Multiple Hirninfarkte
Verfasst: Sa 11. Jul 2020, 11:28
So ihr Lieben,
dann fange ich mal ein Thema an ich kürz das aber mal ab, wird so schon lang genug, aber das wäre sonst wirklich zu viel.
Hier habe ich noch keine Themen dazu gefunden, drum kann ich hier nur von unserem aktuellen Stand berichten, ist für uns aber auch noch recht neu die Situation.
Aber vielleicht hilft das ja wem anderes oder es stößt irgendwann einmal wer hier in Forum, der das ganze schon durch hat
Es geht um meinen (seit diesem Monat) 10jähriger Katermann Habakuk.
Ich habe ihn bekommen als er 3 Jahre alt war. auf einer Katzenschutzinitiative zu der ich heute noch sehr guten Draht habe.
Nun ja, Habakuk ist schon immer leicht schludrig gelaufen, hat leichte X-Beinchen und "schluft" so. Ich sag immer, er läuft wie ein Teenie, der die Hose in den Knien hängen hat
Schmerzen hatte er aber keine.
Nun ja, Anfang Februar veränderte sich aber sein Gangbild.
Es war eine Mischung aus diesem Schludern und Humpeln (ganz minimal, fiel nur auf, wenn man genau hingeschaut hat). Bin also mit ihm zum TA, der ihn geröngt hat und außer Arthrose nichts gefunden hat. Wir sollten also mit Schmerzmitteln arbeiten und dann Physiotherapie zur Unterstützung beginnen (zu letzterem kam es dann leider nicht mehr).
Das Humpeln wurde nicht so ganz wirklich gut, sodass er dann auch das Hinterbein irgendwann so seitlich aufsetzte. Also wieder zum TA, Habakuk wurde auch unterdessen ruhiger und unter den Schmerzmittel dann auch leider lethargisch (haben wir dann gewechselt, war eine seltene Nebenwirkung vom Metacam).
Er bekam dann eine Weile Canosan, mit dem es super ging, bis es dann steig bergab ging. Es fiel nur auf, dass er im Rennen beim spielen begann wie ein Hase zu hoppeln (Bunnyhopping, wie ich mittlerweile weiß nennt man das wohl).
Er machte soweit zwar einen normalen Eindruck, nahm aber schnell und plötzlich ab. Also wieder zum TA, sämtliche Blutwerte prüfen lassen...andere Schmerzmittel, falls er wegen der Schmerzen weniger frisst. Er wurde dann komplett noch mal einem Ultraschall unterzogen, alles blendend. Die Blutwerte waren auch ganz fantastisch, es gab keinerlei Erklärungen dafür, warum der Katerle so plötzlich so viel abgenommen hat. Urin gut, Blut gut, Ultraschall super, keine Parasiten, nix.
Wenige Tage später, da hatte ich noch einmal einen Kontrolltermin beim TA am Nachmittag, fraß er ab morgens nichts mehr. Er schlich nur durch die Wohnung und lag dann rum, mehr war nicht zu machen.
Am späten Vormittag setzte ich ihn dann an den Wassernapf, er wirkte so zittrig, als habe er zu viel Kaffee getrunken, und dann fiel sein Köpfchen in den Wassernapf. Hab ihn dann sofort zum TA gebracht, wo er dann auch stationär geblieben ist.
Am Nachmittag/früher Abend rief mein TA mich an: Habakuk gefalle ihnen gar nicht, er sei nicht mehr ganz "da", würde nur noch zeitverzögert und in Zeitlupe reagieren, aber (ebenfalls ins Zeitlupe) auch laufen können. Er habe übersteigerte Reflexe und es sei eindeutig etwas neurologisches. Was könne man mir nicht sagen, so was haben alle Ärzte auf der Praxis (waren zu dem Zeitpunkt 6 glaube ich anwesend) noch nie gesehen.
Sie haben also den Toxoplasmosewert aus dem Labor nachgefordert, auch unaufällig. Er könne nicht selbstständig fressen, nehme Futter aber sehr dankbar über eine Spritze an.
Er bekam also eine Infusion über Nacht und ich die Empfehlung ihn einem Neurologen vorzustellen, man würde mich gerne überweisen, es sähe aber nicht wirklich gut aus, vor allem weil man nicht wisse, was mein Katerle hat.
Am nächsten Tag, nahm er seine Umwelt wieder aktiver wahr. Fraß selbstständig, aber noch zu wenig und hatte weiterhin übersteigerte Reflexe, er blieb also stationär und bekam für den Fall, dass es sich um eine Entzündung im Gehirn handele, ein AB.
Waren dann bei einem Neurologen in Köln, hier hieß es dann, es könne was an der BWS sein (drum sein hoppeln) oder was an den Kreuzbändern. Sie würde gerne die Kreuzbänder ausschließen und Habakuk dann gerne ins MRT in die Klinik nach Haan überweisen.
Kreuzbänder waren es nicht, es wurde aber bei "höherem" Röntgen eine Veränderung der Wirbelsäule festgestellt, vermutlich durch einen Bruch der Wirbelsäule als er noch im Wachstum war.
Was die Reflexe anging war er wieder unauffällig, nur das gehoppel würde wohl bleiben. Naja, zumindest eine Weile.
Dann bekam der Gute einen Kopftremor. Also zum Ausschluss eines Spinaltumors oder Hirntumors: Ab nach Haan in die Klinik, Liquorentnahme und 3 MRTs (Kopf, BWS, LWS).
Dabei stellte man dann fest, dass er multiple Hirninfarkte gehabt hat und noch postiktale Ödeme (an mehreren Stellen im Großhirn) hat. Der Tremor kommt eig wohl aus dem Kleinhirn, das war aber unauffällig, hierfür haben wir entsprechend also bis heute noch keine Erklärung.
An der BWS wurden an der Veränderten Wirbelsäule Bandscheibenvorfälle gefunden, die aber von alleine ausheilen dürften laut Einschätzung der Neurologin und somit keine Probleme machen, Liquor auch unauffällig.
Es handelt sich also bei meinem Süßen um verschiedene Befunde: Bandscheibenvorfälle verursachen den hoppelnden Gang, die multiplen Hirninfarkte die neurologischen Auffälligkeiten.
Als häufigste Ursachen wurden uns genannt: HCM (wurde im Nachgang von einer Kardiologin ausgeschlossen), Schilddrüse (T4 Wert normal), Bluthochdruck, den hat er, wir finden jedoch keine Ursache dafür. Da wir keine Ursache kennen (der Katerle wurde ja nun wirklich komplett auf Links gekrämpfelt), müssen wir wohl damit rechnen, dass es immer wieder passieren kann, weil die Ursache für den Bluthochdruck so ja nicht behandelt werden kann.
Der Blutdruck wird nun mit Blutdrucksenkern behandelt, aber woher der kommt, wissen wir leider nicht. Katerle geht es aber blendend Also man merkt ihm die Tortour kaum noch an.
Mich würde natürlich interessieren: Hat damit wer Erfahrungen? Wie wahrscheinlich ist es, dass das noch mal passieren kann? Oder ist das so selten, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er noch mal Infarkte bekommt?
Wir (TÄ, Neurologin und ich) hoffen natürlich, dass es nicht noch mal passiert. Aber ohne konkrete Ursache, kann man mir hierzu leider keine Prognose, Wahrscheinlichkeit oder ähnliches nennen.
Wenn man nach Hirninfarkten googlt, kommt leider oft, dass es mit dem Vestibularsyndrom oftmals verwechselt wird. Bei uns ist das ja gesichert, also es sind Hirninfarkte gewesen.
Aber die Neurologin meinte auch, dass die Symptome natürlich immer variieren, je nachdem wo im Gehirn der Infarkt auftritt und wie schwer er ausfällt.
So, das zu unserer Kurzversion (Mein TA hat mir schon angeboten dort einzuziehen, sind da nun seit Februar Dauerpatient gewesen, drum kann ich hier wirklich nur eine Kurzfassung wiedergeben), aber vielleicht interessiert und/oder hilft es ja wem
Jetzt atmen wir erst mal auf und hoffen, dass die Blutdrucksenker alleine schon ausreichend sind
dann fange ich mal ein Thema an ich kürz das aber mal ab, wird so schon lang genug, aber das wäre sonst wirklich zu viel.
Hier habe ich noch keine Themen dazu gefunden, drum kann ich hier nur von unserem aktuellen Stand berichten, ist für uns aber auch noch recht neu die Situation.
Aber vielleicht hilft das ja wem anderes oder es stößt irgendwann einmal wer hier in Forum, der das ganze schon durch hat
Es geht um meinen (seit diesem Monat) 10jähriger Katermann Habakuk.
Ich habe ihn bekommen als er 3 Jahre alt war. auf einer Katzenschutzinitiative zu der ich heute noch sehr guten Draht habe.
Nun ja, Habakuk ist schon immer leicht schludrig gelaufen, hat leichte X-Beinchen und "schluft" so. Ich sag immer, er läuft wie ein Teenie, der die Hose in den Knien hängen hat
Schmerzen hatte er aber keine.
Nun ja, Anfang Februar veränderte sich aber sein Gangbild.
Es war eine Mischung aus diesem Schludern und Humpeln (ganz minimal, fiel nur auf, wenn man genau hingeschaut hat). Bin also mit ihm zum TA, der ihn geröngt hat und außer Arthrose nichts gefunden hat. Wir sollten also mit Schmerzmitteln arbeiten und dann Physiotherapie zur Unterstützung beginnen (zu letzterem kam es dann leider nicht mehr).
Das Humpeln wurde nicht so ganz wirklich gut, sodass er dann auch das Hinterbein irgendwann so seitlich aufsetzte. Also wieder zum TA, Habakuk wurde auch unterdessen ruhiger und unter den Schmerzmittel dann auch leider lethargisch (haben wir dann gewechselt, war eine seltene Nebenwirkung vom Metacam).
Er bekam dann eine Weile Canosan, mit dem es super ging, bis es dann steig bergab ging. Es fiel nur auf, dass er im Rennen beim spielen begann wie ein Hase zu hoppeln (Bunnyhopping, wie ich mittlerweile weiß nennt man das wohl).
Er machte soweit zwar einen normalen Eindruck, nahm aber schnell und plötzlich ab. Also wieder zum TA, sämtliche Blutwerte prüfen lassen...andere Schmerzmittel, falls er wegen der Schmerzen weniger frisst. Er wurde dann komplett noch mal einem Ultraschall unterzogen, alles blendend. Die Blutwerte waren auch ganz fantastisch, es gab keinerlei Erklärungen dafür, warum der Katerle so plötzlich so viel abgenommen hat. Urin gut, Blut gut, Ultraschall super, keine Parasiten, nix.
Wenige Tage später, da hatte ich noch einmal einen Kontrolltermin beim TA am Nachmittag, fraß er ab morgens nichts mehr. Er schlich nur durch die Wohnung und lag dann rum, mehr war nicht zu machen.
Am späten Vormittag setzte ich ihn dann an den Wassernapf, er wirkte so zittrig, als habe er zu viel Kaffee getrunken, und dann fiel sein Köpfchen in den Wassernapf. Hab ihn dann sofort zum TA gebracht, wo er dann auch stationär geblieben ist.
Am Nachmittag/früher Abend rief mein TA mich an: Habakuk gefalle ihnen gar nicht, er sei nicht mehr ganz "da", würde nur noch zeitverzögert und in Zeitlupe reagieren, aber (ebenfalls ins Zeitlupe) auch laufen können. Er habe übersteigerte Reflexe und es sei eindeutig etwas neurologisches. Was könne man mir nicht sagen, so was haben alle Ärzte auf der Praxis (waren zu dem Zeitpunkt 6 glaube ich anwesend) noch nie gesehen.
Sie haben also den Toxoplasmosewert aus dem Labor nachgefordert, auch unaufällig. Er könne nicht selbstständig fressen, nehme Futter aber sehr dankbar über eine Spritze an.
Er bekam also eine Infusion über Nacht und ich die Empfehlung ihn einem Neurologen vorzustellen, man würde mich gerne überweisen, es sähe aber nicht wirklich gut aus, vor allem weil man nicht wisse, was mein Katerle hat.
Am nächsten Tag, nahm er seine Umwelt wieder aktiver wahr. Fraß selbstständig, aber noch zu wenig und hatte weiterhin übersteigerte Reflexe, er blieb also stationär und bekam für den Fall, dass es sich um eine Entzündung im Gehirn handele, ein AB.
Waren dann bei einem Neurologen in Köln, hier hieß es dann, es könne was an der BWS sein (drum sein hoppeln) oder was an den Kreuzbändern. Sie würde gerne die Kreuzbänder ausschließen und Habakuk dann gerne ins MRT in die Klinik nach Haan überweisen.
Kreuzbänder waren es nicht, es wurde aber bei "höherem" Röntgen eine Veränderung der Wirbelsäule festgestellt, vermutlich durch einen Bruch der Wirbelsäule als er noch im Wachstum war.
Was die Reflexe anging war er wieder unauffällig, nur das gehoppel würde wohl bleiben. Naja, zumindest eine Weile.
Dann bekam der Gute einen Kopftremor. Also zum Ausschluss eines Spinaltumors oder Hirntumors: Ab nach Haan in die Klinik, Liquorentnahme und 3 MRTs (Kopf, BWS, LWS).
Dabei stellte man dann fest, dass er multiple Hirninfarkte gehabt hat und noch postiktale Ödeme (an mehreren Stellen im Großhirn) hat. Der Tremor kommt eig wohl aus dem Kleinhirn, das war aber unauffällig, hierfür haben wir entsprechend also bis heute noch keine Erklärung.
An der BWS wurden an der Veränderten Wirbelsäule Bandscheibenvorfälle gefunden, die aber von alleine ausheilen dürften laut Einschätzung der Neurologin und somit keine Probleme machen, Liquor auch unauffällig.
Es handelt sich also bei meinem Süßen um verschiedene Befunde: Bandscheibenvorfälle verursachen den hoppelnden Gang, die multiplen Hirninfarkte die neurologischen Auffälligkeiten.
Als häufigste Ursachen wurden uns genannt: HCM (wurde im Nachgang von einer Kardiologin ausgeschlossen), Schilddrüse (T4 Wert normal), Bluthochdruck, den hat er, wir finden jedoch keine Ursache dafür. Da wir keine Ursache kennen (der Katerle wurde ja nun wirklich komplett auf Links gekrämpfelt), müssen wir wohl damit rechnen, dass es immer wieder passieren kann, weil die Ursache für den Bluthochdruck so ja nicht behandelt werden kann.
Der Blutdruck wird nun mit Blutdrucksenkern behandelt, aber woher der kommt, wissen wir leider nicht. Katerle geht es aber blendend Also man merkt ihm die Tortour kaum noch an.
Mich würde natürlich interessieren: Hat damit wer Erfahrungen? Wie wahrscheinlich ist es, dass das noch mal passieren kann? Oder ist das so selten, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er noch mal Infarkte bekommt?
Wir (TÄ, Neurologin und ich) hoffen natürlich, dass es nicht noch mal passiert. Aber ohne konkrete Ursache, kann man mir hierzu leider keine Prognose, Wahrscheinlichkeit oder ähnliches nennen.
Wenn man nach Hirninfarkten googlt, kommt leider oft, dass es mit dem Vestibularsyndrom oftmals verwechselt wird. Bei uns ist das ja gesichert, also es sind Hirninfarkte gewesen.
Aber die Neurologin meinte auch, dass die Symptome natürlich immer variieren, je nachdem wo im Gehirn der Infarkt auftritt und wie schwer er ausfällt.
So, das zu unserer Kurzversion (Mein TA hat mir schon angeboten dort einzuziehen, sind da nun seit Februar Dauerpatient gewesen, drum kann ich hier wirklich nur eine Kurzfassung wiedergeben), aber vielleicht interessiert und/oder hilft es ja wem
Jetzt atmen wir erst mal auf und hoffen, dass die Blutdrucksenker alleine schon ausreichend sind