http://www.das-katzen-forum.de/viewtopic.php?f=47&t=187
Und genau aus dem zitiere ich mich frech selbst und mache ein neues Thema auf, weil ich denke, dass da evtl. auch für euch interessante Dinge geschehen.
Mirli hat geschrieben:Ein Emil-Update.
Montags war die Physiotherapeutin zum ersten Mal da und Emil zeigte sich wie erwartet total unkooperativ :bäh:
Die erste Therapiestunde war auch anstrengend für ihn, es mussten Beweglichkeit, Reflexe und die Muskulatur getestet werden, hängt alles mit Anfassen zusammen und das mag er ja so garnicht.
Da er sich nicht wirklich anfassen lässt, fallen so Sachen wie Massage und Durchbewegen natürlich aus. Ich habe jetzt eine Wärmelampe, eine Wärmedecke (Back on Track, eine Decke mit gepressten Keramikfasern die sich durch Körperwärme erwärmt und Infrarotwärme zurückstrahlt, sehr beliebt bei allen Katzen, ist immer belegt, sehr angenehm auch bei Rückenschmerzen, also durchaus zu empfehlen ) und eine Magnetfeldmatte hier. Grünlippmuschel gibt's auch seit 4 Tagen einmal täglich.
Katzen spüren wohl dieses Magnetfeld, merken, dass es ihnen gut tut und legen sich freiwillig auf die Matte wenn sie an ist. Meine Schwiegermama hatte noch so eine zu Hause, deswegen hab ich jetzt die Möglichkeit Emil zwei bis drei Mal am Tag da draufzulegen. Ihm ist das nicht unangenehm, er legt sich auch freiwillig drauf. Das regt wohl die Durchblutung an und hilft bei entzündlichen Prozessen, auch gerade bei Sachen im neurologischen Bereich.
Seine Reflexe in den Hinterläufen (Schmerzreflexe, Stellreflexe) sind vermindert. Als die Physiotherapeutin getestet hat, hat er fast gar nicht reagiert, das kann aber auch damit zusammenhängen, dass er sich total gesperrt hat, ähnlich wie beim Tierarzt.
Ich habe die Reflexe selbst noch getestet als er später wieder entspannter war, sie ließen sich auslösen, aber merklich verzögert.
Also ist irgendetwas im nervlichen Bereich nicht in Ordnung, die Reizweiterleitung funktioniert nur bedingt, was auch das Wanken und den unsicheren Gang erklärt. Ob das nun "nur" eine chronische Entzündung, die es in den Griff zu bekommen gilt, oder etwas fortschreitendes Degeneratives ist muss sich noch herausstellen.
Am Freitag war der nächste Termin. Diesmal wurde ein Blutegel gesetzt. Die Physiotherapeutin und der Arzt haben sich beratschlagt und sind beide zu dem Schluss gekommen, dass das unbedingt einen Versuch wert ist, weil sie mit Blutegeltherapie schon gute Erfolge erzielen konnten.
Hier ein Link zur Info:
http://www.dgtha.de/de/infdateien/flyer ... 7_2_11.pdf
Blutegeltherapie ist ja ein kleiner Aderlass, altes Blut wird abgesaugt, neues frisches Blut kann sich bilden. Ausserdem befinden sich in dem Speichel der Egel entzündungshemmende Stoffe, die der Egel in den Wirtskörper injiziert. Ich finde das ist ein hochspannendes Thema, in der Humanmedizin habe ich schon viel davon gehört, dass es auch mit Erfolg in der Tiermedizin angewendet war mir zwar nicht neu, aber kannte das bis dato nur bei größeren Tieren.
Nunja, normalerweise saugen die Egel ca. 20min. Unserer hing an Emils Rücken für fast 2 Stunden und hat sehr fleissig seinen Job gemacht, die Physio meinte, das hat sie bei einer Katze noch nie gesehen. Emil fand das "andocken" zwar eher uncool, den Rest hat er aber sehr entspannt über sich ergehen lassen, ist sogar dabei eingeschlafen.
Für die Nachblutung hatte ich extra einen Babybody besorgt, die Nachblutung kann schon mal bis zu 30 Stunden dauern. Bei ihm hat das allerdings fast gar nicht geblutet, der Body blieb ihm glücklicherweise erspart.
Und, naja, was soll ich sagen, es geht ihm wirklich besser. Ich weiss jetzt nicht, was genau hilft, vielleicht ists auch die Kombination, aber er ist wesentlich aktiver, der Blick ist wacher, nicht mehr so in sich gekehrt und auch sein Spieltrieb ist wieder da.
So kann ich spielerisch mit ihm Muskelaufbau betreiben (mit dem DaBird über unebene Untergründe, schnelle Richtungswechsel, Springen üben und so). Er wackelt zwar immer noch wie vorher, hat aber mehr Ausdauer und lässt sich nicht mehr so schnell entmutigen auch wenn er mal auf den Popo klatscht.
Er versucht auch von selbst mehr zu klettern, das hat er vorher kaum noch gemacht, und im Spiel springt er auf höhere Ebenen anstatt sich hochzuziehen.
Ausserdem ist er zutraulicher geworden. Nicht zum Kuschelkater mutiert, das hatte ich aber auch nie erwartet, aber er hält sich mehr in unserer Nähe und auch mehr in der Nähe der anderen Katzen auf.
Insgesamt eine sehr positive Entwicklung finde ich, ich bin sehr erleichtert und gespannt wie das weitergeht.
Zu dem Thema "an Sachen hochziehen"...
Ich denke er hat sich das richtig angewöhnt. Er kann springen, er kommt locker auf das Sofa wenn er will, im Spiel ist das gar kein Hindernis.
Den Rest der Zeit ist er, so mein Gefühl zumindest, zu bequem dazu. Er hat sich Ausweichbewegungen und Schonmechanismen angeeignet, die er wahrscheinlich gar nicht mehr benötigt.
Wäre es sinnvoll, bitte nicht steinigen, die vorderen Krallen zu Trainingszwecken minimal (wirklich nur minimal die ganz scharfe Spitze) zu kappen, so dass er sich nicht mehr so hervorragend einkrallen kann um sich hochzuziehen? Der hat richtige Enterhaken an den Vorderpfoten.
Dann müsste er sich wieder umgewöhnen und vermehrt die Hinterläufe einsetzen, was sehr im Sinne der abgebauten Muskulatur wäre.
Was meint ihr dazu?
Und gibt es hier sonst noch Ideen zum Thema Muskelaufbau?
Einen wunderschönen 1. Advent wünsch ich euch
Zu der Magnetfeldtherapie auch noch ein Link:
http://www.tierarztpraxis-rogalla-rumme ... rapie.html