät sein kann.
50 Euro Notdienstgebühr "verschreckt" mE zusätzlich Halter zum Leidwesen der Tiere.
Ewig uns, Kurzer.

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NicoCurlySue
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von NicoCurlySue »

Wenn ich das richtig verstehe, gab es ja schon vorher die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis eine Notdienst-Gebühr zu nehmen, oder nicht?
In der Klinik hat man ja schon jeher am Wochenende und Abend eine Notdienst-Gebühr bezahlt.
Ich finde es nicht gut, wenn das verpflichtend wird.
Ich würde immer zum Notdienst gehen, wenn es meiner Katze schlecht geht, trotzdem würde es mir teilweise ganz schön "weh tun", schon von vornherein immer 50,- zusätzlich zahlen zu müssen und dann einen bis zu 4-fachen Satz.

Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass dann manche Tiere nicht am Wochenende zum TA gebracht werden, obwohl sie es bräuchten.

Wieso wird denn der Notdienst ausgenutzt? Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass Menschen "freiwillig" einfach so zum TA rennen, obwohl es nicht nötig ist. Aber vielleicht täusche ich mich da.
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Mary 86
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Mary 86 »

Ja, da täuscht du dich. Mein Tierarzt wird im Notdienst regelmäßig wegen wurmkuren und "dringenden", aber bereits seit Wochen dauernden Zuständen rausgeklingelt.
Viele Grüße von Maren und den Wildlingen

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Mietzies Tante
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Mietzies Tante »

Bei Bagatellfällen wie diesen finde ich es berechtigt aber ansonsten nicht.
Ich z. B. Kenne Fälle bei denen Menschen nur mit größter Überzeugung überhaupt den TA besuchen , selbst im ( für mich) Notfall .
Wenn es heißen würde Zusatzgebür würden die sagen, da warten wir mal ab

Im Prinzip hast du recht, denn wenn es ein echter Notfall ist geht man besser in die Klinik.

Aber es gibt eben auch solche Fälle, wie oben beschrieben.

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Annette
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Annette »

Ich glaube nicht an einen positiven Effekt. Diejenigen mit gefülltem Geldbeutel werden auch bei einer zusätzlichen Gebühr von 50 € oder auch 100 € im Notdienst aufschlagen, diejenigen, denen die Gesundheit ihres Tieres sonstwo vorbeigeht, werden erst recht nicht den Notdienst aufsuchen wegen der höheren Gebühren. Vielleicht werden die Lappalien im Notdienst dadurch weniger.
"... et la terre est plate! :naegel: "
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LG, Annette mit Louis + Matti und dem Plummerich auf der anderen Seite

BaLu
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von BaLu »

Die einzige Klinik, die ich hier im absoluten Notfall erreichen kann macht das nur als Bereitschaft. Also von zu Hause aus. Und als ich damals fragte ob er akutes Blut erbrechen als Notfall eingestuft hätte meinte er: nein, eigentlich nicht. Aber wär schon o.k. Er würde regelmäßig wegen viel geringerem rausgeklingelt.

Ich seh es ähnlich, diejenigen die es sich leisten können werden weiter wegen Kleinkram nachts aufschlagen. Die, die jetzt schon nicht gehen weils zu teuer ist dann erst recht nicht mehr. Und es kostet ja jetzt schon den dreifachen Satz. Verstehen tu ichs grundsätzllich schon. Aber ich verdien ganz ordentlich. Und kann mir den Ta selbst für Routinesachen unter der Woche schon kaum noch leisten.

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missamy
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von missamy »

Ich finde das auch vollkommen daneben. Gerade diejenigen, die es eh nicht im Überfluss besitzen, werden es sich dann noch mehr überlegen, ob sie überhaupt zum TA gehen. Im schlimmsten Fall werden solch armen Tiere dann elegant entsorgt. Gut, diejenigen, die wegen Nichtigkeiten am WE zum TA gehen müssen, dürfen ruhig so eine Sondergebühr bezahlen. Aber das dürften doch eher die Ausnahme sein.

Geht es denn nur noch um`s Geld raffen? Seit Einführung dieser doofen Tierkrankenversicherung, die es meines Wissens nur in D gibt, sind die Preise doch eh explodiert. Ganz viele, wenn nicht die meisten, rechnen doch gar nimmer zum normalen Satz ab sondern nehmen den 3,5-fachen Satz. Als es diesen Mist noch nicht gab, nagten die Tierärzte auch nicht am Hungertuch sondern hatten ganz gute Einnahmen. Und heute muss man ja alle möglichen Schikanen an Gerätschaften haben und verschuldet sich dafür. Mit der Konsequenz, dass die Kunden tiefer in die Tasche greifen müssen. Zahlt ja eh die Versicherung! Nur, wer sich so eine Versicherung nicht leisten kann, ist der gelackmeierte bzw. die Tierchen.

Ich ziehe den Hut vor solchen Tierärzten, die die Tiere von Obdachlosen oder armen für lau versorgen!
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Any
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Any »

missamy hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 10:56


Geht es denn nur noch um`s Geld raffen? Seit Einführung dieser doofen Tierkrankenversicherung, die es meines Wissens nur in D gibt, sind die Preise doch eh explodiert..

2017 wurden die Gebühren um 12 % angehoben, erstmalig nach 9 Jahren! Die Betriebskosten dürften in der gleichen Zeit mehr gestiegen sein.
Tierkrankenversicherungen gibt es laut Wikipedia seit 1947 in England. In Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sind mehr Haustiere versichert als in D, hier sind es grade mal 5 %, die in der Masse der Nichtversicherten beim TA wahrscheinlich kaum auffallen .

Und heute muss man ja alle möglichen Schikanen an Gerätschaften haben und verschuldet sich dafür. Mit der Konsequenz, dass die Kunden tiefer in die Tasche greifen müssen.

Müssen sie, wer von uns hier gibt sich damit zufrieden, dass der TA mal Fieber misst, abtastet und auf gut Glück irgendetwas spritzt? Die Ansprüche steigen, die medizinischen Mögichkeiten werden besser und stehen denen in der Humanmedizin kaum nach, und damit steigen natürlich auch die Kosten.
Ich ziehe den Hut vor solchen Tierärzten, die die Tiere von Obdachlosen oder armen für lau versorgen!
Ich auch. Wie vor jedem ehrenamtlich Tätigen.Von einem Ehrenamt kann man aber nun mal nicht leben und ohne Einkommen ein Ehrenamt als TA nicht finanzieren.
Zum Einkommen von Tierärzten ist das hier sehr aufschlußreich.https://vetline.de/lange-arbeitszeiten- ... 16/101334/Der ganze Artikel kann kostenlos runtergeladen werden.

Und das hier beschreibt das Problem recht gut.
Ich beobachte seit Jahren wie Kliniken in der Umgebung ihren Klinikstatus abgeben, immer weniger Tierärzte einen Notdienst anbieten und Großpraxen wie Smartvet ihre Sprechzeiten einschränken. Und das erschreckt ich deutlich mehr als ein paar Euro zusätzlich, weil es bedeuten könnte, daß ich mit meinen Katzen im Notfall gar keine Hilfe mehr rechtzeitig erreichen kann.

Kanoute
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Kanoute »

missamy hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 10:56
Ich finde das auch vollkommen daneben. Gerade diejenigen, die es eh nicht im Überfluss besitzen, werden es sich dann noch mehr überlegen, ob sie überhaupt zum TA gehen. Im schlimmsten Fall werden solch armen Tiere dann elegant entsorgt. Gut, diejenigen, die wegen Nichtigkeiten am WE zum TA gehen müssen, dürfen ruhig so eine Sondergebühr bezahlen. Aber das dürften doch eher die Ausnahme sein.

Geht es denn nur noch um`s Geld raffen? Seit Einführung dieser doofen Tierkrankenversicherung, die es meines Wissens nur in D gibt, sind die Preise doch eh explodiert. Ganz viele, wenn nicht die meisten, rechnen doch gar nimmer zum normalen Satz ab sondern nehmen den 3,5-fachen Satz. Als es diesen Mist noch nicht gab, nagten die Tierärzte auch nicht am Hungertuch sondern hatten ganz gute Einnahmen. Und heute muss man ja alle möglichen Schikanen an Gerätschaften haben und verschuldet sich dafür. Mit der Konsequenz, dass die Kunden tiefer in die Tasche greifen müssen. Zahlt ja eh die Versicherung! Nur, wer sich so eine Versicherung nicht leisten kann, ist der gelackmeierte bzw. die Tierchen.

Ich ziehe den Hut vor solchen Tierärzten, die die Tiere von Obdachlosen oder armen für lau versorgen!
Ich greife jetzt mal expemplarisch Missamy ihren Beitrag hervor, aber das gilt für alle:

Punkt 1: Tierkrankenversicherungen gibt es in vielen europäischen Ländern, in England sind fast alle Tiere krankenversichert. In anderen europäischen Ländern sind die Tierarztkosten viel höher als in Deutschland.
Punkt 2: Glaubt ihr denn Tierarzt hat keine Ausgaben: Personal, Miete, Wareneinsatz, Steuern und Abgaben? Und er soll weil jemand sich Menschen Haustiere zulegen ohne nachzudenken einfach für lau arbeiten? Weil derTierarzt nicht tierlieb ist? Gegenfrage wenn ihr ein Auto zur Inspektion bringt oder zum reparieren, erwartet ihr das Autohaus umsonst arbeitet weil derjenige in Not ist? Oder gar auf Rechnung oder vielleicht Ratenzahlung anbietet?
Punkt 3: wenn ein Hund seit 3 Wochen nichts frisst oder eine Katze seit 4 Wochen regelmäßig erbricht warum rufe ich dann Nachts um drei beim Notdienst an und frage ob das normal ist und was es mich kostet wenn ich jetzt komme.
Punkt 4: Angestellte Tierärzte verdienen bei weitem nicht das wass ihre humanärztlichen Kollegen bekommen. Desweiteren ist die Personaldecke deutlich dünner in den Tierkliniken als in den Humankliniken und da weiß jeder wahrscheinlich aus leidvoller Erfahrung wie dünn diese Decke ist. Und um diese Lücke zu schließen wurde diese Notfallgebühr eingeführt bzw wird eingeführt. Ich denke sie passiert den Bundesrat ohne große Probleme.
Punkt 5: ja es gibt Notfälle, echte Notfälle: z.B wenn ein Kaninchen nicht frisst, Katze schreit vor Schmerz, Hund versucht zu erbrechen und kann nicht. Aber das meiste was ich so erlebe sind Besitzer, die am Sonntag Zeit haben und beschließen ach Hundi geht es schlecht, gehen wir doch zum Arzt und sich dann beschweren über Wartezeit bzw Kosten.
Punkt 6: Ja ein Haustier kann teuer werden, richtig teuer. Ich rede da aus Erfahrung aber wenn man ein Tier in seinen Haushalt einziehen lässt, braucht man das Geld um es adäquat zu versorgen. Ja ich weiß das klingt ziemlich hart, aber Futter, Streu kosten auch Geld, deswegen sollte es Lösungen geben, für Menschen mit nicht soviel finanziellen Möglichkeiten eine Versicherung abzuschließen so ähnlich der paritätischen Krankenversicherung beim Menschen. Aber das wäre ein weites Konzept und müsste gesetzlich sein. Um es klarzusagen: am einfachsten wäre eine gesetzliche Tierkrankenversicherung, in der alle Tierhalter einzahlen.
Punkt 7: Und das ist ein ganz privater: Katzen haben nicht den Stellenwert bei vielen Katzenbesitzern wie Hunde bei ihren Besitzern.
Punkt 8: Auch die Heimtiere wie Meerschweinderl und Kaninchen werden zum großen Teil einfach schlecht medizinisch versorgt. Weil es ist ja nur ein Kaninchen ist. Und das ist manchmal echt traurig bzw geht mir ans Herz.

Was ich damit sagen möchte: der Stellenwert des Haustieres muß sich ändern, das es den Besitzern wert ist. und zwar monetär.

Aber ich möchte auch sagen: es gibt ganz ganz viele Besitzern von Haustieren egal ob groß oder klein, die sind ganz wunderbar und machen alles für ihr Tier.

Deswegen finde ich die Einführung der Notfallgebühr gut und dringend.

Und die Besitzer, die jetzt schon knapp sind, kommen jetzt und in Zukunft nicht.

@Any kam mir zuvor....Mist...Danke.

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fairydust
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von fairydust »

Hier hat es 1 Tierklinik im grossen Umkreis die 24/7 anbieten. Kommt man notfallmässig bei denen an, zahlt man 150 Euro Notfall-Gebühr. (yep, 150 Euro. Nicht 50)
Geht man zum TA (vorausgesetzt er ist erreichbar spätabends oder Nachts) zahlt man ebenfalls ne Gebühr (ist aber nicht so hoch) und die Behandlung ist definitiv teurer als tagsüber.
Man kann wählen zwischen zahlen und Tier sterben lassen.
Ich hab bisher logischerweise immer gezahlt.
2x mit Hund spätabends als Notfall (einmal Rattengift, einmal ne Tafel Schokolade)
und 1x mit Katertier nachts um 2 in die Tierklinik.
Ich persönlich denke in dem Moment nicht übers Geld nach. Das mach ich dann hinterher.... :stumm:

50 Euro finde ich noch zu wenig. Die hat man übrig wenn man unter der Woche zu faul ist zum TA zu gehen.
Cats' hearing apparatus is built to allow the human voice to easily go in one ear and out the other. - Stephen Baker

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missamy
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von missamy »

Any hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 16:43
2017 wurden die Gebühren um 12 % angehoben, erstmalig nach 9 Jahren! Die Betriebskosten dürften in der gleichen Zeit mehr gestiegen sein.
Tierkrankenversicherungen gibt es laut Wikipedia seit 1947 in England. In Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sind mehr Haustiere versichert als in D, hier sind es grade mal 5 %, die in der Masse der Nichtversicherten beim TA wahrscheinlich kaum auffallen .

Müssen sie, wer von uns hier gibt sich damit zufrieden, dass der TA mal Fieber misst, abtastet und auf gut Glück irgendetwas spritzt? Die Ansprüche steigen, die medizinischen Mögichkeiten werden besser und stehen denen in der Humanmedizin kaum nach, und damit steigen natürlich auch die Kosten.



Ich auch. Wie vor jedem ehrenamtlich Tätigen.Von einem Ehrenamt kann man aber nun mal nicht leben und ohne Einkommen ein Ehrenamt als TA nicht finanzieren.
Zum Einkommen von Tierärzten ist das hier sehr aufschlußreich.https://vetline.de/lange-arbeitszeiten- ... 16/101334/Der ganze Artikel kann kostenlos runtergeladen werden.

Und das hier beschreibt das Problem recht gut.
Ich beobachte seit Jahren wie Kliniken in der Umgebung ihren Klinikstatus abgeben, immer weniger Tierärzte einen Notdienst anbieten und Großpraxen wie Smartvet ihre Sprechzeiten einschränken. Und das erschreckt ich deutlich mehr als ein paar Euro zusätzlich, weil es bedeuten könnte, daß ich mit meinen Katzen im Notfall gar keine Hilfe mehr rechtzeitig erreichen kann.
Stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung. Andererseits eigentlich klar, sonst würde man in den USA nicht auf die Idee kommen und seinem kastrierten Hund Plastikeier einsetzen lassen, damit er normal aussieht :eek: .

Es gab auch früher schon Tierärzte, die genügend Erfahrung hatten und nicht auf gut Glück was spritzten. Außerdem: Angebot schafft Nachfrage!
Übrigens hatte ich bisher mit der hiesigen Tierklinik nur miese Erfahrungen gemacht, gerade am WE. Da müssen die jungen, unerfahrenen Kräfte Dienst tun.
Und Geld wird anscheinend in der Tiermedizin immer noch genug verdient, sonst würden sich nicht Firmen wie Mars und Konsorten dort einnisten.
Siehe da: https://www.deutschlandfunkkultur.de/mi ... 317611#top

Ich kann das Gejammer langsam nicht mehr hören :gemein:
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Kanoute
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von Kanoute »

missamy hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 17:48
Stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung. Andererseits eigentlich klar, sonst würde man in den USA nicht auf die Idee kommen und seinem kastrierten Hund Plastikeier einsetzen lassen, damit er normal aussieht :eek: .

Es gab auch früher schon Tierärzte, die genügend Erfahrung hatten und nicht auf gut Glück was spritzten. Außerdem: Angebot schafft Nachfrage!
Übrigens hatte ich bisher mit der hiesigen Tierklinik nur miese Erfahrungen gemacht, gerade am WE. Da müssen die jungen, unerfahrenen Kräfte Dienst tun.
Und Geld wird anscheinend in der Tiermedizin immer noch genug verdient, sonst würden sich nicht Firmen wie Mars und Konsorten dort einnisten.
Siehe da: https://www.deutschlandfunkkultur.de/mi ... 317611#top

Ich kann das Gejammer langsam nicht mehr hören :gemein:
Du hast einfach keine Ahnung, entschuldigung...freilich nisten sich die ein....weil der Markt in Deutschland offen ist und viel zu billig...wenn Mars und Konsorten kommen wird es noch teurer....

und welches Gejammer? die meisten niedergelassenen tierärzte machen ihre Arbeit ohne zu jammern..und da wird öfter der Feierabend oder die 10 Stunden Regel ignoriert weil halt noch ein Notfall kam....

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engelsstaub
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von engelsstaub »

Tiere sind Privatpatienten und das darf man einfach nicht vergessen. Die Medizin und so auch die Tiermedizin ist fortschrittlicher geworden und das erwarten zumindest wir, im Elfenbeinturm (wirklich ein guter Vergleich/nicht zynisch gemeint) ja auch. Meiner Tierärztin war es fast peinlich, nach der Not-OP, stationärer Aufnahme, Blutuntersuchungen, US. Medikamenten, sämtlichen Nachfolgeterminen usw. um die 800 Euro zu verlangen beim Bruno. Ehrlich: Ich war dann peinlich berührt, da sich die Tierärztin auch nachts und generell umfassend um mein Tier gekümmert hatte und sie generell zum 1,5-fachen Satz abgerechnet hatte).

Dass die Tierkrankenversicherungen dafür verantwortlich sind, dass die Preise erhöht werden, mutet für mich auch eher groteks an, missy. :grins_gelb: Die wenigsten Tierbesitzer haben ihre Tiere versichert lassen. In meiner Tierarztpraxis, die wirklich extrem gut besucht ist, erzählten mir die Tierärztinnen, dass ich damit die absolute Ausnahme bin und sie leider oft keine notwendige Diagnostik veranlassen können, da es sich die Tierbesitzer schlicht nicht leisten (können). Ich kann noch ganz gut abschätzen, bzw. recherchieren, nachfragen, was nötig ist/war und ich interessiere mich auch dafür. Das kann man aber generell nicht jedem Tierbesitzer unterstellen.

Ich wurde aufrichtig noch nie irgendwie "abgezockt", weil meine Katzen versichert sind und das würde die Versicherung schon gar nicht bezahlen. Als ich mit Josie in der Tierklinik mit Fachtierärzten war, war sie ein Notfall an einem Sonntag. Sie wurde dort echt aufgenommen wie ein Mensch in einem Krankenhaus, rundum versorgt, dann im OP überwacht und es waren drei Fachtierärzte zugegen in drei Tagen. Das hätte meine private Insolvenz bedeutet, aber es war für die Intensivbetreuung meiner Katze wirklich vergleichsweise angemessen. Sah die Versicherung dann auch so.

Ich bin da zwiegespalten: Ich sehe auch den hohen Einsatz vieler Tierärzte, dazu steigende Personal- und Lohnkosten, Energiekosten, Anschaffung neuer Geräte, höhere Mietpreise, dazu Bereitschaftsdienst an Sonn- und Feiertagen. Es sollte entlohnt werden, aber es kann wirklich sein, dass Menschen mit ihren Tieren mit der zusätzlichen Gebühr im Akutfall an einem Wochenende nicht mehr losfahren.
Das ist aber ein generelles Problem: Tiere werden im Krankheitsfall eben auch mal richtig "teuer" und sie sind davon abhängig, ob der Besitzer das bezahlen kann und will. 50 Euro Notdienstzulage mehr oder weniger betrifft dann wieder diejenigen, denen es eh schon weh tut, ihre Tiere behandeln zu lassen.

Mich schockt es etwas, dass Tierärzte für Wurmkuren im Notdienst angerufen werden. Okay...bei einem Kittenfund mit massiven Wurmbefall, würde ich auch vorstellig werden wollen, aber darum wird es wohl nicht gehen bei den Anrufen, sondern eher um diejenigen, die nach der Arbeit keine Zeit oder keinen Nerv mehr hatten, in eine Tierarztpraxis zu fahren. Das ist allerdings auch ein Problem. Je nach Region/Stadt/Dorf haben die Praxen eben Öffnungszeiten bis 17/18 Uhr. Ich kann noch auf mein Stundenkonto zurückgreifen und meine Katzen hoffentlich schnell eintüten und zum Tierarzt bringen. Ist man selbst krank, bzw. muss man akut zum Arzt oder eben zum Facharzt kann man es ggf. noch mit dem Arbeitgeber verhandeln bzw. darf man zum Arzttermin. Doch mit einem Tier?

Man liest ja auch von Menschen, die im Krankenhaus mit quasi Erkältungen aufschlagen. Da dürfte man auch 50 Euro Zulage verlangen?! Provokativ gefragt. Da greift noch unser Solidarsystem bezüglich der Krankenkassen.

Mein Vorgesetzter ermöglicht es mir auf Vertrauensbasis und Kulanz, dass ich auch im Akutfall eine verlängerte Mittagspause nehmen durfte, um zum Tierarzt zu fahren oder ich später anfangen konnte, um eine Katze vorher in die Praxis zu bringen. Arbeitsbeginn bei mir: spätestens 8 Uhr, Früheste Abgabe des Tieres 8.30 Uhr. Das bedeutet immer auch mal spontan etwas umzuplanen, einen kulanten AG, Kollegen, die einspringen und auch meine Bereitschaft, alles für die Muckels möglich zu machen.

Generell sind die Tierkliniken mit Notbereitschaft hier rar geworden und ich müsste in eine sehr gute TK über 40 km fahren. Ich bin froh, dass sich die Tierärzte hier im Umkreis zu Notbereitschaften bereit erklären und würde die 50 Euro dafür bezahlen. Auch ohne Übernahme der Versicherung.
Wibke mit Leonard. Tief im Herzen meine Sternchen Bruno, Emily, Josie und Tarzan.

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BaLu
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von BaLu »

Etwas OT: ich hab aus gegegenem Anlass letztens gegoogelt und erstaunt festgestellt, dass der AG einen zwingend und immer freizustellen hat wenn man einen (echten) tierischen Notfall hat. Hat mich erstaunt macht im Sinne des Tierschutzes aber Sinn.

Was mich halt schon zunehmend an die Grenze bringt ist dass schon Routinebehandlungen nicht mehr bezahlbar sind. Wenn ich 70 Euro für einmal anschauen und ne Spritze geben bei einem guten TA unter der Woche zahle für das selbe bei einem ausnehmend schlechten TA am Sonntag aber 40 Euro.......hab ich Fragezeichen im Gesicht.

Und ich opfere wirklich jeden Cent für meine Katzen, ess lieber trocken Brot. Trotzdem heißt das alles in Konsequenz, dass sich niemand mehr mehr als eine Katze leisten kann. Und klar, die 50 Euro alle fünf Jahre mehr macht das Kraut sicher nicht mehr fett.

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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von engelsstaub »

BaLu hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 18:42
Etwas OT: ich hab aus gegegenem Anlass letztens gegoogelt und erstaunt festgestellt, dass der AG einen zwingend und immer freizustellen hat wenn man einen (echten) tierischen Notfall hat. Hat mich erstaunt macht im Sinne des Tierschutzes aber Sinn.

Was mich halt schon zunehmend an die Grenze bringt ist dass schon Routinebehandlungen nicht mehr bezahlbar sind. Wenn ich 70 Euro für einmal anschauen und ne Spritze geben bei einem guten TA unter der Woche zahle für das selbe bei einem ausnehmend schlechten TA am Sonntag aber 40 Euro.......hab ich Fragezeichen im Gesicht.

Und ich opfere wirklich jeden Cent für meine Katzen, ess lieber trocken Brot. Trotzdem heißt das alles in Konsequenz, dass sich niemand mehr mehr als eine Katze leisten kann. Und klar, die 50 Euro alle fünf Jahre mehr macht das Kraut sicher nicht mehr fett.
Hast du Quellen/Gesetzestexte dafür? Das würde mich aufrichtig interessieren. Ich bin aktiv im BR und mir sind solche Gesetze echt fremd. Ich danke dir aufrichtig!
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BaLu
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von BaLu »

Leider hab ich die Seiten wieder zugemacht. Ich schau morgen dass ich es wieder finde ;)

Mal auf die Schnelle, leider ohne Verweis auf ein Gesetz: https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/U ... -krank-ist

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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von engelsstaub »

BaLu hat geschrieben:
Sa 23. Nov 2019, 18:58
Leider hab ich die Seiten wieder zugemacht. Ich schau morgen dass ich es wieder finde ;)
Danke. :grins_gelb:

Ich wüsste aktuell nicht, auf welches Gesetz ich mich berufen könnte, um mein Tier akut zum Tierarzt während der Arbeitszeit zu bringen, oder es auch zu versorgen im Akutfall. Mein Vorgesetzter ist so kulant, dass ich das mit Mehrstunden und Organisation der Vertretung abgelten kann. Ich kann auch dann eine verlängerte Mittagspause bei Versorgung der Tiere machen, wenn ich Mehrstunden, die immer anfallen, nachweisen kann. Zur Not nehme ich Urlaub.

Ich nehme auch Mehrstunden, wenn ich früher Feierabend für eine sicher angeratene Zahnreinigung mache.

Wäre ja toll, wenn es ein Gesetz dafür gäbe. :hurra:

Edit: Leider nein, nach deinem Link und ich dachte mir das auch. Es läuft dann doch auf Kulanz hinaus. Ist ja auch okay, dass man vor- oder nacharbeitet. :grins_gelb: Bitte wirklich Obacht mit solchen Äußerungen, oder du hast da wirklich was noch irgendwie gespeichert, was auf Gesetztexten basiert. :grins_gelb:
Wibke mit Leonard. Tief im Herzen meine Sternchen Bruno, Emily, Josie und Tarzan.

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BaLu
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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von BaLu »

Wieso kulanz? Für mich steht da schon klar, dass das Leben des Tieres im Einzelfall über dem Wohl des Arbeitgebers steht. Dass man die Zeit nicht bezahlt kriegt ist ja eh klar. Aber eigentlich müsste man nicht jedesmal so einen Eiertanz machen. Wobei mein Chef super tierlieb ist und wir uns die Zeit eh frei einteilen. Trotzdem müssen meine Katzen oft genug unnötig nen Tag in der Praxis verbringen weil außer abgeben und zwischendrin wieder holen nichts geht.
https://www.afa-anwalt.de/hunde-elend-h ... e-bleiben/

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Re: Notdienstgebühr

Beitrag von engelsstaub »

Das ist deine persönliche Meinung und meine auch. :grins_gelb: Aber auf welcher rechtlichen Grundlage bewegen wir uns da?

Mein direkter Vorgesetzter ist absolut kulant, da ich dann auch später anfange zu arbeiten und ich konnte eine verlängerte Mittagspause auch machen, da ich Bruno mittags via Spritze vorläufig mit Nahrung versorgen musste. Das konnte nur abgesichert passieren, da ich nachgewiesen Mehrstunden hatte, Kollegen für mich einspringen konnten in der Zeit und mein Vorgesetzter schriftlich sein Okay gab dafür, dass ich die Mehrstunden in der verlängerten Mittagspause ableiste.

Doch fußt das auf einer rechtlichen Grundlage, dass man dafür frei gestellt werden kann, wenn man seine Tiere versorgen/zum Tierarzt bringen muss? Das ist meine Frage! Wären wir dafür frei gestellt? Ich denke nicht, oder?
Wibke mit Leonard. Tief im Herzen meine Sternchen Bruno, Emily, Josie und Tarzan.

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