aus Gründen habe ich mich heute dazu berufen gefühlt mal ein Thema zum Thema Kinder und Haustieren und - schließich sind wir hier in einem Katzenforum - vor allem Katzen zu eröffnen.
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Also fangen wir mal an mit dem "Reizthema" Nr. 1 - Ein Tier für ein Kind holen:
Ich gebe zu, wenn man als Eltern so gar nichts mit Tieren anfangen kann und sich auch im Leben nicht vorstellen kann ein Tier zu versorgen, dann sollte man es lassen. Dann muss das Kind, das sich ein Tier wünscht besser warten, bis es im eigenen Haushalt die eigenen Entscheidungen trifft. Besser wäre es, man gibt dem Kind dann möglichst viele Möglichkeiten die Tierliebe auszuleben ohne ein eignes Haustier anzuschaffen.
Wenn man sich aber bewusst ist, dass die Verantwortung für das Tier immer bei den Erwachsenen liegt und auch die Versorgung mindestens zum Großteil, dann ist es m.E. völlig egal und Makulatur ob man das Tier nun "für das Kind" oder "als Familie" adoptiert.
Es ist sicherlich sinnvoll und möglich, die Kinder altersgemäß an der Versorgung teilhaben zu lassen, aber die Verantwortung, dass die Versorgung läuft, liegt beim Erwachsenen. Ich betone das, weil es wichtig ist. Egal welches Alter. Die meisten Kinder und Teenies werden nach anfänglicher Euphorie die Versorgung teilweise schleifen lassen. Das darf nicht sein. Dann müssen die Eltern einspringen.
Aber selbst Kleinkinder, die nur minimal einbezogen werden, lernen zumindest, dass ein Tier versorgt werden muss und kein Stofftier ist, das auch im Schrank zufrieden ist.
Thema 2: Verantwortung lernen:
Das hängt jetzt sehr mit Thema 1 zusammen. Ich bin mir sehr sicher, dass Kinder in Bezug auf Verantwortungsbewusstsein, Empathie und sozialer/emotionaler Intelligenz massiv von einem eigenen Haustier profitieren. Je nach Alter darf man aber einerseits nicht zu viel erwarten und andererseits ist das kein Selbstläufer.
Die Verantwortung durch ein Tier sollte nicht durch Trial and Error selbst erarbeitet werden. Das endet im schlimmsten Fall in kratzenden Katzen und schnappenden Hunden, weil die Tiere sich verteidigen müssen. Man muss den Kindern Rücksichtnahme und Verantwortung beibringen. Das wird sicher nicht immer wie im Bilderbuch laufen, Kinder lernen nunmal auch aus Fehlern, aber auch hier gilt die Arbeit den Eltern. Kinder müssen erklärt bekommen, wann ein Tier seine Ruhe braucht, auf welche Zeichen der Körpersprache zu achten ist usw. Das heißt lehren und das heißt Arbeit für den Lehrenden
Aber ja, steter Tropfen höhlt den Stein und im Ergebnis, werden die Kinder eben jene Aufmerksamkeit, Verantwortung und Rücksichtnahme lernen.
Ich sehe das im Vergleich immer bei mir zuhause, wenn die Nachbarskinder zu Besuch sind. Die wollen immer die Katzen streicheln und sind total frustriert, wenn die aber keinen Bock haben und ich das "Spielzeug" nicht hervorhole, sondern auch noch verbiete hinterherzulaufen. Für meine Kinder ist es das normalste der Welt, dass die Katzen genug haben, wenn sie weggehen und dass man nicht hinterherläuft (und auch diese Lektion muss ich bei der Kleinen 2 jährigen doch immer noch einmal wiederholen...).
Thema 3: Auswahl des Tieres:
Ich gehe jetzt mal nicht auf Zucht oder Tierschutz ein. Das hat m.E. keine Einfluss. M.E. gibt es auch keine besonders robusten Rassen. Wichtig ist der Charakter des Tieres.
Deshalb ist es eher wichtig sich an jemanden zu wenden, der seine Tiere sehr gut einschätzen kann. Idealerweise hat die Pflegestelle oder der Züchter natürlich selber Kinder. Dann kann man sich wohl sicher sein, dass die Tiere schon einmal entsprechend sozialisiert sind. Ein extrem ängstliches Tier oder gar "angstaggressives" Tier ist vermutlich keine besonders gute Wahl, wenn die Kinder noch nicht verständig genug sind. Und auf der anderen Seite wird ein Kinderhaushalt (egal welchen Alters) nie der ruhige und aufgeräumte Haushalt von Menschen ohne Kinder sein.
Das bedeutet jetzt nicht zwingend, dass Scheuchen ausgeschlossen sind. Wir haben ja gerade auch ein Scheuchen zu Kleinkindern adoptiert. Allerdings sind die Kids hier mit Scheuchen groß geworden und entsprechend erfahren darin, Katzen auch in Ruhe zu lassen. Und sie haben hier auch genug "Streichelmaterial". Schwierig wäre sicher eine Adoption von einem Scheuchen gepaart mit tierunerfahrenen Kindern und einer großen Erwartung "sein " Tier bald knuddeln zu können.
Deswegen am besten ein Tier von einer Stelle adoptieren, die einen umfänglich hinsichtlich der eigenen individuellen Situation beraten kann. Optik und Schockverliebt sein sind also keine guten Berater sondern nur die Einschätzung der Pflegestelle oder des Züchter in Bezug auf den Charakter!
Das für den Anfang. Ich werde aber noch erweitern und natürlich darf jeder gerne ergänzen.