huckelberry hat geschrieben: ↑Di 2. Okt 2018, 17:44
Ich war gestern mit Hucky bei meiner TÄ, sein rechtes Auge war entzündet und er hat es kaum geöffnet.
Die Diagnose, nach einem Abstrich war Eosinophile konjunktivitis .
Sie erklärte mir das es bei einem schwachen Immunsystem, dazu kommen kann und
Hucky ja sehr anfällig für Erkältung und Bindehautentzündung ist.
Was kann ich für sein Immunsystem tun?
Lysin, nimmt er so gar nicht, wenn ich es irgendwo untermische, frisst er das nicht mehr.
Ich brauche Ideen und Hilfe.
Hinzugefügt nach 2 Minuten 24 Sekunden:
Ach ja vergessen, er bekommt zur Zeit cortisonhaltige Augentropfen, 5x tägl.
Steht vor einer Erkrankung das Wörtchen "eosinophil" heißt das, dass diese auf eine wie auch immer geartete Körperreaktion zurückzuführen ist.
Sprich - autoimmun. Der KÖRPER zerlegt sich selbst. Ein ÜBERREAKTIVES Immunsystem.
Derlei Krankheiten sind eben nicht durch ein SCHWACHES Immunsystem hervorgerufen, sondern durch ein fehlgeleitetes, eine fehlgeleitete Immunantwort.
WEIL alle diese Erkrankungen Cortison benötigen oder zum Teil andere Immunsuppressiva (Mittel, die die körpereigene Abwehr unterdrücken, außer Kraft setzen), MUSS ZWINGEND eine Ausschlussdiagnose erfolgt sein: Das heißt, es müssen sämtliche anderen Krankheitsauslöser, vor allem aber Infektionen durch Viren, Bakterien etc. ausgeschlossen sein.
Warum? Weil man bei einer Infektion mit Cortison Öl ins Feuer gießt. Warum? Schaltet man das Immunsystem aus, können sich Erreger lustig und ungebremst vermehren. Und man merkt es von außen noch nicht einmal, weil sämtliche Körperreaktionen ja ausgeschaltet sind (Fieber, Rotz, Husten, etc. - im übrigen sind einige davon auch einfach nur Zeichen, dass das Immunsystem arbeitet).
Also meine Fragen:
1.) War das eine FACHtierärztin für Augenheilkunde?
2.) Was wurde hier für AUSFÜHRLICHE Ausschlussdiagnostik gemacht? Fluoreszenztest, Abstrich mit Test auf was genau usw.?
Vom bloßen "Draufschauen" diagnostiziert man KEINE eosinophile Konjunktivitis. Mich wundert das - Du schreibst nichts von einer Vorgeschichte und/oder anderen manifesten Erkrankungen. Solches bräuchte es im Regelfall bei einer eosinophilen Konjunktivitis, die im übrigen statistisch SEHR VIEL WENIGER wahrscheinlich ist als eine hundsgewöhnliche "normale" Konjunktivitis aus dem Katzenschnupfenkomplex. Und bei der verbietet sich Cortison in 99,9% der Fälle, siehe z.B. hier:
https://www.svk-asmpa.ch/katze/augen/augen3.htm
Dazu auch Horzinek, siehe Seite 490 - das ist der Psychrembel der VetMed!:
https://books.google.de/books?id=ZBojvN ... ze&f=false
Er weist DEUTLICH daraufhin, dass eine alleinig vorhandene eosinophile Konjunktivitis bei Katzen so gut wie gar nicht vorkommt, selbst zusammen mit einer Keratitis extrem selten ist.
Hinzugefügt nach 7 Minuten 35 Sekunden:
... was soll ich sagen - wenn es keine Fachtierärztin für Augenheilkunde war, Deine Katze eine Vorgeschichte hat, die Du hier nicht erwähnst ... ist das mal wieder Pfusch, sorry.
Ich nehme mal an: Keine Fachtierärztin, keine Vorgeschichte spezieller Art. Kein Abstrich, plötzliches Auftreten.
Das ist in 99% der Fälle eine infektiöse Konjunktivitis.
Jeder Augenfachtierarzt, bei dem ich bisher war, macht erst einmal keinen Abstrich, sondern deckt sowohl antibiotisch als auch virostatisch lokal ab. Das ist ein gängiges Vorgehen, weil Bindehautentzündungen so gut wie immer von Herpesviren, Mykoplasmen und/oder (!) Chlamydien ausgelöst werden. Im Falle von NUR Herpesviren deckt man auch antibiotisch ab, um Sekundärinfektionen zu vermeiden. Im Falle von Herpesviren und Bakterien - prima. Im Falle von NUR Bakterien hat man ein Virostatikum, ein lokales, umsonst gegeben.
Als lokales Virostatikum kommt in Frage - Virgan. Als lokales AB, das beide o.g. Kandidaten abdeckt, kommt in Frage: Acic-Ophtal, Oxytetracyclin.
Das zeigt in den allermeisten, in nahezu allen Fällen kurzzeitig Wirkung. Wenn man dann ca. eine Woche über das Verschwinden der Erreger hinaus behandelt, bleiben sie meist auch weg.
Solltest Du weiter mit Cortison behandeln und Deine Ärztin weiß nicht GANZ GENAU, was sie da tut, läufst Du Gefahr, das Ganze signifikant zu verschlimmern, was irreversible, sprich: nicht wieder gut zu machende Schäden am Auge anrichten kann. Hat sogar der HumMed-Augenarzt meines Vaters hinbekommen mit genau der gleichen Kiste