Wie bekommt ihr eure Katzen in die Transportbox

[BaLu]

Schau doch wirklich mal nach Boxen, die man öffnen kann. In die Standardboxen bekommt man "widerwillige" Katzen einfach ganz schlecht rein. Heißt nicht, dass es bei den besseren einfach wäre. Aber zumindest hat man irgendeine Chance. Ich hatte mal wegen meinen Boxenphobiker ne Tasche gekauft. Kam aber nie zum Einsatz. Weil schon bei der Vorstellung wie man den Reißverschluss zukriegen soll ist es mir vergangen. Die Box zu schließen (so man jemanden drin hat) dauert ungefähr ne halbe Sekunde. Was mir inzwischen sehr hilft ist seit ich mich nicht mehr scheue einen "kräftigen" Nackengriff anzuwenden. Das hilft wirklich. Also ich meine um Gottes Willen nicht, die Katze am Nacken hochzuheben, sondern dann wenn man sie im Arm hat mit einer Hand kräftig das Nackenfell greifen. Reicht meist um ein paar wichtige Sekunden zu gewinnen.

[Schnurres]

Meine Boxen (habe verschiedene) kann man auch oben öffnen.

Das ändert aber nichts am Problem, das Tier zu packen und da rein zu setzen. Innerhalb von 2 Sekunden ist dann die Gegenwehr da, inkl. kratzen und beißen, und so schnell bin ich nicht.

[BaLu]

Hast Du Nackengriff schon versucht? Mein Joschi wehrt sich mit allem ihm nur zur Verfügung stehenden. Damit klappt es dann doch meist irgendwann.

[Maxdiekatz]

ich finde die Idee sehr gut.

Die habe ich von einem professionellen Tierretter. Viele Tiere müssen noch zum Arzt oder zu einem anderen Ort, der Mann kann sich nicht leisten an der Box zu scheitern.
Hätte ich das selber mal vor einem Jahr gekannt.. es hätte einer armen todgeweihten Katze einen ganz unschönen Kampf erspart. Das läuft mir heute noch nach, daß ich ihr das antun mußte. Mit 4 Händen mußten wir sie in die Box drücken und die Klappen schließen.
Es hätte so einfach sein können.

Meine Boxen (habe verschiedene) kann man auch oben öffnen.

Genau das funktioniert bei sperrigen Patienten ganz schlecht. Die Öffnung ist oft viel zu groß, die Distanz nach oben viel zu klein. Die Katze stemmt sich gegen den Boden und gewinnt.

Ich habe deine Geschichte gelesen, das ist ein schwerer Fall. Du hast da einen Halbwilden, damit haben ich und Bekannte viel Erfahrung gesammelt, davon laufen in unserer Gegend sehr viele rum. Das Tier vertraut dir zu wenig, dafür brauchst du vielleicht noch Jahre. Ein solches Tier hat seine Sinne permanent so scharf gestellt, der weiß sofort wenn du irgendwas vorhast.

Wenn du einen Grund hast ihn eintüten zu müssen, mußt du schneller und beherzter sein. Ich weiß wie schwer das ist, immer wieder ist man einfach zu zögerlich. Ein Gläschen Rotwein vorher kann helfen
Mit vertrauensbildenden Maßnahmen, Boxentraining und Ähnlichem kommst du jetzt nicht vorwärts. Wenn du es unbedingt jetzt willst, besorge dir ein Netz.
Ich habe dazu mal ein Vogelschutznetz genommen, ein stabileres Gepäcknetz oder Sicherungsnetz wäre besser.
Die Box stellst du vorher schonmal hochkant da auf, damit dieser Anblick wieder normal ist.
Jetzt nimmst du einen großen Lappen von dem Netz in beide Hände und deinen Mut zusammen, schnell ran an die Katz, Netz drüber, einwickeln.
Das Bündel (schnell sein!) in die Box fallen lassen, fertig.

Man kann das ja auch mit einem großen Tuch machen, ist aber schwieriger. Im Netz verfängt die Katz sich zunächst.
In der Box befreien sie sich dann meist binnen Sekunden daraus, also keine Sorge.

Was Besseres fällt mir für deinen Fall nicht ein. Du wirst ihn fangen müssen. Das geht so am besten.

[Schnurres]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Es ist richtig das Tier vertraut mir zu wenig, aber der Kerl ist auch schon 9 Jahre alt, und so wird das auch nichts mehr mit mehr Vertrauen. Ich könnte bzw. will da in der Wohnung ein bisschen dran arbeiten mit ihm, dann kann er auch nicht mehr ausweichen, wenn ihm was nicht passt, das ist ja jetzt, im Garten, anders, da kann er immer abhauen, wenn ihn was stört.
Dadurch ist er immer empfindlicher geworden.
Außerdem war früher der andere Kater dabei, der ihm Ruhe und Stabilität gegeben hat.

Ich habe gerade mal geschaut, solche Sicherungsnetze bekommt man schon für 20 Euro.

Mit einer Decke habe ich das mal probiert und auch geschafft, dazu muß die Decke aber schwer genug sein, sonst springt er darunter weg. In der Gartenhütte geht das auch nicht, weil er, wenn er nicht raus kann (Katzenklappe zu), unter dem Ofen verschwindet.

Das mit der Fangfalle findest Du nicht so gut? Die Frau bringt mir die Falle am Montag, deshalb wäre da noch ein Rat ganz hilfreich.

Ich selbst habe Bedenken mit der Falle, weil ich ja dann auch nicht weiß, wann er dann da rein geht. Vorerst wird er da nicht rein gehen, weil das Ding fremd ist. Er wird da erst rein gehen, wenn er ordentlich Hunger hat. Ich bin aber auch nicht permanent im Garten. Ich wäre also eventuell gar nicht dabei, wenn die Falle dann zu schnappt. Das könnte auch nachts sein. Dann müßte er so lange, bis ich wieder in den Garten komme, in der Falle bleiben. Das finde ich nicht so gut.

freundliche Grüße, Schnurres.

[Maxdiekatz]

Max war 6 als er zu mir kam. Seit Neuestem darf ich ihm den Rücken streicheln und die Hand dort liegen lassen. Er ist jetzt 10.
Sowas dauert Jahre oder klappt gar nicht mehr.

Die Falle wäre für mich die letzte Option. Aus den von dir genannten Gründen und außerdem willst du ihn ja sicher noch öfter eintüten.
Da besteht die Gefahr daß er nur einmal in die Falle geht.
Würde ich erst machen wenn's mit dem Netz nicht klappt.

Du kannst ihn auch mit dem Netz am Boden fixieren während jemand anders um die Ecke mit der Box wartet, dann rufst du den.

[Schnurres]

OK danke dann lasse ich das mit der Falle.
Netz und Decke, das müßte gehen.

freundliche Grüße, Schnurres.

[Maxdiekatz]

Ich wünsche dir gute Nerven und viel Erfolg!

Erzähl dann mal ob es geklappt hat

[Schnurres]

Ja, mache ich.

viele Grüße, Schnurres

[Olive Oil]

Ich muss hier mal abonnieren, Box ist bei uns Drama.
Mit Schnurres Problem nicht vergleichbar, aber trotzdem doof.
Tommi will partout nicht rein in die Box. Weil er dann so Panik bekommt, haben wir uns angewöhnt, ihn mittels eines Kissenbezuges in die Box zu packen. Wenn er in der Box ist, verfällt er in eine klassische Schockstarre. Eine vernünftige Untersuchung beim Tierarzt gar nicht möglich weil er völlig lethargisch ist. Neulich hat er gehumpelt. Beim Tierarzt wollte er erst keinen Schritt gehen, dann ist er am Boden gekrochen. Wenig hilfreich.
Severin geht, wenn man richtig viel Glück hat, mit Hilfe von Leckerchen in die Box. Aber sobald man die Tür zu macht, ist Feierabend. Er schreit lauthals permanent durch und tobt in der Box. Dauerhaft. Beim letzten Mal hat er wieder die Tür der Box nach innen herausgerissen und sich dabei auch noch verletzt. Während der Fahrt. Er ist ausdauernd im Panikmodus. Und ich habe eher das Gefühl, dass es schlimmer als besser wird je mehr er sich bei uns wohlfühlt.

[Maxdiekatz]

Wenn Katzen das nicht von Kindesbeinen auf regelmäßig gewöhnt sind ist das gern jedesmal eine Vollkatastrophe.

Aber nicht nur für uns. Bei Tieren die große Angst bekommen oder gar in blanke Panik geraten überlege ich mir dreimal ob mir z.B. neue Blutwerte jetzt wirklich was bringen.
Angst und Panik sind auch nicht gerade gesund, das wird oft unterschätzt. Im weiteren Bekanntenkreis ist eine Katze auf dem Behandlungstisch gestorben. An ihrer Aufregung, ihr Herz blieb stehen.
Das ist ein Thema für sich, lag mir aber gerade auf der Tastatur.

Du kannst nur mit Engelsgeduld versuchen sie daran zu gewöhnen. Du kannst versuchen ihnen vor dem Arztbesuch schon tagelang Zylkene zu geben, die Box mit Feliway einsprühen... bei manchen soll das ja helfen.
Habe ich natürlich auch probiert, aber die Prophezeihung meiner (sehr erfahrenen Land-) Tierärztin "ja mach ruhig, aber da lachen deine Wildkatzen drüber, die lassen sich nicht beruhigen" hat sich bewahrheitet. Schädlich ist das Zeug nicht, versuch das doch mal. Vielleicht werden sie wenigstens ein bißchen ruhiger, wäre ja auch ein Gewinn.

[Schnurres]

So sehe ich das auch; Tierarztbesuch nur, wenn es unbedingt nötig ist.
Schnurres ist zum Glück kerngesund. Der braucht keinen Tierarzt. Ich hoffe, daß das noch lange so bleibt.

Heute habe ich die große Transportbox wieder in die Hütte gestellt, mit Öffnung nach oben. Das hat Schnurres so sehr verstört, daß er sich bei meinem Eintreffen hinter die Couch verzogen hat.
Nun ja er bleibt halt jetzt noch was draußen, im Moment ist es ja auch schön mild. Ich besorge mir dann mal so ein Netz und dann sehen wir weiter. Vogelschutznetze habe ich zwar, aber die halte ich, weil sie so leicht sind, für nicht so gut geeignet.

gruß, Schnurres

[Maxdiekatz]

Das hat Schnurres so sehr verstört

War klar
Das gibt dir Zeit ein ordentliches Netz zu besorgen, bis da hin hat er den neuen Anblick sicher als ok in seine Welt eingebaut.
Der Max hat mal seinen liebsten Schlafplatz verlassen weil ich ein Auto was daneben stand weggefahren habe. Ja also nee... einfch das Mobiliar umstellen.. das ist nicht ok

Ich mag diese Wildlinge, auch wenn sie es einem schwer machen.
Von so einem Tier auch nur ein Fünkchen Vertrauen zu ernten, das ist doch unbezahlbar

[Elvira B]

Mittlerweile klappt das mit Elli sehr gut, als sie dann immer öfters ins Haus kam, hab ich sie an der verschlossenen HT in ein Decke gehüllt und damit in die Box geschoben, auch das brauch ich nich mehr, sie läßt sich ja mittlerweile auch hoch nehmen, ich nehm sie halt und schieb sie in die Box, die stell ich allerdings auf den Sessel, das ich gleich mit dem Knie die Tür ran schieben kann, ansonsten büchst sie gleich wieder aus TA-Besuche sind nun für mich entspannter, ich weiß, das ich sie kriege.

[Schnurres]

War klar
Das gibt dir Zeit ein ordentliches Netz zu besorgen, bis da hin hat er den neuen Anblick sicher als ok in seine Welt eingebaut.
Der Max hat mal seinen liebsten Schlafplatz verlassen weil ich ein Auto was daneben stand weggefahren habe. Ja also nee... einfch das Mobiliar umstellen.. das ist nicht ok

Ich mag diese Wildlinge, auch wenn sie es einem schwer machen.
Von so einem Tier auch nur ein Fünkchen Vertrauen zu ernten, das ist doch unbezahlbar

Ja, sehe ich auch so, das mit den Wildlingen, das ist ja auch eine Herausforderung.

Hheute morgen war er aber schon wieder schnurrig. Wenn er in diesem schnurrigen Zustand ist, ist er der liebste Kater der WElt. Dann legt er sich sogar auf den Rücken und läßt mich seinen Bauch streicheln.

Nur leider vergeht dieser Zustand halt so schnell, wenn man eine falsche Bewegung macht.

[fairydust]

Ich benutze z.Zt sowas hier:
https://www.eickemeyer.ch/Praxiseinrich ... g-vet.html
Ausgeliehen von einer Tierschutzorganisation die jede Menge von diesen Käfigen haben. Kann man oben öffnen und auch an der Seite.
Ich kann alle meine Katzen zumindest hochheben für einige Sekunden. Mehr braucht's nicht. Katze hochheben, reinsetzen und Deckel zuschmeissen. Bevor Katze realisiert was los ist, ist der Käfig schon zu.
Decke ist natürlich drin damit Mieze nicht auf dem Käfigboden sitzen muss und wenn das Ding zu ist, kommt ne zweite Decke drüber.
Frag mal bei Tierheimen in Deiner Umgebung oder beim TA nach. Viele haben diese Käfige und würden Dir evtl. einen ausleihen für nen Tag oder so?

[Maxdiekatz]

Das ist allgemein auch ein guter Tip, nicht schlecht.
Aber bei einem Schnurres brauchst du da 4 Hände. Das schaffst du alleine nicht schnell genug mit dem "Deckel".

Hheute morgen war er aber schon wieder schnurrig. Wenn er in diesem schnurrigen Zustand ist, ist er der liebste Kater der WElt. Dann legt er sich sogar auf den Rücken und läßt mich seinen Bauch streicheln.

Ach guck mal, sogar am Bauch
Das ist ausbaufähig. Aber erst wenn seine Wohnsituation sich mal nicht mehr ändert.
Ich glaube das ist gerade dein Vorhaben? Der muß sich erstmal völlig sicher fühlen, keine Veränderungen mehr.
Dann werdet ihr euer Miteinander ganz langsam weiter ausbauen.

Ihr schafft das!

[BaLu]

Ich weiß, ich wiederhole mich aber ich hab nur solche Boxen. Eben weil es die einfachste und schnellste Variante ist. Wobei ich die aus Plastik hab. Sowas hier: https://nobby.de/hund/transport/transpo ... t-caddy-ii
Im Original extrem hässlich (man kann die Farbe nicht wählen) und relativ "klapprig". Mit zusätzlichem Gurt drum war kein Problem.
Man muss die Katze aber halt mindestens 3 Sekunden festhalten können. Und ihr keine Chance geben sie mit allen Pfoten am Rand festzukrallen.

[Schnurres]

Ja, das stimmt, für Schnurres braucht man vier Hände und muß schnell sein.
Ich hatte das aber schon mal beschrieben: Er läßt sich gut streicheln, wenn ich auf der Couch in der Gartenhütte sitze. Diese Couch ist aber niedrig und bis ich da aufgestanden bin, inkl. Kater in beiden Händen, das geht gar nicht. Die Box steht gegenüber der Couch, so dass man da auch einen Schritt machen muss.

Keine Veränderungen mehr:

Ich kann das ja nicht ändern mit den Veränderungen.
Manchmal muss es halt eben sein.

Das mit dem Bauchkraulen geht auch nur wenn er das will. Im Winter ist er mehr drinnen, dann ist er auch schnurriger, nur man muss dann immer viel Zeit haben, sich ihm ganz langsam annähern, am besten mit Rascheltüte voller Leckerlies. Das funktioniert eigentlich fast immer. Im Sommer war er fast nur draussen und kam nur ab und an rein zum fressen, er fängt ja auch Mäuse und frisst die.

Angesichts der Tierquälereien, von denen man immer hört, finde ich es auch besser, wenn eine Katze nicht zu jedem Fremden zutraulich ist. Den Schnurres fängt so schnell keiner ein.

[BaLu]

So schwierig ich die Menschenscheu meiner Katzen oft finde (in Urlaub fahren ist gänzlich ausgeschlossen deswegen) bin ich auch froh dass niemand sich draußen meinen Katzen nähern könnte.