Lovely hat Krampfanfälle

[Bloodyangel]

Letzte Nacht hatte mein Seelenkatzi Lovely (wird bald 15) aus dem nichts drei heftige Krampfanfälle. Zu allem übel war ich nicht zuhause, da ich nach mehr als einem halben Jahr mal wieder bei meinen Eltern zu Besuch war.

Es waren wohl jeweils sehr starke Anfälle, sie krampfte stark, verlor Urin und schäumte stark. Danach war sie ziemlich orientierungslos und brauchte einen Moment bis sie wieder klar war. Pupillen waren auch sehr geweitet.
Das passierte insgesamt dreimal im Abstand von sechs Stunden. Das erste und dritte Mal ca. eine halbe Minute aber das zweite Mal war recht lange, etwa zwei Minuten.

Göga konnte dann am Morgen gleich in die Tierpraxis, dort wurde sie untersucht und es wurde Blut abgenommen.
Die TA meinte, sie versuchen erst mal die Ursache zu klären und schauen erstmal die Organwerte im Blut an (vorallem Niere/Leber), danach könne man mit einem Neurologen weiterschauen.
Zudem gab sie GöGa Antieptileptika mit, zur Gabe 2xtäglich. Diese sollen die Anfälle reduzieren.

Lovely hat seit Jahren noch eine SDÜ, die mit Thiamazolsalbe behandelt wird. Zudem machen wir halbjährlich ein grosses BB mit Herz und T4. Vor 6 Monaten war alles i.O., ausser Nierenwerte im oberen Referenzbereich.

Ich mache mir Vorwürfe die Anzeichen nicht eher gecheckt zu haben, denn sie waren da! Nur ich Idiot dachte sie hätte das Rolling Skin Syndrom. Seit einem Jahr schon zuckte ihr Rücken, daraufhin schleckte sie sich nervös am Rücken, sprang durch die Wohnung und manchmal schüttelte sie den Kopf dabei. Vor 6 Monaten habe ich meine Stamm-TA auch darauf angesprochen, aber sie zuckte nur die Schultern und drückte die Analdrüsen aus.
Jetzt mit den Anfällen wird mir klar, dass das alles wohl Vorboten waren auf Krampfanfälle

Ich bin auf dem Weg nach Hause und fürchte mich sehr, selber so einen Anfall mit zu erleben. Noch mehr Angst habe ich um meine kleine Maus, sie ist mein Ein und Alles, mein Leben!

Ich habe absolut keine Ahnung oder Erfahrung mit Krampfanfällen und deren Ursache. Ich weiss nur, dass ich mein Katzi in Sicherheit bringen muss und sie nicht anfassen sollte. Alle Catwalks usw. haben wir schonmal blockiert.

Könnt ihr uns weiterhelfen?

Liebe Grüsse
Nicole

[Ninabella]

Ich kann nichts hilfreiches beitragen aber ich rufe mal @Inseldeern

Sie hat einen Kater mit Epilepsie und kennt sich ziemlich gut mit der Materie aus.

Alles Gute für deine Miez

[Bloodyangel]

Bin jetzt zuhause und habe gesehen, dass die Medis Aphenylbarbit heissen, scheint dasselbe zu sein wie bei euch in DE die Luminaletten (Phenobarbital).
Die Dosis scheint mir relativ hoch mit je 11.25mg (0.75 Tabl. von 15mg) morgens und abends. Wird aber wohl stimmen….
Göga hat nichts genaueres gesagt zur Gabe, aber ich habe was gelesen, dass man die alle 12 Stunden geben muss: Wie genau ist das einzuhalten?

[missamy]

Bin jetzt zuhause und habe gesehen, dass die Medis Aphenylbarbit heissen, scheint dasselbe zu sein wie bei euch in DE die Luminaletten (Phenobarbital).
Die Dosis scheint mir relativ hoch mit je 11.25mg (0.75 Tabl. von 15mg) morgens und abends. Wird aber wohl stimmen….
Göga hat nichts genaueres gesagt zur Gabe, aber ich habe was gelesen, dass man die alle 12 Stunden geben muss: Wie genau ist das einzuhalten?

Ich würde vorsichtshalber bei dem TA anrufen und die richtige Dosierung erfragen. Damit ist sicher nicht zu spaßen.
Ansonsten kann ich Dir leider keinen Tipp geben, nur das hier .
Kann mir schon vorstellen, dass einen das fertig macht.

[Inseldeern]

Hallo
Ja es ist richtig mein Kater Piet ist Epileptiker und seit einigen Jahren glücklicherweise anfallsfrei

Zur Dosierung: Piet bekommt morgens und abends je eine halbe Tablette von den Luminaletten 15mg und je eine halbe von Levethiracetam 250mg wir haben den Wirkstoffspiegel schon mehrfach im Blut bestimmen lassen und er war eigentlich immer zu niedrig.
Da Piet aber anfallsfrei ist, haben wir es bei der Dosierung belassen. Ach so und zur Ergänzung Piet wiegt 5,2 kg derzeit, kommt ja auch immer drauf an wie groß die Katze ist wegen der Dosierung.

Und genau die Tabletten sollten alle 12 Stunden gegeben werden und das auch einigermaßen pünktlich, damit der Wirkstoffspiegel im Blut konstant bleibt.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr eure Lovely gut eingestellt bekommt bzw. es vielleicht auch einen Grund für die Anfälle gibt und dieser sich gut und einfach beheben lässt und bitte nicht verunsichern lassen das sie anfangs sehr benommen ist von den Tabletten, dass spielt sich mit der Zeit ein und verschwindet in aller Regel wieder komplett

Also Piet merkt man nichts an, wenn man es nicht weiß würde man meinen er ist kerngesund (was er ja auch ist, bis auf sein Gewitter im Kopf )

[Twinny]

Wie geht es euch? Hatte Lovely noch weitere Anfälle?

[Bloodyangel]

Hallo zusammen

Erstmal vielen Dank für die lieben Rückmeldungen

Lovely hatte weiterhin alle 2-6 Stunden Anfälle, aber viel weniger starke. Sie bleibt jetzt bei Bewusstsein, schüttelt den Kopf und die Hinterbeine, speichelt dabei stark, jault herzzerreissend und bleibt danach noch etwa fünf Minuten apathisch hocken. Danach ist alles vorbei und sie hat kräftig Hunger.
Die Medis scheinen schon etwas zu wirken, leider wohl noch nicht gut genug. Am schlimmsten ist nebst den Anfälllen für mich, wie sich ihr Wesen schlagartig verändert hat. Es scheint als wäre sie um Jahre gealtet und nicht mehr dieselbe. Sie kommt nicht mehr schmusen, macht keine Dummheiten mehr, motzt nicht mehr herum, etc.
Liegt oder hockt einfach nur noch unsicher auf dem Boden herum. Das höchste der Gefühle ist unter meiner Aufsicht auf den Balkon zu gehen und kurz runterzuschauen was so geht (eigentlich ist sie Freigängerin und leidenschaftliche Catwalk-Turnerin).

Uns schwirren momentan natürlich tausend Fragen durch den Kopf und wir haben auch grosse Angst was dahinter stecken könnte. Das letzte Blutbild ist ja noch nicht lange her... Klar denken wir schon an Horror-Szenarien wie Tumor etc.

Auch sind wir total am "helikoptern", ständig müssen wir schauen wo Lovely ist und was sie macht... ob sie gleich wieder einen Anfall kriegt...

[Twinny]

weiter kann ich leider nichts beitragen

[Bloodyangel]

Gemäss Tel. mit der TA war das BB völlig unauffällig. Herzwert wird noch nachgereicht, allerdings glauben weder die TA noch ich dass da noch was kommt, denn vor wenigen Monaten war der Wert am unteren Ende der Referenz, also völlig okay.
Einzig T4 war mit 2 Punkten minim über der Referenz. Erstaunt aber nicht, da sie ja chronische SDÜ hat und in Behandlung ist.
Somit keine organischen Ursachen und auch keine erhöhten Entzündungswerte.

In der Folge vermutet sie das Problem sehr stark im Gehirn, da eine idiopathische Epilepsie früher anfängt und nicht erst mit fast 15. Böses Wort Tumor fiel, sie meinte aber sie hätten hin und wieder Katzis mit Meningeomen, die erfolgreich operiert wurden.

Es sei nun an uns zu entscheiden, ob wir weitere neurologische Untersuchungen wie MRT/CT, etc. machen möchten um der Ursache auf den Grund zu gehen oder es in ihrem Alter "nur" medikamentös mit dem Epi-Medi zu versuchen.
Erst mal hab ich ewig geheult wie ein Schlosshund. Die Gedanken laufen grad nur noch Amok... Lovely soll doch noch so richtig alt werden...

Wir haben einerseits natürlich grosse Angst, sie in ihrem Alter einer Vollnarkose auszusetzen. Andererseits möchten wir wissen, was Sache ist und den Kopf untersuchen lassen. Daher stellen sich uns momentan folgende Fragen:

Gibt es fürs "Alter" speziell schonenede Narkosen?
Und muss sie für die Narkose und die längeren neurologischen Untersuchen zuerst komplett anfallsfrei sein?

[Inseldeern]

Als du geschrieben hast, dass sich ihr Verhalten geändert hat, hat mich gleich der Gedanke beschlichen das wahrscheinlich was im Gehirn sein könnte, denn das war das erste was mich alle TÄ gefragt haben, ob Piet sich im Verhalten geändert hat. Das ist wohl ein recht deutliches Indiz für etwas im Gehirn… und wie du schon schreibst für eine idiopathische Epilepsie ist sie zu alt, dass tritt eigentlich eher auf (so wie bei Piet).

Für eine Narkose muss sie nicht länger anfallsfrei sein. Bei Piet war es auch gerade relativ akut mit seinen Anfällen als ich den MRT hab machen lassen.

Ob es eine schonendere Narkose gibt, weiss ich nicht, das würde ich in Absprache mit dem TA klären, inwiefern man da noch weiter diagnostiziert, oder „nur“ medikamentös versucht das Ganze in den Griff zu bekommen… so hab ich es zumindest damals bei Piet gemacht.

[Hörnchen]

Es gibt inzwischen schon recht schonende Narkosen und so lange braucht so eine Untersuchung zum Glück nicht.

Ich kann deine Sorgen voll teilen, bei uns ist es kein Katz, dass Epi hat, sondern mein Mann seit 2,5 Jahren.
Mit 55 auch ungewohntes Alter für eine solche Entwicklung ...
Bei ihm wurde im CT / MRT und den Gehirnströmen kein Anhaltspunkt für eine Ursache ergeben.
Mit den Tabletten hat er zum Glück nur sehr selten Anfälle.

Daher besteht durchaus noch eine Chance, dass es bei eurer Lovely auch so sein könnte ...

Toi toi toi!

[Jorya]

Evtl. könnte auch schön ein Röntgenbild vom Kopf etwas zeigen.

Mein Caruso damals hatte sich vermehrende neurologische Ausfälle,

Mein TA hatte keine Idee, letztendlich erst eine Neurologin. Sie hat ihn dann erst mal nur geröntgt.
Auf dem Bild sah man im Bereich des Kleinhirn einen Schatten der dort nicht hätte sein sollen.


Ich habe mich dann gegen weitere Diagnostik entschieden. Den für mich war klar, dass ich ihn nicht am Kopf operieren lassen und eine Bestätigung per MRT/CT hätte ich zwar gern gehabt, aber für mich.
Ihm hätte das nichts gebracht, es hätte keine Heilung gegeben.

Aber ich verstehe dich vollkommen, wenn du überlegst sie näher untersuchen zu lassen.

Vielleicht kannst du mal schauen ob es eine Praxis bei euch gibt,die einen Neurologen hat. Diese erkennen vielleicht mehr.

Ich wünsche euch alles Gute.

[Bloodyangel]

Vielen Dank für eure lieben Antworten

Lovely's Zustand ist mehr oder weniger unverändert. Die Anfälle sind nach wie vor eher leicht und etwa drei mal auf 24h. Es kann natürlich sein, dass wir den ein oder anderen auch mal nicht mitkriegen, da sie nicht mehr bei jedem laut jault, nur noch ab und zu.

Ich denke die Entscheidung ist zu 90% bereits gefallen, da ich und Göga schon ausführlich darüber gesprochen haben. Entscheidend ist für uns, dass sie so lange wir möglich noch bei uns bleiben soll. Wenn wir nun die Ursache nicht herausfinden, habe ich Angst, dass wir etwas übersehen und sie uns plötzlich in wenigen Wochen wegstirbt. Mit der Untersuchung wissen wir wenigstens was Sache ist.
Wenn die Narkose nicht so lange dauert und eher "leicht" ist, dann spricht das für mich auch eher für eine Untersuchung. Aber da werde ich den TA sicher noch genauer fragen.
Wir haben zum Glück gleich ein Dorf weniger eine Klinik mit Spezialisten unter anderem auch mit einem Neurologen.

Was mir auch aufgefallen ist, dass sie etwas Probleme mit den Hinterbeinen hat seit den Anfällen bzw. der Medigabe. Sie knicken oft seitlich weg wenn sie diese zu stark belastet zB. wenn sie aufs Sofa gesprungen ist. Laufen geht sonst ganz gut und Gleichtgewichtsstörungen scheint sie keine zu haben. Im Übermut hat sie aber in meinem Beisein auch schon versucht wie früher auf den Badewannenrand zu springen und von da auf den Lavaborand. Sie scheiterte natürlich und fiel rückwärts in die Badewanne. Balancieren auf dem 10cm Lavaborand unter meiner Aufsicht kann sie aber (ich halte meine Arme dann sicherheitshalber um sie). Das waren lediglich Tests, jetzt setze ich sie sofort auf den Boden und wir haben jede hohe Stelle bis aufs Sofa und Bett gesichert.

Weiss jemand von euch, was das mit dem wegknicken der Hinterbeine bedeuten könnte? Die Medis sollten ja nur müde machen.

[Inseldeern]

Weiss jemand von euch, was das mit dem wegknicken der Hinterbeine bedeuten könnte? Die Medis sollten ja nur müde machen.

Das kann von den Luminaletten kommen oder auch von den Anfällen. So war es zumindest bei Piet…

Piet hatte anfangs ab Beginn der Gabe von den Luminaletten auf glattem Untergrund und beim springen teilweise massive Probleme. War nach einigen Wochen aber verschwunden und ist eigentlich auch normal.

Und einige Zeit nach einem Anfall hatte er seine Hinterbeine auch nicht richtig unter Kontrolle, dass dauerte immer bis sich das wieder normalisierte.

[Bloodyangel]

Piet hatte anfangs ab Beginn der Gabe von den Luminaletten auf glattem Untergrund und beim springen teilweise massive Probleme. War nach einigen Wochen aber verschwunden und ist eigentlich auch normal.

Danke, das beruhigt mich grad zu lesen. Dann hoffe ich jetzt mal sehr, dass sich das mit dem wegknicken in einigen Wochen auch legt, wenn sich der Körper an die Medis gewöhnt hat.

[Inseldeern]

Danke, das beruhigt mich grad zu lesen. Dann hoffe ich jetzt mal sehr, dass sich das mit dem wegknicken in einigen Wochen auch legt, wenn sich der Körper an die Medis gewöhnt hat.

Ganz bestimmt