Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Fütterung mit supplementiertem Rohfleisch
Antworten
Benutzeravatar
Fliffis
...
Beiträge: 715
Registriert: So 6. Nov 2011, 00:40

Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von Fliffis »

So habe ich angefangen meine beiden auf die Rohfleischfütterung umzustellen:

Mein Ziel ist es, das die beiden irgendwann zu 80 % roh gefüttert werden. Aus folgenden Gründen möchte ich nicht zu 100 % roh füttern:

1. Sollte ein Klinikaufenthalt anstehen (hoffentlich nicht) kann ich ihnen ihr gewohntes Dosenfutter mitgeben, Rohfleisch aber nicht!
2. Sind wir im Urlaub, ist barfen für unseren Katzensitter nicht möglich.
3. Pubertierende Kinder finden Barf so eklig, dass sie es nicht schaffen damit zu füttern :hm: Sind wir über das Wochenende mal weg, dann muss sie aber füttern...
4. Bin ich längere Zeit nicht da, Krankenhaus etc. - hoffentlich auch das nicht - weiß keiner so wirklich wie er Barf herstellen soll.

Das alles sind unsere Gründe, warum das Dosenfutter hier nicht ganz verschwinden wird.

Der erste Schritt:

An Rohfleisch gewöhnen:
Mit ungefähr 14 Wochen gab es zum ersten Mal Hähnchenbrust. Der Kater fand das gleich super, die Katze war der Meinung ich wolle sie vergiften. Nach mehren Versuchen - über 2 Wochen verteilt - hat auch die Katze das rohe Hähnchenfleisch angenommen. Danach kam Rinderhack zum Einsatz, was von beiden einhellig als blöd befunden wurde. Wie sich später herausstellte, liegt das aber nicht am Rind, sondern daran, das die beiden alles was kleingehäckselt und roh ist, nicht fressen mögen. Nach vielen Testversuchen habe ich festgestellt, das die beiden so ziemlich alles roh fressen - in Stücken - was ich ihnen anbiete. Allerdings kann ich im Moment nichts mit Knochen verfüttern, weil der Kater dann erbricht. Organisch ist er aber i. O. Herzen und Mägen werden ebenfalls problemlos angenommen.

Nachdem das Fressen von rohem Fleisch geklärt war, habe ich angefangen mit Felinie Complete zu supplementieren. Das ist wirklich super einfach und für den Einstieg finde ich es optimal. In dieser Zeit habe ich mich durch die einschlägig bekannten Seiten wie

http://blaue-samtpfote.de/barf/barf.html

http://www.savannahcat.de/katzenernaehrung.html

http://dubarfst.eu/forum/

http://haustiger.info/katzen-barfen-tut ... er-teil-1/

gelesen. Wahrscheinlich waren es noch einige mehr und ich habe die wegen Reizüberflutung :schwindlig: einfach vergessen.

Als nächstes habe ich zusätzlich zu dem Felini mit easyBarf supplementiert. Mit dem easyBarf hat man auch die Möglichkeit, Rezepte mit Knochen herzustellen. Mittlerweile verträgt die der Herr Kater auch! easyBarf finden beide irgendwie leckerer als Felini, fressen aber nach wie vor beides. Somit gibt es die beiden im Wechsel.

Irgendwann habe ich auch angefangen Eintagsküken zu füttern. Die wurden problemlos von beiden angenommen und sind mittlerweile ein Highlight auf dem wöchentlichen Speiseplan. Wir haben zwei Kükentage pro Woche eingeführt.

Zur Zeit bin ich damit beschäftig, natürliche Supplemente auszuprobieren. Als Ausgangspunkt habe ich das Grundrezept aus dem dubarfst-Forum für die natürliche Supplementierung genommen.

Natürliche Supplemente

1 kg Fleisch (Muskel, Herz, Magen)
40 g Leber
5-6 g Eierschale ODER 5 g Calcium-Carbonat ODER 10 bis 11 g Calcium-Citrat
2 g Taurin
30 g Lachs (Wildlachs = Salmon salar)
30 g Weizenkeimöl ODER 2 Tropfen Vitamin E (Allcura)
2 g Salz
11 g Fortain
1,3 g Seealgenmehl
2,5 g Bierhefe

ca. 400 ml Wasser (je nachdem, ob katz soviel akzeptiert, kann es auch etwas weniger sein)
ca. 50 g Ballaststoffe
Fett nach Fettgehalt des Fleisches

Zur Zeit versuche ich, den beiden Fortain schmackhaft zu machen. Das finden sie wohl nicht so toll :roll: Da man Fortain durch Rinderblut ersetzen kann, werde ich mir dieses jetzt mal bei einem Metzger besorgen. Ob mir mein Mann eine Blutrinne in die Küchenarbeitsplatte fräst... :frag: :stumm: :laugh:

So weit erstmal. Wenn es Veränderungen und neue Erfahrung gibt, werde ich die gerne mitteilen.
__________________________________________
Es grüßt Sarah mit Bonnie & Clyde im ♥, Kim und Ventisca

Mein Blog

Benutzeravatar
Claudia
Foreneigentum ;-)
Foreneigentum ;-)
Beiträge: 16992
Registriert: So 30. Okt 2011, 20:13
Usertitel: Foreneigentum ;-)
Wohnort: Berlin
Alter: 55

Re: Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von Claudia »

Sehr schöner Beitrag, danke! :grins_gelb:

Ich muss zugeben, an die ganzen Zusätze wage ich mich bis heute nicht ran. Woher soll ich wissen, ob die ganzen Berechnungen wirklich stimmen? :schäm:

Benutzeravatar
rlm
.....
Beiträge: 1623
Registriert: So 30. Okt 2011, 22:21

Re: Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von rlm »

Claudia hat geschrieben: Ich muss zugeben, an die ganzen Zusätze wage ich mich bis heute nicht ran. Woher soll ich wissen, ob die ganzen Berechnungen wirklich stimmen? :schäm:
Das waren auch schon immer meine Bedenken. Näher habe ich mich nicht mit dem Thema Barf befasst, da bei mir sowieso nicht alle Katzen rohes Fleisch mögen. So füttere ich nur ca. 4 Mahlzeiten wöchentlich roh für die, die es mögen. Ich glaube, du schriebst kürzlich auch so schön, das es ihnen auch ein bißchen schmecken soll. :grins_gelb:


Zum einen existieren wohl sehr viele unterschiedliche Vorgaben und zum anderen kann man wirklich erhebliche Fehler machen. Ich bekam die Tage erst die Aussage, dass durch falsches Supplementieren von sehr vielen Leuten die Katzen sozusagen 'auf den Mist gefüttert werden'. Die Berechnungen sind teilweise eher für Experten.
Mein Bauchgefühl wird ab und an mal bestätigt. Jede Futtermethode hat Nachteile. Beim rohen Fleisch ist es z. Bsp. als erstes das AB welches mir einfällt, beim Fertigfutter u.a. die Konservierung. Beim Fertigfutter frage ich mich, ob das AB durch die Hocherhitzung zersetzt wurde. :frag: :frag:
Bild

Benutzeravatar
Fliffis
...
Beiträge: 715
Registriert: So 6. Nov 2011, 00:40

Re: Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von Fliffis »

Ich vertrau da einfach mal den Werten, die schlaue Menschen so errechnet haben. Mein Ziel ist ja die natürliche Supplementierung. Bis ich die allerdings begriffen habe, muss ich noch viel lesen :schwindlig: und auch ausprobieren. Katz mag auch nicht alles fressen. :roll: Felini und easyBarf soll es dann nur in Ausnahmefällen geben.

Bisher scheint die Rohfütterung den beiden gut zu bekommen. Super geformter Output, der nicht stinkt, kein Mundgeruch, Zahnfleisch sieht supi aus, Fell glänzt und ist samtweich, Haarwechsel war kurz, aktiv, aufmerksam - sie machen einfach einen frohen und munteren Eindruck und sind total wild auf ihr rohes Fleisch. Dose wird hier zwar auch gefressen, aber die Blicke, die sie mir dann zuwerfen, sind bühnenreif ;-)

Ich denke, dass ich beim nächsten TA-Besuch mal ein Blutbild machen lasse. Einfach mal so zur Kontrolle - natürlich nur, wenn es ohne Narkose geht. Es ist auf jeden Fall sehr spannend, sich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen.

@robbielailamoritz: Den perfekten Weg wird es wahrscheinlich nie geben. Leider :traurigguck: Für mich spricht für Rohfleisch, dass ich bestimmen kann, was sie fressen und wo es her kommt. Ich setze mich jetzt seit Anfang November intensiv mit dem Thema auseinander und habe noch nicht ansatzweise das Gefühl, einen leichten Durchblick zu haben. Ich befürchte, dass viele einfach mal drauf los barfen und nicht wirklich wissen was sie tun und sich später dann wundern, das sie ihr Katze "auf den Mist" gefüttert haben.
__________________________________________
Es grüßt Sarah mit Bonnie & Clyde im ♥, Kim und Ventisca

Mein Blog

Benutzeravatar
Schnuffi
...
Beiträge: 716
Registriert: Di 15. Nov 2011, 09:41

Re: Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von Schnuffi »

Mir ist das ganze auch zu heiß. Hört sich gut an aber ich glaube da kann man auch wirklich viel falsch machen. Ich hab da gar nicht die Zeit dazu mich mit dem so intensiv zu beschäftigen. Dazu kommt, dass wir ab und zu mal zwei Tage weg sind. Wenn ich arbeite dann muss meine Tochter sie oft füttern. Also für uns kommt es nicht in Frage. Beide fressen bei uns sehr gerne rohes, wobei Emmy da richtig zum wilden Tieger wird. Tommy kann seine Freude drüber nicht so richtig zeigen und raus lassen (na ja, er ist ja auch ein Mann :) )
Ich habe 4 bis 5 verschiedene, relativ hochwertige Futtersorten, ganz wenig TF, so gut wie keine Leckerlis und ab und zu frisch Fleisch.
Tommy und Emmy sind jetzt 7 Monate alt und ich möchte gerne noch Kücken einführen, aber weiß noch nicht, wo ich zum probieren welche bekommen kann. Ob ich mal meine Eierfrau frage?
Die Ernährung ist vielleicht nicht die optimalste, aber sie hatten noch nie Durchfall, sie sind fit ohne Ende, tolles Fell...... Es werden andere Katzen ganz anders gefüttert und ich denke da geht es meinen doch recht gut.
Leckerlis sind bei uns Käse, Joghurt, Quark aber nur ganz selten. Soll ich da eigentlich lactosefreie Produkte nehmen?
Grüßle aus dem Blackforest von Esther, Päddy, Emmy und Tommy im Herzen

Benutzeravatar
locke1983
....
Beiträge: 1097
Registriert: Sa 5. Nov 2011, 23:58
Alter: 40

Re: Unser Weg zur Rohfleischfütterung

Beitrag von locke1983 »

Interessanter Beitrag.
Ich war mal auf einem Vortrag zum Thema Barf. Man darf keine Angst davor haben. Bis Mangelerscheinungen auftreten, dauert es schon relativ lange.
Und wenn du nur 80% barfst, dann hast du ja noch das Dosenfutter, was evtl Mängel ausgleichen kann.
Es grüßt Bianca mit den "Zicken" Luna (09.09.2009 - 23.08.2020) & Piper (09.09.2009 - 22.06.2021) im Herzen und dem Kämpfer Wookie

Antworten

Zurück zu „Barf“